der-phil
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Erfahrung mit Controller-WLAN-Lösungen - Logistikzentrum

Hallo!

Ich habe ein Logistikzentrum mit einer HP-Wlan-Controller-Lösung - aktuell 46 Dual-Radio-Accesspoints (MSM460).

Dort bewegen sich ca. 200 PDAs, die VNC-Sessions zu ihren Servern offen haben. Das Roaming läuft bisher gut und ist für die Mitarbeiter nicht spürbar.

Da die HP-Geräte nicht mehr zu bekommen sind, suche ich etwas Neues.


Könnt ihr mir sagen, mit welchen Lösungen ihr gute Erfahrungen habt?

Bisher in der Auswahl:
- HP-Nachfolger aruba
- UBNT UniFi

Wie seht ihr das?
Was würdet ihr nutzen?

Ist der Mehrpreis der aruba-Lösung auch mit einem Mehrwert verbunden?

Grüße
Phil

Content-Key: 379641

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Printed on: April 18, 2024 at 13:04 o'clock

Member: aqui
aqui Jul 09, 2018 at 08:16:36 (UTC)
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Ruckus !
https://www.ruckuswireless.com
Wegen deren Beamforming Technologie, also dem Optimieren der HF Seite, wäre das erste Wahl. Im Vergleich zum Mitbewerb brauchst du dort ca. 15-20% weniger APs im mit gleichem Feldstärkelevel zu arbeiten.
Abgesehen davon gabs die Diskussion hier schon face-wink
Neue Wlan Infrastruktur, Erfahrung gesucht
Einfach mal die Suchfunktion benutzen... face-smile
Member: beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull Jul 09, 2018 at 08:20:53 (UTC)
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Zitat von @Der-Phil:

Hallo!
Moin Phil!

Ich habe ein Logistikzentrum mit einer HP-Wlan-Controller-Lösung - aktuell 46 Dual-Radio-Accesspoints (MSM460).
Schön.

Dort bewegen sich ca. 200 PDAs, die VNC-Sessions zu ihren Servern offen haben. Das Roaming läuft bisher gut und ist für die Mitarbeiter nicht spürbar.
Das ist ne Hausnummer.

Da die HP-Geräte nicht mehr zu bekommen sind, suche ich etwas Neues.
Jep. Kommt vor.


Könnt ihr mir sagen, mit welchen Lösungen ihr gute Erfahrungen habt?
Klar.

Bisher in der Auswahl:
- HP-Nachfolger aruba
- UBNT UniFi
Letztere Lösung nutze ich. Ich bin sehr zufrieden damit. Die APs lassen sich gut zentral steuern und sogar an verschiedenen Standorten sauber verwalten. Der Controller ist als Software kostenlos dabei und lässt sich sehr einfach einrichten.
Der hat aber auch seine Eigenheiten (wie den Installationsordner). Aber das ist verschmerzbar.
Die APs sind günstig und werden bei mir PoE-betrieben. Firmwareupdate klappt auch ganz gut. Hin und wieder will ein AP dabei nicht mehr. Dann muss ich per SSH auf das Ding drauf und die Busybox händisch rebooten. Aber soweit gut.


Wie seht ihr das?

Ich bin UBNT echt zufrieden.

Was würdet ihr nutzen?
Wenn Deine Anforderungen von UBNTs Unifi erfüllt werden, spricht nichts dagegen aus meiner Sicht.


Ist der Mehrpreis der aruba-Lösung auch mit einem Mehrwert verbunden?
Keine Ahnung. Von Aruba lasse ich die Finger.


Grüße
Phil

Grüße,
Andreas
Member: beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull Jul 09, 2018 at 08:24:53 (UTC)
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Zitat von @aqui:

Ruckus !
https://www.ruckuswireless.com
Wegen deren Beamforming Technologie, also dem Optimieren der HF Seite, wäre das erste Wahl. Im Vergleich zum Mitbewerb brauchst du dort ca. 15-20% weniger APs im mit gleichem Feldstärkelevel zu arbeiten.

Moin Kollege,

da hab ich mal eine Frage. Die Dinger klingen interessant, aber tun die auch etwas, um den Empfang zu verbessern?
Ich vernehme das nämlich so, dass die Abstrahleffizienz gesteigert wurde, um so APs reduzieren zu können, aber da sich auf Clientseite nichts ändert, besteht doch nachwievor das Problem, dass der AP das Signal weit nach außen tragen kann, aber unter Umständen von den Clients nichts mitbekommt.

Gibt es dieses Problem hier nicht?

Danke und Gruß,
Andreas
Member: sk
sk Jul 09, 2018 at 09:32:52 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @Der-Phil:
Ich habe ein Logistikzentrum mit einer HP-Wlan-Controller-Lösung - aktuell 46 Dual-Radio-Accesspoints (MSM460).

Dort bewegen sich ca. 200 PDAs, die VNC-Sessions zu ihren Servern offen haben. Das Roaming läuft bisher gut und ist für die Mitarbeiter nicht spürbar.

