manuelw
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Speicherort von RAID Konfiguration

Hallo,

wir stehen hier gerade vor einem Problem.
Beim Server unseres Kunden sind im RAID 1 beide Festplatten defekt bzw. werden diese vom RAID Controller nicht mehr erkannt.

Jetzt war unsere Überlegung die Elektronik der beiden Festplatten zu ersetzten, da es ja sein könnte, dass nur diese defekt ist.
Meine Frage wäre jetzt allerdings nur: Wo ist die RAID Konfiguration vom RAID 1 gespeichert?

Direkt auf der Festplatte oder in der Elektronik der Festplatte selbst?
Verwendet wurde ein Onboard SAS Raid Controller mit einem BIOS von LSI.

Bin für jede Hilfe dankbar ;)

lg
Manuel

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 15:03 Uhr

Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 30.03.2015 um 11:16:28 Uhr
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Zitat von @manuelw:

Meine Frage wäre jetzt allerdings nur: Wo ist die RAID Konfiguration vom RAID 1 gespeichert?

Auf dem RAID-Controller?

Direkt auf der Festplatte oder in der Elektronik der Festplatte selbst?

Manche Controller legen auch auf den Platten RAID-Informationen ab, muß aber nicht sein. Und wieso soltle die in der Elektronik gespeichert werden?

Verwendet wurde ein Onboard SAS Raid Controller mit einem BIOS von LSI.

Platten ersetzen, Backup einspielen.

das ist die günstigste Lösung für das Problem.

Oder wenn die daten wichtig sind und kein backup haben, ab zum Datenretter. Denn Plattenelektronik tausche funktioniert zwar manchmal, aber die gefahr, dabei noch mehr kaputtzumachen ist vorhanden,.

lks

PS. ich habe auch schon mal die Plattenelektronik getauscht. Da hatte ich aber vorher mit dem Kunden abgesprochen. datenretter war ihm zu teuer, aber die 40DM für eine gebrauchet baugleiche Platte wollte er ausgeben, um zu schauen, ob man damit die Daten wiederbekommt. Hat letztendlich funktioniert, aber kurze Zeit später war die Platte ganz hinüber.

PPS: hast Du mal geschaut, ob die Platten an einem anderen System funktionieren. eventuell ist ja nur der controlelr oder das Kabel hinüber.
Mitglied: manuelw
manuelw 30.03.2015 um 11:21:03 Uhr
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Hallo lks,

danke für deine schnelle Hilfe!

Wir haben die Platten bereits in einem anderen System probiert.
Man hat die Platten leider nur leise "piepen" gehört.

Werde mir nun mal die Sicherungen ansehen, da leider nicht zu 100% sicher ist, dass unser Kunde die Sicherungen auch richtig durchgeführt hat.

lg.
Manuel
Mitglied: brammer
brammer 30.03.2015 um 11:40:27 Uhr
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Hallo,

eher ungewöhnlich das beide Platten defekt sind...
Das hört sich eher nach dem RAID Controller an...

Zieh mit einem IMAGE Programm ein Image der kompletten Platte und versuche die dann mal direkt als VM zu starten..

brammer
Mitglied: manuelw
manuelw 30.03.2015 aktualisiert um 11:48:57 Uhr
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Hallo brammer,

das Problem an dem ganzen ist, dass unser Kunde einen Stromausfall verursacht hat und dort auch kein USV System zum Einsatz kommt.
Der RAID Controller kann es, meiner Meinung, nicht sein, da wir andere HDDs probiert haben und diese problemlos erkannt werden.
Nur die beiden bisherigen HDDs werden nicht angezeigt und die Initialisierung des Controllers benötigt auch um einiges länger.

Daher kann ich leider auch kein Image davon ziehen.

lg
Manuel
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 30.03.2015 aktualisiert um 11:51:49 Uhr
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Zitat von @manuelw:

Der RAID Controller kann es, meiner Meinung, nicht sein, da wir andere HDDs probiert haben und diese problemlos erkannt werden.
Nur die beiden bisherigen HDDs werden nicht angezeigt und die Initialisierung des Controllers benötigt auch um einiges
länger.

