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Grundsätzliche Fragen zur Planung und Dimensionierung einer USV für eine Serveranlage

Hallo zusammen,

angenommen es soll eine USV angeschafft werden, um einige Server im Falle eines Stromausfalls abzusichern.

Nach welchen Daten der Server bemisst man die Stärke der USV?
Nur nach dem durchschnitts Wattverbrauch aller Server, die an der USV hängen und x-% höher oder nach der max. Watt-Leistung des Netzteils in den jeweiligen Servern?

Denn bei einem Stromausfall werden die Client, Switche, Router sowieso ausgehen, da diese nicht an USVen hängen und es kann nicht gearbeitet werden.
Während dessen verbrauchen die Server ja noch weniger Strom (Watt-Zahl des Netzteils) wie wenn alle Clients die Dienste der Server nutzen.

Wenn z.B. ein Servernetzteil mit max. 460 Watt angegeben ist, werden diese 460 Watt ja fast nie abgerufen.
Dies ist bei allen Servern von uns so. Unsere Server sind sozusagen nie hoch ausgelastet, nur so ca. 10-15%. Daher ist der tatsächliche Watt Bedarf nicht 460 Watt.

Muss ich nun jedoch meine USV nach dem Gesamtmaximalwattwert aller Netzteile aller Server dimensionieren oder nur nach dem Durchschnittswattverbrauch?
Wenn z.B. 5 Server mit je 460 Watt max. Netzteilleistung (also Leistungsaufnahme) an der USV hängen, wären das 2300 Watt bei voller Auslastung aller Server. Kann ich nun eine USV verwenden, die weniger Watt verkraftet als die 2300 Watt oder muss die USV genau soviel oder besser mehr verkraften können?


Vielen Dank für Tipps!

Gruß

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Member: Aufmuckn
Aufmuckn Mar 17, 2011 at 19:52:39 (UTC)
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hi,
von APC gibts da ein tool :

http://www.apc.com/tools/ups_selector/index.cfm?action=select_device_mf ...

Wichtiger ist allerdings wie lang die USV die Server am leben halten soll also A/h.

mfg Mike
Member: StefanKittel
StefanKittel Mar 17, 2011 at 19:52:51 (UTC)
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Hallo,

Stichwort "anschalten".
Die USV muß es aushalten, wenn nach einem Stromausfall alle Server gleichzeitig angeschaltet werden ohne dass gleich ne Sichererung rausfliegt blos weil einer die Anleitung in Dunkelheit nicht finden konnte face-smile

Wichtigste Funktion einer USV ist allerdings der geregelte shutdown aller Server!

Stefan
Member: Anton28
Anton28 Mar 17, 2011 at 19:54:02 (UTC)
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Servus Viper5000,


es ist die Frage, was willst Du mit der oder den USVs erreichen ?

Wenn der Strom weg ist, wie lange hast Du dann eine vernünftige Klimatisierung Deiner Rechner, ?

Reicht es aus, wenn nach einem Stromausfall genügend Zeit ist, um den oder die Server sicher herunterzufahren ?

Wie lange braucht Dein Server, um einen gesicherten Shutdown durchzuführen, 1min, 5 min, 20 min, 50 min.
Welche Dienste müssen sicher beendet werden, um einen sicheren und geregelten Wideranlauf hinzukriegen ?

Wie Du siehst, ist Deine Frage so nicht zielführend.

Was willst Du mit einer USV erreichen ?

Danach musst Du dann die Leistung auslegen.

Gruß

Anton
Member: Excaliburx
Excaliburx Mar 17, 2011 at 20:16:32 (UTC)
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Hi,

vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Es handelt sich erstmal nur um eine USV, nicht um mehrere USVs.

Für eine vernünftige Klimatisierung ist im Serverraus Stand heute noch nicht gesorgt. Es sind ca. 30-40 Grad (nicht gemessen, aber spürbar viel zu warm) in dem kleinen Raum. Mein Vorschlag in eine Klimaanlage zu investieren, die mir von einem Administrator-Kollegen empfohlen wurde, wurde nicht angenommen/beachtet.

Ja, es reicht aus wenn nach dem Stromausfall genügend Zeit ist um die Server sicher herunterzufahren. Wenn jemand im Haus ist, werden die Server manuell heruntergefahren, wenn z.B. am Wochenende niemand im Haus ist, dann sollen die Server künftig mit einer Software, die zur USV gehört automatisch nach der Reihe heruntergefahren werden.

Jeder Server schafft einen sichern Shutdown in 1-3 Minuten.

Es müssen Datei-, Exchange-, Terminaldienste sicher beendet werden, also z.B. keine Datenbankdienste wie z.B. SQL.

