bossjoe
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WLAN Access Point hängt sich auf...

Hallo Leute,

ich habe ein Problem in einem von mir betreuten Betrieb. Dort habe ich ein WLAN Netzwerk mit mehreren Access Points über mehrere Gebäude realisiert.

Je Gebäude wurden aus Kostengründen 2 WLAN Access Points WAP4410N von Cisco Small Business installiert, beide über PoE mit Strom versorgt und natürlich haben beide einen eigenen Kanal. Die SSID ist bei beiden gleich und führt über ein VLAN zu einem Linux Server welcher das Accounting und die Ticketverwaltung übernimmt.
In zwei von drei Häusern läuft das Prima seit gut einem halben Jahr und auch in dem Haus wo jetzt die Probleme auftreten ging eigentlich alles gut bis jetzt.
Seit neuestem hängen sich die beiden Access Points in dem Haus nämlich regelmässig auf. Sie können nicht mehr per Webinterface angesprochen werden, noch senden sie irgend eine SSID aus. Ein simples Stecker ziehen und neustarten hilft und es funktioniert wieder für ein paar Tage.

Meine Frage, meint ihr es könnte einen Zusammenhang geben, zwischen der Zahl der gleichzeitigen Nutzer und dem Einfrieren? Weil der einzige Unterschied ist das derzeit statt 3-4 gleichzeitiger Nutzer bis zu 10 Online gehen wollen. Aber normalerweise sollte das doch auch ein solcher Consumer Access Point schaffen oder???

Vielleicht fallen euch ja auch noch ein paar Dinge ein die ein solches Verhalten verursachen könnten.

Vielen Dank

Joe

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Mitglied: NetWolf
NetWolf 07.06.2012 um 13:46:53 Uhr
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Moin Moin,

auch wenn da der Name Cisco nun drauf steht: es ist ein Lynksys Gerät! Qualität sieht anders aus!
Für den Home-Bereich vollkommen ok, aber fürs Büro würde ich was anderes verwenden.

Wenn ein Accesspoint ausfällt gibt es unterschiedlich Gründe. Ein Accesspoint wird heiß, je intensiver er genutzt wird.

Hardware überhitzt z.B. durch Musik- und/oder Videostreams.
Beispiel:
Wenn sich die Kollegen in der Mittagspause alle ein Youtube-Video ansehen, weil es so lustig ist .....kann es einen schlecht gekühlten Accesspoint überlasten und abschießen.

Filesharing-Programme schaffen es auch immer wieder, einen Accesspoint zu überlasten.

Wie du selbst schreibst, hat sich die Nutzung verdreifacht. Ich würde dann mal anfangen Angebote einholen, für Accesspoints, die das auch schaffen. Tipp: bevor ich ein Gerät kaufe, suche ich immer im Internet mit den Begriffen: Problem +Gerätename

Grüße aus Rostock
Wolfgang
(Netwolf)
Mitglied: MrNetman
MrNetman 07.06.2012 um 15:14:49 Uhr
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Ja die Linksys haben Probleme, wenn zu viele Admins darauf herum hacken, aber mit 10 Usern hatte ich in meinen Labor- und Testumgebungen noch keine Probleme. Es ist mir auch och keines der Linksysgeräte abgestürzt. Sie haben sich dann eben auf Kernaufgaben konzentriert. Ein wenig problematisch ware sie auch in VLAN-Umgebungen. Absturz ist mir aber nicht passiert, wobei ich sagen muss, dass im Labor die Nutzung zwar intensiv, aber nicht über Tage erfolgt.
Wenn du die HW im Verdacht hast, könntest du doch die älteren Geräte aus den stabilen Gebäuden mit den neueren aus dem 3. Gebäude tauschen. Ich habe selbst bei Cisco erlebt, dass Geräte mit gleicher ID und selber Firmware- und Software-Versionsnummer unterschiedlich reagiert haben.

