buddy98
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Arbeitsauftrag dokumentieren

Hallo zusammen!

Ich hoffe ihr könnt mir einige Denkanstöße und Tipps geben. Folgende Aufgabe habe ich von meinem Chef bekommen. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass ich Azubi im 2. Lehrjahr bin.

Ich soll aus drei vorhandenen Servern, mit älterem Betriebssystem möglichst einen Server, mit einem neueren Betriebssystem machen. Ob virtualisiert oder nicht, dass soll ich ebenfalls selber entscheiden. Der neue Server soll lückenlos dokumentiert werden, wobei zu den vorhandenen Servern, keinerlei Dokumentation vorliegt. Eine Migration durchzuführen, ist mir untersagt. Ich muss also alle wichtigen Konfigurationen selbst ermitteln und auf den neuen Server übertragen.

Ich möchte gar nicht weiter ins Detail gehen, weil ich möglichst viel selber erarbeiten möchte. Was mir Kopfzerbrechen bereitet, ist vor allem die Herangehensweise bei der Dokumentation. Meine Fragen beziehen sich auch nur auf diesen Teil.

Mit welchen Programmen oder Hilfsmitteln arbeitet ihr am liebsten und warum? Was sind in euren Augen die besten kostenlosen Empfehlungen? Wie würdet ihr das Ganze strukturieren bzw. zusammensetzen? Wo bzw. wie dokumentiere ich am besten Passwörter und Benutzerdaten?

Zum Schluss noch eine Frage im Umgang mit Vorgesetzten. Mein Chef erwartet, dass ich kommunikativ bin und er immer auf dem neuesten Stand unterrichtet ist. Alle Tätigkeiten müssen dokumentiert werden und er muss informiert werden. Bisher erledige ich das in Form von Mails, die ich ihm täglich zukommen lasse. Ähnlich wie beim Berichtsheft, schreibe ich ihm dort, was ich den ganzen Tag über gemacht habe. Mir scheint jedoch, dass er damit nicht ganz zufrieden ist, auch wenn er sich nie beschwert hat. Ich selbst bin irgendwie auch nicht so zufrieden, weil letztendlich alles nur in den Mails erfasst wurde. Wie haltet ihr eure erledigten Aufgaben fest? Gibt es da vielleicht Arbeitshefte oder eine bestimmte Software?

Ich hoffe auf gute Tipps und Kniffe von euch Profis und bedanke mich schon mal im Voraus!

Lg-Buddy

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Member: beidermachtvongreyscull
Solution beidermachtvongreyscull Oct 09, 2017 updated at 07:40:42 (UTC)
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Es gibt für mich nichts besseres als Textdateien.

Egal auf welchem Server oder in welcher Umgebung oder mit welchem Anzeigegerät, eine Textdatei kann man immer öffnen wenn Grundfunktionalität vorhanden ist.

Ferner:

Eine Textdatei erlaubt Dir freies Dokumentieren und verzeiht auch Dateischäden. Kippende Bits? In einer Textdatei kein Problem.
Andere proprietäre Formate sagen dann meistens Good Bye.
Member: it-frosch
Solution it-frosch Oct 09, 2017 at 07:58:32 (UTC)
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Hallo Buddy98,

ich nutze für mich persönlich zur Doku und Arbeitsfortschrittsanzeige ZIM. (Desktop Wiki) ZIM

Da kann man schön seine Gedanken strukturieren und mit Checkboxen dann den Fortschritt dokumentieren.
Die Dokumentation machen wir in Word.

ZIM gibt es auch als Portable Version.

grüße vom it-frosch
Member: Tezzla
Solution Tezzla Oct 09, 2017 updated at 08:00:51 (UTC)
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Moin,

eine Kombination aus Text und Grafik ist meist zum Verständnis verschiedener Zusammenhänge nicht verkehrt:
Nimm dir MS Visio oder vergleichbare Freewaretools (Mindmapper tuts auch für den Anfang) und zeichne die Abhängigkeiten und Datenflüsse auf. Dazu noch Text zur Erläuterung. Gibt extra Systeme dafür, um so etwas abzubilden (DokuWiki), aber wenn es nur für ein Projekt sein soll, würde ich hier einen handelsüblichen Texteditor empfehlen. Damit solltest du schon das Meiste erschlagen haben.

Viele Grüße
T
Member: beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull Oct 09, 2017 at 08:04:36 (UTC)
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Danke für den Tipp mit ZIM.
Das Ding kannte ich noch nicht, aber ich kann es gut gebrauchen für etwas anderes. face-smile
Member: emeriks
Solution emeriks Oct 09, 2017 at 08:21:21 (UTC)
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Hi,
wir haben bei uns für jeden Server ein Betriebskonzept und eine Betriebsdokumentation. Das Konzept beschreibt das SOLL, die Doku das IST. Es ist vorteilhaft das klar zu trennen. Als erstes wird das Konzept freigegeben. Erst dann und nur auf dessen Basis wird dann die Umsetzung geplant und durchgeführt und in der Betriebsdoku dokumentiert. Das Konzept wird nach der Freigabe nicht mehr geändert. Wenn doch, dann nur in einer neuen Version. Die Betriebsdoku bezieht sich immer auf einen bestimmten Freigabestand des Konzepts. Daraus folgt, dass das Konzept immer Bestandteil der Doku bleibt. Die Doku muss alles enthalten, was ein fachkundiger Dritter benötigt, um sich für diesen Server einarbeiten zu können. Das zugrundeliegende Konzept hilft i.A., zu verstehen, warum etwas so und nicht anders umgesetzt wurde.

