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OpenSource Groupware

Hallo,

ich suche eine Groupware als Alternative zum Exchange.

Wesentliche Aufgaben sind die Handhabung von E-Mails (persönliche und gemeinsam genutzte Postfächer) und (gemeinsam genutzten) Kalendern, als Clients kommen iPhones, Android-Geräte und Outlook zum Einsatz.

Wichtig wäre mir, dass das Ganze *nicht* via IMAP angesprochen wird und keine Outlook-AddIns oder APPs benötigt werden.

Bitte vermeidet, jetzt halbherzig in falscher Hilfsbereitschaft irgendwelche Begriffe zusammenzugoogeln (das kann ich selber), ich bin eher auf der Suche nach konkreten Erfahrungen und MitForuminst*inn*en, die so etwas wirklich produktiv im Einsatz haben und entsprechend Erfahrung vorweisen können.

Als Unterbau steht in meinem Testszenario ein "Debian Jessie" mit exim4 zur Verfügung. Ich könnte mir auch vorstellen, auf Stretch und postfix zu schwenken - allerdings habe ich halt das durchkonfigurierte Jessie im Backup und möchte nach Möglichkeit immer die gleiche Ausgangsbasis für meine Evaluierung nutzen.

Bis jetzt habe ich mich ca. eine Woche ergebnislos mit kolab beschäftigt. Das kommt für mich nicht in Frage, da apt-pinning genutzt wird und grundsätzliche Dinge nicht funktionieren. Die Dokumentation bezüglich der Community-Edition ist schlichtweg "ungenügend" und den Umgang in der Community finde ich - vorsichtig ausgedrückt - ausgesprochen fragwürdig. Zumindest in den Bereichen, die man als nicht angemeldeter Benutzer zu Gesicht bekommt face-smile

Gruß,
Jörg

Content-Key: 355590

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Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 08:03 Uhr

Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 21.11.2017 aktualisiert um 16:23:54 Uhr
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Hallo Jörg,

es ist bei mir schon ca. 2 Jahre her als ich verschiedene Systeme verglichen habe.
Fazit damals: Nur Microsoft Exchange ist Wares.

Alles andere funktionierte nicht so wie man das erwartet.
Dazu gehörten Dinge wie: Plugin für Outlook notwendig, Synchronisierungsfehler, Verwaltung "doof", Probleme mit Smartphones, Probleme mit Autodiscovery bei IOS oder/und Android.
Strato hatte damals auch so eine Exchange-Variante.
Die Einrichtung und Nutzung war damals voll die Tonne. Ich gehe davon aus, dass die das richtig betreiben.

Vergleichbare Probleme hatte ich mit Exchange oder hosted Exchange nie.

Vieleicht hat sich ja in diesem Thema auch etwas bewegt.

Stefan
Mitglied: 117471
117471 21.11.2017 um 16:36:54 Uhr
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Leider das Thema verfehlt. Hier noch mal ein paar Zitate aus meinen ursprünglichen Beitrag:

Bitte vermeidet, jetzt halbherzig in falscher Hilfsbereitschaft irgendwelche Begriffe zusammenzugoogeln...

[...]

Als Unterbau steht in meinem Testszenario ein "Debian Jessie" mit exim4 zur Verfügung. Ich könnte mir auch vorstellen, auf Stretch und postfix zu schwenken...

Gruß,
Jörg
Mitglied: 117471
117471 21.11.2017 um 16:38:12 Uhr
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Hallo,

Zitat von @StefanKittel:

Vieleicht hat sich ja in diesem Thema auch etwas bewegt.

Genau das hoffe ich auch und ich teile deine Beobachtungen. Wetten, dass Du hier interessiert mitliest? face-smile

Gruß,
Jörg
Mitglied: Penny.Cilin
Penny.Cilin 21.11.2017 um 16:46:41 Uhr
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Zitat von @117471:

Hallo,
Hallo,

ich suche eine Groupware als Alternative zum Exchange.
Sorry für den Einwand, aber Exchange hat nichts mit Groupware zu tun, bzw. ist keine Groupware.
Groupware ist mehr viel mehr als E-Mail.

Gruß,
Jörg

Gruss Penny
Mitglied: 117471
117471 21.11.2017 um 16:49:04 Uhr
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Hallo,

Zitat von @Penny.Cilin:

Groupware ist mehr viel mehr als E-Mail.

