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Druckperformance bei Terminal Server - ideales Setup: TS Easyprint vs. native Druckerinstallation am TS Server vs. Drittapplikationen

Hallo zusammen,

Anforderung ist, dass einige Aussendienstmitarbeiter oder auch manche Homeworker auf Ihren lokalen Druckern drucken können müssen.
Da es sich nicht um große Firmen handelt, sind die lokalen Drucker der eben genannten Personengruppen sogar bekannt.

Die Verbindung zum Terminal Server wird mit den normalen RemoteDesktopClient von Microsoft (mstsc.exe) ausgeführt, im Hintergrund steht eine VPN Verbindung. Die Netzgeschwindigkeit ist nicht immer perfekt (Flaschenhals teilweise der Upstream des Standorts wo der TS steht, teilweise aber auch der Downstream auf Client Seite), deswegen darf der Druckjob nicht megagroß werden (Stichwort Spooling - Thematik hier: Drucken über Remote Desktop am Terminal Server).


Im LAN habe ich mir da nicht Gedanken gemacht sondern bin wie folgt vorgegangen: Jeder Netzwerkdrucker als auch freigegebene lokale Drucker die an Fat Clients hingen wurden auf dem TS installiert und das hat funktioniert. Wir sprechen hier über Setups von max. 10 Druckern das war händelbar und bei der Performance eines 100Mbit oder gar 1Gbit Netzwerken war die Größe der Jobs auch egal.


Ich kenne 3 Setups:
1. Installation aller Treiber der Drucker wie im beschriebenen LAN Setup auf dem TS
2. Nutzung von TS Easyprint, Drucker werden mitgebracht und nichts muss sonst noch gemacht werden
3. Drittapplikationen wie Thinprint etc., die aber extrem kostenintensiv sind

Mich interessiert deshalb die ideale Vorgehensweise aus Eurer Expertensicht. Wo ist die Performance besser: bei 1 oder 2? Gibts da Benchmarks? Würdet Ihr also 1 oder 2 vorschlagen? Oder gibt es sogar noch Installationsmöglichkeiten die ich noch gar nicht erwähnt habe?

Vielen Dank für Euer Feedback und Eure Anregungen.

VG Windows11

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Member: crazymama
crazymama Apr 09, 2017 at 12:34:04 (UTC)
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Hallo Windows 11,

sicherlich sind Deine Überlegungen die Drucker im lokalen Netz direkt auf den TS zu bringen richtig, solange es keine Drucker sind, deren Druckertreiber sich untereinander stören und den Spooler crashen lassen.
Ich habe einen Kunden, bei dem es sehr viele Aussenstellen gibt, die nur per WAN auf den Terminalserver zugreifen.
Da es dort ähnliche Performanceprobleme mit den gemappten Druckern vom lokalen PC aus gab und einige Billigdrucker einfach nicht wollten und Easyprint schlichtweg zu unperformant war habe ich ebenso nach alternativen gesucht und bin beim Testen verschiedener Programme von Drittanbietern auf die Software Slimprinter gestossen.
Da stimmte das Preis/Leistungsverhältnis und die enorme Druckgeschwindigkeit haben mich beeindruckt.
Die Möglichkeit auf der Clientseite gezielt Drucker auszuwählen, unabhängig vom lokalen Standarddrucker einen Standardrucker in der TS-Session zu setzen und auch nur einzelne Clients zu aktivieren (ohne installierten Slimprinterclienten bleibt einfach alles wie vorher) haben meine Druckerprobleme gelöst.
Die Software nimmt keine Änderungen am eigentlichen Drucksystem vor.
Slimprinter kostet nur einmalig Lizenzgebühren und Wartung und Service sind kostenlos ein Leben lang.
Die Software kann man ohne jede Anmeldung herunterladen und für 20 Tage auch ohne Lizenz testen.
Es wäre sicherlich einen Versuch wert.


Gruß Crazy
Member: Windows11
Windows11 Apr 11, 2017 at 07:52:37 (UTC)
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Hallo crazy,
danke für Dein Feedback. Ich schau es mir mal an. Es gibt ja X Produkte in dem Segment. Zum Beispiel aus TSPrint http://www.terminalworks.com/de/remote-desktop-drucken.

Grundsätzlich würde ich es gerne mit Boardmitteln lösen ohne den Einsatz einer Drittapplikation.

