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Adressbereich zu klein, was dann?

Hallo, liebe Leute,

ich mache gerade eine Umschulung zum FI AE und lerne gerade Subnetting. Habe soweit egtl. alles verstanden, kann auch alles mögliche berechnen, aber dennoch habe ich ein kleines Problem... Anhand einiger hier vorhandener Beiträge, die ich natürlich gelesen habe, scheint sich herauszukristallisieren, dass meine Vermutung bzgl. Lösung richtig ist (= geht nicht, weitere Subnetze müssen her, damit leider auch Router), aber ich bin etwas unsicher...bitte seht es mir nach!

Hier ist also mein Problem:

Wenn durch die gewünschte Aufteilung eines Netzwerks herauskommt, dass zu wenige Hostadressen pro Subnetz zur Verfügung stehen, was macht man dann in der Praxis?

Ich habe mir als Beispiel folgende Situation ausgedacht:

Cheffes wollen das Firmennetz in 9 Subnetze aufteilen, für 9 verschiedene Abteilungen. Die meisten Abteilungen haben 4 - 12 Mitarbeiter, nur eine, meinetwegen Nr. 9 für Netz 9, hat 89. Als Adressbereich kommt 16 heraus, d.h. jedes Subnetz hat 14 Adressen zur Verfügung. Was macht man nun mit Netz 9? Cheffes wollen partout nur 9 Netze und auch kein Geld für weitere Router ausgeben... geht nicht, oder?

Falls das eine dumme Frage ist, seht es mir bitte nach, ich lerne ja erst.
Für Hinweise bin ich wirklich sehr dankbar!

Viele Grüße von

Ulli

P.S. Bin momentan krankgeschrieben, kann also Dozent nicht fragen, möchte es aber wissen...

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Ausgedruckt am: 29.03.2024 um 07:03 Uhr

Mitglied: tikayevent
tikayevent 22.01.2012 um 22:27:59 Uhr
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Subnetze müssen nicht gleichgroß sein. Man kann auch größere Subnetze mit kleineren vermischen.

Gerade mal grob durchgerechnet, würde passen. 8x /28 + 1x /25 löst genau dein Problem.

Es lebe CIDR bzw. Supernetting.

Früher, als es noch Netzklassen noch RIPv1 gab, mussten die Subnetze gleichgroß sein, weil war damals halt so. Seit CIDR (war das um 1994 rum, ich weiß nicht) ist das ganze flexibel geworden.
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.01.2012 um 11:39:38 Uhr
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Zitat von @tikayevent:
Früher, als es noch Netzklassen noch RIPv1 gab, mussten die Subnetze gleichgroß sein, weil war damals halt so. Seit
CIDR (war das um 1994 rum, ich weiß nicht) ist das ganze flexibel geworden.

Subnetting/Supernetting ging auch früher schon. Nur das automatische verkünden der Routen funktionierte nicht, weil RIPV1 feste Masken vorgegeben hatte. Da hat man halt alles per Hand eingetragen.

Das andere Problem waren dämliche Programmierer, die sich nicht vorstellen konnten, daß man die Netzmasken auch anders als auf Bytegrenzen legen durfte.

lks
Mitglied: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 23.01.2012 um 11:55:57 Uhr
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Übrigens bietet RFC1918 genügend Adressraum, um ohne Kopfstände auch 9 Subnetze unterzubringen. In der praktischen Anwendung würde man (sofern verfügbar) einfach einen anderen Bereich nehmen. z.B 172.12.17.0/24 bis 172.12.25.0/24. oder einfach 192.168.1.0/24bis 192.168.9.0/24. face-smile

Bei einer Planung eines Netzes ist es nicht ratsam, die netze sehr knapp zu bemessen (z.B. ein /28 für 12 User), weil der benötigte Adressraum in der Praxis garantiert sehr schnell gesprengt wird.

Das findet natürlich alles in so einer Übungsaufgabe keine Betrachtung.

lks
Mitglied: aqui
aqui 23.01.2012, aktualisiert am 18.10.2012 um 18:49:50 Uhr
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Oben ist ja eigentlich schon fast alles gesagt.
Mit CIDR, also variablen Subnetzmasken, sähe es so aus:
8 mal eine 28 Bit Subnetzmaske 255.255.255.240 mit
Netz 1: 10.1.1.1 bis 10.1.1.14
Netz 2: 10.1.1.17 bis 10.1.1.30
das geht dann weiter bis Netz 8
Netz 8: 10.1.1.129 bis 10.1.1.142
Netz 9 benötigt eine 25 Bit Maske 255.255.255.128 mit 126 möglichen Hostadressen
Netz 9: 10.1.2.1 bis 10.1.2.126
Fertig bist du.

