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RAID-Frage

Ich habe einen PC mit einem Asus A7V133-Board und zwei identischen Festplatten. Das ganze soll ein Server mit Windows 2000 Server und RAID 1 werden.


Jetzt die Fragen:

1. Macht es mehr Sinn, die RAID-Funktionalität des Mainboards zu nutzen oder die von Windows 2000 Server

2. Wenn ich den RAID des Mainboards nutze, wie gehe ich vor? Erstelle ich erst ein RAID-Volume und installiere dann Windows? Oder installiere ich Windows erst auf einer Platte und erstelle daraus dann ein RAID-Volume?

3. Wenn ich RAID von Windows nutze, kann ich dann überhaupt die Platte, auf der das Betriebssystem liegt, mit einbeziehen?


Danke im Voraus ....

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Member: Supaman
Supaman Jul 04, 2006 at 10:29:13 (UTC)
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ich würde die raid funktion des mainboards benutzen. dazu definierst du im bios des raidcontrollers das raid und stellst das raid als boot-device ein. für das betreiebssystem wird das raid-volume als ein pysikalisches gerät dargestellt, egal aus wievielen platten es tatsächlich besteht. weiterhin musst du bei der windows installation direkt am anfang f6 drücken und den entsprechenden teiber angeben, damit das volume erkannt wird.

wenn man mit windows-software-raid arbeiten will, brauchst du eine windows server installation. in dem falle wird erst das system auf einer platte erstellt und später die spiegelung eingerichtet.
Member: SarekHL
SarekHL Jul 04, 2006 at 10:34:53 (UTC)
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ich würde die raid funktion des
mainboards benutzen. ...

wenn man mit windows-software-raid arbeiten
will, brauchst du eine windows server
installation. ...

Welche Vor- und Nachteile haben die beiden Varianten denn?


ich würde die raid funktion des
mainboards benutzen. dazu definierst du im
bios des raidcontrollers das raid und
stellst das raid als boot-device ein.
für das betreiebssystem wird das
raid-volume als ein pysikalisches gerät
dargestellt, egal aus wievielen platten es
tatsächlich besteht.

Das heißt also, erst RAID einrichten, dann Windows installieren, richtig?
Member: leknilk0815
leknilk0815 Jul 04, 2006 at 10:51:13 (UTC)
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Hi,

zweite Frage: bei Raidkontroller IMMER erst das Raid einrichten, dann das OS (wie oben beschrieben, taucht das Raid im OS dann als eine Platte auf, egal, wie viele es wirklich sind)

erste Frage: Wenn der Raidkontroller richtig funktioniert, hast Du den Vorteil, daß, wenn eine Platte (bei Raid1) abraucht, Du trotzdem booten kannst, ohne was zu tun
Nachteil: das ist die Theorie, in der Praxis entwickeln diese Billigteile teils ein Eigenleben und machen Dir dann das Leben zur Hölle, weil dann nichts mehr geht und die Daten ggf. futsch sind

Spiegeln über OS: läuft eigentlich sauber, Nachteil ist, daß, wenn z.B. die Platte ausfällt, auf der installiert wurde, steht auf dieser in der Boot.ini der Verweis auf sich selbst. Wenn Du nun mit der gespiegelten Platte booten willst, steht hier der gleiche Hinweis, allerdings eben auf die defekte Platte (da gespiegelt, identisch!). Abhilfe: Boot.ini vor dem booten modifizieren (macht man i.d.R. vor dem runterfahren, wenn man dran denkt) oder eine Bootdisk mit angepasster boot.ini.

Gruß - Toni

Edit: oder vor dem booten die Platten austauschen
Member: Supaman
Supaman Jul 04, 2006 at 10:51:27 (UTC)
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hardwarelösung: erst raid einrichten, dann windows installieren

softwarelösung: erst windows, dann raid einrichten

hardware-raid würde ich immer bevorzugen, da man nie weis ob windows-raid nicht die daten irgendwie zermüllt. außerdem musst du bei sofware raid zwingend eine server variante nehmen - oder ein normales irgendwie patchen.

einziger nachteil der hardwarelösung: du musst beim start der installation den treiber mitgeben.
Member: leknilk0815
leknilk0815 Jul 04, 2006 at 11:02:39 (UTC)
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@Supaman:

falls Du mit Hardware- Raid einen "richtigen" Kontroller meinst, gebe ich Dir recht.
Falls Du die Billigteile für 30€ oder die auf den Boards meinst, muß ich widersprechen, das Zeug taugt nicht mal für den Mülleimer (das sind leicht modifizierte Software- Lösungen mit ein klein wenig Hardware, damit es nicht gleich jeder merkt).
Manchmal funktionieren sie, manchmal eben nicht.
"Manchmal" - diesen Begriff gibt es im Server- Umfeld nicht!

