kruemel80
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Server für kleinen Handwerksbetrieb?

Hallo an alle,

ich (Sohn) bin hier in unserem kleinen Familienhandwerksbetrieb für die EDV zuständig (soweit man das so nennen kann), das ganze ist historisch aus einem Hobby so entstanden.

Aktuell gibt es 2 Büroarbeitsplätze, wovon der eine als "Server" und gleichzeitig als Arbeitsplatz für die Branchensoftware fungiert, der andere greift auf diesen zu.
Branchensoftware läuft auf Pervasive SQL (heißt neuerdings Actian glaube ich) als Datenbank-System, wird aber wohl in nicht allzuferner Zukunft auf MS-SQL umgestellt.
Zusätzlich läuft auf diesem "Server" ein ecoDMS Server sowie ein hmailserver, der bisher allerdings nur im Testbetrieb läuft, der Mailverkehr läuft momentan noch direkt mit 1und1.
Zusätzlich laufen sporadisch ein paar andere Programme, die keinen Server benötigen (Lohnsoftware, Banking-Software usw.)
OS ist Win7Pro 64bit.
Das ganze läuft im großen und ganzen ganz zuverlässig, allerdings kommt es immer wieder mal vor, daß irgendwas nicht richtig funktioniert und die Kiste neu gestartet werden muß.
Deshalb dachte ich, daß den "Server" mal neu aufsetzen sollte, damit das wieder stabil läuft.
Da ich in letzter Zeit privat etwas mit VirtualBox und auch mit dem kostenlosen VMware vSphere Hypervisor rumgespielt habe, kam natürlich auch der Gedanke ins Spiel, einen "richtigen" Server aufzusetzen.
Ist es sinnvoll, für die einzelnen Dienste (Branchensoftware, ecoDMS und HMailserver) einen eigenen (virtuellen) Server zu nehmen oder besser alles auf einen?
Vorteil für einzelne virtuelle Server ist , denke ich, daß auf den einzelnen Maschinen nicht so viel drauf ist, was den anderen Diensten in die Quere kommt und die schnellere Wiederherstellung bei irgendwelchen Problemen. Allerdings ist das ganze finanziell ne andere Nummer als bisher (sowohl Hardware als auch Lizenzen), bei 2 Usern ist das Budget halt nicht so riesig.

Ich dachte evtl. an einen HP Microserver, wobei meine bisherige Strategie (sowohl "Server/ 1.AP" als auch der 2. AP gleiche Hardware) bisher auch nicht ganz schlecht war. So konnte ich in den vergangenen Jahren bei 2 Ausfällen (1 mal Netzteil und 1 mal Festplattendefekt) die Geschichte schnell wieder ans laufen bringen.

Meine alternative Idee war, in den bisherigen "Server" noch etwas Arbeitsspeicher zu packen und dort mit VirtualBox zu virtualisieren, weiß aber nicht ob das eigentlich für so etwas gedacht ist. Dann wäre zumindest das Thema Sicherung und Wiederherstellung abgedeckt.
Datensicherung erfolgt derzeit mit Z-DBackup zweimal täglich auf ein NAS (außer Haus) und im täglichen Wechsel auf USB-Festplatten, alles mit USV abgesichert.

Was meint ihr zu dieser Idee?

Sorry für die Anfängerfragen...

Krümel

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Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 08:03 Uhr

Mitglied: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus 19.03.2018 um 21:54:24 Uhr
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Hallo Krümel,

je nach dem macht ein eigener Server bspw mit HyperV oder vmware ggf. schon Sinn, aber achte dann gleich auf ordentliches Backup und lass die Finger von virtualBox und solchen Spielereien.

Ein Microserver kann, muss die Last aber nicht auffangen können. Das musst du einschätzen, aber, je nach dem, wer die Wartung durchführt, auch hierbei kann ein Neustart während der Nutzung notwendig werden.


VG
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 19.03.2018 um 21:56:34 Uhr
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Nabend,

ganz klar nen kleinen HP Gen8 Würfel. =)

Klein, preiswert, Potential.

VG
Mitglied: Kuemmel
Kuemmel 19.03.2018 um 22:47:41 Uhr
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Lieber gleich den Gen10, aber definitiv eine gute Wahl, egal welche Gen.

Gruß
Kümmel
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 19.03.2018 aktualisiert um 23:45:07 Uhr
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Hallo,

Du solltest auch an Lizenzen denken.
Welches OS soll denn in den VMs laufen?
Windows 7/8/10 braucht Enterprise mit SA damit Du es virtualisieren darfst.
Davon 4 Lizenzen kosten auch 2.000 Euro.
Hat der jetzige PC Dinge wie ECC oder RAID?