Was mir jedoch bisher aufgefallen ist: (das aktuelle System was im Einsatz ist habe nicht ich eingerichtet)
Wenn ein Stromausfall war, wurden nach z.B. 30 Minuten die Batterien leer gesaugt, da am Wochenende niemand da ist um die Server manuell herunterzufahren. Bisher wird auch keine Software eingesetzt um die Server bei x-% niedrigen Batteriestand automatisch herunterzufahren. Dies hat dann wohl zu einem plötzlichen Ausschalten aller Server geführt, wenn der Strom vom Netz nicht innerhalb der 30 Minuten wieder vorhanden war.
-> Als dann wieder Strom vom Netz da war, ist die USV und alle Server automatisch gestartet worden. -> Man konnte zwar auf die Server zugreifen, aber es gab bei vielen Benutzern diverse Fehlermeldungen als die verschiedenen Serverdienste mit den Clients nutzen wollten. Erst nach manuellem Neustart aller Server konnten die Benutzer auf die Dienste ohne Probleme zugreifen.

Mit der USV will ich erreichen, dass die Server im Ernstfall eines Stromausfall nicht abrupt abschalten und dadurch irgendwas (hard- oder softwaremäßig) beschädigt wird.
Die Server sollen wenn der Stromausfall länger geht als die Batterien die Server am laufen halten können, automatisch bei x-% niedrigem Batteriestand automatisch nach einer bestimmten Reihenfolge heruntergefahren werden. Wenn dann wieder Strom vom Netz da ist, soll die USV und die Server kontrolliert automatisch wieder anstarten. Dabei sollen die Server in einer bestimmten Reihenfolge automatisch angestartet werden.

Gruß
Member: Aufmuckn
Aufmuckn Mar 17, 2011 at 20:26:04 (UTC)
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können auch die meisten usv's dazu gibts ne software und USB anschluss zur USV - bei den alten wars ne rs232 ... brauchst halt dann ne USV die das mit mehreren Rechnern macht .. die "kleinen" haben meist nur 1nen usb .. ev. gibts da auch was über lan ...

mfg
Member: Excaliburx
Excaliburx Mar 17, 2011 at 20:50:00 (UTC)
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Hi,

ja, die USV, die aktuell im Einsatz ist, hat nur 1 RS232 oder USB, aber mit der dazugehörigen Software kann man auch über LAN gehen. Es sind jedoch anscheinend Lizenzen zu erwerben damit das funktioniert.

PS:
Der Link zu dem Berechner für die Leistung ist super, danke.

Gruß
Member: Pjordorf
Pjordorf Mar 17, 2011 at 21:33:11 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @Excaliburx:
ja, die USV, die aktuell im Einsatz ist, hat nur 1 RS232 oder USB,
Damit kann immer nur ein System angesprochen werden. Heute ist es üblich beim betrieb mehrerer Server, die USV mit einer Netzwerkkarte auszurüsten und so die Kommunikation mit den Systemen (können auch andere als Windows OSe sein) herzustellen und diese entsprechend zu einer aktion zu veranlassen. Im endeffekt werden IMMER alle angeschloßene Systeme gleichzeitig angesprochen. Solltest du zwingend eine bestimmte Shutdownreihenfolge der Systeme benötigen, mußt du dir gedanke über Batch etc machen um dies dann von einem system aus anzustoßen. Welches ereigniss an der USV welche maßnahme auslöst wird über die verwendete Software eingestellt.

Wie schon genannt, der max. Einschaltstrom ist zu beachten. Und dieser kann schon die Grenze deiner Netzteile erreichen. Ein Energiekostenmeßgerät wie z.b. von Conrad ist viel zu träge um dir diese Spitzen anzuzeigen. Dein Elektriker deiner wahl kann dir da bestimmt helfen. Selbst kurzfristige überschreitungen der Einschaltströme können einer USV das ende bedeuten.

Ansonsten ist dein anderes kriterium "wie lange soll die USV die geräte betreiben?". Und ich denke das du schon noch Monitore, Switche etc auch über deine USV betreiben wirst. Ohne Monitor kannste am System nichts sehen, wie willste da etwas beenden / herunterfahren? Ohne Switch kann deine USV nicht über LAN mit deinen Systeme kommunizieren und den shutdown Befehl / Mail / Ereigniss senden.

Und beim auswählen dran denken, die USVs werden nach VA und nicht Watt ausgelegt. So hat die APC Smart-UPS SURT2000XLI 1400 Watt / 2000 VA. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Voltampere und http://de.wikipedia.org/wiki/Watt_(Einheit) und http://de.wikipedia.org/wiki/Scheinleistung.

Gruß,
Peter
Member: eazy-isi
eazy-isi Mar 18, 2011 at 05:41:49 (UTC)
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Hallo,

es gibt auch eine sehr feine Open-Source Software um die Server kontrolliert herunterzufahren.

http://www.apcupsd.com/


Gruß
eazy_isi