ilninio
Goto Top

SPAM E-Mails GMX Account durch Adressbuch Diebstahl

Hallo zusammen,


folgenden Fall möchte ich schildern:

Mein Chef hat einen privaten GMX Account. In unregelmäßigen Abständen kommen dort diverse NDR (Nichtzustellbarkeitsberichte) im Posteingang an (ca.10-40).

Diese besagen, dass klassische SPAM-E-Mails, die angeblich von seiner E-Mail-Adresse gesendet wurden nicht zugestellt werden konnte.
Vielleicht kennt Ihr diese E-Mails z.B.:
"
Hi friend!

I have recently read an interesting article that you may like, please read it, you won't regret! Here is the link "gefährlicher Link"

Be well,
"


Wenn ich den Header der Ursprungsnachricht analysiere sehe ich direkt, dass die E-Mail nicht vom GMX Server kommt und folglich auch nicht vom Account meines Chefs, sonder von irgendwelchen Firmenservern die offenbar geknackt wurden.

Diese Server landen dann schnell auf diversen Backlists, bis der jeweilige Admin die Server wieder freischaltet. Die SPAM-Welle geht jedoch raus.

Ich denke das Problem ist nun klar. Das Adressbuch wurden einmalig aus dem GMX Account gezogen und an alle Geschäftskontakte werden E-Mails geschickt, die zwar der Ansicht nach von meinem Chef kommen, aber weder vom GMX-Server, noch von seiner GMX-Adresse gesendet werden.

Mir ist klar, dass man im Grunde machtlos ist, da man den "Übeltäter" nicht wirklich finden kann. Meine Frage ist, ob ich die E-Mail Adresse meines Chefs selber als Spamer-Adresse melden kann. Bei Spam-Haus oder etwas dergleichen.

Ich habe schon eine neue angelegt und wird wollen uns von der alten distanzieren, nur werden die Kontakte kontinuierlich angeschrieben.


Ich bitte um Eure Hilfe

BG
Jens

Content-Key: 314023

Url: https://administrator.de/contentid/314023

Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 06:03 Uhr

Mitglied: michi1983
michi1983 31.08.2016 um 10:15:30 Uhr
Goto Top
Hallo,

das ist mittlerweile leider trauriger Alltag.
Ich rate all meinen Kunden und Freunden die mit dem Problem zu mir kommen ihre GMX Postfächer zu löschen und sich um Alternativen umzusehen.
GMX scheint hier ganz schwerwiegende Sicherheitsprobleme zu haben.

Gruß
Mitglied: 117471
117471 31.08.2016 aktualisiert um 11:25:51 Uhr
Goto Top
Hallo,

die Bouncenachrichten werden übrigens auch als "Backscatter" bezeichnet. Bei derartigen Diskussionen bringe ich ganz gerne einen Vergleich mit einem Briefumschlag: Ich kann jede x-beliebige Adresse als Absender auf die Rückseite eines Umschlages schreiben und diesen in einen Briefkasten werfen. Im Fall der Unzustellbarkeit landet der Umschlag dann tatsächlich beim echten Inhaber der Adresse...

Der Versand läuft höchstwarscheinlich nicht über GMX. Und da Du - wie Du selber festgestellt hast - letztendlich nicht einmal weißt, wer oder was da aktiv ist weißt Du auch nicht, wen oder was man "irgendwo blockieren" muss.

Da die E-Mail-Adresse nicht geprüft wird und jeder Absender - wenn die Bedingungen für das Relay vorliegen(1) - jede x-beliebige Adresse als Absender benutzen kann(2), wäre es höchst "ungewöhnlich", ausgerechnet dieses Kriterium für eine Bewertung heranzuziehen. Genau so gut könntest Du ein Schild "ausrauben verboten" an dein Juweliergeschäft hängen face-smile

SPAM-Anbieter blockieren in der Regel IP-Netze und es gibt da auch einige schwarze Schafe, die ihre Dienste gnadenlos monetarisieren (frei nach dem Motto: "Wir blocken erst mal das ganze Class C Netz und die Inhaber der unbeteiligten IP-Adressen zahlen xxx Dollar für die Prüfung / Freischaltung"). Insofern ist das unter seriösen Admins auch umstritten.

Achja: Von der Aussage, dass die Adressen aus dem GMX-Postfach geklaut wurden, würde ich mich zumindest solange distanzieren bis Du handfeste Beweise hast. Auf dem Smartphone brauchst Du dich nur einmal beim falschen sozialen Netz anmelden oder die falsche App installieren, und schon haben sämtliche deiner persönlichen Daten den Status "weltweit uneingeschränkt veröffentlicht" face-smile

Gruß,
Jörg

(1) Bedingungen wären z.B., dass sich der Absender in einem bestimmten IP-Netz befinden muss oder Zugangsdaten benutzen muss, die aber nichts mit der Absenderadresse zu tun haben.

(2) Einzige Bedingung ist in der Regel, dass die Absenderdomäne existieren muss.