Es wäre aber völlig unsinnig und peinlich wenn du als FI sowas vorschlagen würdest weil nicht weit gedacht für zukünftige mögliche Erweiterungen. Wenn man das so machen würde, und man an die Adress Kapazitätzgrenzen stößt mit den Netzen 1 bis 8 was bei max. 16 popeligen IP Adressen ganz schnell passieren kann ist es immer sinnvoller mit einer Redundanz zu planen und so wie Kollege Lochkarte.. vorzugehen und ganze Netze zu reservieren ala
Netz 1: 10.1.1.0 /24
Netz 2: 10.1.2.0 /24
das geht dann weiter bis Netz 9
Netz 9: 10.1.9.0 /24
Soviel zum Thema unsinnige Segmentierungsaufgaben aus der Theorie und der täglichen sinnvollen Praxis.... face-sad
Damit kannst du alle 9 Netze mit einer 24 Bit Maske adressieren (oder wenn du auf krumme Masken stehst auch mit 25 Bit, 255.255.255.128) und hast dort 254 (bzw. 126) Hostadressen um wachsen zu können pro Subnetz.
Zudem hast du die Netznummern immer im 3ten Adress Byte kodiert, so das einfache Geister mit der Adressierung logisch besser zurechtkommen als wenn du CIDR Masken benutzt !
Richtige FIs haben auch mit krummen Masken kein Problem !

Nochwas zum Thema Router: Es ist Blödsinn zu glauben das du für jedes Netz einen Router beschaffen musst.
Auf einem Layer 3 fähigen Switch oder einem VLAN fähigen Router ist das lediglich ein virtuelles Interfaces was dazukommt...keinerlei Physisches Interfaces. Kosten bleiben also auch bei 10 Netzen minimal. Nicht das dein Cheffe nachher mehr von IT versteht als du selber als FI !!
Solche Adress Erweiterungen nutzt man auch immer in Verbindung mit VLANs:
VLAN Installation und Routing mit pfSense, Mikrotik, DD-WRT oder Cisco RV Routern
VLANs über 802.1q Trunk auf Windows und Linux Rechnern realisieren
Solche simplen Adressbasics sollte man als angehender FI aber schon im ersten Ausbildungsmonat wissen !!
Mitglied: Vollpfosten88
Vollpfosten88 23.01.2012 um 17:44:11 Uhr
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Hallo liebe Profis!

Erstmal herzlichen Dank für Eure Mühe! Ich werde das alles nachher genau durchgehen, habe einen anstrengenden Tag mit Ärztemarathon hinter mir und danach etwas geschlafen..

Zu aquis Anmerkung "Solche simplen Adressbasics sollte man als angehender FI aber schon im ersten Ausbildungsmonat wissen !" möchte ich aber schon etwas sagen. Alles, was Netzwerke etc. betrifft, kommt erst im 2. Semester, welches gerade begonnen hat. Wir sind gerade erst beim OSI-Modell, aktuell Schicht 3, und haben erst letzte Woche angefangen mit IP-Adressen, bzw. erstmal allgemein mit AND-Verknüpfung und dann Subnetting angesprochen. Hardware kam noch nicht.

Meine Kollegen haben mir vorhin die Aufgaben von heute gemailt, darin geht es z.B. um die Unterteilung des Netzes 20.0.0.0 /8 in 121792 Subnetze, wobei man die Netze 1, 2 und das 100000e Netz mit Ober- und Untergrenzen angeben soll... mannomann. Was soll das bloß. Naja, rechnen üben halt.

Nochmals vielen Dank!

Viele Grüße von

Ulrich
Mitglied: aqui
aqui 24.01.2012 um 09:37:12 Uhr
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Lieber angehender Profi !
Nicht mannomann ... Ein simpler "Subnetzrechner" der CIDR Netze berechnen kann löst dir diese banale Aufgabe in 3 Minuten. Unser Allgemeinmediziner Dr. Google hilft dir beim Auffinden dieser Tools die zuhauf im Internet sind !
Da musst du nichtmal rechnen sondern nur einfach Klicki Bunti machen...
Mitglied: Vollpfosten88
Vollpfosten88 24.01.2012 um 19:16:41 Uhr
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Hallo aqui!

Also, klar könnte ich das mit 'nem Tool berechnen... habe mir auch schon längst eins runtergeladen (diesen cidr-rechner im html-Format). Aber es geht ja darum, dass man begreift, was dahintersteckt, nur, diese Wahnsinnszahlen... MUSS das denn sein...*ächz*
Mitglied: tikayevent
tikayevent 24.01.2012 um 19:23:28 Uhr
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Keine Angst, IPv6 kommt. face-big-smile