hamspirit
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Hohe Antwortzeiten der HDD bei laufenden Gast-Systemen

Hallo zusammen,
ich habe hier ein nerviges Performance-Problem und hoffe, dass mir jemand einen hilfreichen Tipp geben kann.

Gegeben ist ein HP Elitebook 850 mit Core i7 4600U, 8GB RAM und Windows 8.1 prof.
Hyper V ist aktiviert und funktioniert auch.

Für die Gastsysteme habe ich eine USB3-Festplatte (LaCie d2 Quadra v3C, 2TB) an der Dockingstation des Notebooks angeschlossen.
Das Notebook selbst nutzt eine 180GB SSD von Intel (SSDSC2BF180A4H).

Momentan läuft in Hyper-V ein Gast unter Windows 8.1.
In dieser installiere ich zur Zeit MS Office. Schaue ich mir nun auf dem Host im Taskmanager die Auslastung der externen Platte an, so wundere ich mich sehr über Antwortzeiten zwischen 150 und 2500ms. Wie gesagt, es läuft nur ein einzelner Gast darauf.
Gestern hatte ich zwei Win8.1 gestartet, die beide WIndows-Updates installierten. Dabei waren Antwortzeiten bis 20.000ms (!) zu erkennen. (Siehe Screenshot).
Die Auslastung der Platte lag immer bei 100% und die Installation der Updates dauert Ewigkeiten.

Ich denke nicht, dass das normale Werte sind, da eine USB3 Platte mit zwei Gästen sicher keine Probleme haben sollte.

Welche Möglichkeiten gibt es, um das Problem zu beheben und die ganze Sache etwas flotter zu gestalten?

Danke vorab für alle Hinweise.

Grüße
HamSpirit

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Member: psannz
psannz Feb 05, 2015 updated at 13:16:54 (UTC)
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Sers,

Ich würde behaupten das verhält sich genau wie erwartet. Externe SATA Festplatte mit 7200UPM und dann grandiose IOPS erwarten? Vergiss es. Die bringt maximal 75 IOPS im Random, weniger wegen USB Bridge, Latency, usw.. Schreibcache ist sicherlich auch deaktiviert (und mit Recht, da externe Platte) was die Schreibperformance in den Keller zieht.
Hängt die Platte an einem USB 2 oder USB 3 Port an der Dockingstation? Verwendest du VHD oder VHDX Container? Mit fester oder dynamischer Größe?

Wurden VHD(X) Dateien beim Virenscanner ausgeschlossen?

Was du machen könntest: Die externe Festplatte direkt als Device an die VM durchschleifen. Bedeutet natürlich dass auf die Platte nur 1 VM kann. Performance wird aber auch dann nicht toll sein.

Egal was, während einer IO intensiven Installation (--> MS Office) wirst du auch auf einem "normalen" Rechner mit rotierender Festplatte Antwortzeiten von bis zu 2s haben. Liegt einfach in der Natur der Sache wenn eine "klassische" Festplatte viele kleine Dateien schreiben muss

Und die 20s Wartezeit während 2 VMs sich bei der Windows Update Installation die magere Performance der USB HDD teilen müssen... sehe ich voll und ganz als im Rahmen. Speziell wenn der RAM der VMs knapp bemessen ist und obendrein auf Teufel komm raus ausgelagert werden muss...

Oder, in anderen Worten: Strom kommt nicht einfach nur aus der Steckdose. Und auch bei der Virtualisierung tauchen die Ressourcen nicht magisch auf. Du kannst nur mit dem arbeiten was verfügbar ist.

Grüße,
Philip
Member: hamspirit
hamspirit Feb 06, 2015 updated at 06:02:53 (UTC)
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Danke, Philip. Das ist doch mal eine aussagekräftige Antwort.
Kurz zur Info: Die Platte hängt natürlich an einem USB3-Port der Dockingstation. Die virt.Disks sind dynamische VHXDs.
Vor diesem Notebook hatte ich ein älteres Core i7 2.6 (glaube ich), ebenfalls 8GB RAM. Die Platte hing da aber, weil kein USB3 verfügbar war, am eSATA port.
Damit liefen die VMs dann doch flüssiger und performanter.
Da dieses Dock kein eSata unterstützt, musste ich auf USB3 ausweichen und machte mir da eigentlich keine Sorgen, was den Datendurchsatz angeht.
Jetzt scheint das alles aber langsamer zu sein, also damals noch mit dem älteren Prozessor.

Letztlich läuft es ja, aber es wird stellenweise dann doch zur Geduldprobe.

Danke nochmals.
Member: psannz
psannz Feb 06, 2015 updated at 08:56:04 (UTC)
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USB und eSATA....
Bei eSATA spricht dein Notebook direkt mit der Festplatte.
Bei USB muss erst noch der USB Controller der externen Festplatte übersetzen. Und vergisst dabei NCQ. Ohne Worte.

Du kannst die Schreibleistung etwas beschleunigen indem du
  1. in den Richtlinien der Hardwareeinstellung der USB Festplatte auf "Bessere Leistung" umstellst
  2. in den Richtlinien der Hardwareeinstellung der USB Festplatte den Schreibcache aktivierst, und das von Windows veranlasste Leeren dessen deaktiverst.
  3. dir bewusst bist, dass wenn du mit diesen Einstellungen die Festplatte einfach abziehst, ohne über den "Hardware sicher entfernen" & "Gerät Auswerfen" Weg zu gehen, garantierten Datenverlust hast.

Ausserdem wäre zu empfehlen die VHDX Dateien von dynamisch nach fest zu konvertieren, und die USB Festplatte danach zu defragmentieren. Bringt nochmal etwas mehr Schreib-/Leseleistung.

Brauchst dir dabei allerdings keine Illusionen zu machen dass während IO Storms in den VMs sonderlich mehr geht.

Zur lizenzrechtlichen Seite bezüglich Office, Windows usw in virtuellen Umgebungen gibt es hier genügend Lesematerial. Falls noch nicht geschehen, informiere dich.