christophh
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Erkennt LTO Laufwerk automatisch Bandkapazität (400 800 oder 800 1600) - Arcserve 12.5

Hallo zusammen,
wir verwenden Arcserve zur Datensicherung mit einem Tapeloader (Exabyte) und einem darin eingesetzen HP Ultrium LTO4-SCSI Bandlaufwerk.
Das sichern funktioniert gut, der Tapeloader nimmt sich nach und nach die Anzahl an Bändern, die benötigt werden.

Allerdings fällt mir auf, dass LTO4 Bänder auch immer nur mit 500, mal 600GB beschrieben werden, dann wird das nächste freie Band genommen.
Selbst bei abgeschalteter Komprimierung müssten doch min. die 800 GB erreicht werden wenn ein LTO4 Band (800 / 1600) geladen ist, oder?

Im Datenträgerbestand sind sowohl einige LTO3 Bänder, als auch einige LTO4 Bänder gemischt. Für LTO3 (400 / 800) finde ich die Werte ja in Ordnung, aber für die LTO4 (800/1600)?

Um Fehler auszuschließen, habe ich nur LTO4 Bänder in den Tapeloader gesteckt, und eins davon ins Laufwerk geladen:
Die "HPE Library und Tape Tools" geben auch das richtige aus:

Cartridge Information:
Cartridge Type: LTO 4 Cartridge
Capacity: 1600 GB
Cartridge Partitioned: No

Die Bänder haben Barcodes, und werden im Tapeloader anhand des Barcodes erkannt.

Hat jemand eine Idee, warum Arcserve die Kapazität der größeren Bänder nicht ausnutzt?
Im Backup-Job finde ich keine Optionen dazu. Entscheidet das Laufwerk eigenständig, wie viel auf ein Band gesichert wird, anhand der erkannten Größe des Tapes?

Danke schon mal für Ideen.
Christoph

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Mitglied: rana-mp
rana-mp 26.07.2017 um 10:15:50 Uhr
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Wenn nicht mehr die volle Kapazitaet eines Bandes verwendet wird, kann dies ein Zeichen dafuer sein, das sich das Laufwerk, oder die betroffenen Baender, ihrem Lebensende naehern.
Ein SCSI LTO 4 duerfte auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben.

Ich kenne Arcserve nicht, gibt es da eine Moeglichkeit sich Statistiken der Baender und Laufwerke anzeigen zu lassen? Insbesondere die Schreibfehlerraten waehren interessant.
Mitglied: beidermachtvongreyscull
beidermachtvongreyscull 26.07.2017 um 11:56:31 Uhr
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Zitat von @christophh:

Hallo zusammen,
Hi,

wir verwenden Arcserve zur Datensicherung mit einem Tapeloader (Exabyte) und einem darin eingesetzen HP Ultrium LTO4-SCSI Bandlaufwerk.
Das sichern funktioniert gut, der Tapeloader nimmt sich nach und nach die Anzahl an Bändern, die benötigt werden.
So soll es auch sein.

Allerdings fällt mir auf, dass LTO4 Bänder auch immer nur mit 500, mal 600GB beschrieben werden, dann wird das nächste freie Band genommen.
Selbst bei abgeschalteter Komprimierung müssten doch min. die 800 GB erreicht werden wenn ein LTO4 Band (800 / 1600) geladen ist, oder?

Da können mehrere Faktoren ins Spiel kommen.
  • Das Band wurde nicht korrekt erkannt
  • Band ist in der Konfigurationsdatenbank von ArcServe falsch katalogisiert.
  • Laufwerk nicht ok. (Wann hat das LW das letzte Mal ein sauberes Reinigungsband gesehen?)
  • Firmware des Laufwerks
  • Kompatibilitätsprobleme des LWs zum eingelegten Band
  • Firmware des Robots
  • Kommunikationsprobleme zw. Roboter und LW

Im Datenträgerbestand sind sowohl einige LTO3 Bänder, als auch einige LTO4 Bänder gemischt. Für LTO3 (400 / 800) finde ich die Werte ja in Ordnung, aber für die LTO4 (800/1600)?

Hier wäre tatsächlich die Information zur Lese-/Schreibstatistik von ArcServe nützlich. Ab einem gewissen Alter ist mit solch einem Fehler zu rechnen, wenn nicht irgendwann mal der Pickup abreißt.

Um Fehler auszuschließen, habe ich nur LTO4 Bänder in den Tapeloader gesteckt, und eins davon ins Laufwerk geladen:
Die "HPE Library und Tape Tools" geben auch das richtige aus:

Cartridge Information:
Cartridge Type: LTO 4 Cartridge
Capacity: 1600 GB
Cartridge Partitioned: No

Das wird aus der 0-Spur des jeweiligen Bandes ausgelesen. Die Frage ist also, ob in ArcServe dies auch so katalogisiert ist.
Ich würde die Bänder mal neu inventarisieren.

