simonheinrich
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Kooperationen in der IT Branche

Hallo!

Ich hoffe dieser Bereich ist wenigstens halbwegs passend für meine Frage, es geht generell um Kooperationen im Software Vertrieb und ein spezielles Beispiel.


Situation: Eine Firma C hat ein Produkt D entwickelt und möchte deutschlandweit weitere Gebiete erschließen, aber ohne eigene Leute einzustellen. Dazu werden selbstständige IT Dienstleister angeschrieben und ihnen folgende Vertragsmodalitäten vorgeschlagen:

IT Dienstleister X kauft das Produkt D inkl. Vervielfältigungsrecht für 10.000€, jeder lizensierte Endkunde schlägt mit 300€ zu Buche.
X kann das Produkt in eigenem Namen und auf eigene Rechnung (für bsp. 2000€) verkaufen und kann den vollständigen Erlös behalten (abzgl. 300€ für die Lizensierung natürlich). Die Firma C schaltet in Fachzeitschriften Werbung für Ihr Produkt und nennt Interessenten aus dem Gebiet von X grundsätzlich seine Kontaktdaten.

Ist dieses Vorgehen (für Branchensoftware) gängig? Um die Seriösität so eines Angebotes zu bewerten, wäre es außerdem hilfreich zu erfahren, welche anderen Methoden für die o.g. Zwecke angewendet werden, und wie dort die Vergütung etc. aussieht.

Vielen Dank

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Member: utopia
utopia Feb 23, 2010 at 11:58:10 (UTC)
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Wieso der indirekte Absatz. Wenn die Firma in jedem Fall Anzeigen aufgibt, dann kann doch auch z.B. via Internet verkauft werden. Sollte der lokale Bedarf nicht sehr hoch sein, kann sich es auch rechnen jemanden im Einzelfall zu beauftragen.

Lokale Vertragshändler ist ja ein bekanntes Konzept, aber das hört sich alles sehr 'unsupported' an. Das könne ein schlechtes Licht auf das Produkt selber werfen.
Member: tmystr
tmystr Feb 23, 2010 at 12:06:56 (UTC)
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Situation: Eine Firma C hat ein Produkt D entwickelt und möchte deutschlandweit weitere Gebiete erschließen, aber ohne
eigene Leute einzustellen. Dazu werden selbstständige IT Dienstleister angeschrieben und ihnen folgende
Vertragsmodalitäten vorgeschlagen:

IT Dienstleister X kauft das Produkt D inkl. Vervielfältigungsrecht für 10.000€, jeder lizensierte Endkunde
schlägt mit 300€ zu Buche.
X kann das Produkt in eigenem Namen und auf eigene Rechnung (für bsp. 2000€) verkaufen und kann den vollständigen
Erlös behalten (abzgl. 300€ für die Lizensierung natürlich). Die Firma C schaltet in Fachzeitschriften Werbung
für Ihr Produkt und nennt Interessenten aus dem Gebiet von X grundsätzlich seine Kontaktdaten.

Hi,

da muss das Produkt dann aber wirklich gut sein, ich mein wer kauft schon einfach eine Software von einem, dessen Anbieter noch nicht einmal international bekannt ist?
und wie soll das mit dem Support laufen wenn die Dienstleister nur das Produkt kaufen ?

lg
tmystr
Member: datasearch
datasearch Feb 23, 2010 at 12:25:55 (UTC)
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Das machen größere Anbieter gerne mal. So findet man in Produkten teilweise Software ganz anderer Hersteller. Hier wird einfach eine Redistributable Lizenz verkauft. Teilweise sogar mit Quellcode oder speziellen Anpassungsmöglichkeiten. Für den Support müsste dann allerdings der Zwischenhändler zuständig sein. Oder du verkauft zusätzlich Support-Kapatzitäten.

Meinetwegen:

Produkt Redistributable License: 10000,-€
Enduser License: 300,-EUR (da hast du dann nichts von)

Standard-Support über Zwischenhändler: 50,-EUR für 30 Tage installationssupport
2nd Level Support direkt von dir: 100,-EUR pro Monat, wobei 50,-EUR der Zwischenhändler für die Filterung und Koordination der Anfragen einsteckt.


