professorz
Goto Top

IP Kamera für drei unabhängige Netzwerke

Hallo Administratoren!

Ich habe mir ein kleines privates Projekt vorgenommen, aber stecke in der Planung fest. Basiswissen im Netzwerken hab ich ein wenig, aber die Praxis fehlt.
Wäre großartig, wenn Ihr mir mit Produkttipps, insbesondere zum [Gateway?/Bridge?/VLAN?] weiterhelfen könntet.
Bei der [LAN/WLAN Bridge] ist das leicht (denke ich), da nehme ich zur Not einen TL-WR702N (den hab ich noch übrig) oder ähnliches.

Situation:
In unserem Haus wohnen 3 Parteien. Alle verfügen über eigene Internetzugänge (alle mit WLAN). Das soll so bleiben.
Wir wollen an der Haustür eine IP Kamera installieren, um zu sehen wer so vor der Tür steht. Gängige Systeme sind deutlich zu teuer und ein Haustelefon gibt es bereits. Wir brauchen nur die Kamera und jede Partei soll mit den jeweils vorhandenen Tablets/Notebooks im ihrem eigenen WLAN auf den Stream zugreifen können. Aber nicht auf die Netzwerke der jeweils anderen Parteien!
Es liegt ein 8-adriges Kabel am Klingelkasten/Briefkasten (hier soll die Kamera rein) sowie ein Kabel in jede Wohnung (Haustürtelefon). Davon sind jeweils 2 Adern belegt und 6 Adern frei.
Das sollte ja für ein 100mbit Netz reichen. Die Kabellängen sind maximal 15m.

Ich habe keinen Einfluss auf die Netzwerkadressen der anderen Parteien und würde nur einmalig beim Einrichten unterstützen.
Neue Kabel verlegen ist nicht angedacht.

Folgender Aufbau schwebt mir vor: (n=1...3)

[IP Kamera 192.168.100.100] ------- [Gateway?/Bridge?/VLAN?] ---E--- Ethernetkabel / VLAN n: 192.168.n.100 ------------ [LAN/WLAN Bridge 192.168.n.100 <> (feste, private IP)] -> WLAN Partei n

Den Vogel abschießen würde ich, wenn das Ganze komplett mit PoE funktionieren würde! Strom/Steckdosen wäre aber ansonsten mehr oder weniger Problemlos an die Kabelenden vorhanden.

Oder hat jemand eine andere Idee, wie man sowas aufbaut?


Danke im Voraus!
Prof

Content-Key: 330200

Url: https://administrator.de/contentid/330200

Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 06:03 Uhr

Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 22.02.2017 um 16:16:30 Uhr
Goto Top
Moin,
lass die Hände von dem Gefrickel ... Du brauchst für die Kamera ein eigenes LAN-Segment und aus den vorhandenen LAN muss in dieses Segment geroutet werden können. Wie Du dass mit den vorhandenen Klingeldrähten und diesem Grabbeltisch-WLAN-Router machen willst, bleibt Dein sahniges Geheimnis face-smile.

LG, Thomas
Mitglied: brammer
brammer 22.02.2017 um 16:17:46 Uhr
Goto Top
Halo,

kurz gesagt : vergiss es!

das Kabel was da liegt, wovon 6 Adern frei sind ist vermutlich 8 adriger Klingeldraht und kein CAT5e Kabel (oder gar besser)
Eine Netzwerk Verbindung damit kannst du vergessen, auch bei 15 m.... zumindest nicht stabil.

Du solltest eher schauen was die Haustelefon Anlage hergibt.... die meisten aktuellen Systeme kann man aufrüsten... vielleicht kann man da eine Kamera mit anbinden.

brammer
Mitglied: michi1983
michi1983 22.02.2017 um 16:19:10 Uhr
Goto Top
Zitat von @ProfessorZ:
Es liegt ein 8-adriges Kabel am Klingelkasten/Briefkasten (hier soll die Kamera rein) sowie ein Kabel in jede Wohnung (Haustürtelefon).
Ethernetkabel? Oder einfach irgendein 8-adriges Kabel?

Was für Netzwerkhardware verwenden denn die 3 Parteien? Router/ModemRouter des Providers? Modell?

Gruß
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 22.02.2017 um 16:30:28 Uhr
Goto Top
Hallo Michi1983,

es ist ein 8-adriges Klingelkabel. Ich habe das gleiche Kabel schon in meiner Wohnung benutzt um ISDN und Ethernet in einen Nebenraum zu verlegen. Klappt problemlos, darum dachte ich, dass das auch in den Keller gerade noch reichen wird. Die Kamera wird ja nicht die ganze Kapazität brauchen und Störquellen gibt's da auch keine auf dem Weg.

