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Hosting von Webanwendungen

Hallo,
ich bin für einen Kunden auf der Suche nach einem geeigneten Hosting.
Der Kunde betreibt mehrere zugangsbeschränkte Webseiten. Hier pflegen Callcenter und Außendienstmitarbeiter Kundendaten.
Ebenso werden in begrenztem Umfang Emails (< 1000 / d) verschickt und PDF Dateien erstellt.
Das Einzige, was ein wenig kompliziert ist, ist eine Abrechnung, die einmal im Monat erstellt wird. Das erfordert eine erhöhte Skriptlaufzeit.

Eine "hochverfügbare" Lösung im Sinne von wenigen Minuten Ausfall pro Jahr ist nicht erforderlich. Wenn es also tatsächlich einmal wenige Stunden Ausfall gibt, wäre das kein Drama, solang das nicht wöchentlich passiert. Trotzdem stehen bei längeren Ausfällen relativ schnell größere Mengen Schadensersatz im Raum.

Der Kunde war bisher bei Strato und hatte dort die Servercloud als Lösung. Dort konnte quasi permanent über eine Failoverip ein zweiter Server bereitgehalten werden. Ebenso waren die Server gut zu skalieren.
Allerdings ist der Kundendatensatz des Kunden wohl beschädigt worden, Was dazu führte, dass sämtliche Server über 3 Tage nicht erreichbar waren.
Das ist ein Fehler, vor dem einen alle Redundanz dieser Welt nicht schützen kann.

Der Kunde braucht also eine Möglichst einfache Hostinglösung, die skalierbar ist und vor Allem die Haftungsfrage im Fehlerfall klärt.

Was würdet Ihr da vorschlagen?

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Printed on: April 25, 2024 at 04:04 o'clock

Member: ashnod
ashnod Nov 11, 2015 updated at 13:21:57 (UTC)
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Zitat von @WPFORGE:

Allerdings ist der Kundendatensatz des Kunden wohl beschädigt worden, Was dazu führte, dass sämtliche Server über 3 Tage nicht erreichbar waren.
Das ist ein Fehler, vor dem einen alle Redundanz dieser Welt nicht schützen kann.

Ahoi ...

Also ich bin ehrlich gespannt auf die Antworten face-wink

Eigentlich würde ich sagen alles richtig gemacht und ein ordentliches Produkt gewählt.

Eines hab ich aber noch nicht richtig verstanden welcher Kundendatensatz wurde beschädigt?

Der Datensatz von Strato über den Kunden für den du jetzt tätig wirst?

Oder die Kundendatensätze die für seine Arbeit wichtig sind?

Das macht schon einen Unterschied, daher die Nachfrage.

Oder seid Ihr das gewesen: 11.11.2015 14:17
...
aufgrund von kurzfristigen Wartungsarbeiten ist der Kundenservicebereich von STRATO momentan nicht erreichbar.
...

Obiges ist der Grund dafür, dass ich grade Zeit zum schreiben habe ;)

Die Webserver vor Ort sind kein Thema?
Member: SlainteMhath
SlainteMhath Nov 11, 2015 at 13:39:02 (UTC)
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Moin,

entweder du nimmst einen Managed Server bei einem Hoster z.b. Hetzner - der skaliert aber nicht bzw. schlecht, Service und SLAs sind fragwürdig. Oder du gehst gleich zu Profis mit entsprechenden Service; Skalierbarkeit und SLAs wie z.b. ProfitBricks

lg,
Slainte
Member: ashnod
ashnod Nov 11, 2015 at 15:49:14 (UTC)
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Weil es grade gut passt .. nicht ganz zum Thema.

11.11.2015 16:48

wegen einer Einschränkung an einem internen Speichersystem bei STRATO ist der Login-Bereich von STRATO aktuell nicht erreichbar.

Wir arbeiten daran, die Ursache zu analysieren und die Einschränkung zu beheben. Über die Dauer der Einschränkungen können wir aktuell noch keine Aussagen treffen.

Bitte nutzen Sie den Direkt-Login in unsere Produkte, der Ihnen hier auf dieser Website weiterhin zur Verfügung steht.