Am Rande:
Eine Migration durchzuführen, ist mir untersagt. Ich muss also alle wichtigen Konfigurationen selbst ermitteln und auf den neuen Server übertragen.
Genau das ist eine Migration. face-wink

E.
Member: wiesi200
Solution wiesi200 Oct 09, 2017 at 08:21:49 (UTC)
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Hallo,

ich finde erstmal deine Gedanken, Fragestellung sehr gut und Lobenswert.
Eine Seltenheit bei dem was man hier erlebt.

Bezüglich der Erwartungshaltung von deinem Chef. Da können wir nur spekulieren.

Mir Persönlich würde gefallen wenn unregelmäßig mal vorbei kommst dich mit mir unterhältst. Möglichkeiten aufzeigst, mir erklärst wie und warum du dich so entscheiden würdest. Und auch mal nach meiner Meinung zu dem Thema fragen würdest. Einfach gelegentlich ein kleiner Dialog, was per E-Mail schwer geht.

Aber sowas ist auch nicht bei jeder Firma so möglich.
Member: Penny.Cilin
Solution Penny.Cilin Oct 09, 2017 at 09:08:41 (UTC)
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@it-frosch
Danke für den Hinweis auf ZIM, kannte ich noch nicht.

Ich nenne dann mal The Guide. Das ist ein Oneliner, mit welchen man sich auch seine Wiki, Dokumentationen oder Notizen machen kann.

Gruss Penny
Member: n.o.b.o.d.y
Solution n.o.b.o.d.y Oct 09, 2017 at 09:20:26 (UTC)
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Moin,

ich würde ein Doku auch in Textform anfertigen und ggf. mit Screenshots oder Grafiken im Nachgang, wo nötig und sinnvoll, erweitern. Gibt es da bei euch in der IT vielleicht einen "Standard" für Systemdoku? Den würde ich dann natürlich einhalten.

Was die Kommunikation mit deinem Chef angeht, das würde ich einfach in einem Gespräch mit ihm klären. Er soll dir sagen, welche Art von Report er möchte (kannst ihm natürlich auch gleich Vorschläge unterbreiten). Eine tägliche Mail fände ich persönlich auch nicht so gut. Vielleicht reicht ihm ja einmal die Woche ein kurzes Jourfix in dem Du in kurz auf den Stand bringst. Da kannst Du dann auch offene Frage klären, Lösungswege abstimmen etc. Das kommt immer ganz auf dein Gegenüber an, wie der das möchte. Es ist aber auch seine Aufgabe als Chef, das (mit dir zusammen) zu definieren. Auch das Thema der Art der Dokumentation würde ich mit dem Chef abstimmen.
Member: it-frosch
Solution it-frosch Oct 09, 2017 at 14:50:06 (UTC)
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Hallo Penny,

The Guide ist leider nur für Windows verfügbar und wird wohl nicht weiterentwickelt.

ZIM hat übrigends, auch wenn er etwas sperrig aussieht, nette Features.
Du kannst einen Webserver starten und damit einen nur lesen Zugriff auf deine Doku geben. face-wink

Ich arbeite seit 5 Jahren damit und die Lernkurve war anfangs recht steil.
Mir ist wichtig, dass es ihn portable gibt und das ich alles in Text Dateien habe.

Er hat einige Ecken und Kanten die man bei der Arbeit merkt aber damit kann man gut umgehen.
Und er läuft auch unter Linux was für mich wichtig ist.

grüße vom it-frosch
Member: Penny.Cilin
Penny.Cilin Oct 09, 2017 at 15:01:34 (UTC)
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@it-frosch
Ja, es ist nur unter Windows verfügbar.
Ich arbeite jetzt schon ein paar Jahre damit und es tut, was es tun soll.
Ich schreibe in dem Tool auch keine kompletten Dokumentationen, sondern Notizen, Skriptblöcke, usw.
Screenshots habe ich auch dabei.

Ich hatte mal einen weiteren Outliner gefunden, welcher Kostenpflichtig war. Leider habe ich den Namen des Prdouktes nicht mehr. Dort konnte man sogar Notizen mit über 4 GiB Datenbestand anlegen.

Gruss Penny
Member: Penny.Cilin
Penny.Cilin Oct 09, 2017 at 15:18:41 (UTC)
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@it-frosch
Schau Dir mal folgende Webseite Wikipedia Outliner an.

Dort habe ich auch wieder den Outliner gefunden, an welchen ich damals interessiert war:

Treepad. Diesen Outliner gibt es auch für Linux.

