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Vorraussetzungen für Voice over IP im LAN

Hallo,

ich bins mal wieder und habe ne etwas ausgefeilte Frage!

Kurz zum Projektumfeld:

Kunde mit diversen Standorten (Filialien, Werken und Verwaltungen).
Jeder Standort soll mit einer Aastra 470 bzw. mehreren Vernetzten Systemen ausgestattet werden.

Nun zum eigentlichen Problem:
VoIP in diesem Umfang ist für uns noch nie so erschwinglich gewesen nun müssen wir aber unsere Anforderungen an das Netzwerk des externen IT-Dienstleisters stellen.

Es werden ca. 500 VoIP Telefone in der Zentrale betrieben und an den jeweiligen Standorten 3-400 Endgeräte.
Da das Netzwerk von einem anderen Dienstleister verwaltet wird müssen wir nun sagen, dass und das brauchen wir.

Ein paar gedanken sind auch schon da....

z.B.
seperates VLAN für Telefonie, 200 KByte pro Endgerät.
Nur für mich steht jetzt die Frage in den Raum welche Ports brauchen wir da, mit welchen Codecs sollte man arbeiten, etc.

Zum Aufbau der Netzwerkstruktur:
1 Core Router und Switch in der Technik-Zentrale
jede einzelen Etage ist mit einem LWL Kabel verbunden und geht direkt auch 1-3 CIsco Switche, von dort aus gehen die Leitungswege maximal 60m über Cat 7 Kabel zum Endgerät.

Stromkosten haben wir bereits ausgerechnet, diese Betragen ca. 8000€ mehr im Jahr als die bisherigen Opti set e Memory ISDN Geräte.

Was könnt ihr für Tipps und Ratschläge geben?
Wir stellen später nur die TK-Anlagen, Endgeräte, Firmware und Wartung bereit, den Rest macht der andere Dienstleister.
Gruß

Content-Key: 240165

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Printed on: April 26, 2024 at 07:04 o'clock

Member: aqui
aqui Jun 05, 2014 updated at 14:42:13 (UTC)
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seperates VLAN für Telefonie,
Das ist normaler Standard und da bist du auch rechtlich durchs Fernmeldegeheimnis zu verpflichtet. Jedenfalls in einem Firmennetzwerk.
mit welchen Codecs sollte man arbeiten
Kannst du das denn einstellen bzw. gibt deine HW das überhaupt her. Klär das doch erstmal mit dem Datenblatt bevor du hier im freien Fall rumrätst !
Generell Usus und weit verbreitet ist G711 und Derivate davon. Damit erreicht man maximal 40 bis 64 kBit/s pro Telefon bei aktiver Kommunikation.
Wenn Gespräche über WAN Verbindungen gehen nimmt die Analge meist Codecs mit geringerer Rate (GSM Qualitat) die liegen dann so zw. 8 und 15 kBit/s um die Übertragungssicherheit zu erhöhen und um Ausetzer (QoS) zu vermeiden.
Bei deinen 500 Telefonen kannst du dir dann selber ausrechnen was für einen Gesamttraffic das verursacht sollten alle 500 zu gleicher Zeit telefonieren was ja logischerweise nie der Fall ist. Eher ein sehr kleiner Bruchteil davon wenn die 500 Anschlüsse nicht gerade 500 aktive Aktienbroker sind !
Zum Aufbau der Netzwerkstruktur:
1 Core Router und Switch in der Technik-Zentrale
Tödlich ! Und ein schlimmer Designfehler für ein VoIP Netz, denn das Wohl und Wehe bei VoIP hängt von der Verfügbarkeit ab. Stirbt der Router, stribt dein VoIP Netz.
Vergiss niemals das deine Telefonbenutzer über Jahre eine 99,99% Verfügbarkeit bei glänzender Verständlichkeit gewöhnt sind mit der herkömmlichen Technik. Reproduzierst du das nicht mit deinem VoIP Netz hast du tägliche massive Beschwerden der Nutzer !
Ein redundant designtes Netzwerk sieht z.B. so aus:
9544246a0ee6b18387bac0fb3a420ad0
immer mit einem redundanten Layer 3 Core. Gut, heutzutage im Stacking Zeitalter könnte man das auch mit einem sog. "horizontal Stack" erledigen also 2 L3 Core Systemen die in einem logischen Stack quasi als ein virtuelle Gerät mit Failover betrieben werden ! Sofern dein Switch HW das supportet ?!
Ein einzelner Switch als Single Point of Failure ist ein absolutes NoGo für die Verfügbarkeit bei deiner Nutzerzahl !
jede einzelen Etage ist mit einem LWL Kabel verbunden
Genau so ein absolutes NoGo bei VoIP. Bei dem Anspruch an die VoIP Verfügbarkeit und der Nutzerzahl müssen Access Switches IMMER redundant angebunden sein !
von dort aus gehen die Leitungswege maximal 60m über Cat 7 Kabel zum Endgerät.
Das ist uninteressant fürs Design. Ethernet lässt bekanntermaßen 100 Meter zu und Cat 5 würde reichen. Der Einwand ist also irrelevant für die Planung.
Stromkosten haben wir bereits ausgerechnet, diese Betragen ca. 8000€ mehr im Jahr
Das geht vermutlich von dummen PoE Switches und Telefonen aus, richtig ? Intelligente Switches fahren Voice Ports auf Null (sog. EEE Ethernet) zur Energieersparnis wenn sie einen längeren Zeitraum nicht benutzt werden (z.B. nachts). Ebenso entspr. Telefone. Die Rechnung ist dann vermutlich eine Milchmädchenrechnung ?!
Völlig fehlt das gesamte Thema der Voice Priorisierung in den Switches, also der LAN und WAN Infrastruktur. Dafür musst du zwingend klären ob ihr bzw. Anlage und Telefone 802.1p QoS auf Layer 2 Basis macht oder CoS mit DSCP auf Layer 3 Basis ?
Das muss Hop für Hop auf den Switches priorisiert werden und entsprechend in der Switchkonfig umgesetzt sein. Ansonsten tötet ein jeder FTP Sauger die Telefonie für zig User was sicher nicht gewollt ist.
Kein Wort oben zum Quality of Service und Umsetzung !!

Hört sich alles ein wenig danach an als wenn dort einer oder mehrere massiv ihre Hausaufgaben nicht gemacht haben ?!
Bei der Useranzahl soviel Dilettantismus rächt sich später im Rollout und Betrieb ganz bitter !
Member: ITAllrounder
ITAllrounder Jun 05, 2014 at 18:37:24 (UTC)
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Schon mal besten Dank für deine Antwort, das geht so an die GF von mir weiter.
Das gesamte Netzwerk des Kunden wird von einem großen Dienstleister verwaltet und ich habe mir sowas
schon fast gedacht, von dem Dienstleister haben wir auch leider noch keine Infos erhalten! Weder in wie fern
das Traffic derzeit durch CAD Anwendungen, Lotus Notes, TS-Sessions, etc. ausgelastet ist.