Die Einschränkung hat keine Auswirkung auf die Erreichbarkeit von Websites, Online-Shops, Server und anderen Produkten, die bei STRATO gehostet werden.
Member: WPFORGE
WPFORGE Nov 11, 2015 at 16:36:58 (UTC)
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Danke für die Antwort.
Generell muss ich zugeben, dass mir gerade aufgeht, dass ich keine Ahnung habe, wer die Profis sind.
Kannst du mir da ein paar Namen zuwerfen?
Member: WPFORGE
WPFORGE Nov 11, 2015 at 16:40:54 (UTC)
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Es ist tatsächlich der Datensatz meines Kunden bei strato beschädigt worden.... zumindest beim ersten mal.
Und zwar so blöd, dass wohl alles nach aussen hin normal aussah.
eine Woche später allerdings hat strato wohl ein Sicherheitsupdate für Ihr Xen eingespielt.
Daraufhin haben Sie den Server neugestartet und der iss dann nicht mehr hochgekommen. Und ins Rettungssystem konnte man ihn 24h lang auch nicht setzen...
Wie soll ich sagen .. ich habe noch nie so einen alten Mann solche Saltos schlagen sehen..... ;)
Member: ashnod
ashnod Nov 11, 2015 updated at 18:27:29 (UTC)
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Oki ... was ich heute gepostet habe macht ja nicht grade Mut,
ich kann auch nicht beurteilen ob ich dir mit folgender Antwort helfe, aber viel kommt ja hierzu grade nicht.

Ich buche seit mehr als 10 Jahren dedicated Server bei Strato und meine Erfahrungen sind in dem Bereich eher sehr gut.

Wenn an den Servern etwas nicht lief war eher ich die Fehlerursache face-wink, teilweise aber bewusst um etwas zu testen.

Es gibt auch mal Wartungsarbeiten von Strato die den Betrieb aber kaum stören und angekündigt werden.

Man kann die Server im Cluster betreiben, Ausfallsicherheit etc. kann man gut herstellen, Backupserver (FTP) ist immer dabei, man kann also bei Bedarf eine recht umfangreiche Infrastruktur selbst herstellen.

Das macht natürlich auch viel arbeit.

Deine Frage ging aber in Richtung einfacher Hostingumgebung.

Wenn es ausreicht und nicht zuviel Aufwand darstellt, fährt man mit folgender lösung recht gut.

Einen Server für den laufenden Betrieb einrichten und einen zweiten einfach nur voll eingerichtet bereit halten (Ich halte immer mindestens einen Server bereit, zwei weitere um große Updates (OS) oder Konfigurationen zu testen, oder wenn nicht benötigt als Bereitschaft) Auf dem ersten Server evtl. bis zu 3 Sicherungen am Tag laufen lassen, geht etwas in die Hose dauert das Backup aufspielen und die Inbetriebnahme des zweiten Servers nicht all zu lange.

Die Frage mit der Haftung ist damit auch beantwortet, die trägt man dann leider selbst.

Bei euch ist das ziemlich in die Hose gegangen, aber ich möchte auch bezweifeln das man zu einem günstigen Preis wesentlich zuverlässigere Dienstleister findet. Euer Fehler fällt ja sogar noch in die 99% Verfügbarkeit (3,6 Tage) Am Stück treffen die einen natürlich Hart.

Wenn du ein gutes Angebot finden solltest, berichte hier bitte mal.

VG
Member: StefanKittel
StefanKittel Nov 11, 2015 at 22:41:28 (UTC)
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Moin,

ob web oder lokale IT - Das Problem ist eigentlich immer das selbe und die Formulierung ganz einfach.
Wenn mich 24h Ausfall eines Systems 5.000 Euro pro Tag kosten muss ich entsprechende Vorkerhrungen treffen.
Und 5.000 Euro kommen ganz schnell zusammen wenn mal 20 Leute nicht arbeiten können.
Dazu kommen die "Probleme" durch den Ausfall gegenüber den Kunden.

