der-phil
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Unifi bzw. Ubiquiti - Zero Handoff aka gegen die Physik

Hallo!

Ubiquiti bewirbt ja inzwischen die Funktion "Zero-Handoff", bei der alle AccessPoints auf dem selben Kanal arbeiten.
Das widerspricht allem, was ich in der Vergangenheit "gelernt" habe.

Habt ihr die Funktion schon einmal produktiv genutzt? Wie soll das funktionieren ohne Interferenzen, die in den Randbereichen die Performance sicher nicht positiv beeinflussen?

Vielen Dank und Grüße
Phil

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Printed on: April 23, 2024 at 09:04 o'clock

Member: Pjordorf
Pjordorf Oct 09, 2014 at 19:57:04 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @Der-Phil:
Ubiquiti bewirbt ja inzwischen die Funktion "Zero-Handoff"
Schon seit Jahren face-sad gibt es das Gerücht. Aber seit die 3.er FW da ist, ist es vorhanden. Aktuell die 3.2.5

bei der alle AccessPoints auf dem selben Kanal arbeiten.
Richtig, alle Teilnehmer haben den gleichen Kanal.

Das widerspricht allem, was ich in der Vergangenheit "gelernt" habe.
Tja, mache ändert sich eben mit der Geschwindigkeit der CPUsface-smile

Habt ihr die Funktion schon einmal produktiv genutzt?
Können deine Access Points denn dies? Nicht jeder AP aus dem hause Ubiquti kann ZHO...

Wie soll das funktionieren ohne Interferenzen, die in den Randbereichen die
Das kann dir doch Ubiquti gut erläuternface-smile http://community.ubnt.com/t5/UniFi-Frequently-Asked-Questions/UniFi-Wha ...

Gruß,
Peter
Member: Der-Phil
Der-Phil Oct 11, 2014 at 13:35:58 (UTC)
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Hallo!

Ich finde das alles sehr schwammig...

Zitat Ubiquiti:
ZH Roaming should not be enabled on High-Density WLANs. This is because ZH requires the same channel be used on all access points across the BSSID. In addition, all associated wireless clients are using the same channel. So in a high density environment, when ZH is enabled, the channel faces overuse. Stations will experience higher latency and lower throughput. When planning a wireless network, decide whether the environment needs High Density or Zero-Handoff.


Das kann alles heißen. Ist ZH von der Performance her auf dem Niveau von WDS, wo immer nur ein Teilnehmer über alle Funkzellen hinweg senden kann? Dann wird das aber sehr schnell, sehr kritisch. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Hidden-Station-Problem auftaucht und die Bandbreite in den Keller geht.

Grüße
Phil
Member: Pjordorf
Pjordorf Oct 11, 2014 at 13:48:38 (UTC)
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Hallo,

Zitat von @Der-Phil:
Ich finde das alles sehr schwammig...
Warum fragst du nicht einfach den Hersteller direkt was er dort gebaut hat und wo seine grenzen liegen. Mich ist klar, es ist weder Cisco noch Meru oder sonst etwas in dessen Leistungsbereich. Daher sollten auch die Anforderungen sich durchaus im kleineren rahmen bewegen. Inwiefern dort bei High-Density 30 oder 300 Clients gemeint sind wäre eine Frage an den Hersteller wie er welche begriffe definiert.
Ein versuch ist es wert wenn man mal eine gezielte High-Density Area hat und dort versuchsweise die Unifi ZH testet bevor man zu Meru und Co. greift....

Gruß,
Peter
Member: sk
sk Oct 13, 2014 at 01:49:51 (UTC)
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Zitat von @Der-Phil:
Ubiquiti bewirbt ja inzwischen die Funktion "Zero-Handoff", bei der alle AccessPoints auf dem selben Kanal arbeiten.
Das widerspricht allem, was ich in der Vergangenheit "gelernt" habe. ... Wie soll das funktionieren ohne Interferenzen,
die in den Randbereichen die Performance sicher nicht positiv beeinflussen?

Grundsätzlich ist es so, dass durchaus mehrere Accesspoints (und Clients) in geringem räumlichen Abstand auf dem gleichen Kanal arbeiten können, denn anders als analoge Sender und Weibsbilder quatschen WLAN-Kompontenen nicht durchgängig, sondern nur, wenn sie "etwas zu sagen" haben.
Den Zugriff auf das Übertragungsmedium Luft regelt bei WLAN das CSMA/CA-Verfahren. Dabei werden gleichzeitige Übertragungen weitgehend vermieden.
Solange alle beteiligten Stationen problemlos ein Zeitfenster zur Übertragung finden und hierauf nicht lange warten müssen, ist alles in Ordnung. Dies ist tendenziell natürlich am ehesten gegeben, wenn nur wenige APs und Station beteiligt sind (low density Umgebung). Es können aber auch durchaus sehr viele Sender ohne erkennbare Einschränkungen koexistieren, solange sie sich im Leerlauf befinden oder zumindest nur sehr wenig Daten senden. Die Definition von "High Density" im Sinne einer Stationsanzahl als Kriterium für die Auslastbarkeit eines WLAN-Kanals ist also problematisch. Sie ist nur ein Teilparameter zusammen mit der Aktivität der Stationen. Erst das Produkt aus diesen Faktoren unter Berücksichtigung des Zeitverlaufs ergibt die Auslastung des Übertragungskanals.
Aber selbst wenn die Kollisionserkennung versagt und gleichzeitige Übertragungen in räumlicher Nähe stattfinden, führt dies nicht zwingend dazu, dass die Kommunikation dadurch (komplett) gestört wird. Dass sich die Wellen zeitlich und örtlich so überlagern, dass es genau an der Empfangsantenne zu Auslöschungen oder Verstärkungen kommt, die das Signal so stark verfälschen, dass es vom Empfänger nicht mehr decodiert werden kann, wäre schon unwahrscheinlich genug. Nahezu ausgeschlossen ist es aufgrund der heute üblicherweise genutzten MIMO-Techniken. Ob und mit welcher Daten- und Fehlerrate parallele Übertragungen trotzdem funktionieren, ist daher in erster Linie vom Signal-Rausch-Abstand abhängig - also wie stark das gewünschte Signal das Störsignal am Empfangsort "übertönt".
Ohne Zweifel aber funktionieren Funkübertragungen zuverlässiger und performanter, wenn sie sich nicht überlagern. Das meiste Know-How der Hersteller von Single-Channel-Systemen steckt daher in den Algorithmen zur Kollisionsvermeidung und zur effizienten Ausnutzung des Übertragungskanals. Inwiefern Ubiquiti diesbezüglich Vergleichbares entwickelt und implementiert hat, erscheint mir durchaus fraglich.

Gruß
sk