Ich fasse Deine Anforderungen wie folgt zusammen:
- eher eine Low-Density-Umgebung (bei gleichmäßiger Verteilung ca. 4 Clients pro AP. Im wahren Leben vermutlich zwischen 10 und 15 Clients pro AP, während andere APs nur gelegentlich 1-2 Clients zu sehen bekommen)
- möglicherweise erschwerte Bedingungen durch Hochregallager
- wichtigste Kriterien sind lückenlose Abdeckung, deterministisches Verhalten und sehr gutes Roaming
- die Funktion des WLAN ist geschäftskritisch

Unter den vorgenannten Annahmen wäre meine klare Empfehlung der Einsatz der Virtual-Cell-Technologie von Fortinet (ehemals Meru Networks). Das ist quasi "dafür gemacht".
Konkret:
- Controller=FortiWLC50 (oder bei mehr als 50 APs: FWLC200)
- identischer Backupcontroller in nplus1-Konfiguration (Ausfallsicherheit)
- der Clientdichte, den Clienteigenschaften und der Zukunftsperspektive Rechnung tragende APs. Wenn Wave1ac ausreichend erscheint, dann zB den 822er.

Gruss
sk
Member: Der-Phil
Der-Phil Jul 09, 2018 at 09:39:25 (UTC)
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Hallo!

Deine Annahmen sind ziemlich gut. Es gibt fast nie mehr als 20 Clients pro Zelle - mit Ausnahme des Schichtbeginns, wo kurzzeitig bis zu 60 PDAs pro Zelle sind. Aber: Fast kein Traffic.

Was ist denn an den Fortinet - ehemals Meru-Networks-Geräten so gut? So richtig verstehe ich es nicht. Scheinbar nutzen teilweise angrenzende AccessPoints die gleiche Frequenz? Wie das funktioniert, ist mir unklar.

Danke und Grüße
Member: Deepsys
Deepsys Jul 09, 2018 updated at 11:58:07 (UTC)
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Zitat von @aqui:

Ruckus !
https://www.ruckuswireless.com
Wegen deren Beamforming Technologie, also dem Optimieren der HF Seite, wäre das erste Wahl. Im Vergleich zum Mitbewerb brauchst du dort ca. 15-20% weniger APs im mit gleichem Feldstärkelevel zu arbeiten.
Jepp, da bin ich bei aqui
Wir haben die Ruckus auch hier mal testweise eingeführt, der Durchsatz gegenüber den bintec elmeg Gerät ist 5-10x schneller!
Ja, gleiche Technik, gleiches Band, gleicher Standort face-smile

Sind wirklich flott und decken große Bereiche ab.
Member: sk
sk Jul 09, 2018, updated at Jul 10, 2018 at 15:10:30 (UTC)
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Hallo Phil,

bin gerade ziemlich gefrustet, denn ich hatte Dir bereits in epischer Breite die Technologie von Meru und die Nachteile des klassichen Mikrozellenansatzes mit einfachen Worten erläutert und dann durch eine unbedachte Tastenkombination die ganze Arbeit wieder zunichte gemacht. face-sad
Nochmal tippe ich das nicht alles. Sorry! Bin gerade ziemlich angesäuert über mich selbst...

Deshalb nur das Nötigste im Schnelldurchlauf:

a) physische Ebene
- ja alle APs arbeiten (wenn man es will) auf dem gleichen Kanal ("Single Channel"-Technologie)
- wichtiger als die implementierten Techniken zur Vermeidung der dadurch bedingten Gleich- und Nebenkanalstörungen sind Merus Techniken zur maximalen parallelen Ausnutzung des einzelnen Funkkanals ("Channel Re-Use"). Darin liegt das eigentliche Know-How von Meru! Es ist - anders als hier häufig falsch gemutmaßt wird - kein reines Zeitslotverfahren.
- zentrales Technologie-Element ist, dass bei Meru der Controller steuert, welcher Accesspoint mit dem Client "spricht". Der Controller kennt zu jedem Zeitpunkt die gesamte Topologie sowie die relevanten Umgebungsbedingungen und entscheidet in Echtzeit, welcher Übertragungsweg just in diesem Moment der optimale ist - dies betrifft das Senden der APs genauso wie die Empfangsseite
- Kernvorteil der Single-Channel-Technik: anders als beim klassischen Mikrozellenansatz gibt es keine "Verquickung" von WLAN-Abdeckung und WLAN-Kapazität! Dies vereinfacht die Planung und Bereitstellung des WLANs enorm: Die (optimale) Position der Accesspoints bemisst sich zunächst lediglich nach Abdeckungserfordernis, gewünschter Emfangssignalstärke (=erzielbare Datenrate) und evtl. Redundanzerfordernissen - nicht jedoch nach den Kapazitätsanforderungen. Wenn man später feststellt, dass der Funkkanal ausgelastet ist, fügt man einfach partiell (also nur in den benötigten Räumlichkeiten) weitere Accesspoints mit weiteren Kanälen hinzu, ohne dabei Rücksicht auf benachbarte Accesspoints nehmen zu müssen (sog. "Channel Layering"). Keine Neuplanung der Zellen, kein Neupositionieren von Accesspoints, keine Reduktion der Sendeleistung und dergleichen erforderlich. Anders als beim klassischen Mikrozellenansatz kann man bei Bedarf auch an jedem räumlichen Punkt das gesamte legale Frequenzspektrum ausnutzen.

