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Erfahrungswerte Hardwaresupport physikalische Server

Hallo,

Da wir demnächst mal wieder vor dem Problem stehen werden, dass der Hersteller uns keinen weiteren Support für die Hardware, also zeitnaher Austausch/Reaktion bei Hardwareproblemen/-Defekten, anbieten möchte, wollte ich mal fragen, was ihr so für Erfahrungswerte mit den größeren Herstellern habt.

Wir haben aktuell HP-Server von 2011 und da konnten wir 2016 schon nur noch um ein Jahr verlängern mit dem Hinweis, dass es 2017 wenn überhaupt nur noch um ein weiteres Jahr möglich sein wird. Selbst das sei aber nicht sicher.
Da wir aber eigentlich überhaupt keinen Grund haben, die Hardware zu tauschen, auch wenn es dank vollständig virtualisierter Umgebung nicht sooo aufwendig wäre, stellt sich nun die Frage, ob es da größere Unterschiede bei den Herstellern gibt.

Es ist aus unserer Sicht halt höchst unbefriedigend eine intakte und fehlerfrei funktionierende Hardware bereits nach 5/6 Jahren komplett zu tauschen, um bei einem Defekt nicht vor größeren Problemen zu stehen, was die zeitnahe Beschaffung von Ersatzteilen angeht.
Insofern würden wir halt, wenn wir schon neue Hardware kaufen müssen, diesmal gerade die mögliche Supportdauer gerne in unsere Überlegungen mit einfließen lassen.
Konnte allerdings über Suche im Netz nicht so wirklich etwas dazu finden.

Was natürlich in dem Zusammenhang auch relevant ist, wir setzen XenServer ein, aktuell Version 6.5, demnächst dann vermutlich 7.x (was bis dahin relativ stabil ist) und eine Hardwarezertifizierung sollte schon vorhanden sein.

MFG

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Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 07:03 Uhr

Mitglied: falscher-sperrstatus
Lösung falscher-sperrstatus 27.02.2017 um 12:02:46 Uhr
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Hallo,

also meines Wissens ist nach 5-7 Jahren immer Schluss - klar, Ersatzteile wollen vorgehalten werden und Budgetierbar bleiben. Ich meine, bei Dell kannst du 5 + n Jahre machen, weiter hatte ich es bisher noch nie, da HW von vor einer halben Dekade natürlich auch aus anderen Kriterien auf Dauer teurer wird teurer wird.

Wollt Ihr mit der Anschaffung denn dann gleich auf 7 Jahre Garantie gehen und welches Budget plant Ihr ein?

VG
Mitglied: ukulele-7
ukulele-7 27.02.2017 um 12:10:06 Uhr
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Mir wiederstrebt es auch funktionierende Hardware auszumustern. Allerdings ist die Virtualisierung ja grade perfekt für einen schnellen Austausch geeignet, daher laufen unsere Hypervisor längst ohne aktuellen Support. Bei drei Hypervisor Hosts ist ein Reserve-Host schon günstiger als ~2 Jahre Carepacks für alle Hosts.
Mitglied: ArnoNymous
Lösung ArnoNymous 27.02.2017 um 12:12:27 Uhr
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Dell macht imho auch nicht mehr als 7 Jahre.
Mitglied: Dani
Dani 27.02.2017 um 12:14:46 Uhr
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Moin
Zitat von @ukulele-7:

Mir wiederstrebt es auch funktionierende Hardware auszumustern. Allerdings ist die Virtualisierung ja grade perfekt für einen schnellen Austausch geeignet, daher laufen unsere Hypervisor längst ohne aktuellen Support. Bei drei Hypervisor Hosts ist ein Reserve-Host schon günstiger als ~2 Jahre Carepacks für alle Hosts.
sehe ich auchso... solange der Hypervisior a) in einem Cluster läuft. b) ein anderer Host schnell verfügbar ist. Wobei man muss aus meiner Sicht abwägen wir kritisch die VMs bzw. Anwendungen auf dem jeweiligen Host sind.


Gruß,
Dani
Mitglied: wiesi200
wiesi200 27.02.2017 um 12:21:50 Uhr
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Zitat von @Dani:

Moin
Zitat von @ukulele-7:

Mir wiederstrebt es auch funktionierende Hardware auszumustern. Allerdings ist die Virtualisierung ja grade perfekt für einen schnellen Austausch geeignet, daher laufen unsere Hypervisor längst ohne aktuellen Support. Bei drei Hypervisor Hosts ist ein Reserve-Host schon günstiger als ~2 Jahre Carepacks für alle Hosts.
sehe ich auchso... solange der Hypervisior a) in einem Cluster läuft. b) ein anderer Host schnell verfügbar ist. Wobei man muss aus meiner Sicht abwägen wir kritisch die VMs bzw. Anwendungen auf dem jeweiligen Host sind.
 