Stelle es Dir so vor:
Das LW liefert keine Echtzeit-Informationen über die momentane Auslastung einer Cartridge. Es liefert die gesamt Kapazität.
Die Backupsoftware muss also darauf achten, dass das Band nicht vollgeballert wird, da sonst der Backupsatz inkonsistent und nicht mehr verwendbar wird.


Die Bänder haben Barcodes, und werden im Tapeloader anhand des Barcodes erkannt.

Nur das LABEL, aber nicht die Bandphysik. Du ersparst Dir durch Barcode-Etiketten eine händische Benennung in der Software.


Hat jemand eine Idee, warum Arcserve die Kapazität der größeren Bänder nicht ausnutzt?
Im Backup-Job finde ich keine Optionen dazu. Entscheidet das Laufwerk eigenständig, wie viel auf ein Band gesichert wird, anhand der erkannten Größe des Tapes?

Ich würde auf jeden Fall nach Firmwareupdates und Softwareupdates schauen.
Achte drauf, dass die Firmware des Roboters und die des Laufwerks sich vertragen. Auch wenn Deine Library ein Gerät ist, so sind darin zwei Instanzen verbaut.

Dann würde ich, wie oben erwähnt mal ein problematisches band neu katalogisieren, neu inventarisieren und ggf. neu initialisieren (Vorsicht! Datenlöschung!).

Ansonsten habe ich keinen weiteren Vorschlag zur Zeit.


Danke schon mal für Ideen.
Christoph


Bis dann.
Mitglied: runasservice
runasservice 27.07.2017 aktualisiert um 11:18:20 Uhr
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Zitat von @christophh:
Hat jemand eine Idee, warum Arcserve die Kapazität der größeren Bänder nicht ausnutzt?
Im Backup-Job finde ich keine Optionen dazu. Entscheidet das Laufwerk eigenständig, wie viel auf ein Band gesichert wird, anhand der erkannten Größe des Tapes?



Hallo,

Ich kann nur empfehlen ein Tape-Magazin einheitlich (in deinem Beispiel) mit LTO-4 zu bestücken. Bei einem Preis von 8 Cent pro GByte, gibt es auch keinen Anlass, seine alten (LTO-3) Bänder auf Teufel komm raus noch zu recyceln.

Wozu die ganze teure Technik, wenn dann am Verschleiß Material gespart wird?

Letztendlich entscheidet die Backup Software wann der Autoloader ein neues Band einlegt. Hier hat jeder Hersteller seine eigenen (oft geheimem) Strategien entwickelt. Häufig können unterschiedliche Medien nicht gemischt werden und das Multi-Spanning wird nach dem kleinsten Medium berechnet (in deinem Fall LTO-3).

Bandkapazitäten werden nicht erreicht

Als Techniker bzw. Administrator steht man deshalb bei Problemen dieser Art oft vor einer Blackbox und nur der Support der Backup-Software kann genaue Auskunft geben, zumal auch oft das (eigene) Grundwissen bzw. Messtechnik zum Thema LTO fehlt.

Die Informationen zum LTO-Medium sind im LTO-CM, dem Cartridge Memory (ein kontaktloser EEPROM) gespeichert! LTO-Medien können deshalb auch schnell und einfach mit dem FUJIFILM DC Analyser geprüft werden:

https://www.krollontrack.de/blog/magnetband-pruefung-leicht-gemacht/2063
https://youtu.be/cnOCzQT8iew
http://www.edp-germany.de/services/tape-services/tape-analyse.html

Gut, nicht jeder Admin wird dieses feine Gerät (ca. 2.300,- €) in der Schublade haben face-sad

Oft helfen auch die einfachen Hintergrundinformationen:

Die Netto-Kapazität von LTO-4 beträgt 745 GByte (800 * 1000 * 1000 * 1000 Byte) abzüglich der von der Backup-Software benötigten Verwaltungsinformationen und evtl. genutzten Bandmarken. Ob die angegebene Bandkapazität tatsächlich genutzt werden kann, steht erst fest, wenn das Bandlaufwerk das Band-Ende erreicht hat - und man sollte hier einfach der Backup-Software vertrauen!

Wird der Lebenszyklus eines LTO Mediums von 260 Sicherungen überschritten, kann durch Band--Fehler die Kapazität nochmal deutlich reduziert werden. Es wird dann höchste Zeit das Medium auszutauschen.

MfG