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Geschäftsbrief Vorlage gesucht

Wie werbe ich richtig für meine Firma?

Hallo, ich habe vor einigen Monaten ein PC Notdienst gegründet. Habe eine Seite, die ist SEO optimiert und wird auch über adwords bei google geworben. Allerdings ist die Konkurrenz natürlich die, die das Geld wirklich verdient, ich hatte in den letzten 3 Monaten gerade mal 4 kleine, lächerliche Aufträge (kaum der Rede wert), wobei eigentlich nur 3 zählen - beim dritten wurde ich um mein Geld betrogen. So oder so - es ist zu wenig. Ich hatte bisher für meine Firma auf forlgende Arten geworben:

- Eintragung in div. Gelbe Seiten, Sozialnetzwerke-Seiten etc.
- Zeitungsannonce (für 40 Euro, ganz klein, einmallig und unauffällig, leider kam da niemals eine Reaktion, für Großanzeige reicht mein Geld nicht)
- 1000 Flyer gedruckt und persönlich in den Fußgängerzonen mehrfach in die Briefkästen der Firmen verteilt
- google Adwords
- SEO Optimierung (hat aber nicht wirklich was gebracht, denn ich finde meine Seite zwar auch irgendwie auf Seite #1, werde aber trotzdem nie angefordert)
- mich bei einem Handwerkerprotal auf Kundensuche begeben

Jetzt sehe ich ein, daß ich so nicht vorwärtskomme und möchte gerne was anderes versuchen. Ich dachte dabei ein Geschäftsbrief zu verfassen, in dem ich für mein Unternehmen bei den potenziellen Kunden (Kleine, mittelständische Firmen) werbe. Leider habe ich keinerlei Ahnung wie das am besten zu bewerkstelligen wäre, und auch im Netz findet sich keinerlei Vorlage (schon garnicht kostenlos), die es wert wäre als Ausganspunkt zu nehmen.

Ich weiß nun, daß hier viele Leute wie ich unterwegs sind und würde mich freuen, wenn mir jemand dabei hilft.

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Printed on: April 16, 2024 at 16:04 o'clock

Member: Seardan
Seardan Jul 25, 2009 at 14:59:29 (UTC)
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Hallo,

zuerst würde mal, man bachte die Frage, meinen Heimatort angeben. Wer gibt den Tipps, wenn er sich unter Umständen selbst Kokurrenz macht face-smile

Andreas
Member: mrtux
mrtux Jul 25, 2009 at 15:53:43 (UTC)
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Hi !

Zitat von @Rocknrolla:
Hallo, ich habe vor einigen Monaten ein PC Notdienst gegründet.
Ohjeee, wieder einer der sich ins Unglück gestürzt hat. face-smile
wert), wobei eigentlich nur 3 zählen - beim dritten wurde ich um
mein Geld betrogen. So oder so - es ist zu wenig. Ich hatte bisher
Das kenne ich, daher alles schriftlich mit dem Kunden machen. Am schlimmsten sind die sogenannten Schulkameraden ala "Wir kennen uns von früher, kannst Du nicht mal schnell meinen PC....". Da ist ganz besonders viel Vorsicht geboten, denn die Beweislast liegt bei dir. Du musst eine Forderung beweisen, wenn der Kunde sie anzweifelt. Solche Freunde habe mich am Anfang leider auch Lehrgeld gekostet. Als Selbstständiger in Vollzeit, musst Du alles selbst bezahlen (kein Arbeitgeberanteil mehr an der Sozialversicherung), daher kannst Du Freundschaftsdienste nur noch in sehr seltenen Ausnahmen machen. Die Freunde zahlen Dir auch meist nicht deine Krankenversicherung, wenn dir die Kohle mal ausgeht.