Ich sehe das auch so. Wenn sichergestellt ist, das der Ausfall nicht's beeinträchtigt brauche ich jetzt kein Care Pack.
Vernünftige Serverhardware, also nichts zusammengebasteltes hingegen muss es dann aber schon sein.
Mitglied: em-pie
em-pie 27.02.2017 um 12:24:04 Uhr
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Moin,

Zitat von @ukulele-7:

Mir wiederstrebt es auch funktionierende Hardware auszumustern. Allerdings ist die Virtualisierung ja grade perfekt für einen schnellen Austausch geeignet, daher laufen unsere Hypervisor längst ohne aktuellen Support. Bei drei Hypervisor Hosts ist ein Reserve-Host schon günstiger als ~2 Jahre Carepacks für alle Hosts.

Das ist aber nur funktionsfähig, wenn der Hersteller nicht die Seriennr. zur Validiereung eines gültigen Supportvertrags abfragt, um an dessen Updates auf regulärem Wege zu gelangen (Beispiel IBM).

@to:
auch wenn das nicht ganz KMU-like ist, aber wir haben für einen Teil unserer Hardware (System i, Storages, ...) die Geräte beim Hersteller geleast. Nach drei Jahren wird getauscht, da hier die Wartungsvertäge dann unverhältnismäßig steigen.
u.U wäre das ja eine Option, die auch mal steuerrechtlich (AfA & Co.) zu betrachten wäre...

Gruß
em-pie
Mitglied: clSchak
clSchak 27.02.2017 um 12:35:23 Uhr
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Hi

wir haben im Regelfall auch keine 4hx24x7 Supportpakete mehr, da alles im Cluster läuft, Festplatten haben wir von jeder Sorte & Größe die wir im Einsatz haben 1-2 auf "Lager" und bekommen die Ersatzplatte dann am nächsten Werktag.

Die Einzigen System die mit einem erweiterten und schnellen Support ausgestattet wurden sind System die im Cluster laufen aber Ausfälle zwar nicht zu Betriebsunterbrechung aber zu Performance Engpässen führen.

Auch das hier angesprochene Leasing - ich halte 3 Jahre für viel zu kurz, der Performancegewinn rechtfertigt die Kosten nicht, wir sizen hier alles auf 5 Jahre (inkl. dem Leasing) und kommen damit 100% aus.

Just my 2 Cent
@clSchak
Mitglied: ukulele-7
ukulele-7 27.02.2017 um 12:58:00 Uhr
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Zitat von @em-pie:

auch wenn das nicht ganz KMU-like ist, aber wir haben für einen Teil unserer Hardware (System i, Storages, ...) die Geräte beim Hersteller geleast. Nach drei Jahren wird getauscht, da hier die Wartungsvertäge dann unverhältnismäßig steigen.
u.U wäre das ja eine Option, die auch mal steuerrechtlich (AfA & Co.) zu betrachten wäre...

Beim Leasing dürften die Kosten jährlich anfallen und du hast i.d.R. keine AfA.

Technisch haben wir zwar HA aber wenn einer von 3 Hosts ausfällt läuft zunächst alles auf den verbleibenden Zwei. Ich muss also einen neuen schon manuell aktivieren und erst noch einbinden, allein weil die Kiste nicht von VMware Essentials abgedeckt wird. Theoretisch darf dann auch die Windows Datacenter Lizenz 180 Tage lang nicht erneut umziehen, der Ersatz-Host also nicht ausfallen in dieser Zeit.

Technisch ist das durchaus praktikabel. Den HP Support kommen lassen dauert immer länger als einen Host im Cold Standby mit etwas Aufwand zu aktivieren und sooo utlra kritisch Hochverfügbar ist unsere Umgebung jetzt nicht.

Ich habe nur noch Wartungsverträge auf Kisten mit HDDs drin, also SAN und noch unseren Datensicherungssserver obwohl ich beim nächsten auch eher ne Platte in Reserve halten werde.
Mitglied: manuel-r
Lösung manuel-r 27.02.2017 um 13:17:07 Uhr
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Frag mal bei TechnoGroup an. Vielleicht können die dir den gewünschten Support anbieten. Das dürfte halt von der genauen Hardware (Typen, Hersteller) abhängen.

Manuel
Mitglied: em-pie
em-pie 27.02.2017 um 13:45:11 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Zitat von @em-pie:

auch wenn das nicht ganz KMU-like ist, aber wir haben für einen Teil unserer Hardware (System i, Storages, ...) die Geräte beim Hersteller geleast. Nach drei Jahren wird getauscht, da hier die Wartungsvertäge dann unverhältnismäßig steigen.
u.U wäre das ja eine Option, die auch mal steuerrechtlich (AfA & Co.) zu betrachten wäre...

