nagus
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Backup-Konzept und Haltbarkeit von DLT II Bändern

Aufgrund der Anforderungen in unserem Unternehmen, überarbeite ich das alte Backupkonzept meines Vorgängers.

Unser derzeitiges Backupkonzept ist derzeit etwas unausgereift wie ich diese Tage schmerzhaft gelernt habe: 24 Tapes in der Libary und nur 5 werden beschrieben, der Rest ist - leer! face-monkey

Mein Konzept sieht jetzt so aus:

  1. Tagessicherung
    • Vollsicherung
    • 14 Tage (Band 1 - 14), danach wird wieder mit Band 1 gestartet
    • Austausch nach 50 Schreib-Zyklen

  1. Monatssicherung
    • Vollsicherung
    • Monatliche Vollsicherung zum 1. des Folgemonats
    • 12 Bänder, danach wird mit Band 1. gestartet

  1. Jahressicherung
    • Vollsicherung
    • zum Jahresabschluss (der Buchhaltung) auf Band und Worm Medium

Alle Sicherungen werden auch noch über eine CDP gesichert und sind in einem anderen Rechenzentrum.

Für mich stellt sich nun die Frage, wie oft sollten die Bänder maximal beschrieben werden, um dann ersetzt zu werden? Ich habe jetzt einfach mal 50 angesetzt. Ist das realistisch? Gibt es da Richtwerte? Wie habt Ihr das gelöst?

Wie sieht es mit der Verschlüselung der Bänder aus? Ist es sinnvoll diese zu aktivieren oder bringt das Probleme. Dann bleibt ja nur noch der Tresor ....

Gruß
Nagus

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 10:03 Uhr

Mitglied: frindly
frindly 20.08.2010 um 14:37:20 Uhr
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die wichtige frage....
nicht nur wie lange halten die bänder,
sondern gibt es dann auch noch laufwerke die diese bänder lesen können?

und programme die das backup-format interptretieren können,
und programme die das dateiformat öffnen können.

was z.b. vor 20 jahren gesichert wurde, wer will das heute noch öffnen?
grosse diskettenlaufwerke (5,25) gibt es nicht mehr,
zip und ditto ist fast ganz verschwunden
erinnert sich noch einer an das qic format,
backupsoftware von damals ist bei ebay nichtmals mehr erhältlich, die firmen von damals pleite.

ich bevorzuge cd/dvd, das ist in absehbarer zeit noch lesbar.
bei dem dateiformat muss man schauen. bilder in jpg oder bmp, texte in rtf oder opendocument. und zusätzlich als pdf.
Mitglied: it-frosch
it-frosch 20.08.2010 um 14:40:17 Uhr
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Hallo Nagus,

bei uns gibt es Mo -Do eine differenzielle Sicherung der Daten. Fr - So erfolgt Vollsicherung inkl. Sicherung VCB Backups.
Wir haben für die Sicherung 4 Wochensätze. Die Sicherungsbänder werden täglich entnommen und kommen für 3 Wochen in den Safe.
Die Monatssicherungen werden in den Safe gelegt und nach 12 Monaten wieder überschrieben.

Wenn wir merken das Bänder Fehler bringen, werden diese ausgetauscht und die Sicherung wiederholt.

Zur Rücksicherung haben wie ein zweites Laufwerk das wir nutzen können wenn die Bibliothek noch sichert.

Ein Verschlüsselung nutzen deshalb nicht.

grüße vom it-frosch
Mitglied: it-frosch
it-frosch 20.08.2010 um 14:46:20 Uhr
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Hallo frindly,

was z.b. vor 20 jahren gesichert wurde, wer will das heute noch öffnen?
Deshalb gehört zu einem Backupkonzept auch das Umkopieren auf neue Medien. face-wink
z.B. beim Wechsel des Sicherungsprogramms o.ä.

ich bevorzuge cd/dvd, das ist in absehbarer zeit noch lesbar.
Das würde ich auf keinen Fall nehmen da ich schon genug unlesbare CDs hatte. Es sei denn du verwendest DVDisaster oder ähnliches.

sondern gibt es dann auch noch laufwerke die diese bänder lesen können?
bei dem dateiformat muss man schauen. bilder in jpg oder bmp, texte in rtf oder opendocument. und zusätzlich als pdf.
Sehe ich genauso. Leider lässt sich das mit den Standard oder noch besser offenen Formaten nicht immer so durchsetzen.

grüße vom it-frosch
Mitglied: frindly
frindly 20.08.2010 um 14:56:30 Uhr
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ein sauberes backupkonzept berücksichtigt dieses alles natürlich.

die realität ist, das gesichtert wird auf medien,
diese nicht geprüft.
alles landet im schrank.
und wenn das laufwerk kaputt ist (was bestimmt zu spät auffällt)
dann wird was neues von irgendeiner firma aufgeschwatzt und das alte ist nicht mehr lesbar...
Mitglied: Nagus
Nagus 20.08.2010 um 15:17:31 Uhr
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Erstmal Danke für die Anregungen!

Also eine Sicherung auf DVD oder CD ist
  1. wegen dem Daten Volumen nicht praktikabel und
  2. wegen der Aufbewahrung/Lesbarkeit/Halbarkeit Blödsinn!

Wenn es einen Wechsel gibt müssen entweder die Daten umkopiert werden oder ein System zum Restore mitgesichert werden. Unsere Libary hat zwei SDLT Laufwerke und ich gehe davon aus das diese auch in 5 Jahren noch käuflich zu erwerben sind. Die Lesbarkeit nach "unten" ist ja meist gegeben.
Die Maximale Aufbewahrung wird durch die Gesetzlichen Vorgaben bestimmt. Soweit ich das im Kopf habe max. 20 Jahre. außerdem stehen dem ja noch einige Löschpflichten entgegen. Ich will hier kein Archiv fahren, sondern sichern!