Gruß
Netman
Mitglied: aqui
aqui 07.06.2012 um 15:42:11 Uhr
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10 User ist de facto kein Problem !
Frage:
Hast du die APs mit der aktuellsten Firmware geflasht ??
http://www.cisco.com/cisco/software/release.html?mdfid=282414137&so ...
Das sollte zwingend sein für dich !
Die Tauschgeschichte vom Kollegen Netman ist sinnvoll. Es ist möglich wenn es immer die gleichen APs sind das Störungen über die Stromversorgung oder das LAN Kabel kommen.
Um das zu verifizieren macht der Tausch schon Sinn.
Mitglied: BOSSJoe
BOSSJoe 07.06.2012 um 17:31:14 Uhr
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Ah ok,

also die Antworten beruhigen mich jetzt schon ein bisschen. Ich hatte gerade aus dem Grund auf Consumer Ware gesetzt weil a) günstig und b) für meine Zwecke vollkommen ausreichend.
Ich weiß ja das Cisco Small Business eigentlich gar nicht Cisco sonder Linksys ist, aber selbst denen habe ich zugetraut einen Access Point für mehr als 2-3 Nutzer zu bauen...

Ich werde die Hardware einfach mal untereinander tauschen, um ein Problem mit der Stromversorgung oder ähnlichem auszuschliessen. Ist eh überall der gleiche AP mit der aktuellsten Firmware. Kommen sogar nahezu alle aus dem gleichen Los, wie man an der Seriennummer und der MAC Adresse sehen kann. Die ist fast durchgängig.

Admin die Zugriff auf das Webinterface haben, gibt es eigentlich nur einen, nämlich mich. Also daran kann es eigentlich nicht liegen.

Könnte das Problem eventuell daher rühren das in der näheren Umgebung zu viele WLan Netze sind?

Gruß

Joe
Mitglied: MrNetman
MrNetman 07.06.2012 um 18:31:12 Uhr
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Jein,
Verfügbarkeit des WLAN - ja.
Stabilität der Hardware - nein.
Aber die Kanäle der Nachbar WLANs solltest du dir auf jeden Fall anschauen.
1-6-11 oder 1-5-9-13 Schema verwenden. Im Zweifelsfall eher den direkten Kanal des Nachbarn nehmen als einen nahen.
Mitglied: BOSSJoe
BOSSJoe 07.06.2012 um 21:13:20 Uhr
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OK

hab ich eigentlich auch so gemacht.

Könntest du mir das noch mal genauer erläutern mit dem direkten Kanal des Nachbarn???

Joe
Mitglied: aqui
aqui 08.06.2012 aktualisiert um 09:20:51 Uhr
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Immer messen mit einem freien Tool wie z.B. dem inSSIDer. Nie raten das geht immer in die Hose...!!
http://www.metageek.net/products/inssider
Damit kannst du ganz genau sehen WIE deine Kanalnutzung ist. Von Nachbar APs oder Nachbar WLANs musst du mindestens 4 Kanäle Abstand wahren:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/0907031.htm --> "Kanalaufteilung"
Also nimm einen Laptop starte den inSSIDer und checke wo im Client Bereich deinen WLAN Kanäle leigen und passe das entsprechend an in den AP Settings.
Der letzte Satz von Kollege Netman bedeutet das für den Fall das gesamte Frequenzspektrum dicht sein sollte bei dir und eine vernüftige Frequenzverwaltung bzw. Einstellung nicht möglich ist du den AP dann auf genau den stärksten Kanal eines Nachbars setzt, denn dann regeln die ihren abwechselnden Funkbetrieb.
Das sollte aber immer nur die letzte Notmassnahme sein wenn einen vernünftige Kanalnutzung nicht mehr möglich ist !
Mitglied: BOSSJoe
BOSSJoe 08.06.2012 um 14:10:27 Uhr
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Das dürfte hier allerdings der Fall sein,

SSIDer hab ich schon genutzt. Im Endeffekt ist bei mir hier das gesamt Kanalspektrum benutzt. Ist ja auch kein Wunder bei nur 13 Kanälen.