Daher kann ich leider auch kein Image davon ziehen.


Das wäre für mich ein klassischer Fall für den Datenretter, sofern die daten drauf Geld wert sind.

Mein Vorschlag ist imemr noch, die Kiste aus dem Backup auf neuenn Platten wieder hochzuziehen und dann zu schauen, wieviel Daten noch fehlen und ob diese das geld wert sind.

lks

PS: Was kostet den Kunden die Zeit, in dem der Server unproduktiv rumsteht?
Mitglied: brammer
brammer 30.03.2015 um 11:54:19 Uhr
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Hallo,

na dann...
Datenretter oder aktuelles Backup auf zwei neue Platten zurückspielen...

Und die USV und ein sauberes Backup Konzept gleich mit anbieten.....

brammer
Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 30.03.2015 um 11:58:12 Uhr
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Moin,
mal wieder ein klassischer manuelw-casus face-sad!
Verwendet wurde ein Onboard SAS Raid Controller mit einem BIOS von LSI
Davon sollte es einige Dutzende geben - was genau eingesetzt wird, wirst nur Du wissen, Und zu diesem "was genau" gibt es todsicher eine Dokumentation!
Der RAID Controller kann es, meiner Meinung, nicht sein, da wir andere HDDs probiert haben und diese problemlos erkannt werden.
Eventuell gibt es ja noch andere Meinungen ...
Werde mir nun mal die Sicherungen ansehen, da leider nicht zu 100% sicher ist, dass unser Kunde die Sicherungen auch richtig durchgeführt hat.
Wer hat solche "Sicherungen" eingerichtet und konfiguriert?
Daher kann ich leider auch kein Image davon ziehen.
Du kannst kein Image ziehen, weil die Platten vom controller nicht erkannt werden???? Interessant ...

Aber LKS hat schon recht - eh Ihr da noch mehr kaputt macht, lasst die Profis ran.
Mitglied: manuelw
manuelw 30.03.2015 um 12:33:24 Uhr
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Hallo,

die Sicherung wurde von uns eingerichtet, allerdings hat unser Kunde die Bänder nicht gewechselt und uns auch nicht kontaktiert als diese nicht ausgeworfen wurden.
Daher wisse wir jetzt auch nicht welcher Stand auf den Sicherungen ist.

Ich kann kein Image ziehen, da die Platten auch nicht mehr anlaufen wenn man sie anschließt.
Die Daten auf dem Server sind eigentlich sehr wichtig, da es der Server eines Anwalts ist und auf diesem die ganzen Akten gespeichert sind / waren.

Wir werden uns nun nach einem geeigneten Datenretter umsehen.
Danke für Eure Hilfe Ihr habt uns damit einiges weitergeholfen.

lg.
Manuel
Mitglied: Arch-Stanton
Arch-Stanton 30.03.2015 um 12:40:29 Uhr
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habt Ihr ja Glück, daß der Anwalt Euch nicht verklagt. Kann man Inkompetenz verklagen?!?

Gruß, Arch Stanton
Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 30.03.2015 um 14:02:38 Uhr
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die Sicherung wurde von uns eingerichtet
Das Monitoring dazu habt Ihr nur vergessen, gelle face-wink
Die Daten auf dem Server sind eigentlich sehr wichtig, da es der Server eines Anwalts ist und auf diesem die ganzen Akten gespeichert sind / waren.
Brüller ... schwitzt der Kumpel gerade ein bisschen wegen seiner Zulassung?

Ihr seid wirklich der fleischgewordene Grund, warum man sein Zeugs selber machen soll. Trotzdem viel Glück bei der Aktion - sie möge für alle Seiten glimpflich ausgehen ....

LG, Thomas
Mitglied: Snowman25
Snowman25 30.03.2015 um 17:32:42 Uhr
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Festplatten piepen nicht. Die können das garnicht. Sollte die Platte wider erwarten ein fiepen von sich geben, ist das der Aktuator (Der Lese-/Schreibarm), welcher sich nicht mehr bewegt. In dem Fall sollte die Platte zum Datenretter gehen. Knoll OnTrack macht z.b. erst makl eine Analyse und schickt eine gekürzte Liste an Dateinamen von Dateien, die gerettet werden können. Zusammen mit einer Einschätzung der Aussicht auf Qualität und Vollständigkeit.

