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Internetanschluss

Hallo zusammen!

Mich würde interessieren wie in größeren Unternehmen der Internetanschluss aussieht.

1. Bei Cisco habe ich mal gelesen das es mit einem DTE und einem DCE Gerät abgewickelt wird. DTE ist der Router und DCE ist dann ein Gerät des Providers. Aber wie sieht sowas aus?

Welche Technik verwenden Unternehmen um einen Internetanschluss zu bekommen?

2. Es gibt ja auch diese Standards wie V.35 und X.25 oder X.21.

Werden die auch dazu verwendet Internetverbindungen aufzubauen? Heute noch?

Sind das alles serielle Verbindungen?
Sind diese Protokolle nur auf Layer 1 und 2?

Weil auf Layer 3 müsste ja schon IP sein.

Komischerweise wird jedoch auch X.25 bei Wikipedia als Layer1-3 Protokoll bezeichnet. Kann mir das jemand erklären?

3. Wenn man wie bei Frage 1 beschrieben DTE und DCE braucht. Muss dann bei jedem Unternehmen ein Provider extra so ein DCE Gerät installieren?

4. Welche Technik/Protokolle/Geräte bräuchte man z.B. um in einer Großstadt bei einem großen Unternehmen eine 30Mbit Leitung ins Internet zu bekommen?


Leider kenne ich mich bisher nur mit DSL aus (wegen Privatnutzung).. würde aber trotzdem gerne wissen wie Unternehmen ins Internet kommen.. also WAN Verbindungen ausbauen.


Vielen Dank

Gruß

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 17:03 Uhr

Mitglied: aqui
aqui 09.07.2007 um 12:11:38 Uhr
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1.) DCE oder DTE bezeichnet die Schnittstelle hat aber mit der Technik selber nichts zu tun. Diese Begriffe kommen aus der seriell Technik die du unten aufführst (V.35 und X.25 oder X.21) und spielen heute im Zeitalter von DSL oder Ethernet keine Rolle mehr da das meist Geschwindigkeiten von <2Mbit/s betrifft. Das wird meist nur noch verwendet in Regionen wo kein DSL oder Ethernet oder andere Digitalleitungen liegen.

2.) Ja aber sehr selten. Eben nur da wo die Infrastruktur nichts anderes hergibt und ob überhaupt der Carrier sowas anbietet.
Unten drunter ist dann meist HDLC (Standverbindungen), Frame Relay oder X.25. IP sitzt oben auf Frame Relay oder X.25 (Datex-P) oder HDLC drauf. Router machen sowas automatisch. Ist wie die ISDN Karte bei dir im PC da ist mit PPP auch IP auf dem Layer 2 Protokoll drauf !

3.) Das ist ein popeliges Modem was du da beschreibst. Ja das wird meist vom Carrier gestellt wenn der denn überhaupt noch solche Leitungen anbietet. Das Modem hat dann hinten wieder eine serielle RS-449, ,RS-232 oder wie meistens eine X-21 Schnittstelle und wird damit mit dem Router verbunden !

4.) In einer Großstadt legen dir die Carrier fast ausnahmslos einen Ethernet Anschluss oder PoS (Packet over Sonet) per Glasfaser ins Haus. Der wird so gut wie immer mit einen einfachen billigen Layer 2 Switch abgeschlossen und der Carrier macht dann ein Rate Limiting auf diesem Anschluss d.h. er stellt ihn auf 30 Mbit Durchsatz ein. Du siehst als Übergabeschnittstelle also immer nur eine Ethernet RJ-45 Buchse !
Wenn du dann mehr Bandbreite willst kostet ihn das ein Kommando im Management System und du hast 50 Mbit. (Analog wenn du die Rechnung nicht bezahlst dreht er ihn auf 64 kBit/s oder ganz aus.)
Je nach Ethernet Anschluss 10, 100 oder 1000 Mbit/s kannst du dann so (bzw. der Carrier) wahlfrei an der Bandbreitenschraube drehen je nach deinem Budget.

Alternativ verlegen auch viele City Carrier SDSL (symetrisches DSL mit gleichen Up- und Download Geschwindigkeiten.) Das ist wie immer eine Frage des Portemonaies und was der Kunde will.
Mitglied: GaDgeT
GaDgeT 12.07.2007 um 22:29:25 Uhr
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Hallo!

Gibt es da eigentlich auch noch einen Unterschied zwischen Internetanschluss und einer Standleitung zu einem anderen Standort? (weil beim einen kommt man ja ins Internet und das andere ist nur eine Verbindung zu einem anderen Standort das über einen Carrier geschaltet ist)

Werden da die gleichen Schnittstellen (HDLC, Frame Relay, X25, X21 oder eben wie du sagtest Rj45) verwendet?

Gruß
Mitglied: aqui
aqui 18.07.2007 um 18:36:35 Uhr
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Nein, da ist technisch kein Unterschied, nur das der Internetanschluss bei einem Service provider landet der das Internet auf den Link schaltet. Das kann natürlich auch eine Standleitung mit X.25, HDLC, Frame Relay etc. sein. Internet bezieht sich ja nur auf den Inhalt was aber übertragen wird ist TCP/IP Traffic.

Eine Standleitung zwischen 2 Standorten kann ja durchaus auch Internet transportieren, wenn dort z.B. eine Firmenzentrale mit einer Niederlassung verbunden ist und von der Niederlassung im Internet gesurft wird.

Die Carrier haben so gut wie immer ein MPLS Netzwerk dahinter. Auf dem transportieren sie dann alles parallel nebeneinander. Also Internet Traffic und Kundennetze (Stand oder Point to Point Verbindungen)
Die MPLS Technik ermöglicht ihnen das auf einer einzigen Infrastruktur (meist Glasfaserbackbonesmit SDL oder 10 GiG Ethernet) abzubilden und es somit sehr kostengünstig für sie zu machen.
Was sie dir dann von diesen großen Knoten ihres MPLS Backbone Netzes physisch ins Haus legen ist dann wieder abhängig von Kosten, vorhandener Infrastruktur usw. usw. Welche Technik die nutzen HDLC, Frame Relay, X25, X21, DSL oder eben direkt Ethernet mit RJ-45 ist dabei völlig Wurscht. Oben drüber läuft immer TCP/IP.