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PXE BOOT - RIS - WDS

Hallo Administrator-Gemeinde,

ich habe als Abschlussprojekt einen RIS/WDS Server aufgesetzt.
Werde nun beim Fachgespräch wahrscheinlich über PXE ausgefragt.
Deswegen lese ich mich da nochmals intensiver ein.

Habe jedoch folgendes Verständnisproblem:

Ich denke man braucht für einen PXE Boot folgendes:

- Netzwerkkarte mit PXE-BIOS, welches "extended DHCPDiscover" aussendet
- einen erweiterten DHCP- Server, Proxy DHCP genannt, der sowohl die IP Adresse vergibt und den Pfad zum TFTP Server verteilt
(dabei gibt es dann extended DHCP Offer, extended DHCPRequest und extended DHCPAck)
- daraufhin kontaktiert die NIC den TFTP Server und läd ein Bootstrap Programm (z.B. PXELINUX) von welchem aus die Installation gestartet wird

Ist der Ablauf so korrekt?

Bin mir nun aber nicht sicher, ob es wirklich so einfach funktioniert.

Habe bei Wikipedia folgendes gefunden:
"Die Firmware sucht einen PXE-kompatiblen Redirection-Service (Proxy DHCP), der die Informationen zu verfügbaren PXE-Boot-Servern übermittelt. Nach Empfang einer Antwort kontaktiert sie im nächsten Schritt den passenden Boot-Server, um von ihm den TFTP-Pfad zum Herunterladen des NBP (Network Bootstrap Program) übermittelt zu bekommen. Dieser Boot-Loader wird anschließend in den Arbeitsspeicher geladen, eventuell verifiziert und ausgeführt. Wird nur ein einziges NBP für alle Clients verwendet, kann dieses in den meisten Fällen auch über die BOOTP-Methode heruntergeladen und der PXE-spezifische Ablauf somit übersprungen werden."

Da gibt es zwischen "extended DHCP"-Server und dem TFTP Server noch einen Boot-Server!
Was ist dann der Boot-Server? Gehört der zum extended DHCP?

Dachte der Client bekommt schon vom "extended DHCP"-Server den Pfad vom TFTP Server?????


Kann mir das mal einer genau erläutern wie der PXE-Boot nun wirklich funktioniert?!


Bin dafür sehr sehr dankbar.


Viele Grüße


P.S. noch eine Frage zum Abschluss:
Wenn das Bootstrap-Programm geladen ist (das Auswahlmenü, wo man entscheidet welches OS installiert werden soll).. wird dann das OS auch über TFTP installiert/kopiert, oder wird da ein anderes Protokoll verwendet?

Content-Key: 91070

Url: https://administrator.de/contentid/91070

Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 23:03 Uhr

Mitglied: Blazzer
Blazzer 20.07.2008 um 22:54:15 Uhr
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Na! Viele Antworten hast aber nicht bekommen.
Wie ist denn der Status? Ist Dein Projekt abgenommen worden?

Meiner Ansicht nach ist deine Erklärung im oberen Teil richtig.
Und der vom Wiki auch.

Die Trennung von DHCP, TFTP und Bootimage muss nicht zwangsläufig auf verschiedenen Servern liegen. Es kann alles auf eine (WDS)Server installiert sein. Da kommt es darauf an, wie gross die Installationsumgebung werden kann. Ab einer unbestimmten Anzahl von Clients sollte man für DHCP und TFTP mehr Server zur Verfügung stellen. In kleinen Umgebungen kann alles auf einen Server installiert werden.

Falls ich das richtig verstehe benötigt man den Bootserver nach Abschluss der BS-Installation für die normale Clientanmeldung. Auf dem Bootserver können die Profile und Homeordner liegen.

Also in Kurzfassung:

Start Client -> Start PXE -> Broadcast ins eigene SubNetz -> (oder ProxyDHCP ins andere SubNetz) -> DHCP antwortet (evtl. Rückfrage ADS ob Client bekannt) mit IP + TFTP(NBP)-Serveradresse -> Auswahlmenue (F12) -> Start von BS-Image übers Netz -> z.B. XP, Erkennung von NWk-Treiber, Platte formatieren, Install-Dateien kopieren usw.

D.H. Ich glaube, daß nach dem Auswahlmenue TFTP nicht mehr benötigt wird.