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SATA -Very hot- swap möglich?

Hallo!

Ich möchte gerne auf einem älteren embedded Linux System (Druckeransteuerung) diverse Sicherheitspatches einspielen und ein Backup der Festplatte anfertigen. Leider hat der Hersteller dieses (headless) System nicht mit SSH ausgestattet und die Festplatte mit einem ATA Security Lock versehen.

Bei dem Vorgängermodell habe ich das Problem durch "simples" Ausbauen der Festplatte im laufenden Betrieb gelöst. Dadurch war es mir möglich, die, nun entsperrte Platte an ein anderes System anzuschließen und auszulesen.

Damals handelte es sich jedoch um eine PATA-Festplatte und nun habe ich es mit SATA zu tun.

Würde dieser Vorgang des "very hot"-swappings bei SATA eigentlich auch funktionieren? Wenn ja, wäre das wohl auch mit einem USB-SATA Adapter realisierbar oder wäre der onboard-Controller sinnvoller?

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 23:03 Uhr

Mitglied: kopierschnitte
kopierschnitte 24.10.2010 um 15:14:49 Uhr
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Sorry, habe vergessen zu erwähnen dass es sich um ein reguläres x86-System handelt bei dem das ATA Passwort im BIOS hinterlegt ist und beim Einschalten automatisch an die Festplatte übergeben wird.
Mitglied: filippg
filippg 24.10.2010 um 17:42:56 Uhr
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Hallo,

das hat auch bei PATA schon nicht funktioniert.
Wenn du die Platte im laufenden Betrieb abziehst wird es immer Glückssache sein, ob die Daten danach noch hinreichend konsistent sind.
Daneben kann es bei plötzlichem Trennen der Verbindung zu elektrischen Fehler kommen, da ist die Wahrscheinlichkeit bei SATA geringer als bei PATA.

Ich würde das definitiv niemals machen. Ob die Platte (bzw darauf befindliche Daten) das abziehen überstehen ist schon Glücksspiel. Und Patches einspielen, die vom Hersteller offenbar nicht freigegeben sind (noch dazu während das System denkt, es wäre am laufen) ist auch keine wirklich gute Idee. Und ein ATA Lock solltest du auch nicht durch ausbauen der Platte im Betrieb umgehen können, war wohl bei der letzten schlampig implementiert (bei der aktuellen vielleicht besser).
Wende dich an den Hersteller und erklär ihm, dass du den Einsatz seiner Produkte als Sicherheitsrisiko siehst, er soll sich gefälligst überlegen, wie man die Patchen kann (oder dir erklären, warum das bei diesen Produkten nicht notwendig ist).

Gruß

Filipp
Mitglied: kopierschnitte
kopierschnitte 24.10.2010 um 18:04:10 Uhr
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Danke für die ehrliche Antwort. Das Risiko wäre ich in diesem Fall sogar bereit, einzugehen. Bezüglich der Konsistenz mache ich mir keine allzugroßen Sorgen da das System im Idle-Zustand keine Festplattenaktivität erzeugt und der Hersteller sogar ein Ausschalten des Systems ohne Herunterfahren als "legitime Möglichkeit" im Falle eine Absturzes nennt. Notfalls würde ich das Dateisystem (ext3 oder ext4) beim Wiedereinhängen am anderen System zunächst prüfen.

Wie gesagt, bei PATA hat es prima funktioniert ... ich denke, die Security-Implementierung läuft generell so (siehe XBox).

Nur bleibt die Frage, ob ein USB-SATA Adapter beim Einstecken die Festplatte resettet. Das wäre dann nicht so gut face-wink
Mitglied: dog
dog 24.10.2010 um 18:41:51 Uhr
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Damit so etwas bei SATA funktioniert hätte wäre ja vorausgesetzt, dass die Festplatte den Key in einen permanenten Speicher schreibt, den Zugriff erlaubt und beim Herunterfahren den Key wieder rauslöscht.
Das macht natürlich keine Festplatte, sondern die Freigabe wird rein im RAM der Platte gehalten.
Sobald der Strom weg ist, ist auch dieses Freigabe-Attribut wieder weg.

Wenn es bei dir anders läuft ist die Festplatte selbst nicht geschützt.
Mitglied: kopierschnitte
kopierschnitte 24.10.2010 um 19:08:39 Uhr
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Bei PATA lief es exakt genau so wie Du geschrieben hast. Daher habe ich ja die Stromversorgung während des Wechselns aufrechterhalten. Daher dürfte die Platte vom Wechsel des Hostadapters auch nix mitbekommen haben. Der ATA Security Lock wird ja immer bis zum Power Cycle oder Hard Reset (?) der HDD gelöst.

Das dürfte doch bei SATA nicht anders sein, oder?
Mitglied: kopierschnitte
kopierschnitte 03.11.2010 um 07:16:35 Uhr
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So, um eine kurze Rückmeldung zu geben: Problem gelöst.
Das Hotswapping im laufenden Betrieb hat einwandfrei funktioniert. Ein Testlauf mit e2fsck hat keinerlei Journalfehler gezeigt und das Dateisystem hat auch keinerlei Macken gezeigt.
Die ATA Security scheint sich wirklich nur beim Resetten der HDD scharf zu stellen face-wink