Btw: Bei unseren EUROstor-Raids ist die Konfiguration auf den ersten Sektoren der Festplatten gespeichert. Dadurch kann auch ein defekter Controller ausgetauscht werden, ohne einen rebuild anstoßen zu müssen. Ist ganz praktisch bei 24+ Festplatten RAID 6.

Gruß,
@Snowman25
Mitglied: Hyper-V
Hyper-V 30.03.2015 um 21:58:57 Uhr
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Bei den Dell SAS-Festplatten werden die RAID-Konfigurationen sowohl auf den Festplatten als auch im RAID-Controller gespeichert - Wenn du die Platten in einen anderen PC mit RAID-Controller steckst, musst du die Konfiguration importieren, sonst stehen beide Platten im RAID-Menü als Foreign da.
Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 31.03.2015 um 08:32:32 Uhr
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Bei den Dell SAS-Festplatten
Wen interessiert das im Rahmen dieser Fragestellung? Rischdisch ... face-wink
Mitglied: mathu
mathu 31.03.2015 um 09:42:38 Uhr
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Die Paritätsinfo wird auf den Platten selbst und im Controller gespeichert, somit könnte eine Rettung gelingen insofern "nur" die Elektronik der Festplatten in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Ehrllicherweise glaube ich aber nicht daran, dass bei beiden Platten derselbe Fehler vorliegt, kann aber auch sein dass der Controller ein Problem hat.
Mitglied: DGI-SysAdm
DGI-SysAdm 31.03.2015 um 12:49:32 Uhr
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... um Euch mal etwas Mut zumachen - denn genug Backpfeifen wegen des fehlenden Backups etc, habt ihr inzwischen bekommen ...

Wir reden hier ja über ein RAID1 - d.h. eine einfach Spiegelung.
Paritätsinformationen usw sind hier uninteressant, da ein Bit auf der einen Platte genau diesem Bit auf der anderen Platte entspricht - sprich ein "Clone-on-the-fly".

Prinzipiell solltet ihr eine Platte an jeden x-beliebigen SAS-Controller (auch Non-Raid) hängen können - wenn es SATA-Platten sind natürlich auch jeden SATA-Controller - und zumindest das Dateisystem sehen. Sollte der Controller aber selbst bei RAID 1 am Plattenanfang eine Signatur auf die Platte geschrieben haben (was ich bei diesen 08/15-OnBoard-Controller aber nicht glaube) müßtet ihr mit einem baugleichen Controller arbeiten.

Und immer nur mit einer Platte arbeiten, die andere am Besten ab in den Tresor !!!!!!!!!!

Ich würde dafür immer ein externes USB-Gehäuse benutzen, da man hier die Platte erst mal hochlaufen lassen kann (mechanisch ok).

Da Eure Festplatten anscheinend nur fiepen würde ich so vorgehen (immer nur mit einer Platte des RAID1) ...
      1. Sichtprüfung auf der Platine der Festplatte nach abgerauchten Widerständen / ICs ...
      2. Festplatte beim Anlaufvorgang (externes USB-Gehäuse) unterstützen - ruckartigen Impuls zum Andrehen (aus dem Handgelenk, entlang der Laufrichtung), NICHT mit Schraubendrehergriff oder Ähnliches drauf herumtrommeln!!!!!
      3. Festplatte für 1h ins Eisfach legen, dann sofort anschließen - sollte die Platte anlaufen und erkannt werden und ganz schnell alle Daten abziehen (vorher auf ein dafür vorbereitetes System achten) - Bevor der Sturm der Entrüstung losgeht, das habe ich bereits 4-mal erfolgreich so praktiziert (inkl. Platte im Eisfach und Kabel herausgeführt - meine Frau hat sich gefreut! face-wink ) !!!!

Wenn alles nicht hilft die unangetastete Platte (zweite RAID-Platte) zur Datenrettung.

Viel Erfolg.
Robert