Ist TS Easyprint tatsächlich nicht so performant wie nativ installierte Treiber? Ich meine im Netz gelesen zu haben, dass der Vorteil von TS Easyprint sei das der Printjob über "MS XPS Document Druckertreiber" direkt an den Client über RDP Channels gesendet wird und dieser daher kleiner sei als wenn der lokal auf dem TS installierte Druckertreiber des Client bemüht würde.


VG Windows11
Member: crazymama
Solution crazymama Apr 11, 2017 at 09:43:47 (UTC)
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Hallo Windows 11,

TSPrint kenne ich auch, ist aber gleich durch den Rost gefallen, da die lokalen Drucker nicht ordentlich bzgl. Papierfächern, Papierformaten und Auflösungen abgebildet werden.
Die Performance von Easyprint ist schon wegen der mehrfachen Umwandlung des Druckinhaltes schlecht:
1. App druckt per GDI in das Spoolfile auf dem Server (es entsteht ein geräteunabhängiges Spoolfile)
2. Easyprint rendert diese Daten über den XPS-Treiber zu XPS-Daten (Daten relativ klein, also gut für die Übertragung per rdp zum Client)
3. Der Client druckt diese XPS-Daten in das Spoolfile des lokalen Druckers (wieder geräteunabhängiges Spoolfile
4. Über den Druckertreiber des lokalen Druckers wird das Spoolfile auf das Datenformat des Zieldruckers gerendert

Verwendet man den Originaltreiber des Druckers auf der Serverseite anstatt Easyprint mit den Windows Bordmitteln läuft folgendes ab:
1. App druckt per GDI in das Spoolfile auf dem Server (es entsteht ein geräteunabhängiges Spoolfile)
2. Das Spoolfile wird über den serverseitigen Druckertreiber gerendert. Je nach Druckermodell und Auflösung entstehen Druckdaten mit einem weitaus größeren Volumen als das Spoolfile. Fazit: längere Übertragungszeit zum Client.
3. Die übertragenen Daten werden am lokalen Treiber vorbei zum Drucker gesendet. Deshalb ist so zwingend der gleiche Softwarestand des Treibers auf Server- und Clientseite erforderlich! Selbst bei gleicher Treiberversion kann es zu Problemen kommen, wenn auf Server- und Clientseite unterschiedliche Architektur vorliegt (x86,x64)
Deshalb drucken dann mache GDI-Drucker einfach nicht!

Programme wie Tricerat Screwdriver, Thinprint oder Slimprinter gehen folgenden Weg:
1. App druckt per GDI in das Spoolfile auf dem Server (es entsteht ein geräteunabhängiges Spoolfile)
Der serverseitige Treiber stellt quasi nur eine Schablone für Papiere, Auflösungen, Schächte etc. dar.
2. Das Spoolfile wird analysiert, komprimiert und ungerendert zum Client übertragen (immer innerhalb des rdp-Protokolls, Datenmenge etwas grösser als XPS, aber weitaus kleiner als das gerenderte Spoolfile!)
3. Auf dem Client wird das empfangene Spoolfile entpackt in den Devicecontext des Zieldruckers gespielt.
4. Der lokale Druckertreiber rendert dann die Daten passend für den Zieldrucker.

Ich hoffe, ich habe diese Erklärung eines Servicemitarbeiters von Slimprinter richtig wiedergegeben.

Gruß Crazy
Member: Windows11
Windows11 Apr 27, 2017 updated at 11:34:42 (UTC)
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Hallo zusammen, hallo Crazy,

Sorry dass ich erst jetzt antworte -> Urlaub.
Danke für Dein Feedback. Klingt interessant!!

Ich teste gerade ob es wirklich Datentechnisch ein Unterschied gibt (also Datengroße des zu übrtragenen Druckjobs) zwischen TS Easyprint und Originaltreiber des Druckers auf der Serverseite. Ich poste dann hier die Ergebnisse. Was ist nicht verstehe ist Schritt 3 bei der Variante "Originaltreiber des Druckers auf Serverseite". Geh ich recht in der Annahme das deine Beschreibung nur bei freigegenen Druckern greift richtig? Handelt es sich hingegen um einen Netzwerkdrucker kommuniziert der Server mit dem dort passend installierten Druckertreiber des Netzwerkdruckers DIREKT mit dem besagtem Netzwerkdrucker oder?

Würdest Du im Falle des Szenarios "Netzwerkdrucker am Außenstandort" den Treiber direkt am Server installieren und so drucken oder über TS Easyprint arbeiten und den Drucker mitbringen? Hast Du da Performancedaten/Erfahrungswerte?

VG Windows 11