Ich habe einmal einen Fall mitvervolgt wo auch ein Webserver für einen eShop ausgefallen war für 48h.
Der Kunde hat geklagt und wollte 75.000 Euro Schadensersatz.
Das Gericht gab ihm recht und sprach ihm 250 Euro zu. Das war nämlich die monatliche Pauschale für den Server.
Erklärung: Wenn mann X Euro im Monat umsetzt muss man auch mehr als 250 Euro für das Hosting ausgeben.

So wie Du es beschreibst wird der Kunde für die großen Hoster kein wichtiger Kunde sein.
Eher ein normaler Kunde. Also werden die keinen Ast abbrechen, sondern es gibt gute solide Technik von der Stange und um den rest muss sich der Kunde halt selber kümmern.

Dazu braucht er eine IT/Web-Firma welche diese Lücke füllt.
Also ihm eine Infrastruktur aufbaut, überwacht und pflegt.

Immer mehr Projekte gehen übrigens weg von Hochverfügbarkeit hin zu schneller wiederherstellbarkeit.

Also zentrale Frage: Was kostet den Kunden 24/48/72 Stunden Ausfall?

Viele Grüße

Stefan Kittel

PS: Die Großen: Amazon Web Services, Rackspace, (Profitbricks nur halb groß)
Member: WPFORGE
WPFORGE Nov 12, 2015 at 11:30:43 (UTC)
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Vielen Dank für eure Antworten.
Das Problem hierbei war ja das, das ich auch hätte 20 redundante Server betreiben können. Wenn die Buchhaltung sagt, die Server sind zu, dann sind Sie halt zu ;)
Was mir dabei eben unangenehm aufgestoßen ist, waren zwei Dinge:
1. Das hätte mir bei jeder beliebigen anderen Lösung (auch hochverfügbarkeit) auch passieren können.
2. Es hat ewig gedauert, bis der Fehler überhaupt identifiziert wurde. So habe ich in den ersten 24h Stunden bestimmt 8 mal die gleiche Geschichte erzählt, bis überhaupt jemand auf die Idee kam, dass es sich da vllt. um einen Fehler handelt. Und dann sind die ganzen Symptome auch immer nur Stück für Stück ins Ticket gewandert.
Was jetzt interessant für mich wäre, wäre folgendes:
Der Kunde braucht von technischer Seite eigentlich "nur" einen bis zwei V-Server und eine Failoverip. Mit einer Verfügbarkeit von 99,9% im Jahresmittel, wäre er eigentlich auch ganz gut bedient. Trotzdem ist der Kunde von enormen Schadenersatzansprüchen bedroht, sollte die Struktur längers als einige Stunden nicht verfügbar sein.
Wie federt man sowas ab? Muss man dem Hoster dann tatsächlich für so eine Infrastuktur 5000€ / Monat zahlen (das ist wohl etwa das was täglich an Schadensersatz anläuft)?
Oder gibt es in dem Fall Versicherungen, die sowas abdecken können?
Member: ashnod
ashnod Nov 12, 2015 at 16:00:03 (UTC)
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Zitat von @WPFORGE:
2. Es hat ewig gedauert, bis der Fehler überhaupt identifiziert wurde. So habe ich in den ersten 24h Stunden bestimmt 8 mal die gleiche Geschichte erzählt, bis überhaupt jemand auf die Idee kam, dass es sich da vllt. um einen Fehler handelt. Und dann sind die ganzen Symptome auch immer nur Stück für Stück ins Ticket gewandert.

Versicherung sollte eine Betriebshaftpflicht decken, da gibt es sicher gute Berater ;)

Zum 2ten Punkt, genau das war mein Gedanke beim Einstieg.

Wenn ich schon so unternehmenskritische Anwendungen habe würde ich die eher ins Haus bringen um genau dem aus dem Weg zu gehen auf einen Dritten angewiesen zu sein. Statt die fiktiven 5000 Euro für den Provider, vielleicht eher eine Standleitung und IT-Personal die das richtig gut betreut face-wink
Member: StefanKittel
StefanKittel Nov 12, 2015 updated at 16:43:21 (UTC)
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Zitat von @ashnod:
Wenn ich schon so unternehmenskritische Anwendungen habe würde ich die eher ins Haus bringen um genau dem aus dem Weg zu gehen auf einen Dritten angewiesen zu sein. Statt die fiktiven 5000 Euro für den Provider, vielleicht eher eine Standleitung und IT-Personal die das richtig gut betreut face-wink
Und dann kommt der böse Bagger und rupft die Kabel raus.

