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Mitschrieb auf MS OneNote mit einem Thinkpad X200 Tablet

Hallo Leute,

ich moechte hier meine Erfahrungen teilen, die ich waehrend des Studiums mit dem
Mitschreiben auf einem Lenovo X200 Tablet gemacht habe. Das ist mein erster
Erfahrungsbericht, also seid gnaedig mit mir ;)

Ich gebe hier einen (subjektiven) Ueberblick sowohl ueber die Soft- als auch die Hardware,
damit man einen umfassenden Ueberblick ueber die Verwendung eines Tablets fuer (sagen wir
sinnvolle...) Anwendungen gewinnen kann.

1. Microsoft OneNote (2003 / 2010):

1.1. Schrifterkennung
Ich bin Student der Elektrotechnik, was bedeutet, dass ich relativ viel Mathematik und wenig
Text schreibe, daher ist die Schrifterkennung von OneNote nicht wirklich zu gebrauchen. Auch
bei Text habe ich allerdings festgestellt, dass man, je nach Handschrift, entweder recht gut
damit wegkommt oder sehr viel korrigieren muss. Und beim Korrigieren mit Soft Keyboard ist
man sehr lange beschaeftigt, kommt also beim Mitschreiben nicht mehr mit. Eher zu empfehlen
ist es, etwas schoener zu schreiben und das Ganze auch handschriftlich zu belassen.

1.2. Ordnen der Daten in OneNote:

OneNote bietet gluecklicherweise vielfaeltige Moeglichkeiten, seine Aufschriebe zu
sortieren.
Zunaechst kann man sogenannte Notizbuecher anlegen, in denen wiederum Abschnittsgruppen, die
aus mehreren Abschnitten bestehen koennen, abzulegen sind. In diesen Abschnitten kann man
dann einzelne Seiten unterbringen.

Ein Beispiel:
Notizbuch: Elektrotechnik
Abschnitt: Uebungsaufgaben
Seite: Aufgabe 1

Als nuetzlich hat es sich erwiesen, immer Seiten im DIN A4-Format zu verwenden, dann sieht
das Ganze auch ordentlich aus, wenn man es ausdrucken oder als pdf exportieren will.
OneNote bietet ausserdem verschiedene Layout-Vorlagen. Ich nutze jedoch nur das Standard-
Layout, welches einen Titel und das Datum/Uhrzeit der Erstellung der Seite beinhaltet.
Den Titel gebe ich dabei immer mit dem Soft Keyboard ein, er wird dann als Seitenname
verwendet, was die Uebersichtlichkeit erhoeht.

1.3. Stifte u.ä.

In OneNote gibt es die Moeglichkeit, verschiedene Stifte je nach Vorliebe zu verwenden. Will
man ernsthaft auch ein wenig Inhalt auf eine DIN A4-Seite bringen, sollte der Stift
natuerlich nicht zu dick sein. Ich empfehle, hier Filzstifte mit einer Dicke von 0.25mm zu
verwenden. Alle Stifte koennen personalisiert werden und koennen in einer Schnellstartleiste
verfuegbar gemacht werden, was sehr sinnvoll ist, wenn man oefter eine farbige Zeichnung
erstellen moechte.
Grundsaetzlich haben manche Stiftarten auch Druckstufen, allerdings macht sich das bei einem
0.25mm-Stift nicht bemerkbar und ich finde es auch ueberfluessig, zumindest wenn man viel
schreiben moechte.
Radieren / Loeschen kann man bei Verwendung des Eingabestiftes mit der Rueckseite des
Stiftes. Man kann entweder den / die beruehrten kompletten Striche loeschen, was zwar bei
der Umstellung von Papier etwas ungewohnt ist, aber nach einer Einarbeitungszeit sinnvoller
erscheint, oder wie gewohnt in einem gewissen Umkreis um die "Radierstelle" loeschen.
Aus meiner Erfahrung ist die erste Einstellung die sinnvollere.
OneNote bietet zudem die Moeglichkeit, Text per Keyboard einzugeben, was ich mache, wenn es
viel Text zu schreiben gibt. Die wesentlichen Formatierungsmoeglichkeiten aus Word sind
natuerlich enthalten.
Ausserdem kann man einfach verschiedene Zeichnungs-Makros einfuegen, wie z.B. Rechtecke o.ä.


