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Wie konfiguriere ich das perfekte LAN für ca. 10 (Power-)Workstations?

Hallo,

derzeit sieht das Netzwerk etwa so aus:

1. Server
Prozessor P4 2,4 Ghz und 1 GB RAM. CPU-Auslastung permanent unter 20%
OS Windows XP Pro
Storage ca. 3,5 TB realisiert mit 1x RAID5 mit 1,2 TB S-ATA per Hardware Controller, 1x S-ATA 500 GB, 1x USB 1000 GB, 1x USB 500 GB
Netzanbinung mit 1x 1 GBit/s am Switch

2. Workstations
4x Videoschnittplätze mit 1 GBit/s mit eigenen lokalen Raids. Schnittdaten/Filme werden zunächst lokal gespeichert, Projektdaten grundsätzlich auf Server-Raid
1x Audioschnittplatz mit 1 Gibt/s ohne lokales Storage
3x Workstation mit 100 MBit/s - 1 Gib/s für Mischnutzung ohne lokales Storage, wenig Datenaufkommen

3. Router und DNS
Netgear RP614

4. Switches
Netgear GS108 Gigabit Switch, unmanaged, mit Uplink zu
Netgear GS105 Gigabit Switch, unmanaged (hier hängen 2 Videoschnittplätze und 1 Workstation dran)


Die Firma ist im letzten Jahr ein bisschen schnell gewachsen, daher das etwas chaotische Setup. Aber immerhin läuft es stabil. Alle Projektdaten liegen auf dem Raid-5 auf dem Server, alle anderen Bereiche dienen in erster Linie zum Speichern von Video- und Archivdaten. Das Datenaufkommen ist enorm und es entstehen teils hohe Wartezeiten, weshalb akuter Handungsbedarf besteht.

Probleme

1. Zunächst nervt Windows XP mit seinen 10 maximalen Benutzern, weshalb es öfter mal zu Stillständen und Wartezeiten kommt. Die Abhilfe wird wohl Windows Server 2003 heissen, aber dazu müsste ich den Server lahmlegen, was jedoch seit Monaten nicht mehr möglich ist. Tagelange Renderingprozesse verbunden mit zähen Speichervorgängen auf den Video-Workstations erfordern ständige Serverpräsenz. Dennoch, irgendwann werde ich nicht drumherumkommen.

2. Beim Zugriff mehrerer Workstations gleichzeitig auf den Server, vor allem bei Zugriffsintensiven Prozessen auf das Server-Raid, kommt es zu gegenseitigen Behinderungen. Das Netzwerk ist dabei lt. Windows Task Manager mit 25-50% ausgelastet, dennoch geht alles schleppend. Liegt das am Raid? Eine Aufteilung der Daten auf mehrere Raids ist nicht möglich, da meist alle Stations auf den gleichen Projektordner zugreifen.

3. Selbst beim Kopieren von zB 100 GB Daten Video-Workstation 1 auf eine USB Platte des Servers, ist der rest stark eingeschränkt. Also obwohl hier das Raid des Servers nicht belastet ist, braucht Video-Workstation 2 doppelt so lange für andere Vorgänge, die auf das Server-Raid zugreifen. Also ist der Flaschenhals doch eher das Netz?

Frage

Wird mein System deutlich schneller wenn ich dem Server eine bessere Anbindung verschaffe oder ist aufgrund des enormen Datenvolumens so oder so Hopfen und Malz verloren?

Im Web habe ich verwirrende Infos zu Port-Trunking gefunden, wonach es möglich sein sollte, mit einem entsprechenden Switch den Server über 2 oder mehr Netzwerkkarten an das Netzwerk zu binden. Als Switch ist mir hier der D-Link NGS 1224T augefallen. Wie müsste das alles verkabelt und kofiguriert werden, auch im Hinblick auf den existierenden Router der u.a. als DNS fungiert?

Freue mich auf wertvollen Rat.
A.

