wiseguy
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Windows 2012 R2 Software RAID 1 mit SSD und HDD sinnvoll?

Hallo,

ist es sinnvoll bzw. Funktioniert folgendes: Eine SSD und eine HDD mit der Funktion "Spiegelung" zu verwenden?

Ziel soll sein: Ich möchte gern schnelle Festplatenzugriffe haben, weshalb ich mir die SSD zugelegt habe. Allerdings hätte ich auch gern eine "gewisse" Ausfallsicherheit dahingehend, dass bei einem Festplattenausfall ich den jeweils aktuellen Stand noch habe und diesen wieder herstellen kann. Ein Backup ist mir hierbei zu wenig, da dieses ja nur einmal am Tag gemacht wird und ich hier nur im Notfall drauf zurückgreifen möchte (Also das Backup wird schon angefertigt; RAID ist ja schließlich kein Ersatz fürs Backup). Aber der Fall tritt ja definitiv früher oder später mal ein, dass eine Festplatte mal ausfällt, weshalb ich dagegen gern gewapnet sein möchte.

Bisher hatte ich ein RAID 1 mit zwei SSDs verwendet. Mittlerweile hab ich aber mitbekommen, dass das aufgrund der fehlenden TRIM Unterstützung nicht ratsam ist bzw. ich dadurch sogar erheblich an Geschwindigkeit auf den SSDs einbüße.
Richtige SAS SSDs kann ich mir nicht leisten (ist alles im privaten Gebrauch).

Wenn ich diese "Spiegelung" bei Windows richtig verstehe, wird mit dieser Option eine Sekundäre Platte mit den selben Daten beschrieben. Im Falle eines Falles habe ich also einen nahezu aktuellen Stand auf der sekundären Festplatte (das wäre dann die HDD) und könnte mir die Daten wieder herstellen, in dem ich die Sekundäre Platte zur Primären mache und die neue SSD zur Sekundären und dann die Daten wieder zurückspiegeln lasse.
Die Geschwindigkeits Unterschiede zwischen den Platten dürften auch nicht so viel ausmachen, dass Schreiboperationen einfach etwas verzögert auf die Sekundäre Platte ausgeführt werden (stimmt das überhaupt?).
Mindestens aber Lesend habe ich den Vorteil der SSD.

Das ganze wird für die Systempartitionen bzw. die DB Partition von virtuellen Mashinen eines Hyper-V 2012 R2 Hosts verwendet.

Ich würde mich sehr über eure Meinung/Hilfe/Vorschläge dazu freuen.

MfG
wiseguy

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Mitglied: wiesi200
wiesi200 03.02.2015 um 10:43:08 Uhr
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Hallo,

nö absolut Sinnlos.
Mitglied: wiseguy
wiseguy 03.02.2015 aktualisiert um 10:53:21 Uhr
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Also wenn müssten es zwei SSDs sein? Oder ist eine derartige "Absicherung" mit normalen SSDs einfach nicht möglich?
Oder funktioniert dabei ebenfalls nicht der TRIM Befehl?
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 03.02.2015 aktualisiert um 11:09:42 Uhr
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Hallo,

bei RAID1 (Spiegelung) wird jeder Schreibvorgang parallel auf beide Datenträgen (SSD und HDD) ausgeführt. Der langsamste Datenträger (HDD) bestimmt das Ende des Schreibvorgangs.
Bei einem Hardware-RAID-Controller mit Cache ist die Auswirkung nicht so gravierent, da der Schreibvorgang beendet ist (aus Sicht des Betriebssystems), wenn die Daten im Cache sind. Wenn der Cache allerding voll ist, wartet man wieder auf den langsamsten Datenträger.

Beim Lesen wird wird Versucht, die Lesevorgänge zur Geschwindigkeitserhöhung auf beide Datenträger aufzuteilen. Damit ist es vom Benutzer nicht beeinflußbar, von welchem Datenträger (SSD oder HDD) gerade gelesen wird.

