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Eigenartige Bootprobleme

Hallo liebe Community,

ich hab' wieder so einen Spezialfall, wo ich langsam nicht mehr weiter weiß. Das Problem ist offenbar wiederkehrend, aber warum?

Ich fange mal von Vorne an / Vorgeschichte:

Habe damals Ende 2011 einem Kunden ein Neugerät inkl. Windows 7 für Videoschnitt zusammengestellt. WLAN- und USB3-Zusatzsteckkarten; Betriebssystem ist 64bit und lief anfangs auf einer SSD.

Nach einigen Monaten gab es beim Kunden den ersten Garantieaustausch: Die SSD hatte den Geist aufgegeben; nun gut - alles Garantie, also ja nicht so schlimm. Teil ausgetauscht, OS neu aufgespielt.
Hatte damals sogar kontrolliert, ob das Defrag für die SSD deaktiviert war, die Reklamation an meinen Lieferanten war aber problemlos möglich, also dürfte Nutzerverschulden hier auszuschließen sein.

Wieder 2-3 Monate später ein erneuter Ausfall der SSD (Samsung-SSD, die hab ich eigentlich privat selber noch nie kaputt bekommen und verwende selber zwei davon), hab mit dem Kunden das abgeklärt und eine normale Festplatte verbaut. Alles wieder neu aufgespielt (inzwischen mittels Image zurückgespiegelt).

Vor etwa 3 Monaten fing dann das nächste Problem an: Nach der BIOS-Mitteilung (RAM, CPU wird erkannt, PCIe-Slots werden angezeigt), sollte Windows mit dem Start-Screen booten. Tat es nicht: Schwarzer Schirm und aus (Kein Cursor, kein Logo; einfach schwarzer Schirm. HDD-Tätigkeit anfangs noch da, später lief das Gerät dann im Idle). Hab damals das Gerät mitgenommen und überprüft: Keine Fehler - weder im RAM (Memtest86+ 8 Stunden laufen lassen, Windows-Memorytest ~ 4 Stunden), SMART der OS-HDD war fehlerfrei. Da ich einen Hardware-Defekt ausschließen konnte, wiedermal das Image drübergezogen, da die Startup-Reparatur von Windows keine Fehler finden konnte.

Gerade eben hatte ich wieder das Bootproblem wie vor 3 Monaten: Gerät startet an und für sich, bootet aber nicht. Langsam bin ich ratlos - kann da ein Defekt auf dem Mainboard, bzw. die Southbridge schuld sein? Könnte hier vielleicht das Netzteil reinfunken?

Langsam bin ich da richtig ratlos, was da schiefgeht; vielleicht ist es noch wichtig zu erwähnen, dass der Kunde mit einer "Batterie" von externen Festplatten arbeitet; aber auch wenn die abgeschlossen sind, startet das OS nicht hoch. Auch das Abhängen der internen Komponenten löste das Problem nicht.

(Nachtrag): Das Gerät wurde im Betrieb mit der Zeit spürbar immer langsamer (ich führte das auf die massive Anzahl der installierten Programme zurück), konnte aber keine Fehler mittels Autoruns von Microsoft finden. Da lief eigentlich auch nichts mit.

Problem am neu aufspielen ist leider immer das selbe:
Der Kunde installiert später um die 30-35 Programme noch drauf, die er zum arbeiten braucht - und das dauert richtig lange; die im Image einzubauen ist nicht sinnvoll, da sich die Programme alle paar Monate ändern. Dazu die ganzen Updates und der Kunde steht für 4-5 Tage, bis alle Programme wieder Up-to-date sind (er hat maximal eine 4MBit-Leitung).
Er ist ein großer Anhänger von Magix, also ist der Großteil der Programme aus der Magix-Reihe (Magix Video Pro X2 bis X7, div. Music Maker-Editionen, Magix Fotoshow-Maker), eine richtig alte Adobe-Suite mit Photoshop ist auch drauf. Als Virenschutz ist Avast! Free AntiVirus installiert, den hab' ich aber auch bei anderen Kunden drauf und keine Probleme damit.. Thunderbird ist der Mail-Client. Kann's vielleicht mit den Programmen zusammenhängen?

Bis zum Zeitpunkt des Ausfalls war das System stets aktuell, ich hab da eine Permaverbindung mit Teamviewer 10 drauf laufen, da mich der Kunde häufig bezüglich allgemeinen Fragen kontaktiert. Da gab es nie Anzeichen, das softwaretechnisch irgendwas nicht rund laufen würde...

Hier die Gerätedaten:
NT: Rasurbo Eco&Power 650w
MB: Gigabyte P67A-D3-B3
CPU: Intel i5 4x 3.4GHz
RAM: 3x 4GB Kingston HyperX 1.600MHz
HDD/SSD: 1x ADATA S511, nach Garantietausch Samsung SSD-Series, danach Umstieg auf WD 1TB HDD
GPU: 1x Nvidia Zotak GTX 650 (wurde später nachgerüstet)
EA: Logitech M510 / K800
Zusatzkarten: USB3-Erweiterung PCIe-Mini noName; WLAN-Adapterkarte noName
OS: Win7 Professional x64

Hat jemand von euch Rat oder einen Tipp, was die Probleme auslösen könnte?