2. Hardware des Lenovo Thinkpad X200 Tablet (Modell von 2009):

Prozessor: Core2Duo L9300
RAM: 2GB
HDD: 160GB
Grafik: Integrierte Intel-Grafik

Ich moechte hier nicht zu sehr auf die Ausstattung eingehen, da es etliche verschiedene
Modelle gibt. Ich moechte nur die Grundkonfiguration angeben, weil sonst eine Angabe der
Geschwindigkeit beim Arbeiten keinen Sinn macht.

2.1. Monitor / Stift

Entscheidend beim Kauf eines Tablets ist natuerlich unter anderem der Monitor.
Auch hier gibt es 2 Varianten: Eine mit Touchscreen und eine nur mit Stifteingabe. Ich
schreibe hier ueber das Modell, welches KEINEN Touchscreen hat. Traditionell hat Lenovo oft
Wacom Tablets verbaut, allerdings habe ich zu meinem Modell keine Angabe gefunden.
Das Display bietet eine Auflösung von 1280x800, was fuer die Groesse ausreichend ist.
Allerdings hatte der Vorgaenger X60 sogar eine etwas hoehere Aufloesung zu bieten!
Die Farben des Displays sind (rein subjektiv) recht ordentlich, auch der Blickwinkel kann
sich, verglichen mit meinem anderen Notebook trotz Tablet sehen lassen. Allerdings ist die
Oberflaeche nicht matt sondern spiegelt recht heftig. Was drinnen noch mit ausreichender
Displayhelligkeit behoben werden kann, ist draussen, zumindest bei direkter
Sonneneinstrahlung, doch sehr stoerend.
Am Display befinden sich noch 5 Schalter: Ein Ein-Schalter (fuer den Tablet-Modus) inkl.
Verriegelung und 4 Soft-Taster, die bei der Standardbelegung beispielsweise fuer das Drehen
des Displays oder die Display-Optionen zustaendig sind. So spart man sich den (mit dem
Stift) manchmal umstaendlichen Weg durch die Menues.
Der dazugehoerige Stift liegt aehnlich in der Hand wie ein normaler Kugelschreiber. Er kann
bei Nichtverwendung in das Notebook gesteckt werden und wird dort verriegelt. An seiner
Vorderseite findet sich ein Knopf, der als Rechtsklick fungiert. Dieser dient ausserdem zum
Einrasten des Stiftes in seiner Huelle.
Mein Tipp: Seeeeehr vorsichtig mit diesem Knopf umgehen, der Kunststoff ist extrem duenn und
ist mir bis jetzt einmal, einem Kommillitonen 2 mal kaputt gegangen.
Auf der Rueckseite des Stiftes befindet sich ein gefederter Knopf, der, wie schon weiter
oben beschrieben, als Radiergummi dient. Wie fest man dafuer druecken muss, laesst sich, wie
auch fuer die Stiftspitze, in Windows 7 konfigurieren.
Die Stiftspitze ist ausserdem wechselbar, allerdings habe ich bei hunderten geschriebenen
Seiten noch keinerlei Abnutzung feststellen koennen.


