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Hardwareberatung für DSL-Router zum Koppeln von 2 DSL-Anschlüssen

Ich brauche eine Hardwareberatung für die geplante Kopplung von 2 DSL-Anschlüssen. Im Vordergrund steht die Ausfallsicherheit (Fail-Over), eine höhere Nutz-Datenrate ist auch gerne willkommen.

Situation:
Ich benutze ein Heimnetzwerk (Privat und Ich-AG) mit maximal 10 Computern sowie zusätzlicher Netz-Peripherie. Zurzeit habe ich zwei getrennte Telefonanschlüsse (ISDN) mit entsprechender Telefonanlage, an einem Anschluss ist DSL geschaltet.

Mir stehen verschiedene DSL-Router zur Verfügung: Speedport 701 V mit "Fritz!Box-Image", Netgear WGR614, Fritz!Box 7050 WLAN und weitere kleine AVM- und Netgear-Router zum Testen.

Ich habe im Haus ein "Primärnetz" und ein "Sekundärnetz" geschaltet, um Privat und Firma zu trennen (wegen der Kinder...). Der Eingangsrouter ist der Speedport, da hängen dann die privaten Geräte dran, der Netgear ist als Sekundärrouter dahinter geschaltet (feste IP), dort hängt die Firma dran.

Ich habe jetzt meine zweite Telefonleitung mit DSL bei einem anderen Anbieter beauftragt, um eine (gewisse) Ausfallsicherheit zu haben. Zurzeit ständen mir dann bei einem Ausfall folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
1. Manuelles umstöpseln der Anschlüsse (primärseitig)
2. Beide Router in das Netz hängen und entsprechend in dem Sekundärrouter das andere Gateway eintragen

Da beides mit manuellem Aufwand verbunden ist, würde ich jetzt gern die beiden DSL-Netze koppeln.

Komplikation:
Ich möchte in jedem Fall ein automatisches "Fail-Over" der beiden Anschlüsse haben. Wenn sich die nutzbare Bandbreite erhöht, ist mir das auch sehr willkommen. Ich vermute, dass ich keinen Vorteil bei z.B. einem Download von einem Client haben werde (oder doch?).
Wenn aber zwei Clients Downloads machen, erhoffe ich mir dann ein echtes "Load-Balancing". Liege ich da richtig?

Wichtig wäre auch zu erwähnen, dass ich oft VPN nutze, d.h., da ich ja mit zwei IP's online bin, muss vermutlich der Router das verstehen können und mir nur EINE Strecke für das VPN reservieren. Ich denke, bei https-Verbindungen wird sich das ja ähnlich verhalten.

Lösungsansatz:
Auf dem Markt gibt (bzw. gab) es da z.B. folgende Geräte mit zwei WAN-Anschlüssen für den "Heimbedarf":
- D-Link DI-LB604
- DayTrek (Nummer ???)
- Allnet All1297 und All1295
- Netgear FVS124G

Weitere Geräte habe ich noch nicht gefunden.

Wer kann mir Tipps zur Realisierung dieses "Kleinprojekts" geben und mir ggf. auch entsprechende Hardware empfehlen?

Vielen Dank schon mal!

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 13:03 Uhr

Mitglied: aqui
aqui 24.07.2009 um 21:44:54 Uhr
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Draytek 2910 oder Draytek 2930 sind für dich die Geräte der Wahl.

Beide haben VPN mit allen 3 gängigen VPN Protokollen gleich mit an Bord. Der 2910 bietet sogar optional noch den Anschluss eiens UMTS Sticks um so auch noch UMTS einzubinden.

Wenn du die Ports des 2930 nicht benötigst fährst du mit dem 2910 technisch bei deinem Projekt am besten und preisgünstigsten.
Die anderen Hersteller haben erhebliche technische Mängel bei diesen Features und sollten nicht die Wahl sein.
Alternative wäre noch der Linksys RV082 allerdings bietet der kein PPTP bei VPN sondern nur IPsec so das du immer auf fremde VPN ClientSW z.B. Shrew angewiesen bist.
Mitglied: dog
dog 24.07.2009 um 23:38:38 Uhr
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Und gleich noch eine Vorwarnung: Vergiss den FVS124G - der ist nur als sehr teurer Gigabit-Switch oder Deko nutzbar, aber garantiert nicht als DSL-Router (das sage ich aus Erfahrung).

Wenn du extern nur eine IP willst und eine erhöhte Datenrate, brauchst du Multilink-PPPoE.
Das ist aber teurer und auch nicht wiklich ausfallsicherer.