Gruss Penny
Member: Buddy98
Buddy98 Oct 10, 2017 at 12:39:39 (UTC)
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Ich habe sogar mehr mitnehmen können, als ich mir vorher erhofft hatte. Mit meinem Chef habe ich bereits gesprochen und er wird mit mir, ab jetzt einmal in der Woche eine Art Austauschgespräch führen. Das mit den Mails hat sich also erledigt. Die Dokumentation werde ich mittels Text und Grafiken durchführen. Der Tipp: "Wie wurde das bisher in der Firma gelöst?" war hierbei ganz entscheidend, denn es gibt natürlich schon eine Firmeninterne Handhabe dazu. Genau darum geht es wahrscheinlich auch. Ich soll sorgfältig das Vorhandene sichten und anhand dessen, dann meinen Arbeitsauftrag durchführen. Eigentlich viel einfacher als gedacht, aber ich lerne ja noch und das alles kann nur hilfreich sein.


An alle Beteiligten nochmal vielen Dank!

Lg-Buddy
Member: Penny.Cilin
Penny.Cilin Oct 10, 2017 at 13:29:42 (UTC)
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Hallo Buddy,

vielleicht noch als Denkanstoß:
Erstelle eine Tabelle (ist- und Sollzustand).
Dann erstelle eine Entscheidungsmatrix zur Erreichung des Sollzustandes mit mehreren Lösungsansätzen / Vorschlägen.

Nenne bzw. führe dazu auch sogenannte Kompromisslösungen auf.

Wenn Du es geschickt anstellst, setze Deine favorisierte Lösung in der Entscheidungsmatrix an oberster Stelle.
Berücksichtige dabei auch Kosten / Nutzen für das Unternehmen.

Gruss Penny
Member: it-frosch
it-frosch Oct 10, 2017 at 13:53:07 (UTC)
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@penny,

danke dir für die beiden Ideen aber ich bleibe bei ZIM.

Er kann alles was ich mometan brauche, (Besonders die Aufgabenverwaltung mit Prios und Terminen.)

Grüße vom it-frosch
Member: maretz
maretz Oct 10, 2017 at 19:05:29 (UTC)
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Moin,

wenn du in der Ausbildung bist gibt es 2 Dinge die du gleich zu Anfang dir merken solltest:
- A fool with a tool is still a fool
- KISS - Keep it simple, stupid!

Es ist gut das du erst mal fragst - na klar! Jetzt kannst du hier bestimmt zig Tools bekommen mit denen du was machen kannst - was aber m.E. in die falsche Richtung geht. Denn dann verlierst du dich schnell darin zig "gimmiks" einzubauen die keiner braucht. Und deine Doku sieht am Ende aus wie ne toll-blinkende Las-Vegas-Show die aber technisch nix wert ist.

Von daher: Zu Anfang würde ich entweder ganz einfach Word nehmen und mich mehr auf den Inhalt konzentrieren. Wenn du es "unabhängig" haben willst - Wordpress, Joomla, .... - und ne einfache Seite erstellen. Wichtig: Nur Text, Tabellen und Bilder. Fertig, mehr brauchst du nicht. Du wirst feststellen das deine erste Doku vermutlich nicht alles enthalten wird (dafür bist du Azubi!) und du noch was nacharbeiten musst. Eben wie beim Autofahren: Lerne erst mal das Fahren mit Handschaltung und ohne die ganzen Assistenten, dann lernst du fahren. Später kannst du dann Automatik mit Lenkhilfe u. Fahr-Assistenten nehmen, du wirst trotzdem selbst fahren können wenn dieser ganze Kram nicht geht.

Die andere Sache: Warum sollst du denn wohl die Doku dazu machen? Entweder weil dein Chef das selbst nicht kann - oder weil er dir zeigen möchte wie sowas gemacht wird (und dann kannst du die später auch gut lesen). Und du kannst dir halt Gedanken machen wie du es formatieren willst - z.B. habe ich bei mir immer die Configs / Code-Zeilen hinterlegt mit Courier-New so das man selbst beim Überfliegen direkt die Konfigs sehen kann (je nach Grund der Doku).

Von daher: Ich würde keine grossen Tools zu Anfang nehmen sondern das erst mal relativ simpel halten...
Member: Penny.Cilin
Penny.Cilin Oct 11, 2017 at 09:27:44 (UTC)
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@maretz

Da stimme ich Dir zu. Eine gute Dokumentation in Word erstellt, kann ausreichend sein.
Allerdings Screenshots / Bilder sagen unter Umständen mehr.
Was ich damit sagen will ist, Konzentration auf den Inhalt (wie Du schon angemerkt hast) und Bilder / Screenshots zur Erläuterung.

Und als Ergänzung dazu die Punkte welche ich hier aufgeführt habe.

Ich selbst habe fast alle Dokumentationen in Word erstellt, es sei denn man hat mir vorgegeben bestimmte Tolls zu verwenden.

Gruss Penny