Ich und ein anderer Nachbar haben ne Fritzbox 7490, der dritte hatte eine Netgear, aber welche weiß ich nicht.

Danke und Gruß!
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 22.02.2017 um 16:34:46 Uhr
Goto Top
Hallo brammer,

ja, das wäre halt die kostenintensive Komplettlösung. Das Bild auf das Tablet zu bekommen hätte halt Charme. Dann muss man nicht vom Sofa aufstehen...

Grüße!
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 22.02.2017 um 16:40:51 Uhr
Goto Top
Hallo Thomas,

wäre denn eine Lösung rein über WLAN möglich?
Also eine Verteilung des Streams von der Kamera über einen WLAN VLAN Switch auf die Bridges (welche soll ich nehmen?) in die drei getrennten WLAN Netzwerke?

Danke und Gruß!
Mitglied: keine-ahnung
keine-ahnung 22.02.2017 um 16:55:46 Uhr
Goto Top
Moin nochmal,
über einen WLAN VLAN Switch
über einen WLAN-switch? Für die WLAN-Kabel face-smile?
lass die Hände von dem Gefrickel ...

LG, Thomas
Mitglied: Kraemer
Kraemer 22.02.2017 um 16:57:12 Uhr
Goto Top
Zitat von @ProfessorZ:
Dann muss man nicht vom Sofa aufstehen...
verstehe ich nicht - drückt dann die Kamera auf den Tür-Öffner?

Gruß Krämer

PS: Ich sehe da auch keinen vernünftigen Lösungsansatz
Mitglied: SFA1492
Lösung SFA1492 22.02.2017 um 16:58:57 Uhr
Goto Top
Hallo,

ich würde den gemeinsamen direkten Zugriff via LAN / WLAN vergessen. Viele IP-Kameras sind via App vom Hersteller (Tablet, Smartphone) durchs Internet zu erreichen. In dem Fall müsste man die Kamera nur über eine Partei ans Internet ranbekommen. Seitens der Sicherheit sollte das kein Problem sein, denn auf die Kamera kommt nur, wessen App Du entsprechend konfigurierst. Das geht in manchen Fällen via QR-Code, der in der Kamera-Box beliegt.

Was das Kabel angeht, so ist das natürlich ein Thema für sich. Ideal wäre Cat.5 oder besser zum Router. PoE wäre damit über einen Injektor machbar.
Handelt es sich tatsächlich nur um J-Y(St)Y-Leitung (landläufig als Klingeldraht bezeichnet), wird es schon schwieriger, aber laut den entsprechenden Herstellern nicht unmöglich. Die Fa. Allnet bietet beispielsweise eine Lösung an, womit man Ethernet samt PoE über eine Zweidrahtleitung jagen kann. Es sollen Datenraten bis 90 MBit/s erreicht werden können - selbst getestet habe ich das allerdings nicht.
Für beide Komponenten (Sender und Empfänger) sind aber auch so etwa 300 Euro fällig - aber noch weit preiswerter, als eine ordentliche Türsprechanlage mit Video.
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 22.02.2017 um 17:55:10 Uhr
Goto Top
*LOL
Dann macht man einfach gar nichts, wenn die GEZ vor der Tür steht.
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 22.02.2017 um 18:02:26 Uhr
Goto Top
Sehr guter Ansatz. Werde mich dazu mal schlau machen.

Der Einbindung über z. B. eine der Fritzboxen (über Port Forwarding?) lässt das restliche Netz geschützt und über Dynamisches DNS kommt jeder an den Stream, der Zugangsdaten hat. So meinst du das, oder?
Mitglied: aqui
aqui 22.02.2017 aktualisiert um 19:48:01 Uhr
Goto Top
Das sollte ja für ein 100mbit Netz reichen.
Vermutlich nicht... Das ist ein Lotteriespiel, denn Klingeldraht ist kein Cat Draht.
10Mbit klappt sicher aber 100Mbit wäre Zufall. Musst du probieren aber eine Garantie hast du nicht das das stabil rennt. Wenn dann besser fest auf 10Mbit setzen das wird sicher auch über Klingeldraht klappen und für HD Video reicht das mit um und bei 6 Mbit.
Ganz einfacher Test obs geht:
Nimm einfach 2 Laptops klemm die mit einem RJ-45 Stecker an den Klingeldraht an, stelle die NICs im Setup fest auf 10Mbit oder 100Mbit fullduplex und lass die mal 10 Minuten pingen.
Bleibt das konstant kannst du mit dem Draht weitermachen.
Ich habe keinen Einfluss auf die Netzwerkadressen der anderen Parteien
Das musst du auch nicht !
Wichtig ist nur das alle 3 Parteien unterschiedliche IP Netze haben, sonst ist das Vorhaben chancenloss von vorn herein.
Wenn alle oder nur 2 die dümmliche 192.168.0.0 oder .1.0 oder die üblichen FritzBox Netz mit .178.0 haben keine Chance das sicher anzubinden.
Den Vogel abschießen würde ich, wenn das Ganze komplett mit PoE funktionieren würde!
Das ist kein Probem. Es gibt sovowl Standard PoE konforme Injektoren als auch Passive wo du das über deinen Klingeldraht bekommst. Das ist alles machbar.

