gullie
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Bevorstehendes Upgrade der Server-Architektur - Fragen über Fragen!

Hallo allerseits,

wir betreiben bei uns momentan einen SBS 2003 in einem Netzwerk mit ca. 35 Clients. Da demnächst DATEV eingeführt werden soll benötigen wir zusätzliche Kapazitäten. Wie man sich denken kann, läuft der arme SBS am Limit und ist zudem schon seine 5 Jahre im Dienst. Nun darf das Upgrade natürlich von der Geschäftsleitung her am besten nix kosten und ich darf mir mit meinen begrenzten Mitteln eine sinnvolle Lösung zusammenstricken.

Ich muß dazu vorher sagen, dass dies mein erstes Server-Projekt ist, da ich direkt nach dem Studium hier angefangen habe und diese sehr begrenzte SBS 2003 Lösung vorgefunden habe. Bisher war ich eigentlich immer nur am Flicken von Nadelöhren etc. ;) Da ich das ganze gerne etwas flexibler und sicherer gestalten möchte hatte ich mir folgende Architektur vorgestellt... (siehe Anhang)

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Jetzt meine Fragen

1. Funktioniert das Duo SBS 2003 PDC / SRV2008 SDC (VM) ohne Probleme und Abstriche?
2. Ist es möglich, dass die User weiterhin zugriff auf den zentralen Speicher haben sofern einer der beiden DCs ausfällt bzw. gewartet wird?
3. Ist meine Architektur sinnvoll oder gibt es potentielle Problem die auf mich warten könnten?

Wie gesagt, bin ich vom Budget her sehr beschränkt und muss eine Kompromißlösung suchen. Die geschäftsleitung hätte am liebtsten nur einen Server gekauft und DATEV draufgeschmissen. Alles ohne Plan B und Rücksicherung.

Würde mich freuen wenn ihr mir weiterhelfen könntet.

Content-Key: 201549

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Member: catachan
catachan Feb 11, 2013 at 10:49:51 (UTC)
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Hi

Wieso ein Downgrade auf 2008 beim Hyper-V Server ?
Dunkannst bei einem Ausfall eines Servers noch auf die NAS Daten zugreifen, wenn du direkt aufs Nas verbindest und nicht auf eine Freigabe auf dem Server.

LG
Member: gullie
gullie Feb 11, 2013 at 10:55:41 (UTC)
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Downgrade deshalb, weil DATEV nicht mit 2012 funktioniert und ich mit dem Downgrade 2 Lizenzen für VMs hätte (im Gegensatz zu einem 2008 STD). Wegen der Freigaben und Zugriffsrechte muss das NAS aber mit ins AD integriert sein, richtig?
Member: catachan
catachan Feb 11, 2013 at 11:01:17 (UTC)
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Hi

In disem Fall würde ich bis Mai warten. Da wird Datev für Server 2012 freigegeben.
Aber das kommt drauf an wie sehr es bei euch eilt.

Ja, das NAS muss Ad integriert sein

LG
Member: gullie
gullie Feb 11, 2013 updated at 11:21:10 (UTC)
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Ja, das mit Mai hatte ich schon gesehen - eilt leider immens :/ Andererseits kann ich mich mit der Metro Oberfläche eh noch nicht anfreunden. Wie bewertest du den Rest des Konzeptes?

Irgendwann möchte ich den SBS dann auch mal ersetzen und das AD komplett neu aufbauen, da dies bei Gründung der Firma auch nicht wirklich sauber aufgesetzt wurde. Sollte ja mit dieser Konstellation möglich sein, oder? Also das parallele Neugestalten und anschließend schnelle Migrieren der anderen Systeme in die neue Umgebung.
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Feb 11, 2013 updated at 12:10:26 (UTC)
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Moin,

was verstehst Du unter begrenzten Mitteln? HAst Du auch nur eine leise Ahnung davon, was 4 serverzertifizierte 600GB-SSD kosten? Und warum drehen die sich bei Dir? Und dann noch so schnell face-wink

PDC und SDC wirst Du nur mit downgrade-Option nach Windows 2000 hinbekommen, da musst Du Bill mal fragen, ob es da einen Weg gibt ... Und wozu brauchst Du einen zweiten DC, der nichts anderes macht als das?