Oder Dir platzt die USV (schon erlebt bei einer APC 3000er) und grillt Dir alle Netzteile der Server und SAN.
Oder ein Update beim SAN führt dazu dass das Ding tot ist.

Das ist aber schon ein extremer Fall der so eigentlich nicht vorkommen kann/soll.
Ich habe von so etwas auch noch nie gehört. Besonders bei den Großen.
Aber bei den ganz großen hast Du halt feste Abläufe die dich eventuell auch ins Grab bringen.

Bei einem ganz kleinem Anbieter kann es Dir aber z.B. passieren, das durch einen dummen Zufall dessen Kreditkarte überläuft, eine Kreditkartenlastschrift abgelehnt wird und Server vom Anbieter angehalten oder gelöscht werden.

Also immer im Mittelfeld halten.
Nicht einfach zu sehen.

Lösung hier:
DNS-Server bei Anbieter A mit 60 Minuten TTL.
Master-Server bei Anbieter B mit Web und Datenbank.
Slave-Server bei Anbieter C mit Web und Datenbank.
Übertragen der Datenbank als Master/Slave sofort.
Übertragen der Dateien per Script alle paar Minuten.

Aber was ist das Fazit?
Das man immer für alles Webhosting bei 3 Firmen braucht? Es gibt ja mehr Leute die auch hohe Verfügbarkeit brauchen.
Nein, das Fazit ist, dass man vorher alles einmal durchdenken muss, egal wie sicher man ist, um zu prüfen was passieren könnte und was man dann dagegen tun kann. Externes Backup, DNS bei anderem Anbieter sind zwei Faktoren die einen retten können.

Viele Grüße

Stefan
Member: ashnod
ashnod Nov 13, 2015 at 07:08:41 (UTC)
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Das ist aber schon ein extremer Fall der so eigentlich nicht vorkommen kann/soll.

Moin,
im Grunde hast du recht 100% Sicherheit wird es nie geben, die Hütte kann auch abbrennen aber dann hat man völlig andere Probleme, ist so.

Dennoch für alles was du aufgezählt hast kann man vor Ort und im direkten Zugriff Lösungen finde.

Ich wollte auch nicht behaupten das mein vorgeschlagener Weg der beste ist, aber für den nachgefragten Bedarf ist es ein praktikabler Weg ohne zu hohen Anspruch.

Wenn mein komplettes Unternehmensglück von der Bereitstellung von Internetdiensten abhängig wäre, ist meine Tendenz dieses auch in Eigenregie zu sichern. Mit entsprechend gut ausgebildetem Personal das entsprechende Notfallpläne erstellen und umsetzen kann.

Von mir aus mit einem Dienstleister vor Ort, den man aber gut auswählen sollte.

Richtig ist dein Ansatz, wer hier spart, spart am falschen Ende.
Member: Th0mKa
Th0mKa Nov 13, 2015 at 12:45:23 (UTC)
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Zitat von @WPFORGE:
Das Problem hierbei war ja das, das ich auch hätte 20 redundante Server betreiben können. Wenn die Buchhaltung sagt, die Server sind zu, dann sind Sie halt zu ;)

Dann musst du dir einen mittelstaendischen Anbieter suchen wo die Buchhaltung die Kunden nochmal anruft bevor abgeschaltet wird.
Oder man einen persoenlichen Service Manager hat, der die richtige Vertragssituation kennt. Hier waere kleiner/persoenlicher wahrscheinlich besser gewesen.

VG,

Thomas
Member: WPFORGE
WPFORGE Nov 15, 2015 at 11:48:33 (UTC)
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In diesem speziellen Fall, hätte das wohl auch nix gebracht. Denn der Server wurde ja nicht gesperrt... also nicht regulär.
Beim Verlängern der Prepaidoption muss es nur irgendwo eine Flag verbogen haben.
Offiziell war der Vertrag nicht eingeschränkt.