spatze
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Sind Gruppenrichtlinien bei Migration auf Office 365 Steinzeit?

Hallo liebe Mitstreiter(innen),

ich musste mir doch eben allen Ernstes von unserem Vorstand anhören, dass dass Gruppenrichtlinien "Steinzeit" sind. Laufwerke und Drucker sollen wieder mit Hand verbunden werden.

Hintergrund: wir sind ihm als IT zu langsam, zu teuer und nicht produktiv genug.

Er will, dass wir schnellst möglich auf Office 365 umstellen, damit wir mobil arbeiten können. Wir sollen umgehend die Domäne über das Admin Center von Microsoft migrieren. Dann bräuchten wir kein DNS nund keinen Domänencontroller mehr. Mit Zertifikaten würde niemand mehr arbeiten...

Dass das Ernst gemeint war sieht man an der unterschriebenen Bestellung auf meinem Schreibtisch.

Anmerkung meinerseits: wir haben noch eine 2008 R2-Domäne, mit Windows 10Clients, mehrern W2K12 R2 Servern, mit Hyper-V virtualisierten Servern, RDHs, Exchange, SQL usw.. Ach so, ich sollte noch erwähnen, dass wir 50 Clients haben.

Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen....

Wie gehr Ihr die Umstellung auf Office 365 an?

Mir würden mal Eure Kommentare zu diesem Thema interessieren.

Viele Grüße
Euer Spatze

Content-Key: 323386

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Printed on: April 18, 2024 at 19:04 o'clock

Member: clSchak
clSchak Dec 09, 2016 updated at 12:35:04 (UTC)
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Hi

wir nutzen aktuell nur Office 365 wegen den Preisen der Office Lizenz und haben nach wie vor alle "on Premise" installiert. Klar kann man alles in die Cloud nach MS verlagern (jetzt mal die gesamte Thematik Datenschutz & Bedenken weil US Gesetzt usw.) das geht mit den Migrationstools auch recht einfach.

Das ganze lässt sich auch ohne Probleme administrieren...aber: sobald Ihr Sonderwünsche habt was Anpassungen usw. betrifft ist der Drops gelutscht und dann wird es richtig teuer, bei Standardprozessen ohne "Sonderlocken" ist das ok. Ich kann dir jetzt auch nicht sagen wie das mit der Rechtssicheren Archivierung von Mails in Verbindung mit Exchange Online aussieht, dazu kann ich dir so nichts sagen.

Klar ist die Cloud-Lösung "billiger" wie ein On Premise Installation, wenn man den BWL'ern glaubt, aber das ist eher Augenwischerei meiner Meinung nach, der Support den Benutzer anfordern ist der gleiche und das was man ggf. an Kosten in der lokalen IT spart geht direkt 1zu1 in den SLA für die Internetleitung rein - denn wenn die ausfällt ist der gesamte Standort offline und alle stehen Schlange vorm Brötchen & Kaffeeautomaten face-smile. Spätestens wenn die erste Störung da ist und keine "Instant" Behebung mehr möglich ist weil man halt den NBD SLA aus Kostengründen gewählt hat ist die heulerei groß face-smile

Und DNS Server brauchst trotz alledem noch lokal, ansonsten wird das nix mit der Verbindung im "Neuland" face-smile und Zertifikate sind was für Weicheier, da kann man besser für interne Zwecke bei VeriSign ein paar kaufen auch wenn es nur um die intere SSL Verbindung der Clients zu internen Diensten geht ...

Es gibt immer Vor- und Nachteile, Wenn ihr keine Sondersachen habt kann O365 günstiger und einfacher zu administrieren sein, ansonsten wird das nur teuer oder unkomfortabel.

Just my 2 Cent
@clSchak

PS: wir haben 600+ Clients, 140+ Server verteilt auf mehrere Länder und Niederlassungen und hosten 99% selbst.
Member: SeaStorm
SeaStorm Dec 09, 2016 at 14:26:50 (UTC)
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öhm ...

Es ist also Steinzeit alles Mögliche per Automatismus zu machen. Und von PC zu PC rennen und das von Hand zu machen ist jetzt Hip? Oha

Office365 hat erstmal herzlich wenig mit GPOs, Netzlaufwerke etc zu tun.
Wenn man den ganzen Office kram intensiv nutzt hat man mit o365 durchaus Vorteile, da das Teilen von Daten mit anderen wirklich einfach ist. Auch sind die Verteilungen von Lizenzen sehr angenehm(wobei ihr bei 50 Arbeitsplätzen kaum in den Genuss von der klassischen Office Lizenzproblematik mit Usern auf Device CALs etc gekommen seid).


Und auf den ganzen lokalen Kram kann man so oder so nicht verzichten.DNS braucht man. Ohne geht schlicht nicht. Muss halt nicht unbedingt von einem MS Server kommen, aber das ganze auf einer Fritte oÄ zu haben ... will man als Admin eigentlich nicht.
Dann habt ihr RDHs vermutlich nicht aus Spass an der Freude, sondern weil es Sinn macht die Programme Zentral zu haben. Will er das auch in die Cloud werfen? Dann muss er höchstwahrscheinlich auch den SQL da hin legen, da die Programme ja die Datenbank haben wollen. Das ganze über die WAN Strecke zu machen, wird kein Spass ...
Wenn er also WIRKLICH vor hat solche Dinge in die Cloud zu legen, dann muss tatsächlich so gut wie alles in die Cloud. Wawi, SQL, RDP etc.
Das wir sicher teurer als OnPremis. Das kauft man 1x und gut ist. Cloud mietet man, bzw zahlt nach CPU Zeit oder ähnlichen Kriterien,

Da ihr dann zu 100% von der Internetleitung abhängt, braucht ihr erstens mal eine Dicke Leitung. Die muss dann auch eine garantierte Verfügbarkeit mit entsprechender Entstörzeit + Backupleitung haben.
Das alleine Sprengt ja schon die Kosten eines Betriebes von 50 Arbeitsplätzen.

Ansonsten soll er sich mal ausrechnen, wieviele Kröten er verliert, wenn die Internetleitung (oder die Cloud ) mal für ein paar Stunden weg ist, weil irgendein Bagger mal wieder zu tief gebuddelt hat. Das frisst die paar Euro, die er sich da einspart, ruckzuck auf.