majohana
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Wie ist in Eurem Job das Gehalt, Überstundenregelung, Bereitschaft, Weiterbildung geregelt?

Hallo zusammen,

ich bin jetzt seit mehr als 5 Jahren in einem kleinen Systemhaus mit 10 Mitarbeiter beschäftigt. Ich habe in der Firma auch meine Ausbildung zum IT- Systemelektroniker gemacht (insg. dann 8 Jahre dort) und mit meinen knapp 30 Jahren sowas wie der Senior Techniker! Es gibt noch zwei andere Techniker und der Rest sind Azubis und Teilzeitkräfte sowie der Chef.

Wir betreuuen überwiegend "noch" kleinere IT- Infrasturkturen bis max. 30- 40 Clients und 1 bis max 5 Server pro Kunde. Wir haben von diesen externen Kunden ca. 10- 15 Stück. Der restliche Kundenstamm sind Kleinstunternehmen und teilweise "noch" Privatkunden.

Wir bieten unseren Kunden eine breite Palette an Dienstleitungen und Produkten an und sind sozusagen Mädchen für alles. Momentan bin ich mit meiner Tätigkeit nicht so zufrieden und möchte meine Arbeitssituation verbessern.Ich hatte auch schon mal an einen Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber gedacht. Ich habe darüber mit meinem Chef gesprochen und ihm das auch mitgeteilt. Er hat gesagt, dass ich ihm ein paar Vorschläge machen soll, weil er mich auf jeden Fall gerne halten will. Da ich bisher noch in keinem anderen IT- Unternehmen gearbeitet habe, weiß ich natürlich auch nicht wie es dort so abgeht. Aus diesem Grund würde ich gerne von Euch ein paar Infos zu eurem Job wissen und mich interessiert wie so manche Dinge bei euch gehandhabt werden.

Weiterbildung?
Habt Ihr die Möglichkeit regelmäßig an Zertifizierungen und Weiterbildungen teilzunehmen? Wenn ja in welchem Kostenrahmen und wieviel Tage im Jahr seit ihr dafür unterwegs?
Wie bekommt ihr die Weiterbildung bezahlt z.b. Anfahrt, Abwesenheit von zu Hause über mehreren Tagen etc.? Wie lange bindet euch sowas an die Firma?

Derzeit ist es bei uns so, das wir zu 1 bis max 2 Veranstaltungen im Jahr fahren. Das sind meist aber Workshops die zwischen 2 bis max. 8 Stunden dauern. Dauert eine Schulung z.b. 8 Stunden und ich habe 1-2 Stunden für die Anfahrt, dann wird bei uns ein normaler Arbeitstags mit 8 Stunden gebucht.

Überstunden?
extra vergütet? Zeitausgleich?

derzeit bei uns extra vergütet!

Rufbereitschaft?
Zuschlag, wie oft, Firmenwagen, Handy?

bei uns ist es derzeit so geregt, dass wir uns mit 5 Mann immer abwechseln. Die Rufbereitschaft dauert dann 1 Woche. Normalerweise sind es vielleicht 1- 2 Anrufe in der Woche, die aber meist telefonisch/ fernwartung geklärt oder bis zum nächsten Arbeitstag aufgeschoben werden können. 3-4 Jahr ist vielleicht auch Vor- Ort Einsatz wegen Serverausfall notwendig. Eine Vergütung erfolgt nur bei einem Vor-Ort Einsatz. Da ich die meisten größeren Firmenkunden betreuue, muss ich in den meisten Fällen dann auch immer raus, obwohl ich dann keine Rufbereitschaft habe. Insgesamt hält es sich aber im Rahmen.

Momentan ist es so, dass ich ein Firmenhandy habe, dass ich auch privat nutzen darf. Dadurch kommt es schon mal häufiger vor, dass ich auch außerhalb meiner Rufbereitschaft und nach Feierabend mit Kunden telefoniere. Außerdem darf ich mit dem Firmenwagen nach Hause fahren, aber nicht privat nutzen. Dadurch kann ich mir aber trotzdem ein Auto sparen. Mein Jahresgehalt liegt bei ca. 27tsd. Euro.

Wie sieht es bei euch aus! Über Eure Erfahrungen und Tipps bin ich sehr dankbar!

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Printed on: April 19, 2024 at 22:04 o'clock

Member: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R Nov 01, 2010 at 09:47:27 (UTC)
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Öffentlicher Dienst:

- keine Rufbereitschaft
- kein Firmenwagen
- kein Firmenhandy
- Gehalt über den TVöD geregelt
- Gleitzeit
- Überstunden dürfen gemacht werden, max 2h pro Tag, die werden dann nicht ausbezahlt dürfen aber abgebummelt werden.