b) logische Ebene
- der Client assoziiert nicht mehr mit einem einzelnen Accesspoint, sondern mit einer virtuellen Zelle, welche sich ggf. über sämtliche Accesspoints mit der selben Kanaleinstellung erstrecken kann. Alle APs haben dann die gleiche BSSID. Innerhalb dieser virtuellen Zelle bekommt der Client überhaupt nicht mit, mit welchem Accesspoint er gerade "spricht". Das entscheidet der Controller. Für den Clients sieht es so aus, als wäre es ein großer Accesspoint.
Alternativ gibt es auch den Betriebsmodus "virtual Port", bei dem jeder Client seine eigene BSSID bekommt und diese zwischen den APs übergeben wird.
- wichtigstes Ergebnis des vorgenannten ist, dass der Client keine eigenen Roamingentscheidungen mehr trifft. Unabhängig von der Qualität der clientseitigen Implementierung von Roamingfeatures und -protokollen ist das Roaming der Clients daher mit Meru immer einwandfrei.
Aber auch im Übrigen ergibt sich ein wesentlich deterministischeres Gesamtverhalten der Clients, da der Controller naturgemäß eine viel bessere Sicht auf die aktuelle Umgebung hat, als der Client.

Die Konzepte und Technologien werden in folgenden Youtube-Videos m.E. recht verständlich erklärt:

Leveraging Single Channel Architecture for Multiple Channels: https://www.youtube.com/watch?v=XFUtcuLCDZ4
Maximizing Air Traffic - Part 1: Maximize Channel Reuse: https://www.youtube.com/watch?v=FwpRrqOIUUM
Maximizing Air Traffic - Part 2: Simultaneous Transmissions: https://www.youtube.com/watch?v=PJ18kYsreIE
Meru Networks Wireless Virtualization Architecture - Part 1: https://www.youtube.com/watch?v=j_7IBx4Hhsw
Meru Networks Wireless Virtualization Architecture - Part 2: https://www.youtube.com/watch?v=F2YJ0RQ5QDc
Meru Networks Wireless Virtualization Architecture - Part 3: https://www.youtube.com/watch?v=fZuiFMTpwPI
Virtual Cell/Virtual Port - Part 1: https://www.youtube.com/watch?v=lrqUmIyrIdE
Virtual Cell/Virtual Port - Part 2: https://www.youtube.com/watch?v=E_Rk46jd6mM
Contention Management Schemes: Part 1: https://m.youtube.com/watch?v=nY00SToTWic
Contention Management Schemes: Part 2: https://m.youtube.com/watch?v=zz6SrO3XPI4

Gruß
Steffen

P.S. Ich bin kein Fortinet-Reseller - muss Dir also den Kram nicht aufschwatzen... face-wink
Member: sk
sk Jul 09, 2018 at 14:54:08 (UTC)
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Zitat von @beidermachtvongreyscull:

da hab ich mal eine Frage. Die Dinger klingen interessant, aber tun die auch etwas, um den Empfang zu verbessern?
Ich vernehme das nämlich so, dass die Abstrahleffizienz gesteigert wurde, um so APs reduzieren zu können, aber da sich auf Clientseite nichts ändert, besteht doch nachwievor das Problem, dass der AP das Signal weit nach außen tragen kann, aber unter Umständen von den Clients nichts mitbekommt.

Gibt es dieses Problem hier nicht?


Hallo Andreas,

ja bei intelligenten Antennenarrys funktioniert das auch empfangsseitig und schafft damit einen Vorteil gegenüber dem reinen TX-Beamforming z.B. des ac-Standards.
Nur der Vollständigkeit halber - nicht um Ruckus schlecht zu reden - sei hier jedoch erwähnt, dass intelligente Antennenarrys kein Alleinstellungsmerkmal von Ruckus mehr sind, sondern zwischenzeitlich durchaus auch von anderen Herstellern angeboten werden.

Gruß
Steffen
Member: sk
sk Jul 09, 2018 updated at 15:00:23 (UTC)
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Zitat von @Deepsys:
Wir haben die Ruckus auch hier mal testweise eingeführt, der Durchsatz gegenüber den bintec elmeg Gerät ist 5-10x schneller!
Ja, gleiche Technik, gleiches Band, gleicher Standort face-smile

Naja, wenn das stimmt, spricht das aber weniger für Ruckus als vielmehr gegen Bintec (oder die Implementierung). So stark darf der Unterschied keinesfalls ausfallen, ohne dass da etwas schwer im Argen lag.

Gruß
sk