d43con
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Dokumente und Vorlagen zum Rechtsschutz

Suche Dokument-Vorlagen zum eigenen Schutz bei Anweisungen von Vorgesetzten

Hallo!

Ich suche Dokument-Vorlagen zum Unterschreiben für den eigenen Rechtsschutz, wenn man von Vorgesetzten bzw. der Geschäftsführung zu gewissen Dingen aufgefordert wird.
Im speziellen rede ich von Software-Installation auf privaten Geräten und Installation von unlizenzierter Software.

Vorweg stimme ich gleich mal denjenigen zu, welche mir empfehlen, selbst zwei bis drei Sätze zu verfassen - keine schwere Aufgabe.
Aber vielleicht hat ja doch der ein oder andere hier etwas Erfahrung mit sowas und kann mir ein paar Tipps geben, worauf man achten sollte.

Danke im Vorraus

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Printed on: April 20, 2024 at 03:04 o'clock

Member: maretz
maretz Jun 13, 2010 at 19:54:20 (UTC)
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Moin,

also ich würde sowas generell wenn mit nem Anwalt besprechen. Denn ich glaube nicht das es da ne "Universalfreigabe" gibt. Im Endeffekt ist es ganz einfach: Das Gesetz steht über den Weisungsbefugnissen deines Chefs. D.h. wenn er zu dir sagt das du die Putzfrau verprügeln sollst und du machst das dann bist du trotzdem dran. Ob er dich angewiesen hat oder nicht - du darfst auch dann nicht gegen das Gesetz (absichtlich & wissentlich) verstoßen. Ich kann mir daher auch nicht vorstellen das du ein Schriftstück finden wirst bei dem der Chef universell unterschreibt das du die Software illegal installieren sollst und du raus aus der Nummer bist.

Was du dagegen - m.M. nach - machen kannst: Du verlangst vom Chef das er die Kontolle über die Lizenzen übernimmt und dieses lässt du auch in die Akte legen. Das ändert an der Sachlage erstmal gar nichts - nur das dein Chef dir dann sagen kann das du ne SW installieren sollst und ER dafür zuständig ist das die Lizenz auch wirklich vorhanden ist.

Anders sieht es natürlich dann bei Privat-Installationen aus. Hier hast du höchstens die Möglichkeit das die Person dir unterschreibt das die SW legal gekauft wurde. Aber auch da glaube ich das ein gewisser Menschenverstand noch von jedem verlangt wird. Kommt nämlich der Kollege X um die Ecke und gibt dir nen Stapel gebrannter CDs und nem Schmierzettel mit den Serien-Nummern dann glaube ich das dich auch ein solcher Zettel nicht befreit. Die Frage wäre dann allerdings ob die Installation der unlizensierten SW bereits strafbar ist - oder nur die NUTZUNG (und das macht der Benutzer des Rechners, nicht der der die SW installiert).

Ein ganz anderer Punkt wäre aber z.B. die Mitarbeiterüberwachung. Hier wird dir auch kein Zettel helfen das du da z.B. das Mithören der Telefongespräche für den Chef ermöglichen sollst. Wenn du dies machst (und du nicht einen der wenigen Sonderfälle hast bei denen sowas legal wäre) dann hast du die A-Karte. Denn hier verletzt DU den Datenschutz (dein Chef dann auch - aber es hilft dir ja wenig das der genauso einen vorm Schädel bekommt...) und damit bist du auch für deine Handlung voll verantwortlich. Die Zettel kannst du da höchstens noch nehmen um deine Wohnung damit zu heizen!

Von daher nochmal: Rede mit nem Anwalt darüber und beschreibe dem genau was dein Problem ist. DANN kann er dir helfen - aber eine Generelle "Ich mach alles und schieb die Schuld auf jemand anders"-Karte gibts nich...
Member: D43con
D43con Jun 13, 2010 at 21:04:08 (UTC)
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort

Ich möchte die Diskussion mal insofern entschärfen, dass es weder um Überwachung, noch um illegale Software geht.
Konkrekt geht es um:
Firmenlizenzen auf Privatgeräten (Gefahr der Weiterverbreitung)
Installation bei Überscheitung des Lizenzabkommens/vertrages (speziell bei Volumenlizenzen)

"Private" Software installieren wir generell nur dann, wenn sie mit original Hülle, CD und Lizenz vorgelegt wird.
Und bei Krankenstand oder Urlaub haben die Leute selbst dafür zu sorgen, dass eine Vertretung Zugang zu den notwendigen Daten & Informationen bekommt.
Member: maretz
maretz Jun 14, 2010 at 04:20:17 (UTC)
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Naja - auch bei Firmensw auf privaten Rechnern gibts mit großer Sicherheit keine General-Entschuldigung. Hier kommt es ja schon darauf an wer was und wie installiert.

Nehmen wir jetzt mal folgendes an: Die EDV hat auf dem Server ein Verzeichnis "Software" liegen - darin enthalten u.a. MS Office. Jetzt nimmt sich der Kollege "X" das Laptop und kopiert einfach das Verzeichnis. Nebenbei nutzt er noch eines der lustigen Tools um die Serien-Nr. von seinem Arbeitsplatz-PC auszulesen. Schon kann er die SW problemlos selbst installieren - und du als Admin hast wenig Optionen dieses zu verhindern. In dem Fall wärst du aber m.E. auch für die Kopie gar nicht verantwortlich.

Anders siehts aus wenn du dem Kollegen X mal eben die komplette SAP-Software auf sein Laptop packst. Hier kann man davon ausgehen das du WEISST das dieses nicht lizensiert ist - grad wenn du die Software sogar aus eurem Firmenschrank nimmst und auch die Serien-Nr. aus eurem Ordner kommt. Und wenn es sich dann um nen Privat-Laptop handelt dann würde es mich wundern wenn dein Chef dir da ne general-Erlaubnis geben kann und er die konsequenzen dann trägt. Denn das dieses nicht erlaubt ist weisst du selbst auch - und somit hast du dich daran zu halten. (Wobei natürlich noch zu überlegen ist ob es den Hersteller überhaupt intressiert. Nehmen wir an das du die SW beim Azubi aufs Laptop haust damit der er/sie üben kann dann würde ich persönlich davon ausgehen das es den Hersteller eher selten intressiert. Nen Azubi wird nicht zum Üben das komplette SAP-Paket kaufen....). Es wäre da allerdings noch intressant wie es sich verhält wenn du eben sogar auf privat-PCs was installierst - ob du dann als Privat-Person dafür verantwortlich bist oder ob du dieses als Angestellter machst.

Also nochmal: Ich würde da immer direkt mit nem Anwalt reden und den fragen. Denn das was ich mir vorstellen kann ist eine sache - ob das auch so stimmt eine ganz andere...