Irgendwie sieht das ganze aus, wie mit der heissen Nadel zusammengestrickt, aber schöne Bilder sind das allemal. Und Synology wird sich freuen face-wink

Ergo, Buenos Dias, Thomas

Mein Vorschlag: migrier den Mist auf einen SBS2011 Premium, da hst Du den Hyper-V auch dabei und sogar einen richtigen SQL'er, bastel das auf zwei Maschinen, nimm ein NAS und noch irgendwas Tragbares zum Sicherung wegschleppen.

In Deiner Konstellation brauchst Du separate Zugriffs-CAL für die W2K8 - dass ist durch die SBS-Zugriffe nicht gedeckt.

Tante Edith: SRY, man liest, was man lesen will! Deine SAS-Platten sind natürlich nicht so teuer, und drehen dürfen die sich auch face-smile
Member: gullie
gullie Feb 11, 2013 updated at 13:32:58 (UTC)
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Also für den SBS benötige ich ja wohl genauso CALs - glaube kaum dass ich die 2003er weiterverwenden kann. Zwecks PDC und SDC habe ich folgenden Technet Artikel zum Schema-Update gefunden. Könnte also funktionieren ohne dass ich Bill fragen muss ;)

http://blogs.technet.com/b/11/archive/2009/11/17/how-to-extend-schema-f ...

Und wieso den SBS auf 2 Maschinen installieren? Dann müsste ich ja auch zwei mal den SBS kaufen für die zwei physischen Maschinen. Ursprünglich war doch der SBS für eine Single-Server Umgebung gedacht, oder nicht? Ich würde eben irgendwann für den SBS 2003 einen neuen hinstellen und dort 2008 bzw. 2012 draufhauen und dann greifen meine neuen CALs wieder. Die SBS 2003er CALs hab ich doch momentan eh schon. Klar dann muss ich zwar den Exchange neu besorgen, aber soweit sind wir ja noch gar nicht.

Das Backup NAS soll auch räumlich getrennt vom Rest stehen. Was meinst du denn mit tragbaren Backups - etwa RDX Kassetten oder was?
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Feb 11, 2013 at 13:53:36 (UTC)
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Hi,

für den neuen SBS benötigst Du natürlich auch CAL, die dann allerdings im ganzen SBS-Netz authorisieren, auch für den Zugriff auf Memberserver gleicher Generation. Zusätzlich legalisieren Sie die Exchangenutzung beim Standard-SBS, ein anderer käme für Dich eh nicht in Frage. Premium ist ein add on, welches aus einer zusätzlichen W2K8R2 (inkl. Hyper-V-Lizenz) und einem SQL2K8 besteht und allerdings teurere premium-CAL bedingt.

Wenn Du den SQL nicht benötigst, könntest Du zum Standard beliebig viele 2008/208R2-Server mit ins Netz nehmen, für die Du dann nur noch den Server selbst lizensieren musst. Das ganze natürlich unter dem Aspekt, dass nicht mehr als 75 Maschinen im Netz insgesamt stehen. Insbesondere mit Blick auf notwendige Exchange-CAL ist das preislich schon interessant.

Seit W2K3 gibt es keinen PDC mehr, Du hast einen Server, der die FSMO hält und kannst zusätzliche Server als redundante DC mit integrieren.

Bezüglich der Sicherung sollte man schon einen Sicherungssatz mobil haben, ob RDX, LTO oder auch ein tragbares NAS etc. sollte man von der Datenmenge und der Bewquemlichkeit der Nutzung abhängig machen.

LG, Thomas
Member: gullie
gullie Feb 11, 2013 updated at 16:16:52 (UTC)
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Du meinst also den aktuellen SBS 2003 mit SBS 2011 auf der neuen Hardware migrieren (physisch oder virtuell per Hyper-V Server?). Nach geglücktem Übertragen dann die 2008er Lizenz aus dem Premium Addon auf die alte Hardware aufspielen, dort dann eine virtuelle Instanz mit dem SQL Server aufsetzen und DATEV etc. sowie den zweiten DC unterbringen? Der physische 2008 darf dann aber nur die Hyper-V Rolle haben, oder?

