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Dimensionierung Server-Hardware für Terminal Server 2016

Hallo zusammen,
gibt es eigentlich Erfahrungen oder sogar Regeln für die Dimensionierung einer Server-Hardware für den Terminal Server-Betrieb?

Für ein Schulungszentrum soll ein Server 2016 System aufgebaut werden, das per Remote Desktop / Terminal Service auf dem Server per Thin Clients zugreift und darauf gearbeitet werden soll.
Die Anforderungen pro Remote Sitzung sind aber sehr gering, dort soll gesurft werden (50%) oder es wird ein, max 2 Office 2016 Programm(e) wie Word oder Excel gestartet (40%), um ein Dokument mit wenigen Seiten zu bearbeiten, evtl. mal zum Üben von 2D-CAD (max 5%) aber nur im geringen Umfang (und dann nicht mit Office gleichzeitig) evtl. mal einfachste Bildbearbeitung (Ausschneiden, Hell/Dunkel, Text einfügen etc) 3% oder ähnliche Dinge, also alles ganz Harmlos.

Aktuell sollen ca. 50-60PCs schrittweise auf Terminalserver umgestellt werden. Ob es mehr Sitzungen gleichzeitig werden, steht noch nicht fest, max. 100 Sitzungen sind theoretisch denkbar. Ob überhaupt und wenn ja, ob dann in einem Server, ist noch nicht klar. Die Frage ist, ob das überhaupt in einen einzigen Server gesteckt werden kann und wie ich die CPU- , RAM- und Festplattenlast berechnen kann. Ich kenne da ein Whitepaper von Fujitsu aus dem Jahr 2009 aber vielleicht hat ja jemand Erfahrungen aus der Praxis bzgl. Dimensionierungsregeln? Ich dachte da an einen 2-CPU Server mit E5-26xx o. ä. als zentrale CPU, die Cachegröße und die Zahl der Cores bzw. Threads dürfte bestimmt eine Richtlinie sein, wie viele Terminal-Sitzungen sinnvoll sind, aber zu welcher Grundlage bzw. was sagt die Praxis..?

Die Fragen sind nun:
  • Wie dimensioniert man die CPU(s)?
  • Wie berechnet man die Größe des benötigten RAMs?
  • Wie den Festplatten-Platz für die Sitzungen (außer den zu erzeugenden Dokumenten)

Ich hoffe, mit meinen Angaben kann man auf die Hardware Schlussfolgerungen ziehen und bedanke mich bereits im voraus für Eure hilfreichen Tipps!
LG Tom

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 23:03 Uhr

Mitglied: clSchak
clSchak 05.04.2017 aktualisiert um 19:10:27 Uhr
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Hi

wir kalkulieren pro Sitzung 3GB RAM für Office User und rund 200-500Mhz an CPU Leistung, wir verteilen das allerdings auf 4-8 Terminalserver inkl. SessionBrocker usw.. Alle Server sind bei uns virtualisiert und mit Citrix "upgegraded" - so das wir, bei Bedarf mal eben 3-4 zusätzliche Server starten wenn die Leistung mal nicht ausreichen sollte.

Speicherplatz ist an sich kein Problem, allgemeine Ordnerumleitung ist allerdings Pflicht damit die User nicht alles zumüllen und man Daten doppelt hat, Outlook sollte dann grundsätzlich im Online-Modus laufen damit der nicht immer das gesamte Postfach neu zieht, dann brauchst nahezu keinen extra Platz einrechnen für die Benutzer, wir setzen hier 1GB/User an und das reichte bisher immer face-smile.

Bedenke, dass du die passende Office Version nutzt - Home & xxx sind nicht für Terminalserver zugelassen, dass solltest du für die anderen Anwendungen auch prüfen ob deren Lizenz eine Nutzung auf TS zulässt oder nicht.

Und zu deiner Frage: ein oder mehrere Server, wir haben bewusst mehrere genommen so dass wir im Live-Betrieb patchen und upgraden können, zu dem ist man so nicht aufgeschmissen wenn eine Maschine die Grätsche macht, aus welchen Grund auch immer.

Gruß
@clSchak
Mitglied: SeaStorm
SeaStorm 06.04.2017 um 07:56:09 Uhr
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und sollte Office365 eingesetzt werden ist Onlinemode leider keine Option mehr face-sad
Dann Office 2013+ einsetzen, Cache Zeitlich begrenzen auf z.B 3 Monate und den OST Pfad auf ein Netzlaufwerk umleiten, nicht im Roaming Profile lassen.


Ansonsten ist die Dimensionierung der User schwer davon abhängig was die User darauf machen.
Am besten einfach mal ein paar User nehmen und angucken was deren Session so treibt.
Bei uns hat sich das auf 2GB RAM pro User eingependelt. MHZ Pro User einzuteilen ist ... schwierig ... VMs ticken so nicht wirklich. Hat was damit zu tun wie der Hypervisor die CPU Zeiten auf die VMs verteilt. Wir sagen bei uns das wir 4 User pro Hardware-Kern rechnen.
Bottleneck ist allerdings meistens die Festplattenleistung. Der Platz ist nahezu egal. Aber die IO Leistung und damit die "Latenz" des Speicher-Systems muss man im Auge behalten.
Mitglied: sbs-newbie
sbs-newbie 06.04.2017 um 08:12:42 Uhr
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Hallo clSchak, Hallo SeaStorm,
vielen Dank für Eure Antworten,
Outlook ist nicht geplant, da in Schulungen zu aufwändig zu konfigurieren, evtl. bekommen einige wenige Clients die Möglichkeit für Outlook-Nutzung (dann ohne Cache), falls wir die Verwaltung mit ins Boot nehmen...
Die Verteilung auf mehrere Server klingt im Bürobetrieb interessant, für unsere Anwendungen - Schulungen plus etwas Verwaltung - dürfte das nicht nötig sein, zumal dann die Kosten steigen dürften.
Und bei der Festplattenleistung mache ich mir keine Sorgen, da jetzt nicht permanent Dokumente gespeichert werden - die "übliche" Sitzung sieht so aus: das aktuell bearbeitete Dokument wird geöffnet, während der Sitzung innerhalb ca. 30 Minuten vielleicht 2-3x gespeichert, fertig, das sollte auch bei größerer Userzahl gleichzeitig kein Problem sein, zumal ja auch jetzt schon mit PCs und zentralem kleinem Fileserver ganz ähnlich gearbeitet wird.. (mit SATA Platten...).

Wichtig finde ich die Meinungen zu CPU und RAM - hier gibt es wohl unterschiedliche Erkenntnisse...
Gruß
Tom