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Hardwaretreiber für Debian 8 unter Debian 11 (auch andere Linux-Distros oder BSD)
Hallochen Gemeinde,
für einen RAID-Controller stellt der Hersteller Treiber für unterschiedliche Betriebssysteme zur Verfügung - für Debian bis einschließlich Version 8. Wenn die Hardware (erstmals) auf Debian 11 umgestellt werden soll, wie sieht es dann mit der Verwendbarkeit eines solchen Debian-8-Treibers aus? Welche Erfahrungen gibt es mit solchen Konstellationen unter Debian / Linux? Was wäre grundsätzlich zu beachten, insbesondere mit Blick auf die Kernelversionen?
Unter Windows können durchaus ältere Treiber unter höheren Versionen benutzt werden - sicherlich nicht immer, aber immerhin.
Sofern der Hersteller den Linux Source Code bereitstellt, müsste doch der Treiber auch für nachfolgende Versionen grundsätzlich kompilierbar sein, oder? Freilich setzt das voraus, dass sich die Systemcalls, API's etc. nicht grundlegend geändert haben oder dass es keinen überbordenden Anpassungsbedarf gibt. Welche Erfahrungen gibt es diesbezüglich? Wie könnte der Source Code bereits bei der Installation des Betriebssystems genutzt werden?
Dieselbe Fragestellung besteht bei BSD. Wie ist in einer solchen Konstellation BSD im Vergleich zu Debian zu beurteilen. Mit BSD habe ich mich bisher noch nicht näher beschäftigt, aber nach ersten Informationen zu den Zielrichtungen und der Art und Weise der Umsetzung / Weiterentwicklung von BSD könnte einiges dafür sprechen, BSD als künftiges Betriebssystem in Betracht zu ziehen. Wie sieht dort das Zusammenspiel älterer Treiber mit neueren Releases aus?
Vielen Dank im Voraus für Euren Input
HansDampf06
PS1: Natürlich würde eine Probeinstallation klären, ob der ältere Treiber mit der neueren Betriebssystemversion funktioniert. Aber das ist nur eine Momentaufnahme und spiegelt nicht den Dauerbetrieb einschließlich der künftigen Softwareupdates. Mir geht es deswegen an dieser Stelle vor allem um die Vorplanungsphase, um die richtige Richtung bestimmen zu können.
PS2: Debian 8 ist noch bis zum 30. Juni 2025 im Extend-LTS-Support, so dass das durchaus überlegenswert sein könnte für die verbleibende Zeit bis dahin, sofern sich der im übrigen ältere Softwarestand nicht als problematisch darstellt. Aber das wäre nur eine Art Notlösung und soll daher an dieser Stelle unbeachtet bleiben.
für einen RAID-Controller stellt der Hersteller Treiber für unterschiedliche Betriebssysteme zur Verfügung - für Debian bis einschließlich Version 8. Wenn die Hardware (erstmals) auf Debian 11 umgestellt werden soll, wie sieht es dann mit der Verwendbarkeit eines solchen Debian-8-Treibers aus? Welche Erfahrungen gibt es mit solchen Konstellationen unter Debian / Linux? Was wäre grundsätzlich zu beachten, insbesondere mit Blick auf die Kernelversionen?
Unter Windows können durchaus ältere Treiber unter höheren Versionen benutzt werden - sicherlich nicht immer, aber immerhin.
Sofern der Hersteller den Linux Source Code bereitstellt, müsste doch der Treiber auch für nachfolgende Versionen grundsätzlich kompilierbar sein, oder? Freilich setzt das voraus, dass sich die Systemcalls, API's etc. nicht grundlegend geändert haben oder dass es keinen überbordenden Anpassungsbedarf gibt. Welche Erfahrungen gibt es diesbezüglich? Wie könnte der Source Code bereits bei der Installation des Betriebssystems genutzt werden?
Dieselbe Fragestellung besteht bei BSD. Wie ist in einer solchen Konstellation BSD im Vergleich zu Debian zu beurteilen. Mit BSD habe ich mich bisher noch nicht näher beschäftigt, aber nach ersten Informationen zu den Zielrichtungen und der Art und Weise der Umsetzung / Weiterentwicklung von BSD könnte einiges dafür sprechen, BSD als künftiges Betriebssystem in Betracht zu ziehen. Wie sieht dort das Zusammenspiel älterer Treiber mit neueren Releases aus?