Ich hatte aber jetzt für mich die beiden am schwächsten belegten für mich genommen. Das ich da lieber den am stärksten sendenden des Nachbarn nehmen sollte ist mir neu...
Mitglied: aqui
aqui 08.06.2012 um 14:46:32 Uhr
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Der logische Grund dafür ist folgender:
Wenn das gesamte Spektrum genutzt ist, dann stören sich alle gegenseitig die NICHT im Gleichkanal Betrieb sind. Alle die 1-4 Kanäle rechts oder links deines Sendekanals sind stören dein Signal durch Überlagerung was entsprechende Auswirkungen auf Performance und Empfindlichkeit sowei Reichweite deines WLANs hat.
Du kannst natürlich die schwächsten Kanäle und deren Nachbarschaft nehmen, hast ja so oder so keinerlei Chance außer ins 5 Ghz Band abzuwandern was die beste Lösung ist zweifelsohne.
Wenn das Band so voll ist, dann setzt man den AP normalerweise kanalgleich auf einen schwächen Kanal wo im Abstand von 4-5 Kanälen kein starker Sender ist.
Dadurch das du nun mit dem gleichkanalig arbeitest funktioniert bei den APs die Squelchsteuerung. Der eine AP sendet nicht wenn deiner sendet und umgekehrt.
Damit erreichst du einen faire und sauber Frequenznutzung allerdings zu dem Preis das sich nun der fremde AP und deiner die Bandbreite teilen müssen was natürlich auf Kosten der Bandbreite und Performance geht..logisch.
Bei der Überlagerung mit genutzen Nachbarkanälen gibt es diese logischerweise diese Sendesteuerung nicht und da senden fröhlich alle wenn die anderen Empfangen und umgekehrt und stören sich so gegenseitig erheblich.
Das kann bis zum Nichtfunktionieren eines WLANs gehen.
Wenn du ein überfülltest 2,4 Ghz Spektrum hast dann bist du salopp gesagt "gekniffen" und kannst nur rumprobieren die beste Situation im Bösen zu finden.
Das Problem ist das in Ballungsgebieten der 2,4 Ghz Bereich fast nicht mehr nutzbar ist. Ganz schlimm ist es noch wenn dort .11n APs mit 40 Mhz Bandbreite arbeiten die stören doppelt so stark.
Sinn macht es dann nur in den 5 Ghz Bereich abzuwandern wo man in der Regel allein auf weiter Flur ist und ungestört !
Mitglied: goscho
goscho 08.06.2012 aktualisiert um 15:17:00 Uhr
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Mahlzeit
Zitat von @aqui:
Sinn macht es dann nur in den 5 Ghz Bereich abzuwandern wo man in der Regel allein auf weiter Flur ist und ungestört !
Allerdings hat man dort auch das Problem, dass immer noch die überwiegende Mehrheit der WLAN-Clients nur auf 2,4 GHz funken. face-wink

Wenn du dann also 5 GHz APs einsetzt, kann es passieren, dass von deinen 10 WLAN-Clients nur einer eine Verbindung aufbauen kann. Dann ist dein Satz (allein auf weiter Flur) sogar wörtlich zu nehmen. face-big-smile
Mitglied: BOSSJoe
BOSSJoe 09.06.2012 um 12:52:10 Uhr
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Hi aqui,Hi goscho,

ihr beschreibt da sehr genau mein Problem. Die Clients sind alles nur 2,4 GHz fähig. Somit fällt 5 GHz leider aus. Auch wenn das wirklich das beste zu sein scheint.
Ich versteh gar nicht das hier die Industrie nicht mal in die andere Richtung geht und WLAN Chips für beide Frequenzen entwickelt. Scheint ja zumindest nötig zu sein besser heute als morgen auf 5GHz zu wechseln. Irgendwann würden auch die 5GHz AP zunehmen und man bräuchte keine Duallösung mehr.

Aber wie gesagt das was aqui schreibt war mir neu. Ich werde das mal testen. Nur kurz zum besseren Verständnis. Ich nutze dann den belegten Kanal in der Nachbarschaft welcher am stärksten oder am schwächsten ist um mit ihm im auf dem selben Kanal zu arbeiten???

Vielen Dank

Joe
Mitglied: aqui
aqui 09.06.2012 um 13:28:45 Uhr
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Suche dir eine 4er Kanal Lücke die am wenigsten und mit den schwächsten Signalen belegt ist.
Da legst du deinen AP dann rein.