Durch beide Mechanismen wird der Vorteil einer SSD "ausgebremst".

Wenn also überhaupt Spiegelung, dann nur mit 2 gleichartigen Datenträgern: also 2 SSDs.

Jürgen

PS: Bei den derzeitigen Preisen für SSDs dürften doch für die Systempartition (128GB) und die DB-Partition (zB 256GB) die Kosten für je 2 SSDs nicht das Problem sein
Mitglied: wiseguy
wiseguy 03.02.2015 um 11:14:32 Uhr
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Vielleicht ist mir zu wenig klar, was diese Option "Spiegelung hinzufügen..." in Windows genau bedeutet; Handelt es sich dabei um ein richtiges RAID1?
Ich komm deshalb durcheinander, weil ich doch normalerweise eine Platte, die ich an meinem RAID Kontroller (Smart Array P410) in einem RAID 1 laufen hab NICHT einfach ohne diesen RAID Kontroller verwenden kann... Bei dieser Option in Windows geht das aber schon.

OK, also SSD mit HDD in dieser Konstelation zu verwenden ist quatsch <- hab ich jetzt verstanden.

Was ist aber mit der anderen Frage:
Das Problem ist ja, dass ich auf den SSDs kein TRIM Nutzen kann, weil die SSDs nicht mehr direkt vom OS angesprochen werden. Würde ich stattdessen aber diese Windows Funktion nutzen, würde das OS die Platten noch separat ansprechen und folglich den TRIM Befehl auf den einzelnen SSDs verwenden. Ist das korrekt?

Ergo ist es sinnvoller, die SSDs mit der von Windows bereitgestellten "Spiegelung" zu verwenden, anstelle über den Professionellen RAID Kontroller?
Oder hab ich bei beiden den Nachteil, dass kein TRIM unterstützt wird?
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 03.02.2015 um 11:29:21 Uhr
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Hallo,

also es gibt sogenannte "Software-RAIDs" und "Hardware-RAIDS".

Bei einem Hardware-RAID verwaltet der RAID-Controller die Datenträger (Aufteilen der Daten auf die einzelnen Datenträger, Berechnung der Prüfsummen usw.). Er stellt die im RAID zusammengefaßten Datenträger als virtuelle Festplatte dem Betriebssystem zur Verfügung. Dh., das Betriebssystem "weiß" gar nichts von dem RAID und Händelt die virtuelle Festplatte als "normale" Festplatte. Damit ist in der Regel auch der RAID-Controller für TRIM zuständig. Moderne RAID-Controller erkennen SSDs oder in der Konfiguration gibt man es entsprechend an.

Bei einem Software-RAID wird die Verwaltung der Datenträger durch das Betriebssysten erledigt. Dh., das Betriebssystem ist für die Aufteilung der Daten auf die Datenträger, die Prüfsummenbildung usw. zuständig. Das "kostet" Rechenleistung! Beim Hardware-RAID macht das ja der Controller. Da das Betriebssystem ja die physischen Platten "sieht", ist es auch für TRIM uä. zuständig.

Bezogen auf die Datensicherheit bzw. den RAID-Level ist es egal ob Soft- oder Hardware-RAID.

Jürgen
Mitglied: wiseguy
wiseguy 03.02.2015 um 14:34:24 Uhr
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Und diese Windows Funktion ist so ein Software RAID? Oder sprichst du hier von den Raid Funktionen des Mainboards?
Mitglied: chiefteddy
chiefteddy 03.02.2015 um 16:33:37 Uhr
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Hallo,

Windows bringt so ein Software-RAID mit. Die RAID-Funktion des Mainboards ist ein Hardware-RAID. Dabei ist ein Billig-RAID-Chip auf dem Board integriert, der aber über einen entsprechenden Treiber zur Verwaltung des RAIDs wieder sehr stark die CPU belastet. Also in Produktiv-Umgebungen Finger weg davon.

Jürgen