Wichtig ist, dass die Kunden vertrauen zu Dir fassen. Lieber am Anfang auf ein paar Euro verzichten und sich nicht auf eine Streiterei mit einem Kunden einlassen. Handelst Du dir schon am Anfang einen schlechten Ruf ein, bist Du ganz schnell wieder weg vom Fenster, da der sich schneller herum spricht als ein guter Ruf. Such dir "Partner" in der Region. Ich habe z.B. viele Kunden dadurch erhalten, dass mich unser örtliches Elektrounternehmen empfohlen hat. Der hat die Netzwerkverkabelung gemacht und ich habe dann durch seine Empfehlung, Aufträge zur Lieferung der Server, die Administration und Softwarebetreuung erhalten und ich empfehle ihn dann wieder bei "normalen" Elektroarbeiten. So profitiert er von mir und ich von ihm. Bei mir läuft mittlerweile alles zu 100% über Mund- zu Mundpropaganda, ich mache seit Jahren keinerlei Werbung mehr.
- mich bei einem Handwerkerprotal auf Kundensuche begeben
Davon würde ich, aus meiner Erfahrung heraus, dringend abraten. Das ist meist Preistreiberei! IT-Service und Administration hat was mit Wissen, Erfahrung und auch einer gewissen Qualität zu tun. Ich habe schon zig Fehler solcher Anbieter im Nachhinein behoben, da die aus Zeitmangel mit Schlamperei "über die Runden" kommen mussten. Du solltest bei deinen Preisen einen Mittelweg finden, nicht zu billig, denn billig ist auch nix wert und nicht zu teuer, denn Du hast ja quasi noch keinen "Namen" und versuche dich nie mit Discountern (ala Geiz oder Blödmarkt) anzulegen, davon musst Du dich ganz klar abgrenzen. In meiner Region gab es jede Menge kleine Computerläden, die meinten sie müssten sich mit den Elektromärkten anlegen, die sind alle ausnahmslos weg aber ich bin noch da und deren Kunden sind mir quasi in den Schoss gefallen ohne dass ich da was tun musste. Auch eine Homepage ist meist nur in zweiter Linie wichtig, da bei einem kleinen Dienstleister die Kundennähe viel wichtiger ist. Auf der Homepage sollte man auch nicht übertreiben, klar erklären was man kann und tut, niemals übertreiben und Dienstleistungen bewerben, die man nicht wirklich aus dem Handgelenk heraus kann. Steht man beim Kunden und weiss nicht mehr weiter, kann man sprichwörtlich einpacken.

Am Anfang lieber kleine Brötchen backen und auch mal den einen oder anderen Rückschlag einstecken, als den grossen Maxe zu machen und nach zwei Jahren wieder weg zu sein, denn das Finanzamt kommt bestimmt, früher als dem Betroffenen meist lieb ist! Wurde dann auch noch Umsatz mit Gewinn verwechselt oder auf Grund eines Preiskampfes nahe am oder unter dem Einkaufspreis kalkuliert, dann wirds richtig eng. Auch ein Totalverlust einer Forderung sollte eingeplant werden, geht z.B. ein Kunde pleite, kann sowas, je nach Unternehmensform des Kunden, einen Totalverlust bedeuten. Dann muss man sich eben selbst einschränken (z.B. mehrere Jahre auf den Urlaub verzichten) und sich durchkämpfen. Ich habe so was schon selbst erlebt, auch schon genügend kaufmännische Fehler gemacht und berichte aus meiner Erfahrung heraus...Leider face-sad

mrtux
Member: Rocknrolla
Rocknrolla Jul 25, 2009 at 17:51:35 (UTC)
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Glaube mir, ich habe schon alles richtig aufgezogen was die Preise, die Abrechnung, die Homepage und das Angebot angeht. Es geht ja auch nicht um die Strategie im Umgang mit Kunden, der Punkt ist: ich habe KEINE Kunden. Einer, von dennen die ich bisher hatte, hat mich betrogen, ein anderer hingegen hatte es zumindest seeeeeehr lange hinausgezögert bis er zahlte und das dann auch nur nach Androhung einer Mahnung. Und all meine "Kunden" waren so kleines Klimpergeld, daß man davon vielleicht gerade mal eine Woche überlebt hätte. Und das auf einem Billigniveau natürlich. Von solchen "Freunden", wie du sie benennst kann ich auch ein Liedchen singen, solche Hilfe biete ich aber nicht mehr an, denn solche Leute sind meist nur dann "Freunde" wenn sie was brauchen, geben dir nichtmal für die Anfahrt Geld und weiterempfohlen wirst du aber von dennen auch nicht. Daher mache ich sowas schon seit Jahren nicht mehr. Die Handwerkerportale sind Abzocke - das ist mir klar. Aber wenn man keine Kunden kriegt, dann versucht man zumindest so seine Bekanntschaft zu erhöhen in dem man die Visitenkarten bei solchen Gelegenheiten verteilt.

