tecron
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Meinungen zum Thema Anwendungs-Software auf Servern

Hallo zusammen,

wie die Überschrift schon sagt interessieren mich eure Meinungen zum Thema Anwendungs-Software auf Servern und insbesondere auf Domänencontrollern.

Bei meinen Kunden erlebe ich eigentlich alles von klinisch reinen Domänencontrollern bis hin zu einer zugemüllten Kiste mit allem drauf was man sich denken kann.
Ich persönlich versuche auch die Anzahl möglichst gering zu halten, dennoch frag ich mich öfter "wo installierst du das jetzt".
Sobald ich mehrere Server zur Verfügung habe stelle ich meißt eine Maschine für Dinge wie Virenschutz-, Backup-, USV-, TK-Software, usw. ab.
Aber nicht jeder Kunde hat einen Haufen Server und so bleibt es auch nicht aus mal irgendein Tool auf einem DC zu installieren.

Vielleicht könnt Ihr ja ein paar Erfahrungen aus eurem Alltag beisteuern.

Viele Grüße
Tecron

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Printed on: April 23, 2024 at 11:04 o'clock

Member: Tezzla
Tezzla Sep 09, 2015 updated at 22:05:46 (UTC)
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Hallo Tecron,

meine persönliche Meinung zu dem Thema ist die Services an sich - wenn möglich - zu seperieren, aber nicht pro Anwendung zwingend eine eigene virtuelle Maschine. Also: Den Domaincontroller mal nur Domaincontroller sein zu lassen. Es kommt nach meiner Erfahrung auch darauf an, was du für andere Systeme laufen hast: Ob Webserver auf Linuxbasis oder Anwendungssoftware, die unter Windows betrieben werden muss. Alles kann man ja nicht zusammenfassen.

Ein Kunde von uns betreibt 43 virtuelle Server für ein 300-Mann-Haus. Da würden sich viele VMs einsparen lassen, wenn man die Anwendungen mal konsequent konsolidieren würde, z.B. viele Webanwendungen über den gleichen Webserver, wenn es deine Ressourcen hergeben.

Wie sieht denn deine Backuplösung und -strategie aus?

Viele Grüße
T
Member: Dani
Dani Sep 09, 2015 at 22:18:11 (UTC)
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Moin,
Ich persönlich versuche auch die Anzahl möglichst gering zu halten, dennoch frag ich mich öfter "wo installierst du das jetzt".
nach meiner Erfahrung geht das Debakel bereits schon los, wenn sich zwei verschiedene Programme von zwei Herstellern einen SQL-Server teilen und Hersteller A sagt "Patch einspielen" und Hersteller B "Patch nicht installieren". So geht das zum Teil auch bei .NET - Framwork oder Windows/Office Update. Spätestens dann beist du dir in den Arsch.

Da würden sich viele VMs einsparen lassen, wenn man die Anwendungen mal konsequent konsolidieren würde, z.B. viele Webanwendungen über den gleichen Webserver, wenn es deine Ressourcen hergeben.
Auch hier muss gegeben sein, dass alle Anwendungen mit der selben ASP/PHP/Javaversion sauber funktionieren. Wenns von einem Hersteller kommt ist es realistisch... natürlich auf Fachprogramme bezogen.

Ein anderer Aspek sind Ausfälle und Wartungsarbeiten. Um so mehr Anwendungen einen Server teilen um so schwieriger ist evtl. die Überprüfung der Supportmatrix bei Windows/SQL-Updates mit den Herstellern. Fällt der Server aus, sind x Programme nicht mehr nutzbar. Wenn auf Grund der Komplexität ein Wartungsfenster nachts stattfinden muss, spielt die Häufigkeit ebenfalls eine Rolle.

Das Thema ist vielseitig und es müssen sich über verschiedene Vor/Nachteile gut nachgedacht werden. Lizenzkosten und Speicherplatz sind die einfachsten Argumente. Aber Arbeitszeit und Aufwand sind genauso wichtig.