Ich würde da einen normalen kleinen Server hinstellen und darauf 1x Windows Server 2016 Essentials.
Z.B. 1x Fujitsu TX1320, ECC, RAID mit SAS, SSD oder SATA, 5J VO Service und ner vernüftigen Datensicherung.

Der PC bleibt dann nur PC.

Festplattendefekt fängst Du mit RAID und def. NT mit red. NT.

Ich nutzen auch bei Kunden die nur ein Server haben gerne vSphere.
Da kann man schnell mal seinen eigenen Leih-Server hinstellen und die VM wiederherstellen.

Stefan
Mitglied: vossi31
vossi31 20.03.2018 um 08:44:45 Uhr
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Moin,

in einen kleinem Betrieb mit 2 Plätzen kann man durchaus so arbeiten wie ihr es bisher habt. Eine gute Datensicherung hast du ja.

Das ganze läuft im großen und ganzen ganz zuverlässig, allerdings kommt es immer wieder mal vor, daß irgendwas
nicht richtig funktioniert und die Kiste neu gestartet werden muß.
Das wirst du vielleicht verhindern können, vielleicht auch nicht. Hast du evtl. Langeweile?

Mehr machen als die Dienste auf einen kleinen Server bringen würde ich nicht. Mehrere Server bei insgesamt 2 Plätzen sind hier völlig oversized. Und wie StefanKittel schon schrieb benötigst du Lizenzen.

Henning
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 20.03.2018 um 08:53:51 Uhr
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Hallo,

ein Grundproblem in solchen Umgebungen ist folgendes.
Normale Arbeitsplatz-PCs muss man halt hin- und wieder neu starten.
Sei es wegen Updates, Benutzerfehler oder einfach so.

Dann steht halt gleich alles.

Auch sind Server einfach zuverlässiger.
Ist alles eine Kosten-Nutzung-Frage.

Eine Frage die man sich stellen sollte.
Was kostet ein Ausfall für 1h, 2h, 4h, 8h, 24h
Welche anderen Konsequenzen hat dies? Strafzahlungen an Kunden und Lieferanten.
Wieviele Mitarbeiter können dann nciht arbeiten.

Das sollte man ins Verhältnis setzen.
Auch wenn man sehr wenige Mitarbeiter und Arbeitsplätze hat.

Stefan
Mitglied: Matsushita
Matsushita 20.03.2018 aktualisiert um 09:50:00 Uhr
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Ich würde mir ein NAS mit Virtualisierungs-Möglichkeit kaufen und einen WIndows Server Essentials zusammen mit Office 365 Business Premium betreiben. Backup via Microsoft Azure Backup Server auf eine externe Festplatte und zusätzlich verschlüsselt nach Azure. Das kostet unter'm Strich nicht viel, bietet aber tolle Möglichkeiten für ein Handwerksbetrieb. Toll ist z.B. Bookings, damit Kunden selbst Termine vereinbaren können, Forms für Kundenumfrage (z.B. Zufriedenheit mit vor-Ort-Einsatz, Bauqualität etc.). Angebote, Projekte, Buichhaltung kannst Du mit Dnymaics 365 erledigen. Das alles können andere zwar auch, aber hier ist alles mit dem gleichen Verzeichnisdienst synchronisiert: Ein Benutzerkonto und ein Passwort für alle Dienste.
Mitglied: H41mSh1C0R
H41mSh1C0R 20.03.2018 um 15:29:28 Uhr
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Wenn dir die Ausstattung des gen10 ausreicht gern, ich mag auf die ilo nicht verzichten und festgelötete CPU ist auch doof. =)
Mitglied: kruemel80
kruemel80 20.03.2018 um 21:16:30 Uhr
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Hallo,
danke euch erstmal für eure Antworten.

ein Ausfall ist schon halbwegs verkraftbar, ich denke 1 Tag ist kein Problem. Danach sollte die Kiste allerdings wieder laufen, daher bis jetzt auch 2 baugleiche Kisten (abgesehen von den Festplatten), damit gings relativ schnell wieder weiter (beim Netzteil-Defekt und bei der Festplatte, da hatte ich schnell die letzte Sicherung eingespielt und weiter gings). Wenns nen extra Server gibt, wird das mit Sicherheit länger dauern, da erst neue Hardware zu besorgen ist bzw. der Der vorherige Rechner lief fast 8 Jahre mit wenigen Ausnahmen 24/7 und hatte dabei nur die 2 oben genannten defekte. Von daher ist das Vertrauen in die Hardware schon vorhanden, man steckt allerdings nicht drin...

Ich denke, daß wir theoretisch auch weiterhin so arbeiten könnten, ein kurzer Neustart ist bei 1 zusätzlichem User auch verkraftbar. Was ich allerdings überhaupt nicht einschätzen kann, sind die Folgen bei fehlerhaftem Speicher ohne ECC. Was kann da im schlimmsten Fall passieren? Korrupte Datenbank? Das wäre natürlich nicht so toll... Und wahrscheinlich auch nicht ohne weiteres behebbar. Die Frage ist auch, wie schnell merkt man sowas? Es könnte wahrscheinlich sein, daß man es erst relativ spät bemerkt und viel gearbeitet wurde seit dem letzten funktionierenden Backup, oder?