Du brauchst aber einen zusätzlichen Router der das gemeinsame Kamerasignal in die IP Netze der 3 Parteien routen kann. Idealerweise natürlich mit einer Firewall um die Parteiennetze zu schützen.
Auch das ist kein Thema das kann ein preiswerter 5 Port Router von Mikrotik erledigen z.B. hexLite für 40 Euro.
Ein Port verorgt die Kamera und an 3 Ports kommen die 3 Wohnungsnetze
Alles in allem ist das ein recht einfaches Unterfangen und mit der richtigen HW in einer halben Stunde erledigt.

Schwachpunkt ist der Klingeldraht. Im Worst Case bekommst du da kein Ethernet drüber obwohl 10Mbit vermutlich sicher rennt. Aber besser ist man hat einen Plan B.
Dann bleibt dir nur die Lösung WLAN Kamera.
Die bindest du oben dann wieder über einen 40€ Mikrotik Router an und zwar einen der zusätzlich noch ein WLAN Interface hat z.B. hAP.
Die Anschlussmodi der 3 Netze sind dann wieder genau gleich.
Der Einbindung über z. B. eine der Fritzboxen (über Port Forwarding?)
Vergiss das...das klappt so nicht, denn dann müsste einer die anderen Parteien in sein privates Netz lassen...nogo !
Die Kamera muss wenn du es sicher machen willst immer in ein separates IP Netz auf das alle zugreifen.
denn auf die Kamera kommt nur, wessen App
Tödlich bei vielen Cams am Markt.... Dazu sollte man nur das mal lesen um zu wissen was los ist:
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2016-4-Passwortverrat-und-Firewall-Unter ...
Security ist gleich Null bei diesen Kameras....deshalb immer separates Netz.
Mitglied: brammer
brammer 23.02.2017 um 09:16:58 Uhr
Goto Top
Hallo,

Das musst du auch nicht !
Wichtig ist nur das alle 3 Parteien unterschiedliche IP Netze haben, sonst ist das Vorhaben chancenloss von vorn herein.
Wenn alle oder nur 2 die dümmliche 192.168.0.0 oder .1.0 oder die üblichen FritzBox Netz mit .178.0 haben keine Chance das sicher anzubinden.

Da muss ich @aqui widersprechen.
mit ein bisschen NAT geht auch das ....dann wird das nur nichts mit den FB da solltest du dann über andere Hardware reden.

brammer
Mitglied: aqui
aqui 23.02.2017 um 09:22:25 Uhr
Goto Top
Na klar hat Kollege brammer hier Recht, keine Frage.
Nur, wollen wir dem TO, der eh schon wenig Ahnung hat, noch ein Static NAT Design empfehlen ?? Dann kollabiert er vermutlich völlig.
Es ist sicher einfacher mit 3 Mausklicks die Bewohner Netze anzupassen sofern man überhaupt doppelte Netze hat.
Wenn wir Glück haben hat einer einen Speedport, der andere ne FritzBüx und der nächste einen Asus Router dann passt das face-wink
Mitglied: brammer
brammer 23.02.2017 um 10:52:03 Uhr
Goto Top
Hallo,

@aqui

dass NAT technisch aufwendiger wird und damit für den TO auch problematischer in der Umsetzung war mir klar face-smile
Aber technisch möglich ist es....

Aber ich habe ja oben schon empfohlen die Haus Telefonanlage zu nutzen..... und nicht den Klingeldraht face-smile

brammer
Mitglied: ProfessorZ
ProfessorZ 23.02.2017 um 18:47:02 Uhr
Goto Top
Oh, die Diskussion geht ja fröhlich weiter... Danke dafür!
Ihr dürft den DAU gerne etwas fordern. face-smile will ja was lernen.

Also wenn ich dafür sorge, dass alle drei Netzwerke unterschiedliche IP Netze haben, kann ich die Kamera vom hexlite direkt in die einzelnen FBoxen/Netze streamen (VLAN muss natürlich mit eurer Hilfe eingerichtet werden...) ?

Das Thema wäre ja dann mit insgesamt etwas mehr als 100Euro erledigt...
Vorausgesetzt das mit dem Klingeldraht funktioniert. Selbiges hat sich übrigens als cat5 Kabel rausgestellt face-wink.