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Printed on: April 25, 2024 at 12:04 o'clock

Member: aqui
aqui Feb 07, 2007 at 23:50:25 (UTC)
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Nein, das würde schon schneller werden, da ja alle Workstations mit GiGabit arbeiten auf dem Server und es hier zu einem Bandbreiten Engpass kommt, da dieser ja auch nur einen einzigen GiG Link hat. Die Workstations bekommen also immer nur einen Bruchteil der Bandbreite obwohl sie selber mehr haben... Also im theoretischen Fall beträgt die Bandbreite nur 100 Mbit wenn alle 10 WS gleichzeitig Daten laden. Praktisch aber liegt dieser Wert noch weit unter diesem.
Dein Ansatz ist schon richtig... Mit Link Aggregation oder Trunking am Server kann man das Problem lösen.
Die entsprechenden richtigen Karten vorausgesetzt kannst du mehrere Karten in dem Server trunken zu einer "fat pipe". Unter Windows nennt man das auch Teaming.
Dieses Teaming kann man entweder mit mehreren Einzelkarten erreichen oder auch mit Karten die 2 oder 4 Ports auf der Karte selber haben. (Intel)
Damit wird dann die Last der Clients auf diese Links aufgeteilt und man schafft so mehr Durchsatz auf dem Server.
Es ist aber wichtig zu wissen das diese Teaming oder Link Aggregation Funktion immer beidseitig supportet sein muss, das heisst der Switch muss das entsprechend auch supporten sonst funktioniert es nicht !
Leider habt ihr zwar bei den Servern und Workstations wie man sieht nicht gespart wohl aber am Netzwerk die größten Billigheimer bzw. Consumer Switches eingesetzt und das auch noch ungemanagt.
Das du dir davon natürlich den Support solcher Funktionen nicht erwarten kannst ist klar, das hätte man aber vorher wissen müssen !
D-Link ist was diese Kategorie anbetrifft keinen Deut besser !
Du solltest also sofern du Aggregation einsetzen willst prüfen ob dein Switch in den Features sowas supportet.
Im Speziellen achtet man dann auf solche Features wie: LACP, IEEE 802.3ad, Link Aggregation, Server Trunk...oder wie sie auch immer genannt werden. Das der Switch dafür eine Managementfähigkeit besitzen muss denke ich, ist einleuchtend !
Member: Authorist
Authorist Feb 08, 2007 at 09:35:30 (UTC)
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Danke Aqui.

Das Problem bei der Switch-Wahl war einfach das, das ich keine Ahnung davon hatte. Ich habe mich immer schon gefragt, warum es Switches für über 1000 EUR gibt und solche für 50 EUR. Jetzt komme ich der Sache langsam näher.

Der Switch den ich genannt habe ist ein managed Switch, kostet um 300 EUR und hat 24 Gigabit Ports. Trunking bis 8 GBit/s beherrscht er scheinbar, was ja für unsere Zwecke reichen müsste. Oder nicht? Bist du oder jemand anders so nett und wirft mal einen Blick aufs Datenblatt bei D-Link? Das Modell heisst DGS 1224T. http://www.dlink.de/?go=jN7uAYLx/oIJaWVUDLYZU93ygJVYLelXSNvhLPG3yV3oV41 ...

Wie werden denn letztlich die Netzwerkkarten in Windows eingestellt? Weil zwei Karten = 2 IPs, und ein Name. Bei Intel habe ich auch ein Dokument gefunden, dass z.B. vorschlägt zwei Karten einzubauen und das Netz über zwei Switches zu splitten. Ist das eine Alternative oder macht man das besser nicht?

Weiterhin: Ich habe mit Sandra gestern mal ein paar Messungen angestellt. Durch die Netzwerkkarten komme ich überall mit etwa 40-60 MB/s durch. Das reicht, denke ich. Allerdings kommen sämtliche Raids nur auf etwa 25 MB/s, was mir wenig erscheint. Sandra meckert zudem an, dass kein Schreibcache aktiviert sei und kommt teilweise auf 3 MB/s beim Schreiben. Wie kann das denn sein?

Vielen Dank nochmal im Voraus
A.
Member: aqui
aqui Feb 09, 2007 at 22:42:57 (UTC)
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Mmmmhhh...D-Link gehört auch eher in die unterste Klasse der Switches. Im Datenblatt steht da kein Wort von Port Trunking bzw. Server Trunking und dem Standard dafür IEEE 802.3ad. (LACP)
Was dort letztlich steht ist 802.3d was der ganz normale Spanning Tree Standard ist was jeder Switch (..mehr oder weniger) kann.
Es ist auch nicht zu erwarten das D-Link die ganz ander Zielkunden bedienen mit ihren Produkten das implementieren. Ich würde davon die Finger lassen oder mir von einem D-Link Händler die Funktion bestätigen lassen mit Rückgaberecht bevor ich kaufe. Wie gesagt such dir was anderes im Switchbereich !
Die Raidfrage ist eher was für die Hardware Ecke hier...