bjoernhoefer
Goto Top

STP Implementierung - Vorgehensweise

Hallo

Ich möchte bei uns (Firma mit drei "Standorten" - welche mit Gigabit LWL verbunden sind) STP zur Sicherung gegen Ausfälle und Loops implementieren.

Jetzt hab ich mich schon ein wenig in das Protokoll eingelesen, jedoch ist die für mich wichtigste Frage bis dato noch nicht beantwortet worden (bzw. kann ich sie mir theoretisch beantworten, möchte aber Gewissheit haben...).


Wenn ich jetzt z.B. zwischen Standort 1 und Standort 2 STP aktiviere, in den anderen (angrenzenden) Switches aber STP nicht konfiguriere bzw. nicht aktiviere - funktioniert die Kommunikation dann noch? Die Pakete rennen ja durch, nur werden sie eben dann nicht von den Switches "verarbeitet/verstanden".

Zusätzlich würde es mich interessieren, ob es funktioniert - wenn zwischen einen STP-Baum und der Root-Bridge Switches liegen, welche keine STP aktiviert haben - was dort mit den STP-Paketen passiert. Werden diese weitergeleitet, oder verworfen, was ja dann die gesamte Baum-Bildung "zerstören" bzw. inkonsistent machen würde.

Die Root-Bridge, werde ich (abschließend) manuell einstellen, bzw. mit einer niedrigen ID bestimmen (=Core-Switch - liegt genau in der Mitte der Standorte).

Infrastruktur im Detail:
Switch-Hersteller: HP ProCurve
Modelle:
- 2524 (letzte Firmware)
- 2910 (W14.38)
- E5406zl (K15.06.0008)


Vielen Dank im Voraus


Björn

Content-Key: 188489

Url: https://administrator.de/contentid/188489

Printed on: April 25, 2024 at 20:04 o'clock

Member: catachan
catachan Jul 24, 2012 at 07:18:42 (UTC)
Goto Top
Hi

LLDP war mir jetzt kein Begriff aber nach einer REcherche, kann es da sein dass du das mit Spanning Tree verwechselst ? LLDP ist meiner Meinung nach eine andere Implementierung von CDP.

LG
Member: MrNetman
MrNetman Jul 24, 2012 at 07:37:47 (UTC)
Goto Top
Hi Björn,

* LLDP - Link Layer Discovery Protocoll - ist ein Layer2 Protokoll. Das wird überhaupt nicht an den anderen Standorten erscheinen können.
* Außerdem wird LLDP von allen Geräten, die es verstehen nur bis zum ersten Link gelesen und dann aus der Kommunikation entfernt. Man will ja nur den Nachbarn erkennen oder einen Loop.
Außerdem dient es dazu an einem Accessport den Anschluß eines Switches zu verhindern, der ja selbst wieder LLDP Pakete verschickt. Dummswitche, also ungemanagte sind davon nicht betroffen und ziehen auch keinen Vorteil aus der Erkennung.

Und wie catachan schreibt ist eine Abart von LLDP das CDP. Eines ist ein RFC Protokoll und eines Cisco proprietär.
LLDP verkündet den Switchnamen, das VLAN, den Switchport, die IP des Switches und die Firmware Version.

Gruß
Netman
Member: bjoernhoefer
bjoernhoefer Jul 24, 2012 at 07:51:17 (UTC)
Goto Top
Erster Beitrag und voll blamieren - check...


Sorry, meinte natürlich das STP und nicht LLDP
Member: MrNetman
MrNetman Jul 24, 2012 at 08:00:47 (UTC)
Goto Top
STP gibt es in 2 Varianten:
STP RSTP
Auch diese Protokoll hat nichts mit unterschiedlichen Standorten am Hut. Es ist ein Layer 2 Protokoll und wird nicht geroutet.

Gruß
Netman
Member: bjoernhoefer
bjoernhoefer Jul 24, 2012 at 08:19:28 (UTC)
Goto Top
RSTP wird von den 2524ern soweit ich weis nicht unterstützt - somit muss ich das "langsame STP" nehmen...

also würde ich mehrere "STP-Inseln" erhalten, wenn ich das richtig verstehe - STP-Insel = zwei oder mehr Switch(es) bei denen STP aktiviert ist, welche dann redundant verbunden wären. Die anderen Switch würden erst dort mitspielen, wenn ich STP bei ihnen aktiviere.

Somit könnte ich eigentlich eine "schleichende Ausrollung" von STP machen (also Zug um Zug, zuerst die wichtigen Leitungen mit STP "ausstatten" und dann STP immer um einen Switch mehr ausrollen.

Beginnen würde ich dann beim Core-Switch - zu den "wichtigen" Verteilerknoten und dann die Edge-Switches nach längeren Testen aktivieren.
Member: aqui
aqui Jul 24, 2012 at 08:35:09 (UTC)
Goto Top
Normalerweise supporten alle Switches auch RSTP aber eben nur im Single Span Verfahren, da HP keinerlei PVSTP Support hat aber das ist nur kosmetisch.
Was deine Frage der passiven Switches anbetrifft so schleifen die die BPDU Pakete einfach nur durch. Sie nehmen also nicht aktiv am STP teil sondern nur als passive Hubs. Generell ist das nicht schön, funktioniert aber auch problemlos.
Member: bjoernhoefer
bjoernhoefer Jul 24, 2012 at 09:20:16 (UTC)
Goto Top
Passive Switches hab ich (Gott sei dank) keine mehr (Gesamte Infrastruktur siehe initalier Post).

STP ist, soweit ich weis, ja nicht standard-mäßig aktiviert/konfiguriert - deshalb will ich STP nur mal an gewissen Stellen aktivieren und dann nach einigen Tests (ausstecken, bzw. gewollter Netzwerkausfall, usw.) das dann Zug zum Zug auf weiteren Switches aktivieren.

Sollte ja gehen, ich krieg dann zwar Inseln, aber nach der vollständigen Aktivierung auf allen Switches fügen sich die dann zu einer großen "Landmasse" zusammen...


Jetzt natürlich die Einser-Frage, weil ich natürlich gerade nebenbei wieder ein wenig gesurft habe...

So wie hier abgebildet: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/2e/Spanning_tree_topolo ... - ist es ja eine "normale stp-topologie"

ich habe aber teilweise nur zwei Verbindungen von einen Switch zum anderen (redundant) - was macht STP eigentlich damit - wenn beide Kabel gleiche Werte haben (wären dann beide LWL). Ziel wäre auch der gleiche Switch... da kommt dann die Gewichtung der Interface-Nummer ins Spiel, oder?
Member: MrNetman
MrNetman Jul 24, 2012 at 09:57:06 (UTC)
Goto Top
was macht STP eigentlich damit - wenn beide Kabel gleiche Werte haben (wären dann beide LWL). Ziel wäre auch der gleiche Switch... da kommt dann die Gewichtung der Interface-Nummer ins Spiel, oder?
im gleichen Artikel steht die Antwort:
Bei Ports mit gleichen Kosten gewinnt die kleinere PortID