2.2. Gehaeuse / Tastatur

Das Gehaeuse ist, wie man es von einem Thinkpad erwartet, stabil und robust gebaut.
Lediglich das Gelenk fuer den Monitor ist, weils ja drehbar sein muss, nicht so stabil wie
bei einem vergleichbaren normalen Thinkpad.
Die Tastatur ist spritzwassergeschuetzt, eventuelles Wasser wird durch Oeffnungen durch das
Laptop nach unten abgeleitet. So erfaehrt auch das Innere einen gewissen Schutz. Die
Tastatur hat einen guten Anschlag und einen angenehmen Tastendruck, ich habe selten bessere
Notebook-Tastaturen gehabt.
Auf der Unterseite des Laptops finden sich an den Schrauben in gewohnter Thinkpad-Marnier
Symbole, die andeuten, fuer welche Aktion (RAM-Tausch, Tastaturwechsel ...) welche Schrauben
zu oeffnen sind.
Ausserdem hat das Notebook einen Anschluss fuer eine Dockingstation, die sich (armer Student
...) leider nicht in meinem Besitz befindet ...
Als Eingabegeraet muss man mit dem Lenovo-typischen Trackpoint vorlieb nehmen oder den Stift
zur Hand nehmen, ein zusaetzliches Touchpad ist nicht vorhanden. Ich habe es allerdings auch
nicht vermisst.
Ein optisches Laufwerk ist, wie so oft bei dieser Baugroesse, nicht verbaut.


2.3. Geraeusch / Waerme

Die Lautstaerke des Thinkpads ist ueber jeden Zweifel erhaben. Der Luefter ist im Normalfall
nur bei genauem Hinhoeren in stiller Umgebung ueberhaupt hoerbar, selbst unter Volllast ist
maximal ein leises (und kurzes) Rauschen zu vernehmen. Dies ist wohl der Low-Voltage CPU zu
verdanken.
Allerdings ist manchmal ein leises kurzes Pfeifen / Piepsen zu vernehmen. Ich weiss nicht,
ob das von der Festplatte oder vom Mainboard kommt, vielleicht weiss einer von euch dazu
mehr?

2.4. Geschwindigkeit beim Arbeiten / Akkulaufzeit

Grundsaetzlich ist die Geschwindigkeit in der hier vorgestellten Version ausreichend, allerdings kommt die LV-CPU bei manchen Dingen (Compilieren groesserer Projekte, Auswahl groesserer Bereiche in OneNote o.ä.) naturgemaess an ihre Grenzen. Vielleicht ist das mit den neuen Core i-Modellen besser geworden.

Dafuer kann man ueber die Akkulaufzeit nicht meckern. Um die 6 Stunden arbeiten sind mit dem großen Akku (steht hinten etwa 3cm ueber die gesamte Breite des Laptops ueber!) durchaus realistisch. Allerdings schwankt der Wert stark je nach Verwendung, da die CPU ja relativ wenig Leistung hat.

So spielen die Verwendung von UMTS (integriert), WLAN, Bluetooth, Festplattenaktivität und vor allem die Bildschirmhelligkeit eine entscheidende Rolle beim Durchhaltevermoegen.

Fazit:

Ein solides Geraet, was meine Ansprueche in den wichtigsten Bereichen erfuellt.
Verbesserungspotential sehe ich hauptsaechlich im spiegelnden Display und dessen Stromverbrauch.
Ansonsten m.M.n. ein perfekter Begleiter fuer unterwegs, der sowohl ein Tablet als auch ein vollwertiges Subnotebook darstellt. Dank System Update von Lenovo auch fuer Faule leicht neu aufzusetzen. Ueber den Service von Lenovo koennt ihr bestimmt mehr sagen, ich bin bis jetzt sehr zufrieden.


So, jetzt solls erst mal gut gewesen sein. Wenn es noch Ideen zur Erweiterung oder Fragen gibt, fragt einfach drauf los.


Gruesse

Matthias

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 10:03 Uhr

Mitglied: TuXHunt3R
TuXHunt3R 13.03.2011 um 14:42:01 Uhr
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Tag auch

Kann dem ganzen nur beipflichten, ich habe 2 bekannte, die auch auf Tablets mit Onenote ihre Notizen erfassen (beides Studenten). Die sind hochzufrieden, mussten sich aber auch erst an die Handschrifterkennung gewöhnen....