Wie gesagt - mein Problem ist die Werbung, ich bin völlig unbekannt und habe niemanden, der mich per Mundpropaganda weiterempfiehlt. Also muss ich zumindest die Firmen anschreiben um auf mich hinzuweisen. Und daher brauche ich eine Vorlage, evtl. Werbetipps, aber nichts sonst.

Bin nicht in Lauterbach tätig.
Mitglied: 57263
57263 Jul 25, 2009 at 20:02:27 (UTC)
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Ich habe mich am 1.4.2000 als Ingenieur selbstständig gemacht, Vorher war im im Buchhandel, um nach Infos zu stöbern. Das Beste im Rückblick war ein kleines Büchlein:

"So bekommen Sie Aufträge" von Stephan Gebhardt-Seele,
ISBN 3-426-82143-5, 12,90 DM als Taschenbuch.

Ich habe zwar kaum so werben müssen, aber für Dich wäre es das Sprungbrett.

Christian Tietje
Member: Rocknrolla
Rocknrolla Jul 27, 2009 at 08:35:40 (UTC)
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Danke für den Tipp, werde über das Buch nachdenken.

Hat denn noch nie jemand ein solches Schreiben denn verfasst? Zumindest etwas Hilfe bei der Gliederung wäre nett.
Mitglied: 57263
57263 Jul 27, 2009 at 08:55:24 (UTC)
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Das steht alles perfekt in dem Buch. Nicht wie man Briefe formatiert (das steht als Mindestanforderung in DIN 5008) und wie man sie formuliert, sondern wie man Marketingstrategien für Freiberufler und Selbstständige aufbauen könnte.

Ich möchte keinen direkten Rat geben. Jeder Selbstständige muss schon aus seinem Selbstverständnis heraus alles selbst machen. Vorlagen gibt es sicher. Aber das sind erst einmal nur Vorlagen. Den Inhalt und vor allem die Vorgehensweise, wie man die Vorlage verwendet und wie man sie personalisiert, dass stellt gerade die individuelle Kompetenz dar. Viel Erfolg!

Christian Tietje
Member: it-kolli
it-kolli May 30, 2011 at 09:18:48 (UTC)
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Hallo,

ich bin selbstständiger IT'ler. Habe inzwischen mehrere kleine und Mittelständische Unternehmen in der Betreuung. Also als Tipp Vor-Weg, mit so Flyer Aktionen und Briefe verteilen, kommt man nicht weiter.

Erst mal wäre wichtig zu wissen, was man selbst überhaupt wirklich kann. Denn wenn man dann wirklich einen Auftrag bekommt (und nein da meine ich nicht einen PC reparieren) dann sollte der perfekt ablaufen, denn sonst war es dein erster und letzter.

Um bei Firmen Chancen zu haben musst du Ihnen was bieten können, was andere nicht haben. Bei mir war es das wissen über die ganze Breite, dass heißt, TK-Anlagen, Server, Netzwerk und Druckerwartung.

Zu dem hatte ich am Anfang einen noch etwas geringeren Stundensatz, also nicht gleich 90€ die Stunde, sondern etwas weniger.

Mein erster Kunde, war dann eine recht kleine Firma, die aber tätig war in einigen anderen Firmen in der Region und mich dort im alltäglichen Plausch weiter empfohlen hat. Und als beste Starthilfe, kannte ich einen Elektriker, der mir alle EDV Arbeiten gegeben hat, seiner Kunden. Er hat immer die Netzwerkverkabelung gemacht, ich habe die Kabel aufgelegt und alles weitere eingerichtet.

Versuche so eine Möglichkeit zu finden. Oder gehe wirklich professionell auf die Firmen zu und stelle dich vor, wenn du gut bist, wirst du auch Arbeit bekommen.