Exchange auch face-smile

Gruß,
Jörg
Mitglied: the-buccaneer
the-buccaneer 21.11.2017 um 17:27:54 Uhr
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Ich häng mich mal dran, da ich auch immer noch nix gefunden habe, das mir den SBS ersetzt...
Meine letzte Recherche (vor ca. 1,5 J.) hatte mich in Richtung Zarafa geführt. Da scheint immerhin die Outlook-Anbindung mit MAPI ganz gut zu klappen. Hatte es aber nur kurz auf einer VM installiert und dann doch nochmal den SBS aufgesetzt...
Grund war, dass ich den aus dem Stand installieren und supporten konnte.

Also ähnliches Ergebnis wie Stefan.

Problem ist halt immer, dass man die Lösungen so schwer auf ihre Alltagstauglichkeit testen kann, ohne selber länger damit zu arbeiten.

Fände es auch superspannend, wenn jemand der von Exchange auf eine der Alternativen umgestiegen ist, mal ein paar Erfahrungen posten könnte...

Oder ist die Nische doch noch so klein, dass alle nachwievor Exchange verwenden???

Gruß
Buc
Mitglied: 117471
117471 21.11.2017 aktualisiert um 17:42:08 Uhr
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Hallo,

Zitat von @the-buccaneer:

Ich häng mich mal dran, da ich auch immer noch nix gefunden habe, das mir den SBS ersetzt...

Aber gerne. Ich behaupte mal, eine Frage gestellt zu haben, die diverse Leute brennend interessiert. Insofern erlaube ich mir mal, hier ein bisschen zu moderieren und meine Erfahrungen zu teilen face-smile

Aktuell bin ich seit ca. 2 Stunden bei kopano.

Aktuell habe ich hier (noch?) das Gefühl, dass es sich um eine ausgesprochen "ehrliche" Software handelt, die ich auch mit mir bekannten Mechanismen (fetchmail & Co.) anreichern kann. Für euch mag' das grausam klingen, aber eigentlich bin ich eh' eher der Shell-Typ und würde den ganzen Krempel auf die lokalen User, die Datenbank, das Frontend und die Schnittstellen zu den Devices reduziert wissen.

Grundsätzlich bleibe ich beim SBS2011. Zum Einen, weil der nach xx Jahren immer noch in allen Punkten "grün" anzeigt und zum Anderen, weil ich den bei diversen Kunden im Einsatz habe. Sicherheitstechnisch gehe ich eher in die Richtung, das Ding weitestgehend zu isolieren. Momentan habe ich z.B. einen reversen Apache2-Proxy (mit LE-Zertifikat) und einem fetchmail davorgeklemmt...

Gruß,
Jörg
Mitglied: falscher-sperrstatus
falscher-sperrstatus 21.11.2017 um 17:56:26 Uhr
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Kommt drauf an, wenn du Windows als Clients einsetzt - bleib beim Exchange. Beim Rest kann man dann Case Studies anstrengen. Am Ende artet alles andere doch wieder nur in Gefrickel und tertiär Probleme aus.
Mitglied: stefaan
stefaan 21.11.2017 um 18:27:55 Uhr
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Servus,

Zimbra sei hier noch genannt.
Wir verwenden nur den Webclient und mobil Mails per IMAP bzw Kalender per davical/Android bzw. iOs nativ.
Für vollständige Unterstützung von Outlook und Mobildevices kommst du ohne Zusatzsoftware (Network Edition gegen Einwurf von $$$) nicht aus.

Exchange vollständig nachbauen hat noch nie wirklich gut funktioniert, besonders wenn es Outlook sein muss...

Grüße, Stefan
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 21.11.2017 um 18:48:09 Uhr
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Hallo,

wo hier gerade davical genannt wurde.
Autodiscover ist auch ein entscheidender Punkt. Zumindest für mich.
Man kann unter Outlook, Android und IOS einfach ein Postfach mit Email-Adresse und Kennwort hinzufügen und ist fertig.
Ja, man braucht Outlook dafür unter Windows und MAC. Sonst macht es keinen Spass. Mac-Mail und -Kalender sind nur halbherzig.