Vielen Dank im Voraus für Euren Input
HansDampf06
PS1: Natürlich würde eine Probeinstallation klären, ob der ältere Treiber mit der neueren Betriebssystemversion funktioniert. Aber das ist nur eine Momentaufnahme und spiegelt nicht den Dauerbetrieb einschließlich der künftigen Softwareupdates. Mir geht es deswegen an dieser Stelle vor allem um die Vorplanungsphase, um die richtige Richtung bestimmen zu können.
PS2: Debian 8 ist noch bis zum 30. Juni 2025 im Extend-LTS-Support, so dass das durchaus überlegenswert sein könnte für die verbleibende Zeit bis dahin, sofern sich der im übrigen ältere Softwarestand nicht als problematisch darstellt. Aber das wäre nur eine Art Notlösung und soll daher an dieser Stelle unbeachtet bleiben.
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4 Comments
Latest comment
Ich bin da kein Experte, aber nach meinem Verständnis werden die HW-Treiber bei Linux als Module in den Kernel gepackt (also sind sie im Kernel enthalten oder können als Module geladen werden) und bleiben da wahrscheinlich ewig. Linux wird ja mit älterer HW immer besser. HW-Unterstützungs-Probleme gibt es ja eher bei sehr neuer oder exotischer HW. Ich denke, große Sorgen musst Du Dir da nicht machen.
Du kannst das auch für jede Version prüfen. Was da drin ist, bleibt auch für die Lebensdauer der Version drin. Auf der Maschine, wo der Controller läuft, ein Live-Debian laden und ein probe machen:
https://linux-hardware.org/?view=howto
Auf der Ergebnisseite kannst Du dann ausgezeichnet sehen, welche HW Du hast und welche davon unterstützt wird (hier: Beispiel für ein Lenovo E14 Gen2 unter Mint21)
https://linux-hardware.org/?probe=ce2d0361d1
Viele Grüße, commodity
P.S.: Ich baue alle Systeme ohne RAID-Controller. md-RAID läuft unter Linux perfekt und ist einfach aufgesetzt. Wenn ich Power brauche, setze ich dazu einen NVME-Cache ein. Außerhalb des Rechenzentrums braucht niemand mehr Leistung. Ich möchte vor allem gern zuverlässig an meine Daten und finde es daher viel angenehmer, nicht von einer proprietären HW abhängig zu sein. Jedes Bauteil weniger ist eine Ausfallquelle weniger. Und wenig schön, wenn man an sein RAID nicht mehr ran kommt, wenn der Controller abraucht und man dann erst bei Ebay nach Ersatz für ein veraltetes Teil beschaffen muss.
Du kannst das auch für jede Version prüfen. Was da drin ist, bleibt auch für die Lebensdauer der Version drin. Auf der Maschine, wo der Controller läuft, ein Live-Debian laden und ein probe machen:
https://linux-hardware.org/?view=howto
Auf der Ergebnisseite kannst Du dann ausgezeichnet sehen, welche HW Du hast und welche davon unterstützt wird (hier: Beispiel für ein Lenovo E14 Gen2 unter Mint21)
https://linux-hardware.org/?probe=ce2d0361d1
Viele Grüße, commodity
P.S.: Ich baue alle Systeme ohne RAID-Controller. md-RAID läuft unter Linux perfekt und ist einfach aufgesetzt. Wenn ich Power brauche, setze ich dazu einen NVME-Cache ein. Außerhalb des Rechenzentrums braucht niemand mehr Leistung. Ich möchte vor allem gern zuverlässig an meine Daten und finde es daher viel angenehmer, nicht von einer proprietären HW abhängig zu sein. Jedes Bauteil weniger ist eine Ausfallquelle weniger. Und wenig schön, wenn man an sein RAID nicht mehr ran kommt, wenn der Controller abraucht und man dann erst bei Ebay nach Ersatz für ein veraltetes Teil beschaffen muss.
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Was hast du da für einen RAID-Controller, dass du da einen proprietären Treiber des Herstellers benötigst?
In den nunmehr 20 Jahren habe ich allenfalls die Software installiert, mit der sich der Controller konfigurieren und überwachen lässt, aber nur selten ein Kernelmodul für die reine Benutzung des Controllers. Und die seltenen Fälle habe ich stets bereut, weil die Kernelmodule nachweislich das System instabiler gemacht haben.
Wenn du wirklich vom Kernelmodul für den Zugriff auf das RAID-Volume sprichst, sehe ich da ehrlich gesagt keinen Mehrwert den Kram des Herstellers zu benutzen. Mir ist bisher kein Vorteil bei Kompatibilität oder Geschwindigkeit begegnet. Aber ich habe bisher auch nur Adaptec, LSI und ganz früher ICP-Vortex eingesetzt.