Haben einige im Haus mit >200 Überstunden im Jahr.

Schulungen per Katalog max 2000EUR/Jahr pro Person

Hierbei ist es egal ob das 1 Schulung für ~2k€ ist oder ob es 10 Schulungen a 200EUR sind.

Anreise und Abreise sind nicht privat

So oder so müssen die Schulungen abgesegnet werden vom Abteilungsleiter und da wird penibel drauf geschaut ob die Schulung in den Bereich passt oder nicht. Aber beantragt werden darf ruhig. =)

Schulungen binden keine Leute ans Haus. Die die befristet beschäftigt sind haben Ihre Befristung die die unbefristet beschäftigt sind haben die Wahl. Wenn sie den Arbeitgeber wechseln wollen können
sie es gerne tun.

Zum Thema Vertretungen?

Wir sind so wenige, das wenn einer weg ist steht der andere nur auf dem Papier als Vertretung da, aber rein fachlich kann keiner im Haus den anderen ersetzen. Das gilt für alle unsere 4 EDV-Kernbereiche im Haus.

Daher ist Urlaub/Krankheit/Seminare oder genommene Gleitzeit immer heiß. Weil alle hoffen das es nirgends knallt. xD
Member: em-pie
em-pie Nov 01, 2010 at 12:21:23 (UTC)
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Bin in einem kleinen, mittelständischem Unternehmen (Industrie) tätig -allein als ITler

- Schulungen: 1-2 große pro Jahr; wenn sinnvoll (hängt vom aktuellen Bedarf ab), ist der Preis fast egal
- keinen Firmenwagen
- Firmen Handy (private Nutzung sei noch dahin gestellt, da ich aktuell noch einen privaten Vertrag am laufen habe, wird der primär genutzt)
- Mein Gehalt spiegelt sich im groben in deinem wieder, (bin noch recht jung und hab in dem Unternehmen gerade erst angefangen)
- Habe grundlegend Gleitzeit, Überstunden dürfen abgebummelt werden, werden aber eher weniger bis gar nicht ausgezahlt.
- im Bereich ERP, etc. arbeitet das Unternehmen sehr eng mit dem entsprechendem Software-Hersteller zusammen (wird vertraglich geregelt)


Wo ich vorher war, durften Schulungen nur besucht werden, wenn Sie so gut wie nichts kosteten, oder für aktuelle Projekte absolut notwendig waren (weil es sonst keinen Support gegeben hätte)...


Wie sieht es bei euch generell aus, wenn du sagst, ihr seid Mädchen für alles:
Solltet ihr von allen Bereichen und Produkten grundkenntnisse haben, oder habt ihr euch auf div. Produkte spezialisiert?
Als Bsp:
- Hardware wird nur von Dell / IBM / HP / etc. empfohlen, betreut weil hier direkter Partner
- Security: werden nur weniger Produkte eingesetzt, dafür Ihr MAs intensiv drauf geschult.

So ist es bei dem Systemhaus, dessen Koorperation zwischen denen und uns sehr gut funktioniert:
Nicht alle MAs können alles bis ins Detail, aber jeder MA hat einen groben Überblick und wendet sich bei tieferen Bereichen an den zuständigen MA
Zudem betreut jeder MA nicht alle Kunden, sondern nur eine gewisse Anzahl. Außer der andere Kollege ist gerade im Urlaub, krank, wegen einem Projekt anderweitig sehr eingebunden, etc...


Naja sofern mal als weitere Anregung dazu

Gruß
meistro87
Mitglied: 48829
48829 Nov 01, 2010 at 14:01:46 (UTC)
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Wie sieht es bei euch generell aus, wenn du sagst, ihr seid Mädchen für alles:
Solltet ihr von allen Bereichen und Produkten grundkenntnisse haben, oder habt ihr euch auf div. Produkte spezialisiert?
Als Bsp:
- Hardware wird nur von Dell / IBM / HP / etc. empfohlen, betreut weil hier direkter Partner
- Security: werden nur weniger Produkte eingesetzt, dafür Ihr MAs intensiv drauf geschult.