Wäre schon eine Überlegung wert, da ich später nur die alte Hardware ersetzen muss und die VM schnell wieder am laufen habe. Aber was heißt "wenn ich den SQL Server nicht benötige" für die CALs an weiteren 2008er Servern? Gelten die CALs nur domänenweit auf allen weiteren 2008ern wenn ich den SQL nicht einsetze? Die Microsoft Lizenzierung ist manchmal ein wahres Labyrinth ;)

Bezüglich des tragbaren Backups denke ich, dass das DS412+ eigentlich recht portabel ist.
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Feb 11, 2013 at 16:31:29 (UTC)
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Zitat von @gullie:
Du meinst also den aktuellen SBS 2003 mit SBS 2011 auf der neuen Hardware migrieren (physisch oder virtuell per Hyper-V Server?).
Das wäre eine Möglichkeit. Rechne einfach mal, was für Dich günstiger kommt. Wenn Du einen Exchange vorhalten willst, wird das per se die SBS-Standard-Variante sein. Microsoft ist nicht direkt dagegen, den SBS zu virtualisieren, ich würde dies nicht machen - ist aber Geschmacksache. Die Migration muss zwingend auf neuer Hardeware erfolgen. Allerdings wäre Dein Server mit 2-Weg-CPU dann etwas oversized. 32GB RAM wären bei 35 usern aber o.k. (und lässt sich beim SBS auch nicht mehr erweitern).
Nach geglücktem Übertragen dann die 2008er Lizenz aus dem Premium Addon auf die alte Hardware aufspielen, dort dann eine virtuelle Instanz mit dem SQL Server aufsetzen und DATEV etc. sowie den zweiten DC unterbringen?
Du musst halt entscheiden, ob Du einen dedizierten SQL benötigst. Wenn die SQL-Instanzen bisher auf dem SBS liefen, wird das vermutlich nicht nötig sein und nur die Lizenzen verteuern. Dann würde ich statt des Premium add on einfach eine W2K8R2-Lizenz hernehmen und SQL Express installieren. Das gesparte Geld kannst Du in leistungsfähigere Hardeware und Sicherungs-/ Sicherheitssoftware investieren.
Der physische 2008 darf dann aber nur die Hyper-V Rolle haben, oder?
IMHO nein. Die Lizenz gibt den Hypervisor und eine 2K8R2-Instanz her. Quasi wie beim 2K8R2 als Einzelprodukt ...
Aber was heißt "wenn ich den SQL Server nicht benötige"
s.o. - wenn Du mit SQL Express auskommst
Gelten die CALs nur domänenweit auf allen weiteren 2008ern wenn ich den SQL nicht einsetze?
Ja. Für den Zugriff auf den SQL des Premium add on würdest Du Premium-CAL benötigen, ansonsten reichen die Standard-CAL domänenweit.
Die Microsoft Lizenzierung ist manchmal ein wahres Labyrinth
Nein. Ein Labyrinth erscheint geordnet und übersichtlich face-wink
Bezüglich des tragbaren Backups denke ich, dass das DS412+ eigentlich recht portabel ist.
Das ist Geschmackssache, wie die ganze Plastikkiste überhaupt. Ich würde so ein Spielzeug vermutlich nicht einmal zu Hause in Betrieb nehmen wollen. Und letztlich ist das doch recht unhandlich und umweltempfindlich. Buffalo hatte mal NAS mit 2,5-Zoll-Platten, die waren zwar klein, aber halt immer noch Buffalo's face-wink Auch ein no go.
RDX oder LTO sollten in Abhängigkeit von Datenmenge und notwendiger Sicherungsgeschwindigkeit deutlich vorteilhafter sein ...

LG, Thomas
Member: gullie
gullie Feb 11, 2013 updated at 17:57:48 (UTC)
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Danke für die ausführliche Antwort. Also ich denke wir würden es mit einem SQL Express vorerst aushalten. Das Premium Addon kann man ja später auch noch kaufen falls es nötig wird (und dann auch nur für die User die wirklich Zugriff darauf brauchen, nicht alle 35). Die Standard CALs gelten also domänenweit und die Premium nur innerhalb der einzelnen zusätzlich bereitgestellten 2008er Instanz.

Gesetz dem Fall ich entscheide mich für Standard CALs - würden die auch mit einem 2012er Downgrade auf 2008R2 funktionieren (wegen 2 statt 1 VMs)? Und wo packe ich den zweiten DC am besten hin - auf den physischen 2008er oder den virtuellen?