Zwei DSL-Leitungen per se werden dir aber nicht bei der Ausfallsicherheit helfen, da die meisten Ausfallursachen die selben sind.
Der Failover-Link sollte also entweder Modem/ISDN oder UMTS sein.

Grüße

Max
Mitglied: deltatango
deltatango 25.07.2009 um 13:37:37 Uhr
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In der Firma hatten wir längere Zeit einen Draytek 2910 mit zwei DSL-Leitungen in Betrieb. Funktionierte tadellos.

Zitat von @webnob:
Ich habe jetzt meine zweite Telefonleitung mit DSL bei einem anderen
Anbieter beauftragt, um eine (gewisse) Ausfallsicherheit zu haben.

Hoffentlich zwei Anbieter, die jeweils ihr eigenes Kabel haben?

Ich möchte in jedem Fall ein automatisches "Fail-Over"
der beiden Anschlüsse haben.

Kann er.

Wenn sich die nutzbare Bandbreite
erhöht, ist mir das auch sehr willkommen. Ich vermute, dass ich
keinen Vorteil bei z.B. einem Download von einem Client haben werde
(oder doch?).
Wenn aber zwei Clients Downloads machen, erhoffe ich mir dann ein
echtes "Load-Balancing". Liege ich da richtig?

Exakt.

Wichtig wäre auch zu erwähnen, dass ich oft VPN nutze,
d.h., da ich ja mit zwei IP's online bin, muss vermutlich der
Router das verstehen können und mir nur EINE Strecke für das
VPN reservieren. Ich denke, bei https-Verbindungen wird sich das ja
ähnlich verhalten.

Ist eigentlich egal, aber du kannst den Router anweisen, bestimmte Arten von Verbindungen (https, SSH) über eine bestimmte Leitung laufen zu lassen. Oder abhängig von der Source-IP-Adresse eine bestimmte Leitung zu benutzen.
Du kannst z.B. für deinen PC eine Leitung ganz alleine haben face-smile

Wer kann mir Tipps zur Realisierung dieses "Kleinprojekts"
geben und mir ggf. auch entsprechende Hardware empfehlen?

Wie gesagt, ich kenne nur den Draytek 2910 und der tut alles was du willst.

Eine Besonderheit gibt es jedoch: wenn Du Verbindungen von drinnen nach draußen hast, die sehr lange dauern, wie z.B. eine SSH-Session, dann ist es am besten, diese Art Verbindungen an eine der beiden DSL-Leitungen zu binden, da es sonst sporadische Verbindungsabbrüche gibt.
Mitglied: deltatango
deltatango 25.07.2009 um 13:39:28 Uhr
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Zitat von @dog:
Zwei DSL-Leitungen per se werden dir aber nicht bei der
Ausfallsicherheit helfen, da die meisten Ausfallursachen die selben
sind.
Der Failover-Link sollte also entweder Modem/ISDN oder UMTS sein.

Idealerweise ja, aber das kann der Draytek 2910 auch. Habe die UMTS-Verbindung des Draytek jedoch nicht selber ausprobiert.
Mitglied: webnob
webnob 25.07.2009 um 17:17:06 Uhr
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Vielen Dank für eure vielen und sehr hilfreichen Ratschläge!

Ich hätte tatsächlich den Netgear ins Auge gefasst, aber da ich mir auf diesem Gebiet unsicher bin, habe ich diesen Beitrag geschrieben und wurde eines Besseren belehrt. Danke danke danke!

Um noch auf einen Punkt in euren Anmerkungen zurück zu kommen:
Leider habe ich nur ein 2x16-Ader im Haus liegen; die "letzte Meile" gehört der Telekom. Allerdings sind die Schaltschränke an der Straße bereits mit dem zweiten Anbieter mit einem Extra-Kabel (bald sogar LWL) versorgt. Solange also keiner "mein" Kupferkabel anbaggert (dann bringt auch ein ISDN-Backup nix), sollte ich eine relativ hohe Ausfallsicherheit haben. Bisher waren allerdings die wenigen Ausfälle entweder auf den Provider zurückzuführen (das wäre somit abgedeckt) oder mein Router brauchte einen Neustart.
Mitglied: aqui
aqui 25.07.2009 um 22:53:22 Uhr
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Und zur Not steckst du einen UMTS Stick in den Draytek, dann können dir die Kabel egal sein face-wink
In puncto VPN gilt immer besser die Finger von NetGear lassen. Andere können das weitaus besser und vielfältiger !


Wenns das denn war bitte dann
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?
nicht vergessen !