Von inkrementellen Sicherungen halte ich nichts, da für den Restore immer die anderen Bänder benötigt werden. Ist eines futsch ist meine ganze Sicherung futsch.

Bänder erst tauschen wenn Fehler auftreten halte ich auch für riskant!
Von daher halte ich mal an meiner Annahme von 50 Zyklen fest.

Vieleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit der Verschlüsselung der Bänder gemacht?

Nagus
Mitglied: it-frosch
it-frosch 20.08.2010 um 19:23:04 Uhr
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Hallo Nagus,

Von inkrementellen Sicherungen halte ich nichts, da für den Restore immer die anderen Bänder benötigt werden. Ist eines futsch ist meine ganze Sicherung futsch.
Genau aus diesem Grund verwenden wir auch nur differentielle Sicherungen und Vollsicherungen wobei die WE,Monats und Jahressicherungen logischer Weise Vollsicherungen sind. face-wink

Bänder erst tauschen wenn Fehler auftreten halte ich auch für riskant!
Das stimmt. An der Stelle könnte ich mein Konzept überarbeiten. Die Bänder sind alle schon über 3 Jahre alt wobei ich aber nicht weiß wie oft sie benutzt wurden.
Wir haben letztes Jahr unser Backupkonzept neu aufgesetzt (Die Ausgangssituation war ähnlich deiner. face-smile ) und wir machen alle Vollsicherungen auf unbenutzte Bänder.

Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit der Verschlüsselung der Bänder gemacht?
Soweit ich hier bisher im Forum gelesen habe wird immer davon abgeraten. Ich persönlich sehe auch keinen Sinn darin.


grüße vom it-frosch
Mitglied: Nagus
Nagus 20.08.2010 um 22:11:04 Uhr
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Hi it-frosch,


Genau aus diesem Grund verwenden wir auch nur differentielle Sicherungen und Vollsicherungen wobei die WE,Monats und
Jahressicherungen logischer Weise Vollsicherungen sind. face-wink
sorry hatte mich verlesen ... face-wink me culpa face-big-smile

Aber im Ergebniss brauche ich doch eine Anzahl Bänder um einen kompletten Stand wieder herzustellen. Um den Stand von der letzten Wochensicherung komplett zurückzusichern im ungünstigsten Fall 6 Bänder. ein Band Futsch fehlen mir die Daten. Hmm - okay bei der Vollsicherung auch, aber da fühle ich mich wohler ... :D

>Bänder erst tauschen wenn Fehler auftreten halte ich auch für riskant!
Das stimmt. An der Stelle könnte ich mein Konzept überarbeiten. Die Bänder sind alle schon über 3 Jahre alt
wobei ich aber nicht weiß wie oft sie benutzt wurden.
Räusper - habe genau damit gerade unangenehme Erfahrungen gemacht. Kann ich nur empfehlen ...

Wir haben letztes Jahr unser Backupkonzept neu aufgesetzt (Die Ausgangssituation war ähnlich deiner. face-smile ) und wir machen
alle Vollsicherungen auf unbenutzte Bänder.
Das muss ich mir auch noch einmal merken!


>Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrung mit der Verschlüsselung der Bänder gemacht?
Soweit ich hier bisher im Forum gelesen habe wird immer davon abgeraten. Ich persönlich sehe auch keinen Sinn darin.

Naja, man spart sich einen Tresor. Und genau wegen so ungesicherten Bändern schwitzen gerade eine Menge Steuerhinterzieher Blut und Wasser. Okay - das wäre jetzt das positive Bsp. für keine Verschlüsselung ...

Gruß
Nagus
Mitglied: it-frosch
it-frosch 21.08.2010 um 23:29:17 Uhr
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Hallo Nagus,

Aber im Ergebniss brauche ich doch eine Anzahl Bänder um einen kompletten Stand wieder herzustellen. Um den Stand von der letzten Wochensicherung komplett zurückzusichern im ungünstigsten Fall 6 Bänder.
Eine differenzielle Sicherung enthält alle Daten die sich seit der letzten Vollsicherung geändert haben. Das Archivbit wird nicht zurückgesetzt. D.h. du braucht beim Punkt 0 die letzte Vollsicherung und die letzte differenzielle Sicherung. Ich glaube du hast das mit der inkrementellen Sicherung durcheinander gebracht. face-wink

Verschlüsselung
Ich weiß z.B. nicht ob du, wenn der Backupserver komplett neu aufgesetzt werden muss und du zu allen Ärger auch zeitgleich ein neues Sicherungslaufwerk anschaffen müsstest, die verschlüsselten Bänder zurück sichern kannst. Deshalb lieber unverschlüsselt (zumal dafür u.U. auch eine Lizenz nötig ist) und die Datenbänder in einen gesicherten Bereich.

Der Tresor ist nicht der Ersatz für die Verschlüsselung sondern seine Feuerschutzklasse ist für uns die Garantie das bei einem Brand noch Daten zum Wiederherstellen vorhanden sind. face-wink

grüße vom IT-frosch
Mitglied: Nagus
Nagus 23.08.2010 um 12:09:29 Uhr
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Hast mich überzeugt! Also nochmal die blöden Backup unterschiede nachlesen und dann für Voll Sicherung entscheiden. face-big-smile bequem ...

Okay - Verschlüsselung ist gestorben, da gibt es doch einige Unwägbarkeiten und der Aufwand lohnt dann ned.

Aber mit dem Tresor: wir haben keinen und es ist kein budget geplant ... Also Bänder in einen Eimer (Metall) mit kaltem Wasser und gut is ... face-big-smile

Gruß + Danke!
Nagus