Warum dann aber die ganze Software nicht gleich OpenSource stellen und reinen Support-/Installations-/Lizenz- leistungen anbieten? Du gibst die Lösungsentwicklung und den vertrieb an die Systemhäuser ab und verkaufst selbst nur Lizenzen direkt an Endkunden. Da hast du gleich den effekt das die Softwareentwicklung beschleunigt wird.
Member: simonheinrich
simonheinrich Feb 23, 2010 at 13:45:06 (UTC)
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Danke euch erstmal für die Antworten...

Ich habe das vielleicht etwas zu abstrakt ausgedrückt: Ich wurde von einer Firma angesprochen, deren Software (Warenwirtschaft für bestimmte Branche) in meinem Gebiet exklusiv zu supporten. Daraufhin bekam ich eine Demo der Software, fand das Ganze auch ganz nett und habe grundsätzliches Interesse signalisiert. Nachdem ich die Vertragsmodalitäten erhalten habe, sieht das aber anders aus. Die sehen nämlich wie beschrieben folgendes vor:

Ich kaufe die Software für 10.000€. Gegen Zahlung von 300€ kann ich meinen Kunden eine Kopie erstellen und das Produkt dort einrichten. Wieviel ich vom Kunden nehme bleibt mir überlassen (wie ich das verstanden habe) Andere nehmen dafür wohl zwischen 2000€ (Einzelplatz) und 4000€ (Mehrplatz).. Sozusagen hätte ich nach 3 Mehrplatzinstallationen die Kohle wieder raus. Bei Fragen kann ich kostenlos die Supporthotline der Herstellers benutzen, bekomme eine kostenlose Schulung usw... Meine Frage ist nun, ob dieses Vorgehen normal ist. Ich habe keine festen Partnerschaften mit irgendwem und kenne mich in dem Bereich 0 aus, klar der normale Versand sagt Finger von lassen, die 10000€ sind weg.

Ich denke, bei "normalen" Partnerschaften würde ich pro Installation beim Kunden eine festen Satz bekommen... 1000€ meinetwegen und mit der Lizensierung der Software nichts am Hut haben. Sehe ich das richtig?
Member: KowaKowalski
KowaKowalski Feb 23, 2010 at 14:45:34 (UTC)
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Zitat von @simonheinrich:
... Bei Fragen kann ich kostenlos die Supporthotline der Herstellers benutzen, bekomme
eine kostenlose Schulung usw...

hi simon,

das würde aber bedeuten das die Fehlerbehebung beim Kunden komplett an Dir "hängen" bleibt, oder?
Weiter oben schreibst Du "...fand das ganze auch ganz nett...". Das lässt mich vermuten Du hast das Produkt nur bedingt getestet und Belastungstest und test´s auf TS-Verträglichkeit ganz weggelassen.

Googel doch mal, spaßenshalber, nach Problemen mit bekannten Warenwirtschaftssystemen.


PS. Ich würde mich selbst bei diesem Thema allerdings zu den Halblaien zählen, also meine Antwort bitte nur als Denkanstoß betrachten.

mfg
kowa
Member: simonheinrich
simonheinrich Feb 23, 2010 at 15:53:48 (UTC)
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Hi,

ja hab das Programm nur flüchtig getestet und hätte die Schulung auch dringend nötig - weil es sehr branchenspezifisch ist, die Installation per Netzwerkfreigabe etc. ist schnell gemacht. Ja ich denke um jegliche Fehlerbehebung muss ich mich kümmern ... wird immer unattraktiver die Sache, je mehr ich drüber nachdenke, zumal ich die 10k gerade nicht unterm Kopfkissen hab.
Member: Arch-Stanton
Arch-Stanton Feb 23, 2010 at 17:09:40 (UTC)
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Das ist doch das gleiche wie mit den Aloevera-Produkten. Du kaufst "Deinem" Gebietsleiter einige Paletten von dem Zeugs ab und verramscht es an die Nachbarn, Freunde und Familie. Zum Schluß hast Du keine Freunde mehr, dafür bist Du dann auch pleite.

Gruß, Arch Stanton
Member: mrtux
mrtux Feb 23, 2010 at 20:54:05 (UTC)
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Hi !

Zitat von @Arch-Stanton:
ab und verramscht es an die Nachbarn, Freunde und Familie. Zum Schluß hast Du keine Freunde mehr, dafür bist Du
dann auch pleite.

und wenn das verkaufte Produkt nicht den Vorschriften (Fiskus, Datenschutz) entspricht, hast Du auch gleich noch die Behörden am Hals...

mrtux