Für mich bleiben bei Exchange 3 Nachteile:
- Kosten (für Exchange und Outlook)
- Abhängig von Outlook unter Windows und MAC
- Abhängig von Microsoft. Kein Einblick in die Software wie bei Linux z.B. üblich.

Damit kann ich sehr gut leben.

Stefan
Mitglied: hendrix3er
hendrix3er 21.11.2017 um 19:00:47 Uhr
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Hallo,

ich nutze Kopano (ehemals Zarafa) und bin von der Nutzbarkeit begeistert. Hauptsächlich nutze ich die WebApp was mir einen Zugriff von jedem Internet PC aus ermöglicht und OS unabhängig ist (natürlich ist hier Vorsicht geboten!).
Auf Tablets habe ich mit der WebApp unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In einigen Fällen ist die Bedienung auf dem Tablet oder Smartphone sehr holprig und die WebApp wird auf kleinen Displays nicht mehr bedienbar dargestellt.
Allerdings stehen auf Smartphones und Tablets in aller Regel alle benötigten Apps zur Verwaltung von Terminen, Kontakten, Aufgaben und E-Mails bereit. Notizen werden offenbar nur mit dem iPhone synchronisiert.

Die Anbindung von Outlook 2013 oder höher ist nur über Z-Push (ActiveSync) möglich. Es gab mal die Möglichkeit Outlook über eine Zusatzsoftware via MAPI zu verbinden, das ist meines Wissens aber nicht mehr supportet oder wird in Kürze eingestellt.
Outlook Plugins haben bei der Anbindung via Z-Push manchmal Probleme. Das habe ich aber nur in einem Fall festgestellt.

Unsere Installation basiert auf Univention wodurch die Installation und Updates relativ einfach von der Hand gehen.
Es kommt aber in seltenen Fällen auch zu Problemen wodurch ein händischer Eingriff erforderlich wird.

Kopano stellt eingene Shellkommandos zur Verfügung.
Das Backup sowie der Restore laufen komplett in der Shell. Automatisierung ist somit sehr leicht umsetzbar.
Wer keine Angst vor der Shell hat bekommt sowohl das Backup als auch den Restore inkl. Single Item Restore leicht durchgeführt.
Mit Entwicklergeist kann man sich selbst eine Weboberfläche zum Backup und Restore bauen.
Vielleicht gibt es hierfür eine fertige Lösung!?

Da es sich in meinem Fall um eine sehr kleine Installation handelt, kommt der Server mit relativ wenig Speicher aus.

Der Support reagiert zügig und ist professionell.
Je nach erworbener Maintanance ist der Support via Community (kostenlos), per Mail oder auch telefonisch 8x5 oder 7x24 erreichbar.
Ggf. müssen Supportblöcke nachgekauft werden.

Seit ich Kopano/Zarafa einsetze habe ich kein einziges Mal dringend Support benötigt.
Je nach Unterbau läuft Kopano sehr stabil.
Kleine Probleme gibt es aber auch hier welche je nach Ort und Fehlertoleranz der User mehr oder weniger ins Gewicht fallen.

Da es naturgemäß unter Linux und einer Opensource Software sehr viele Stellschrauben gibt, kann man sich auch jedes beliebige Fehlerbild herstellen. Anders herum kann man aber auch im Fehlerfall nach erfolgreicher Analyse an allen Schrauben drehen!

MS-Exchange bietet hier nur ein breites Spektrum vordefinierter Knöpfe mit Beschriftung. Die Möglichkeit hier was kaputt zu spielen ist im Vergleich geringer. Die Möglichkeit von Reparaturen aber auch.

In beiden Fällen gilt: man sollte sich peinlich genau an den Installation-Guide und die BestPractice halten um einen Zuverlässigen Mailserver zu erhalten.


Vg
Hendrik
Mitglied: 108012
108012 21.11.2017 um 20:23:33 Uhr
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Hallo,

ich suche eine Groupware als Alternative zum Exchange.
Darf es auch etwas kosten und wenn ja wie viel denn?
Für wie viele Klienten (Mitarbeiter) soll das denn sein?
Oder soll es ausschließlich OpenSource Sfotware sein die ""free"" ist also kostenlos angeboten wird.