Hmmm... jetzt weiß ich auch nicht was ich machen soll.... auf jeden Fall bin ich schonmal froh, daß ihr mein Backup Konzept als gut bezeichnet habt.. face-smile

Krümel
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 20.03.2018 um 22:00:38 Uhr
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Da muss jeder seine "Mischung" finden.

Wichtig, so finde ich, ist dass man sich vorher überlegt was alles passieren könnte.
Hardware defekt, Stromausfall, Softwarefehler...

Für vieles gibt es einfache Lösungen.
Für einiges gibt es nur teure Lösungen die man dann aber nicht umsetzen muss. z.B. Reserveserver.
Man muss nur wissen warum man es nicht macht.

Typisches Beispiel ist ein defekt am Stromkasten.
Wenn dann die Rufnummer des Elektrikers nur auf dem Computer zu finden ist, ist das schon blöd.
Einfache Abhilfe ist solche wichtigen Nummern ausgedruckt zur Hand zu haben.
Kostet 3 cent und dauert nur 2 Minuten. Wenn man es vorher macht.
Mitglied: kruemel80
kruemel80 27.03.2018 um 22:03:12 Uhr
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Der Elektriker wäre nicht das Problem... der bin ich selber face-smile

Ich lass die Konfiguration jetzt mal so wie sie ist, aus Mangel an Zeit. Dann kann ich mir noch ein wenig den Kopf über ein neues Konzept zerbrechen, mit einem einigermaßen guten Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Aber trotzdem schonmal Danke für eure Tipps...

Krümel
Mitglied: goscho
goscho 28.03.2018 um 09:06:36 Uhr
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Moin Krümel,

vorweg:
Ich betreue viele solcher Handwerksumgebungen mit 1-3 PCs.
Zumeist ist dann der Haupt-PC als Quasi-Server mit der Handwerksoftware (oft mit SQL-Server) und eventuell der Buchhaltungslösung etwas stärker dimensioniert als die zugreifenden Clients.
Ich betreue aber auch Umgebungen mit 2-3 PCs und eigenem Server (manchmal auch HP Microserver).
Das ist immer eine Einzelfallentscheidung.

Zu den vorgebrachten Punkten:

Zitat von @StefanKittel:
Was kostet ein Ausfall für 1h, 2h, 4h, 8h, 24h
In solchen Umgebungen ist ein Ausfall von 1-2 Tagen idR verschmerzbar.
Habe auch schon Ausfälle der EDV von 4-7 Tagen sehen dürfen und die Firmen haben trotzdem weiter existiert.
Wichtig ist, dass die Daten nicht verschwinden (Backup).

Wenn es wichtig ist, dann hat der IT-Betreuer (Systemhaus) innerhalb von 2-12 Stunden Ersatzhardware hingestellt.

Normale Arbeitsplatz-PCs muss man halt hin- und wieder neu starten.
Sei es wegen Updates, Benutzerfehler oder einfach so.
Ein Neustart
Da sehe ich bei 2 PCs echt kein Problem.
Das geht bei aktueller Technik schneller, als ich diesen Text geschrieben habe (außer Windows konfiguriert Updates). face-wink

Typisches Beispiel ist ein defekt am Stromkasten.
Wenn dann die Rufnummer des Elektrikers nur auf dem Computer zu finden ist, ist das schon blöd.
Ich bin persönlich kein Freund von Zettelwirtschaft, habe alle Kontakte digital vorliegen und dann gibt es auch noch "das Örtliche" oder die "Gelben Seiten" als App oder Online.
Einfache Abhilfe ist solche wichtigen Nummern ausgedruckt zur Hand zu haben.
Kostet 3 cent und dauert nur 2 Minuten. Wenn man es vorher macht.
Die meisten Menschen in KMU haben die wichtigen Telefonnummern ausgedruckt irgendwo rumliegen, hoffentlich dann auch die aktuelle Handynummer. face-wink
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 28.03.2018 um 09:13:00 Uhr
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Moin,

wie schon gesagt, es muss halt passen.
Wichtiger als ob man Server A oder PC B verwendet.

Und damit es passt muss sich Jemand vorher Gedanken über einige Punkte machen.

Ich habe einen Kunden die nur 2 Mitarbeiter haben, wo ein Ausfall von 24h aber den Ruin bedeuten würde (Termingeschäfte).
Da ist alles Redundant vorhanden. Extra PC, Lokales Backup, 2x Internet, Reserve Switch etc.

Stefan