Beim Leasing dürften die Kosten jährlich anfallen und du hast i.d.R. keine AfA.

Jain.
Klar, du zahlst die Hardware dann in kleinen Häppchen und kannst diese ggf. am Ende der Laufzeit für Summe X übernehmen. Und auch ist ein Leasing in Summe teurer als der direkte Kauf, aber je nach Investitionsvolumen kann ein Leasing schon besser geeignet sein, wenn ich nicht gerade die 500.000€ in der Ecke zu liegen habe (gut, sie Summe wäre für 3 klassische Hosts etwas utopisch...)
Aber wo du irrst: Die Leasingraten lassen sich u.U. dennoch in voller Höhe absetzen: Schaust du
Das müsste man dann aber immer im Einzalfall, gemeinsam mit einem Steuerberater (sofern man keine eigenständig Abteilung dafür im Hause hat) prüfen.


Aber wie dem auch sei:
Hardware für länger als 6 Jahre am Rennen zu halten, halte ich in den allereisten Fällen für weniger geeignet. Insbesondere wenn dort nen Haufen HDDs/ SSDs im Einsatz sind. In sechs Jahren können sich Anforderung sehr schnell ändern, sodass man dann auch mal recht schnell an einen Engpass geraten kann.
Soll Hardware alle 5 Jahre getauscht werden (man kann diese ja u.U. wieder an Firmen verkaufen, die die refurbishen/ als Ersatzteile verwenden), kann sich das Financing des Unternehmens darauf einstellen und entsprechend einen passenden Liquiditäts- Investitionsplan aufstellen...
Mitglied: Devilx
Devilx 27.02.2017 aktualisiert um 14:39:22 Uhr
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Danke für eure Rückmeldung zunächst mal.

Vielleicht haben wir auch einfach zu gut unsere Lasten prognostiziert oder was auch immer aber wir kommen super hin mit der vorhandenen Leistung (tatsächlich fehlt max etwas Arbeitsspeicher und ein paar IOPS mehr wären nicht schlecht, sind aber auch nicht wirklich notwendig).
Dazu kommt, wir haben die ganze Hardware in Rittal-Safes mit eigener Klima, wo man mit weniger Abwärme nicht viel rausholen kann an Ersparnis. Außerdem drehen die Prozzis ohnehin schon nur Däumchen. Eine große Energieersparnis ist also auch eher weniger drin.

An Hardware sprechen wir von 2 DataCore SAN's (gespiegelt) auf HP-Servern mit je eigenem Raid5 als Storage-Backend. Ergo kann da theoretisch sogar ein Board sterben und wir haben als Konsequenz lediglich halbierte Storage-Leistung. Eine Platte die stirbt, macht dann rein gar nichts.
Als Hypervisor laufen dann 3 weitere HP-Server der gleichen Modellreihe aber natürlich etwas anderes Innenleben. Die Xenserver-Install liegt auf den lokalen Platten, welche wiederum Raid5 sind. Ergo auch da bei einer Platte kein Problem.
Stirbt hier jedoch ein Board und es bricht ein kompletter Hypervisor weg, so müssen wir schon einige VMs streichen und bei Anderen den Arbeitsspeicher kürzen um einen "Notbetrieb" zu realisieren (dann halt ohne WSUS und solche Dinge, die optional sind).
Das wäre aber dann auch von der Performance schon problematisch. Ein Szenario, was wir jedenfalls nicht länger als 1 oder max 2 Tage haben möchten. Das steht auch so im "Lastenheft" seitens der GF.
Daher auch die entsprechenden Support-Verträge.

Wenn wir ersetzen, dann im Prinzip die Hardware 1:1 mit mehr Arbeitsspeicher und vermutlich würden wir auch bei der Storage-Anbindung auf 10Gbit gehen und zumindest einen Teil mit SSDs bauen aber das ist sowas von optional aktuell, dass es eigentlich keinen Grund gibt, dass jetzt schon zu machen.
Wenn gehen wir aber vermutlich direkt auf die maximal kaufbare Supportdauer.

Von Hardware auf Reserve halten wir nicht sehr viel. Das ist totes Kapital und auch die altert. Nicht so schnell aber z.B. gerade Festplatten mögen es auf Dauer auch nicht gerade, wenn sie überhaupt nicht genutzt werden, genau wie das eine oder andere elektrische Bauteil auf den Boards.