In jedem Fall werden die Kernelmodule nicht geladen werden können, wenn sie nicht für den Zweig des eingesetzten Kernels gebaut wurden. Gehe aber davon aus, dass der Controller, wenn das nicht irgendein merkwürdiges Fakeraid eines unbekannten mongolischen Herstellers ist, auch ohne proprietären Treiber läuft und du nichts nachinstallieren musst.
Aber in dem Fall wäre die Empfehlung, einfach direkt auf mdadm zu wechseln.
Bei den Konfigurationstools mag es anders aussehen, das hängt aber stark vom Controller ab und speziell bei alter Adaptec-Software rate ich dringend ab. Das ist wie Schimmelpilz der sich über das System legt und Umgebungsvariablen verbiegt, damit hoffnungslos veraltete von Adaptec mitgelieferte libc-Varianten geladen werden (für jede Software ab diesem Moment) um deren ebenso gammelige Java-Software lauffähig zu halten.
In den nunmehr 20 Jahren habe ich allenfalls die Software installiert, mit der sich der Controller konfigurieren und überwachen lässt, aber nur selten ein Kernelmodul für die reine Benutzung des Controllers. Und die seltenen Fälle habe ich stets bereut, weil die Kernelmodule nachweislich das System instabiler gemacht haben.
Wenn du wirklich vom Kernelmodul für den Zugriff auf das RAID-Volume sprichst, sehe ich da ehrlich gesagt keinen Mehrwert den Kram des Herstellers zu benutzen. Mir ist bisher kein Vorteil bei Kompatibilität oder Geschwindigkeit begegnet. Aber ich habe bisher auch nur Adaptec, LSI und ganz früher ICP-Vortex eingesetzt.
In jedem Fall werden die Kernelmodule nicht geladen werden können, wenn sie nicht für den Zweig des eingesetzten Kernels gebaut wurden. Gehe aber davon aus, dass der Controller, wenn das nicht irgendein merkwürdiges Fakeraid eines unbekannten mongolischen Herstellers ist, auch ohne proprietären Treiber läuft und du nichts nachinstallieren musst.
Aber in dem Fall wäre die Empfehlung, einfach direkt auf mdadm zu wechseln.
Bei den Konfigurationstools mag es anders aussehen, das hängt aber stark vom Controller ab und speziell bei alter Adaptec-Software rate ich dringend ab. Das ist wie Schimmelpilz der sich über das System legt und Umgebungsvariablen verbiegt, damit hoffnungslos veraltete von Adaptec mitgelieferte libc-Varianten geladen werden (für jede Software ab diesem Moment) um deren ebenso gammelige Java-Software lauffähig zu halten.
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Moin,
Nenn Ross und Reiter und dann kann man genaueres sagen. Unter Linux nimmt man normalerweise Hardware, die von der gewünschten Distribution direkt unterstützt wird, wobei ich bisher nur im letzten Jahrtausend Hardware gesehen habe deren Treiber nicht im Standardkernel waren. Eine zeitlang war es sogar üblich, daß je älter die Hardware war, desto besser und stabiler die Treiber wurden. Doch seit einigen Jahren werden ältere Treiber wieder aus dem Kernel geworfen und auch die Treiberqualität wird gefühlt immer schlechter.
lks
Nenn Ross und Reiter und dann kann man genaueres sagen. Unter Linux nimmt man normalerweise Hardware, die von der gewünschten Distribution direkt unterstützt wird, wobei ich bisher nur im letzten Jahrtausend Hardware gesehen habe deren Treiber nicht im Standardkernel waren. Eine zeitlang war es sogar üblich, daß je älter die Hardware war, desto besser und stabiler die Treiber wurden. Doch seit einigen Jahren werden ältere Treiber wieder aus dem Kernel geworfen und auch die Treiberqualität wird gefühlt immer schlechter.
lks
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Zitat von @Lochkartenstanzer:
Doch seit einigen Jahren werden ältere Treiber wieder aus dem Kernel geworfen und auch die Treiberqualität wird gefühlt immer schlechter.
Doch seit einigen Jahren werden ältere Treiber wieder aus dem Kernel geworfen und auch die Treiberqualität wird gefühlt immer schlechter.
Kann ich nicht bestätigen!
Ich betreue seit 20 Jahren ausschließlich Linux Server und gefühlt ist die Hardwareunterstützung sehr gut!
Wie @lord-gurke schon gesagt hat, welchen RaidController hast du?
Wenn du einen einigermaßen aktuellen RaidController nimmst, dann sollte es out-of-the-box gehen.
NoName Controller sollten man im prof. Umfeld nicht verwenden!
Gruß