Wesentliche Aufgaben sind die Handhabung von E-Mails (persönliche und gemeinsam genutzte Postfächer)
und (gemeinsam genutzten) Kalendern, als Clients kommen iPhones, Android-Geräte und Outlook zum Einsatz.
Ok das können zum Einen einzelne Server sein oder zum anderen auch zusammen "gebaute" und kompatible Suiten
oder Programme, wie hättest Du es denn gerne?

Wichtig wäre mir, dass das Ganze *nicht* via IMAP angesprochen wird und keine Outlook-AddIns oder APPs benötigt werden.
Also mein aufrichtiger Rat an Dich (Euch), wer Outlook nutzt sollte auch bei MS Exchange bleiben! Und wer wechseln will,
möchte oder sogar muss, sollte auch andere Klienten oder via Webfrontend arbeiten wollen! Ich weiß ist nicht sehr populär
aber es passt nur zu gut und ist ehrlich.

Als Unterbau steht in meinem Testszenario ein "Debian Jessie" mit exim4 zur Verfügung. Ich könnte mir auch vorstellen,
auf Stretch und postfix zu schwenken - allerdings habe ich halt das durchkonfigurierte Jessie im Backup und möchte
nach Möglichkeit immer die gleiche Ausgangsbasis für meine Evaluierung nutzen.
Also bei den kompletten Servern ist das meist nicht Debian Jessie und das schränkt einen noch mehr ein!
Und noch lange nicht alle Programme und Suiten sind Debian "like", also bist Du nun bereit hier Abstriche
zu machen oder absolut gar nicht?

Citadel
Ist ein Platzhirsch und seit 1987 im Geschäft und somit nicht gleich wieder nachdem man damit "warm" geworden ist
"weg vom Fenster"! Es werden eben auch Debian Pakete angeboten und der Umfang an Funktionen ist auch recht groß.
100% OpenSource und free to use.

Horde Groupware
Kann alles was gewünscht ist und ist auch mit MS Outlook kompatibel.

Zimbra Collaboration & Zimbra Desktop
Ist schon länger am Markt und bietet einen guten Service an allerdings mit Outlook Connector und kann auch mittels
vieler Addons erweitert werden wenn der Bedarf besteht. Kostet aber auch Geld und ist von daher mit einem agileren
Support eventuell eine echte Alternative zu anderen Anbietern.

Kopano & Mattermost
Die hast Du ja selber schon kennengelernt. Ist nicht billig aber eigentlich was Du suchst.

SOGo
Ist ein kompletter Groupware Server der zu 100% kompatibel zu MS Outlook ist, weiter unten kann man sich in einen
Test Account einwählen und sich ein besseres Bild von der Software machen.

Zentyal Server
Kann als vollwertiger Ersatz zu der ehemaligen MS SBS Serie gezählt werden und kann sicherlich auch noch mehr
anbieten bzw. sich noch weiter "auf bohren" oder erweitern lassen!

UCS - Univention Corporate Server
Kann mittels Paketen von EGroupware, Horde, Kolab Enterprise, Kopano, OX APP Suite und tine 2.0 aufgewertet werden.
Ist schon länger am Markt und bietet alle Grundfunktionen an.

SME Server
Nicht ganz das was Du hier nachfragst aber besser als Debian und "exim4" auf alle Fälle, verwendet CentOS und
kann sicherlich auch mittels Softwarepaketen aufgepeppt werden.

IceWarp
Ist neu und noch etwas unbekannt sieht aber total schick aus und soll voll kompatibel mit MS Outlook sein!
Rein von daher sei er hier kurz erwähnt.

Als "Stand Alone" und Linux basierenden Unterbau würde ich aber eher zu CentOS tendieren, denn das kommt
schon vor gehärtet und zusammen mit Postfix hat man alles was man braucht, die sind auch beide schon länger
am Markt und man hat gute Kontaktmöglichkeiten im Fall der Fälle.

Als komplette Server würde ich mir hier auch nur Zentyal oder UCS wählen und als Suite Kopano oder Zimbra
da beide recht weit verbreitet sind, einen vertraglich zugesicherten Support anbieten und ein Forum haben.

Gruß
Dobby


P.S. Als Heimanwender nutze ich sicherlich nichts von dem was ich hier aufgezählt habe, aber als ich die Resonanz
aller Nutzer von solchen OpenSource Groupware-Lösungen zu Deinem Beitrag sah habe ich mir gesagt dann opfere
ich mich eben!