Da zudem die Temp und Luftfeuchte in den Safes nahezu 24/360 stabil auf Optimum ist, dürfte die Alterung bei unseren Systemen auch eher gering sein.
Wenn möglich, würde ich halt gerne noch 2-3 Jahre mehr rausquetschen. Die Anforderungen an die Server wachsen hier halt eher langsam und von daher erwarten wir auch bei der nächsten Generation nicht, dass es da außer wegen Support einen Grund geben wird, die früh zu ersetzen.
Aber wenn die Hersteller alle max 7 Jahre machen, dann bleibt uns halt nichts Anderes übrig.
Mitglied: ukulele-7
ukulele-7 27.02.2017 um 14:33:18 Uhr
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Ja klar Leasing = Aufwand, zumindest im klassischen Fall ohne irgendwelche Anschaffungskosten. Mit AfA bezog ich mich auf Anlagevermögen, da würde ich es nicht rein nehmen (es gehört dir ja auch i.d.R. nicht) und muss dementsprechend nicht aktiviert werden und kann nicht abgeschrieben werden.

Bei der Laufzeit stellt sich immer die Frage wie kritisch ist ein Ausfall. Wenn der unproblematisch kompensiert werden kann und ein Übergang zu einer Ersatzhardware kein Problem darstellt ist es eigentlich egal. Da sehe ich die größte Chance für "Kleine" wie mich die Kosten der Virtualisierung wieder rein zu holen. Neue Hardware beschaffe ich um die Leistungsfähigkeit zu steigern, nicht die Ausfallsicherheit.

Ich als Admin kann das Risiko und ggf. kurze Downtime rechtfertigen und kaufe von dem gesparten Geld lieber beim nächsten mal dickere Server. Die Entscheidung sollte man aber der Geschäftsführung überlassen.
Mitglied: builder4242
builder4242 27.02.2017 um 14:42:39 Uhr
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Hast du schonmal das Szenario Azure, als Backup Hardware zu nutzen, in Erwägung gezogen?
Unkritische Systeme im Störungsfall einfach dort laufen zu lassen, was heutige Backupsoftware ja quasi auch von selbst tun könnte .
Mitglied: Devilx
Devilx 27.02.2017 um 14:51:54 Uhr
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Falls das an mich gerichtet war, nein, Cloud kommt hier nicht in Frage.
Hauptgrund, wir haben definitiv nicht genug Bandbreite aber es hat auch Sicherheits- und "innenpolitische" Gründe.
Mitglied: em-pie
em-pie 27.02.2017 um 15:16:19 Uhr
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@4400667902, OK, dann hatte ich das Fehlinterpretiert, dann passt das ja wieder face-smile


Da ihr ja schon recht gut aufgestellt seit (DataCore-SAN, ein XenServer Cluster, ...) insbesondere im Hinblick auf HA, würde ich mich nicht vom Hardware-Support leiten lassen, sondern vielmehr darauf achten, dass die Hardware für die Software zertifiziert ist und auch skalierbar bleibt.

zwei Beispiele:
Setzt ihr als Datenspeicher die Disks der internen DataCore-Köpfe ein oder sind diese mit externen Storage-Systemen verbunden?
Ist es ersteres, würde ich zusehen, dass die Server einen externen SAS-Port haben, sodass man später mal noch Speicher (SSDs) nachschieben kann. Ist es eine externe Storage, dann auch diese ggf. darauf auslegen, dass man noch Speicher (eine Extension) nachschieben kann. Alternativ einfach einen weiteren Controller via iSCSI oder FC (oder gar nich anders) anhängen.

Hostanbindung:
Wenn aus heutiger Sicht eine 2x10 GBit NIC ausreicht, sollte man u.U. die Option haben, nochmal eine 2x10GBit NIC nachzuschieben.
Auch sollte noch Platz für weitere RAM-Riegel vorhanden sein.


Dadurch wäret ihr dann flexibel, Leistung nachzuschieben ohne gleich nochmal alles neu zu kaufen. Allerdings setzt das dann auch voraus, dass man in 6 Jahren die Erweiterungen (RAM, Disks, ...) noch kaufen kann.
Dass Citrix und DataCore die Hardware von Heute auch noch in 6-7 Jahren supporten, setze ich dann auch mal voraus.
Mitglied: Devilx
Devilx 27.02.2017 um 16:07:16 Uhr
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Das versteht sich schon von selbst, dass wir da nicht ausschließlich den Support als Kriterium nehmen aber wenn es da erhebliche Unterschiede geben würde, wäre es schon ein Punkt, der auch relevant wäre.
Dass es natürlich trotzdem ein renommierter und zertifizierter Hersteller wird, sollte sich von selbst verstehen, genau wie die Reserven u.s.w.