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RSTP Probleme mit Lancom Komponenten

Hallo zusammen!

Wir haben folgende Topolgie in einem Netzwerksegment. Es sind alles Lancom Komponenten. Die Richtfunkstecken sind 5 Ghz. 54 Mbit Lancom Strecken.

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Alle Komponenten sind mit RSTP konfiguriert.

Das Problem ist, dass auf dem Switch 2 im Bild im LOG immer mal wieder Topologie changed einträge im LOG stehen(Port 6,3, und 13 Sekunden später Port2).

Das ganze kommt mind. einmal am Tag vor manchmal auch öfter. Alle anderen Komponenten haben nichts im LOG stehen.

Kann mir einer helfen? Woran könnte das liegen? Es ist nicht zu sehen, dass irgendwann irgendwo ein Link weg ist.

Es war auch schon einmal so weit, dass diverse Stationen und Switche im LAN nicht erreichbar waren(pingbar). Ich habe etwas Angst, dass das wieder vorkommt.
Diese Sache konnte man nur durch trennen der Verbindung der Switche 1 und 2 beheben.

Kann es ein zeitliches Problem sein? Evtl die Hello Time?

Danke im voraus an alle ide Ideen haben.

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 11:03 Uhr

Mitglied: aqui
aqui 24.01.2010, aktualisiert am 18.10.2012 um 18:40:57 Uhr
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Ein einziger Blick auf deine Netzwerkzeichnung offenbart sofort dein Problem:
Teaming, also eine Link Aggregation paralleler Links mit 802.3ad/LACP, auf unterschiedliche Switchhardware ist im IEEE 802.3ad Standard NICHT supportet. Das ist ein häufig gemachter Kardinalsfehler und führt zu exakt den Problemen die du in deinem Netzwerk siehst weil du genau das gemacht hast (NIC2 und NIC3) !!
Warum das so ist kannst du in all diesen Threads nachlesen:
Motherboard mit 2 Onboard LAN Anschlüssen
Traffic am Server auf 2 NICs verteilen
Kann man einen Server zur Performacesteigerung mit 2 Netzwerkkarten parallel an einem Switch betreiben? Wenn ja mit welcher Konfiguration ?
Bonding mit Broadcom - SLB
Link Aggregation - Frage zur Hash Configuration
Steht auch genauso im Lancom Handbuch...
Korrigiere also deine Teaming Topologie und dann verschwindet das Problem sofort !!
Ebenso solltest du sicher klären ober der Router RSTP supportet bzw. das dort aktiviert ist, denn auch dort hast du eine parallele Anbindung (P1 und P2) Das geht nur wenn auch der Router RSTP spricht !
Mitglied: pfeife
pfeife 24.01.2010 um 22:25:29 Uhr
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Die Intel Karten machen Teaming, aber als SFT Failure Tolerance. Eine Karte ist aktiv und eine Standby. Die beiden bilden die Teaming gruppe. Ist diese Konfiguration auch ein Problem wenn sie mit 2 verschiedenen Switchen verbunden sind?

Der Router macht RSTP und es ist auch aktiviert. Er ist root bridge im Netz.
Mitglied: aqui
aqui 26.01.2010 um 13:04:06 Uhr
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Das ist dann aber nach MS Terminologie kein Teaming, denn Teaming ist immer "Link Aggregation" und das geht so de facto in deinem Szenario nicht auf unterschiedliche Switch Hardware !!!

Den Router als Root bridge zu konfigurieren ist in so einem Szenario auch ziemlich kontraproduktiv und zeigt eher ein fehlerhaftes STP Design. Generell ist ein Router niemals Root Bridge in einem redundanten RSTP Netzwerk wie deinem, da der Router ein singuläres Endgerät ist !
Die Rootbridge sollte ferner in dem o.a. Szenario immer Switch 1 oder 2 sein mit dem jeweils anderen als Backup Rootbridge.
Du solltest also zwingend die RSTP Bridge Priority im Setup der Switches bei Switch 1 auf den Wert wie z.B. 1024 und Switch 2 auf den Wert 2048 setzen (Default ist immer eine Priority von 32768) Ein niedrigerer Wert = höhere Priority in der Root Bridge Selection. Ist es überall gleich entscheidet die Mac Adresse dann per Zufall was man natürlich nie zulassen sollte in einem sauberen STP Design !
So wird ein Schuh draus in einem korrekten STP Redundanz Design wie dem deinigen oben !!!
Mitglied: pfeife
pfeife 26.01.2010 um 17:54:42 Uhr
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Danke erstmal für die Info`s.

Gibt es jetzt noch eine Lösung zum Topolgywechsel, der ständig mal passiert bzw.

im Log vom Switch 2 steht?

Das ist ja das eigentliche Problem.
Mitglied: aqui
aqui 26.01.2010 um 19:54:34 Uhr
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Vermutlich rühren die daher das die geteamten Interfaces kein sauberes Teaming machen wenn eine Seite fehlkonfiguriert ist und dann ein Bridging machen und RSTP BPDU Frames forwarden....Das ist natürlich tödlich für den STP.
Wenn du das Teaming oder eben Link Failover richtig implementierst darf es in diesem Szenario keinerlei Topology Changes geben ! RSTP ist da bei sauberem Customizing absolut stabil...muss ja auch so sein, sonst hast du sporadische Ausfälle im Netz durch Recalculation und Link Failovers.
Voraussetzung ist natürlich das du SW-1 und SW-1 entsprechend sauber als Root und Backup Root Bridge konfigurierst und...falls du mit VLANs arbeitest das natürlich pro VLAN machst sofern die LanCom Kisten PVST (Per Vlan Spanning Tree) unterstützen.
Wenn sie nur billiges Global RSTP können, dann reicht natürlich eine Priority Definition !!
Das ist zwingende Voraussetzung bevor du mit Server Link Aggregation oder Failover Links weiter machst.
Mitglied: pfeife
pfeife 29.01.2010 um 17:55:04 Uhr
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Das Problem ist gelöst. Switch 1 zur Root gemacht, Switch 2 zum Backup, Router ID hochgesetzt.
Jetzt ist alles sauber. Es lag nicht an den Failover Links.

Aber woran lag es eigentlich?

Hat jetzt jemand eine Erklärung dafür? Es hätte doch auch mit der Konfig auf dem Plan laufen müssen,
auch wenn man einen Router nicht zur Root Bridge machen sollte....


Danke für die Aufklärungen
Mitglied: aqui
aqui 31.01.2010 um 15:39:03 Uhr
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Nein nicht wirklich. Wenn du im RSTP Root und Backup Root nicht vorgibst, dann kaspern sich alle Komponenten das selber per Zufall und Mac Adresse aus. Kann also sein das der Billigswitch von NetGear am äußersten Ende es dann wird mit fatalen Auswirkungen auf die RSTP Topologie und den geblockten Leitungen. Wenn du mit STP in einem redundanten Netz wie deinem arbeitest gehört dazu immer eine sorgfältige Planung der STP Topologie.
Ein Topologie Change darf nur noch einmal auftauchen nach dieser Änderung. Dann niemals mehr wenn der STP stabil ist. Dafür solltest du dann in der Switchkonfig die Uplinks als Point to Point Links und die Endgeräte Port als Edge Ports definieren sofern der Switch das supportet oder nicht schon selber gemacht hat !