Wir Techniker machen vom Support eigentlich alles was anfällt. Angefangen bei der Telefonhotline für Privatkunden, der ein anderes Hintergrundbild haben will bis zum Vor-Ort Einsatz beim Geschäftskunden, der eine modere IT- Inftrastruktur für seine Praxis installiert und betreut haben will. In den meisten Fällen haben wir gute Grundkenntnisse in vielen Bereichen. Server- und Client Hardware, Virenschutz, Firewalls, TK- Anlagen verkaufen wir meistens immer von den gleichen Herstellern.
Richtig spezialisiert darauf sind wir aber auch nicht. Hier ist mit den Lehrgängen dann wie bei deiner alten Firma. Die Lehrgänge, die notwendig für den Vertrieb oder Support sind oder nix Kosten, werden gemacht.

Nun stehen bei uns aber komplexere Sachen wie Netztrennung, Migrationen von Active Directory Strukturen etc. an. In dem Bereich haben wir uns bisher nur selbst geschult oder machen es so wie wir es immer gemacht haben. Aber solche neuen Sachen werden dann vor uns hergeschoben, weil keiner weiß wie es geht. Normalerweise würde ich mir das ganze in einer Testumgebung aufbauen und in dem Bereich selber schulen. Aber so was ist zeitaufwendig und in der Zeit bin ich ja nicht beim Kunden (würde der Chef dann sagen). Die anderen Kunden wollen in der Zeit natürlich dann auch weiter bedient werden.

So ist es bei dem Systemhaus, dessen Koorperation zwischen denen und uns sehr gut funktioniert:
Nicht alle MAs können alles bis ins Detail, aber jeder MA hat einen groben Überblick und wendet sich bei tieferen
Bereichen an den zuständigen MA

So würde ich mir das bei uns auch wünschen. Leider sind wir insgesamt nur 3 Techniker. Ich habe meinem Chef auch schon mal vorgeschlagen bei komplexeren Sachen einen kompetenen Partner zu holen, der sich dann damit auskennt und bei Bedarf dazugenommen werden kann. Sieht er aber ein wenig kritisch, weil die ja meist einen höheren Stundenlohn haben als wir und er Angst hat, dass der Kunde dann vielleicht zum Partner wechselt.

Zudem betreut jeder MA nicht alle Kunden, sondern nur eine gewisse Anzahl. Außer der andere Kollege ist gerade im Urlaub,
krank, wegen einem Projekt anderweitig sehr eingebunden, etc...

Es gibt zwar sowas wie einen bevorzugten Techniker für die größeren Kunden. Aber eine Grenze gibt es nicht. Manche Kunden fühlen sich ja wie KingOtto und meinen direkt bedient zu werden müssen und direkt zu einem Techniker durchgestellt zu werden. Wir haben auch noch die dumme Angewohnheit, sowas zu machen. Darunter leidet meiner Meinung nach die Qualität unserer Arbeit, weil dadruch wieder andere Sachen geschoben werden. Aber daran sind wir am arbeiten.

Wie sieht das im öffentlichen Dienst oder als Administrator in einer IT- Abteilung aus? Ich stelle mir vor dass es hier einfacher ist den Kunden (Kollegen) zu steuern und man eher die Möglichkeit hat bestimmte Sachen zu testen, ohne das einer auf die "Produktivitätsuhr" schaut.
Hat jemand von euch Erfahrung im Systemhausgeschäft und als Mitarbeiter einer IT- Abteilung gemacht und kann dadurch einen guten Vergleich ziehen?
Member: Invidia
Invidia Nov 10, 2010 at 13:27:29 (UTC)
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Zitat von @48829:

Wie sieht das im öffentlichen Dienst oder als Administrator in einer IT- Abteilung aus? Ich stelle mir vor dass es hier
einfacher ist den Kunden (Kollegen) zu steuern und man eher die Möglichkeit hat bestimmte Sachen zu testen, ohne das einer
auf die "Produktivitätsuhr" schaut.
Hat jemand von euch Erfahrung im Systemhausgeschäft und als Mitarbeiter einer IT- Abteilung gemacht und kann dadurch einen
guten Vergleich ziehen?

Hallo ich weiß nicht ob das passt, aber bei uns ist sowas durch strikte Prozesse gesteuert. Ich arbeite z.B. als 2nd-line Helpdesk Mitarbeiter. Wir haben ein Ticketsystem das alle 3-level durchschreiten kann. Die 1st-line (Hotline) darf nur zur 2nd-line weiterleiten (Turnschuhsupport ^^) und die wiederum an die 3rd-line (Betrieb). Tickets die als erstes reinkommen werden als erstes bearbeitet. Somit wird niemand hier unfair behandelt. Das ganze System nennt sich OTRS in Verbindung mit ITIL. OTRS ist ein OpenSource Ticketsystem und ich kanns nur empfehlen.


Gruß Invidia