Gruß,
Dani
Member: Tecron
Tecron Sep 09, 2015 updated at 22:22:44 (UTC)
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Ja ich meinte natürlich auch 1 Maschine für alles und nicht pro Anwendung.
Teilweise ist das auch genau die Backup-Maschine, was nicht zwangsläufig immer ein Server sein muss. Das meißte läuft bei mir mittlerweile über Veeam auf einer separaten Hardware.
Anzahl, Lagerort, Rotation der Speichermedien bestimmt letztenendes der Kunde, meißtens ist es aber eine oder mehrere gespiegelte NAS-Systeme und eine USB Kopie zum raustragen.
Die DCs versuche ich wie gesagt auch so sauber wie möglich zu halten.

Zitat von @Dani:
Ein anderer Aspek sind Ausfälle und Wartungsarbeiten.

Da muss ich dir tatsächlich zustimmen, aktuelles Beispiel:
Terminalserver mit 40 Usern, davon nutzen aber nur 3 User Software XYZ welche alle paar Wochen gepatcht werden muss.
Also wegen 3 Usern alle 40 User rauschmeißen und Rebooten. Dafür habe ich z.B. jetzt einen eigenen Server installiert, absolut sinnvoll.
Member: Vision2015
Vision2015 Sep 10, 2015 at 04:53:04 (UTC)
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Da muss ich dir tatsächlich zustimmen, aktuelles Beispiel:
Terminalserver mit 40 Usern, davon nutzen aber nur 3 User Software XYZ welche alle paar Wochen gepatcht werden muss.
Also wegen 3 Usern alle 40 User rauschmeißen und Rebooten. Dafür habe ich z.B. jetzt einen eigenen Server installiert, absolut sinnvoll.

natürlich ist das sinnvoll, aber warum gleich die user rauschmeißen und rebooten ?
bei 40 usern sollte der admin und der chef mal über eine ts farm nachdenken-
allerdings, warum wird das nicht nachts gemacht, bzw abends, oder werden wartungen etc. auch tagsüber gemacht ?

aber zurück zu frage, auf meinen DC´s kommt in der regel nix drauf, evtl. nen portscanner...
in der regel ist das ja auch eine kundenfrage- da sage ich immer: große wünsche, kleine server und kein geld face-smile
natürlich muss man auf sw abhänigkeiten achten, dem kunden das beizubringen, dauert länger als eine neue VM installieren...
frank
Member: ArnoNymous
ArnoNymous Sep 10, 2015 at 07:34:10 (UTC)
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Ein Management-Server ist natürlich immer ganz praktisch.
Wenn es nicht geht, dann soll der Kunde entweder Geld für Einen in die Hand nehmen, oder es wird auf vorhandene Server verteilt.
Aber dann muss man ihm auch erklären, dass das eine unsaubere Lösung ist, die zu vielen Problemen und im Zweifelsfall auch zu längeren Ausfallzeiten führen kann. Nicht wenige Kunden nehmen dann halt die Kosten für einen eigenen Server (ob VM oder Blech) inkauf.
Member: Tezzla
Tezzla Sep 10, 2015 at 14:21:45 (UTC)
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Zitat von @Dani:

Da würden sich viele VMs einsparen lassen, wenn man die Anwendungen mal konsequent konsolidieren würde, z.B. viele Webanwendungen über den gleichen Webserver, wenn es deine Ressourcen hergeben.
Auch hier muss gegeben sein, dass alle Anwendungen mit der selben ASP/PHP/Javaversion sauber funktionieren. Wenns von einem Hersteller kommt ist es realistisch... natürlich auf Fachprogramme bezogen.

Natürlich muss es von den Versionen her passen, was es bei diesem einen Kunden auch wirklich tut. Hier laufen allein drei Webserver mit der gleichen Apache/PHP Version etc. Man kann ja nicht alles einfach in eine Umgebung zwängen, nur weil sich die Services ähneln face-wink

Es kommt sowieso auf das Umfeld an. Du solltest stets die Fragen im Kopf haben, was eine Konsolidierung auf einer Maschine alles für Folgen mit sich bringt - positive wie negative. Natürlich ist es schonender für Arbeitszeit und Geld, wenn alles wunderbar läuft. Verreckt das eine Blech oder die eine VM, dann ist im Haus sehr schnell Stillstand. Den Verdienstausfall sollte man in seiner Kalkulation immer mit berücksichtigen, was man wirklich spart, wenn man an der Ecke weniger im Vorfeld investiert oder investieren möchte.

Viele Grüße
T