lehrerfreund
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Serverkonfiguration - RAM, HDs, Dual vs. Quad?

Hallo!

Ich möchte einen neuen (managed) Server anmieten für eine Website, die monatlich 1 Mio. PIs abgibt (Linux; php/mysql). Pro PI werden ca. 40 bis 60 Datenbankabfragen vollstreckt.

Vielleicht kann mir jemand bei diesen Fragen weiterhelfen:

1. Bringt es Performancevorteile, wenn ich schnellere Festplatten verwende (also z.B. Raptor o.ä. mit 10k/15k rpm)?
2. Wie viel RAM würdet ihr bei einer Last wie ungefähr der oben genannten empfehlen?
3. Alle bieten mir Xeon Quadcore-Prozessoren an. Man hat mir erzählt, bei Apache bräuchte ich vor allem hohe Taktzahlen, die Anzahl der Kerne mache grundsätzlich keinen nennenswerten Unterschied. Ist das wahr?

Danke schon mal im Voraus!

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Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 23, 2008 at 23:27:36 (UTC)
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Hallo,

1. Wie groß ist die DB?
Schnellere Platten sind schneller. Deshalb heißen sie so.
Wenn deine DB komplett in den Speicher paßt, ist das aber sekundär.

2. So daß die DB und der Apache reinpassen und noch Luft ist.
Aufgrund der geringen Ram-Preise sollte dies aber kein Hindernis sein

3. Ein Apache und auch MySQL arbeiten mit vielen kleinen Threads. Diese benötigen eigentlich wenig Rechenleistung. Es kommt dort eher auf den IO-Durchsatz an. Also lieber mehr Kerne dafür langsammer. Dies hängt aber von vielen anderen Faktoren ab wie z.B. der Aufbau der DB und Deiner PHP-Seiten)

Stefan
Member: lehrerfreund
lehrerfreund Dec 24, 2008 at 10:52:13 (UTC)
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Hallo Stefan,

danke für die rasche Antwort.

Die DB ist ungefähr 50MB groß, dazu kommen aber noch ca. 200 MB Bilder usw., die per Link eingebunden werden (also nicht aus der DB kommen). Das würde ja bedeuten, dass 1 GB RAM locker reichen würde?!

Im Moment habe ich einen Pentium 3,0 GHz (SingleCore) und 1 GB RAM; zu Stoßzeiten wird es aber trotzdem eng (d.h.: einzelne Seiten brauchen schon mal 2-3 Sekündchen zum Aufbau). Anmerkung: Der Hoster ist Top Quality, die Anbindung ist definitiv nicht das Problem (bei http-Downloads kriege ich auch ausnahmslos volle Geschwindigkeit).

Was mir aus deiner Argumentation nicht ersichtlich wird, ist der Faktor "gleichzeitige Zugriffe". Du meinst ja, RAM würde in diesem Fall nichts bringen, sondern nur ein Boost am Prozessor, habe ich das richtig verstanden?
Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 24, 2008 at 11:12:49 (UTC)
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Zitat von @lehrerfreund:
Was mir aus deiner Argumentation nicht ersichtlich wird, ist der
Faktor "gleichzeitige Zugriffe". Du meinst ja, RAM
würde in diesem Fall nichts bringen, sondern nur ein Boost am
Prozessor, habe ich das richtig verstanden?

Ich würde 4GB nehmen, dann hat man genug Reserve und es kostet wenig.

gleichzeitige Zugriffe: Wenn Du auf eine Seite zugreifst, passieren ja viele kleine Dinge.
HTTP/PHP-Abfrage, SQL Abfragen, etc..... Jeweils ein Thread
Ein schneller Kern ist hier quasi nur mit dem Hin und Her beschäftigt und kommt gar nicht dazu seine Geschwindigkeit zu nutzen. Er wechselt nur zwischen den Threads hin und her.
Je mehr Kerne um so weniger Wechsel und mehr Rechenleistung.

Stefan
Member: sysad
sysad Dec 24, 2008 at 17:00:38 (UTC)
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RAM soviel dass die DB im RAM gehalten werden kann, dann ist alles andere nicht so wichtig von der Performance her.

Manchmal muss man die DB etwas umbauen, damit sie speicherresident bleibt.
Member: lehrerfreund
lehrerfreund Dec 26, 2008 at 09:38:19 (UTC)
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Danke für eure Tipps erst mal.

Wie kann ich denn feststellen, ob die DB speicherresident bleibt?

Hintergrund meiner Frage: Ich habe vor ca. einem Jahr von 1,8GHz / 512MB RAM aufgerüstet auf 3,0GHz / 1GB RAM - und eine deutliche Performance-Zunahme verspürt. Wenn eure Aussagen vollständig zutreffen würden, wäre dieser Boost nicht wirklich einleuchtend (es sei denn, die DB wäre nicht "speicherresident") ...
Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 26, 2008 at 17:07:26 (UTC)
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Hallo,

doch. Was so nicht bei "Desktop-Servern" angegeben wird ist der IO-Durchsatz.
Also wieviele kleine Operationen man pro Sekunde durchführen kann. Die Zahl ist auch stark von der Nutzung abhängig. Ein Mainboard-Chipsatz mit CPU (z.B. ASUS P4B aus 2002 mit einem P4 1.8 Celeron) kann durchaus (und wird es auch sein) viel langsammer sein als ein aktuelles System (z.B. ASUS P5K mit Celeron 1.8).

Zum IO-Durchsatz gehört halt nicht unbedingt die CPU Leitung sondern eher wie gut der Chipsatz und die CPU das nutzen kann.

Die RAM-Menge entkoppelt dich von der Geschwindigkeit der Festplatten (soweit möglich).

Stefan
Member: lehrerfreund
lehrerfreund Dec 26, 2008 at 17:25:58 (UTC)
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Hm. Heißt das: Wenn ich mit diesem Angebot liebäugele, sind die Angaben dort ...
Intel® Core™2
Quad 2,4 Ghz CPU
4 Prozessorkerne
4.096 MB RAM
2x 320 GB RAID 1
Traffic-Flatrate am
100Mbit/s-Port
eigentlich mehr oder weniger aussagelos, oder?
Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 26, 2008 at 17:49:02 (UTC)
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Zitat von @lehrerfreund:
eigentlich mehr oder weniger aussagelos, oder?

Leider Ja. Der Leistungsunterschied zwischen einem gut und einem schlecht zusammengestellten PC beträgt bis zu 100%.

nur ein Beispiel:
Durchsatz Realtek NIC GBit mit 1KB Blöcken: 27MB/Sek + CPU Last 80%
Intel Server NIC: 81MB/Sek + CPU Last 15%

Alle technischen Werte sind nur Näherungswerte.
Billig ist meist wirklich billig. (aber nicht immer)

Stefan
Member: lehrerfreund
lehrerfreund Dec 26, 2008 at 17:52:52 (UTC)
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Schade eigentlich face-smile

Hat jemand vielleicht einen Tipp, wohin ich mich wenden könnte? Root-Server kommt nicht in Frage, es müsste ein gemanagter sein.
Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 26, 2008 at 18:58:39 (UTC)
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Hallo,

Anbieter: Nein
Tipp: Ja, schau genau auf die Hardware angaben. Bei hochqualitativen Server steht dort genau die verwendete Hardware. Also Hersteller und Modellbezeichnung. Danach kann man besser die "Qualität" bewerten.

Stefan