Bezüglich des Backups hatte ich eigentlich nicht Lust jeden Tag die Kassette zu wechseln. Zudem wüsste ich nicht wer die bei uns sicher aufbewahren soll ;) Wir haben auch etwas über 1TB an Dateidaten + zusätzliche Server-Images + Mail-Archiv + VM die gesichert werden müssten. Da wirds ohne Autoloader schon eng, oder hättest du da eine günstige Alternative im Kopf?
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Feb 11, 2013 at 18:20:52 (UTC)
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Zitat von @gullie:
Die Standard CALs gelten also domänenweit
Yes, Sir.
und die Premium nur innerhalb der einzelnen zusätzlich bereitgestellten 2008er Instanz.
Eventuell auch nur für den Zugriff auf den SQL, bin ich mir nicht sicher.
Gesetz dem Fall ich entscheide mich für Standard CALs - würden die auch mit einem 2012er Downgrade auf 2008R2
funktionieren
Wenn es denn 2008'er sind, ist das so o.k..
Und wo packe ich den zweiten DC am besten hin - auf den physischen 2008er oder den virtuellen?
Das musst Du nach Platz und Sinnhaftigkeit entscheiden ...
Bezüglich des Backups hatte ich eigentlich nicht Lust jeden Tag die Kassette zu wechseln. Zudem wüsste ich nicht wer die bei uns sicher aufbewahren soll ;)
Letzteres kann ich Dir auch nicht sagen - ich kenne so furchtbar wenige von Euch. Aber wenn erst einmal das Feuer über die Daten rübergegangen ist, findet sich dann sicher Jemand face-smile
Wir haben auch etwas über 1TB an Dateidaten + zusätzliche Server-Images + Mail-Archiv + VM die gesichert werden müssten. Da wirds ohne Autoloader schon eng, oder hättest du da eine günstige Alternative im Kopf?
Also meine unmittelbare Umgebung behauptet, ich habe es ganz schön im Kopf - werde mich mal erkundigen, ob da auch ein autoloader darunter ist ...ich gebe dann Bescheid.
Ansonsten macht man sich gewöhnlich eine Backupstrategie, da ich auf RDX abfahre, würde ich in diesem Fall halt zwei oder drei Laufwerke verteilen und die mit einer vernünftigen Backupsoftware nutzen. Ich weiss nicht, wie wichtig Euch Eure Daten sind, aber bei backups finde ich günstig immer ein bisschen daneben ... Ich sicher intern in der Praxis und zusätzlich auf RDX - gut für's feeling face-wink

LG, Thomas
Member: gullie
gullie Feb 12, 2013 updated at 08:59:12 (UTC)
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Ok ich werde das ganze in meine Überlegung mit einbeziehen. Problem ist, dass das Ganze ziemlich schnell umgesetzt werden muss. Da müsste dann bei der Migration wirklich alles ohne Probleme verlaufen und da zweifel ich noch ein wenig dran. Einen frischen Server nur für DATEV zu integrieren wäre natürlich deutlich fixer umzusetzen.

Ich glaube es ist momentan die sicherere Variante, wenn ich auf dem neuen Server wie in meinem ursprünglichen Plan die beiden VMs aufsetze und dann nach und nach die Business Applications wie Lexware und DATEV da rüberziehe, während mein SBS gleichzeitig entlastet wird. Sobald das abgeschlossen ist würde ich dann einen zweite Server-Hardware anschaffen, auf die ich dann meinen SBS mit der 2011er Version migriere. So habe ich für die Migration auch einen sauberen SBS 2003 und nicht so vollgestopft wie momentan. Das einzige was dadurch für die Katz gewesen wäre, sind die CALs für den Windows Server 2012, da die ja eigentlich beim Downgrade auf 2008 vom SBS 2011 abgedeeckt werden könnten. Aber ich glaube das sind mir die 600€ wert.

Meine angedachten Schritte wären folgende:

1. Domänencontroller auf SBS 2003 upgraden
2. Virtuelle Maschinen auf neuer Hardware aufsetzen (1.VM: DC und WSUS, 2.VM: DATEV, Lexware, etc.)
3. Servergespeicherte Profile auf die Shared Storage (iSCSI NAS) verschieben und Pfade im AD anpassen
4. Backup der VMs einrichten
5. Nach und nach die Unternehmensdaten (Dokumente, Bilder, Videos etc.) vom SBS 2003 auf das Shared Storage schieben und bei den Clients die Freigaben anpassen
6. SBS 2003 aufräumen und für die Migration vorbereiten
7. zweite neue Hardware anschaffen und Migration durchführen

Ist glaube ich vom Arbeitsaufwand besser verteilt, als wenn ich gleich mit der Migration starte, während noch ALLE Dienste drauf laufen! Wie gesagt habe ich momentan keinen zweiten DC der das ganze abfangen würde. Mit meiner Variante schon!

Gibt es denn noch Meinungen von anderen? Immer gut wenn man mehrere Stimmen zu einem Thema hört ;)