psannz
Goto Top

Gebäudevernetzung im Primärbereich - OS oder OM Fasern?

Hallo zusammen,

ich stehe vor einem kleinen Dilemma: Im Rahmen von einem Standort Ausbau werden die neuen Gebäudeteile netzwerktechnisch via Glasfaser angebunden.
Die neuen Gebäudeteile stellen jeweils vom Hauptbau getrennte Brandbereiche dar.

Die große Frage die sich mir stellt ist welche Faserart den "Zuschlag" bekommt: Single- oder Multimode. OS2 oder OM4.

Zur Ist-Situation: Bisher ist das Netzwerk (noch) komplett auf 1GE Kupfer ausgelegt, bzw. hat Direktverbindungen zwischen einzelnen Servern mit 10GE. LWL Switche bzw. entsprechende Module sind (noch) nicht angeschafft. FC ist nicht im Einsatz.

Die geplanten Trassen zu den neuen Endpunkten werden in der Länge die 150m keinesfalls überschreiten, die längste hat grob 130m Kabelweg.

Insgesamt geht es um die Anbindung von 3 Anbauten:
1x Dispo mit ~6 Arbeitsplätzen, ein wenig VoIP, ein paar Drucker und WLAN APs - nichts weltbewegendes was die Anforderung an die Bandbreite angeht. Angedacht sind 2 Paare, eines in Benutzung
1x Serienfertigung mit Maschinenüberwachung, etwas VoIP, WLAN APs, ein paar PCs und Drucker - auch hier nichts weltbewegendes was die Anforderung an die Bandbreite angeht. 2 Paare, eines in Benutzung
1x Sekundärer Serverraum, u.a. mit Spiegel vom Storage - mit den 130m Kabelweg. Hier sind 4 Paare angedacht, 2 in Benutzung, 2 als Backup.

Zusätzlich werden vom sekundären Serverraum noch die Gebäudeteile Dispo und Serie je 2 Paaren als Backup angebunden um einen Ausfall vom primären Serverraum aufzufangen. Distanzen über die Trassen sind hier bis zu 100m.


Dass 10GE auf der Distanz über die OM4 gehen steht außer Frage. Für mich eher interessant ist ob darüber auch noch 40 oder 100GE laufen. Das ganze soll ja nach Möglichkeit für die nächsten 5 bis 10 Jahre funktionieren. Für 16Gbit FC wären wir hier schon weit im Grenzbereich.
Und wenn der sekundäre Serverraum zusätzlich über einen alternativen Trassenweg direkt angefahren wird komme ich auf über 180m. Womit die OM4 Faser weiter ans Limit getrieben wird. Die 10GE gingen noch, aber danach wäre finito de la comedia.

Die OS Fasern hätten das Reichweitenproblem freilich nicht. Der Nachteil an OS wären mMn eigentlich nur der höhere Anschaffungspreis für Kabel und Transciever.

Auf welches Pferd würdet ihr setzen? Oder überdenke ich das ganze und sollte zur gegebenen Zeit einfach neue Fasern nach passender Bauart durch die Schächte ziehen?

Grüße,
Philip

Content-Key: 252488

Url: https://administrator.de/contentid/252488

Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 00:03 Uhr

Mitglied: aqui
Lösung aqui 20.10.2014, aktualisiert am 21.10.2014 um 19:09:14 Uhr
Goto Top
Die geplanten Trassen zu den neuen Endpunkten werden in der Länge die 150m keinesfalls überschreiten, die längste hat grob 130m Kabelweg.
Das sagt eigentlich schon alles....
Du kannst hier dann problemlos mit Multimode OM3 oder höher arbeiten, da das auch bei 10 GiG noch eine Länge von ca. 330 Metern garantiert.
Auch 40 Gig fackelst du mit einem SR-4 QSFP auch noch sicher ab mit OM4.
Wenn du ganz sicher gehen willst lässt du dir ein Misch Verlegekabel legen, was auch außer den Multimode Fasern ein paar Single Mode Fasern hat, dann bist du für alle Fälle sicher gerüstet.
Bei deinen Längen muss das aber wie gesagt NICHT sein.
Bis 40 GiG bist du da ganz sicher !
Mitglied: psannz
psannz 20.10.2014 um 22:21:49 Uhr
Goto Top
Hallo @aqui,

Danke erst mal für deine Infos. Mir kommt das Mischkabel recht sympatisch vor. Wie steht denn da die Kostenlage im Vergleich zu reinen OM4 oder OS2 Kabeln? Habe leider, was LWL Kabel angeht, überhaupt kein Preisgespür.

Wie schaut es mit den Steckern aus? LC scheint mir am geläufigsten, gerade wenn ich mir die Mikrotik oder DLink (Bestand, leider) Transceiver anschaue.

Grüße,
Philip
Mitglied: aqui
aqui 21.10.2014 um 10:07:26 Uhr
Goto Top
Mit wenigen Monomode Fasern (6-8) ist das nur unwesentlich teurer als normales Verlegekabel. Lass dir am besten ein Angebot machen von einem kundigen Verkabler.
Solche Mischkabel sind mittlerweile sehr beliebt, klar dann damit geht man ganz sicher was die Zukunftssicherheit der Verkabelung angeht.
Aber bei max. 150 Meter mit OM4 bei dir kannst du so oder so recht entspannt sein face-wink
Mitglied: psannz
psannz 24.10.2014 um 12:24:58 Uhr
Goto Top
So, abschließend nochmal ein herzliches Dankeschön @aqui. Meine Trassenplanung steht, die DWGs sind in der Erstellung und meine einzige Sorge ist nur noch ob die GL am Ende mit den Schädeln nickt oder schüttelt face-smile

Für mich ist das Thema damit gelöst.

Grüße,
Philip
Mitglied: aqui
aqui 24.10.2014 um 20:31:04 Uhr
Goto Top
Schalte mal für einen halben Tag den Core Switch ab, dann merken sie das netzwerk nicht einfach aus der Steckdose kommt und werden so schnell nicken wie du es noch nie gesehen hast face-big-smile