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Member: Vision2015
Vision2015 Apr 24, 2015 at 10:09:38 (UTC)
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Hallo,
ich würde den PC komplett austauschen!-und schon haste Ruhe mit dem Kunden face-smile

und ich denke das Gigabyte / Ram hat nen schaden....jedenfalls PC Tauschen, auf die Werkbank und testen...
LG
V
Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 24, 2015 at 11:03:13 (UTC)
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Ganz blöde Fragen:

Wenn der PC mit schwarzem Schirm gebootet hat, ist er dann über das Netzwerk ansprechbar? Sind vieleicht nur die Monitoreinstellungen gefraggt und der Monitor per DP / HDMI angeschlossen kriegt kein Signal mehr sondern das liegt auf VGA / DVI?
Mitglied: 90498
90498 Apr 24, 2015 updated at 14:00:10 (UTC)
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Hmm. ja, ne.. also die BIOS-Messages kommen ganz regulär; nur der Start-Screen von Windows blockt ab; als wenn der Bootsector einfach weg wäre.. was er laut Linux Live-CD nicht ist :P

(Nachtrag): Also zur Frage: Nein, es kann nicht über Netzwerk angesprochen werden; und Ja: ich hab ein Bild (als BIOS und so funktioniert).

Ich weiß nicht.. ich setze morgen den PC nochmals auf und sollte das Problem wieder auftreten: Einfach austauschen ist nicht als Einpersonunternehmen :/ So einen PC verkauf ich nicht wirklich wieder..

Vom RAM her weiß ich nicht; bisher hatte kein Programm (weder MS-RAM-Tester noch MEMTEST86+) einen Fehler feststellen können.. auf mich wirkt das, als wenn die Platte irgendwann nicht mehr korrekt angesprochen werden kann; ich seh' mir morgen beim Kunden mal die ELCOs genauer an, ob da vielleicht ein Defekt am MB besteht face-wink

Mal guggen, ich halte euch auf dem Laufenden!

LG
MtB1980
Member: ukulele-7
ukulele-7 Apr 24, 2015 at 14:11:58 (UTC)
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Also BIOS kommt häufig auf mehreren Bildschrimen (geklont), die Windows Boot Animation dann nur auf denen, die unter Windows eingerichtet wurden. Es war aber auch nur ein Schuss ins Blaue. Wenn die Kiste über Netzwerk nicht ansprechbar ist und es normalerweise sein sollte (Firewall für Ping überhaupt konfiguriert?, RDP konfiguriert?) dann wird wohl was anderes die Ursache sein.

Ich würde als nächstes auf ein Problem mit der Windows Installation tippen, hast du diese in allen Fällen vom Image widerhergestellt oder auch mal eine Neuinstallation getestet?

Wenn es die Hardware ist, und das kann auch durchaus sein, dann kann es dennoch teuer werden. Es kommt tatsächlich vor das z.B. ein fehlerhaftes Mainboard ein Windows irgendwann zerschießt. Dahinter zu kommen ist schon schwer.
Member: C.R.S.
Solution C.R.S. Apr 24, 2015, updated at Apr 27, 2015 at 10:24:30 (UTC)
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Hallo,

das ist meiner Meinung nach der i5 von Ende 2011 bzw. seine plötzliche Unverträglichkeit mit RAM: Windows stürzt bei Installation ab, Memtest stürzt ab, Linux installation einwandfrei

Ich musste inzwischen noch eine i5-Maschine mit solchen Problemen ausmustern, ursprünglich ebenfalls mit Kingston-RAM. Mit anderen Boards und anderem RAM ist es aber dasselbe. Für Windows lässt sich noch eine abgespeckte Speicherbestückung finden (da muss man sich rantasten), Linux läuft jetzt bei mir privat problemlos.

Grüße
Richard
Member: Clijsters
Solution Clijsters Apr 27, 2015 updated at 10:24:25 (UTC)
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Hi,
ich würde auch mal die Elkos auf dem Board (vlt. auch im NT) in Betracht ziehen.
Hatte bereits einige Systeme, auf denen die sehr schnell verbraten sind. Dann hängt das Systemverhalten von Faktoren wie Umgebungstemparatur, Lust & Laune und Auslastung ab.
Manch einer tauscht diese Bauteile zu Centpreisen, andere wiederum lassen es sein und ersetzen das ganze Gerät.
Meistens fehlen Know how und Equipment, die Elemente zu identifizieren und zu tauschen.
Oft lohnt sich der Aufwand auch nicht wirklich.

Die Sichtprüfung reicht oftmals auch aus:
Elkos sind aufgeblät, Elektrolyt tritt aus, extreme Hitzeentwicklung, ...

Beste Grüße
Dominique
Mitglied: 90498
90498 Apr 27, 2015 updated at 10:23:44 (UTC)
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Hallo Leute,

vielen Dank für eure ganzen Tipps!

Nach dem Austauschverfahren konnte ich die Ursache rausfinden:
Es war trotz einwandfreiem SMART eine der zusätzlich eingebauten Festplatten schuld; sobald auf einem beliebigen SATA-Port diese eine HDD angeschlossen war, versuchte das BIOS grundsätzlich von dieser Platte zu booten (auch wenn gar kein OS drauf war)!

Ich hab die Platte jetzt über USB im Betriebssystem eingebunden, Fehler finde ich da zwar noch immer nicht, aber besser als nichts.. auf dem gleichen SATA-Anschluss habe ich eine andere Festplatte (intern) angeschlossen, das Problem tauchte bisher nicht mehr auf.

Bezüglich der RAM-INfo von C.R.S.: Vielen Dank dafür, das war mir bisher noch gar nicht bekannt! Man lernt nie aus face-smile

In diesem Sinne wünsche ich euch noch eine angenehme Arbeitswoche!

LG
MtB1980

(Nachtrag): Die ELCOs auf dem MB waren - soweit ich das mit dem Auge feststellen konnte - alle intakt.