Gruß - Toni

P.S.: Es gibt im Forum jede Menge Beiträge über die "Qualität" dieser Produkte, falls Du ein nicht widerlegtes positives Argument finden solltest, schreib es, da wurde dann wohl was übersehen...
Member: superboh
superboh Jul 05, 2006 at 01:15:44 (UTC)
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Dem kann ich nur zustimmen. Ein Software-RAID ist definitiv besser als so ein Quasi-Hardware-Raid.
Weil wirklich in Hardware verteilt das Raid die Daten auch nicht, sondern die Daten werden über den Treiber (Software) auf beide Platten geschrieben.

Wenn Dir das Mainboard abraucht (der der Controller) brauchst Du meist den gleichen Controller wieder um an die Daten zu kommen. Bei einem Software-Raid hängst Du die Platten in einen anderen Rechner und bindest sie neu ein - das wars.

Ausserdem habe ich immer ein ungutes Gefühl wenn ich eine Platte bei einem dieser "Soft-Hardware-Raids" tausche, ob er denn auch die richtige Platte als Quell-Laufwerk nimmt.
Oft muss man das händisch an der Plattenbezeichnung und der Seriennummer entscheiden.

Gruß,
Thomas
Member: dasistgeheim
dasistgeheim Jul 05, 2006 at 07:30:04 (UTC)
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Für wirkliches Hardware Raid wirst du wohl in die Tasche greifen müssen und dir einen Vernünftigen Controller kaufen, da sonst wie oben beschrieben etliche Probleme auftauchen können. Zu dem wurde ja gesagt das das nur ein Quasi Raid ist wenn du das von dem MB benutzt, also geht es wieder zu lasten der CPU, genau wie bei einem Software Raid.

Vor ein paar Monaten hab ich mal gegooglet und herrausgefunden, dass die onboard Raids genauso Software Raids sind, zudem wurde dort beschrieben dass die Performance dieser billig onboards Raids nicht wirklich steigt, bzw. sogar sinken kann (musst mal selber googlen)

Kommt halt immer drauf an was du haben möchtest. Wenn du nur deine Daten ohne das OS Spiegeln möchtest, pack beide Festplatten unter einem Windows Server als dynamische Datenträger, erstelle jeweils für deine Daten die Partitionen und lass die sich spiegeln, so kannst du auf JEDENFALL die Daten bei einem Hardware ausfall später in andere Systeme einbinden, was durch einen onboard Raid Controller durchaus zu einem Problem führen könnte.

Sehr hilfreich sind Wechselrahmen, sowie Festplatten und Mainboard Hardware die Hot swap funktionalität bieten (Austausch der Platten im wechselnden Betrieb).

Wie gesagt beschreib doch mal genauer was du machen möchtest und wo du Wert drauf legst.

Kleiner Tip: bevor du anfängst wichtige Daten aufzuspielen, spiel einfach mal ein Scenairo durch, das heisst Zerstör vorher Mutwillig dein angelegtes Raid System, so kann dir im Ernstfall auch erstmal nix passieren (bitte nur im übertragenden Sinne ernst nehmen) also kein Hammer nehmen und mal auf die Platten draufkloppen face-smile

gruß Schranz0r
Member: superboh
superboh Jul 05, 2006 at 08:45:38 (UTC)
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Wenn du nur deine Daten ohne das OS Spiegeln möchtest
Du kannst bei einem Software-Raid natürlich auch das Betriebssystem spiegeln.
Member: Metzger-MCP
Metzger-MCP Jul 05, 2006 at 10:24:45 (UTC)
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Ich lese hier immer Server, ist das ein Richtiger Firmen Server ( Server betriebsystem ) oder ein Pseudo Server für zuhause ( altes Windows dient falls Fileserver ) ?

Falls ich etwas überlesenhabe bitte ich um eine kleine notiz face-smile

Ich denke das Problem sollte man auch von dem Aspeckt aus sehen, wofür brauche ich es, und was soll es mich kosten dürfen.


Firma

Für eine Firma steht für mich nur eins fest, Hardware SCSI Raid Lösung ( Raid 5,6,7 ) mit
ordentlicher Datensicherung. Hier regelt der Controller die Datenströme alleine, die CPU
wird nicht viel belastet. Was der Kontroller bekommt wird auch geschrieben.

Private

Würde ich eigentlich auch zu einer "" Pseudo "" Hardware Lösung greifen.
Vorteil keine weiteren Kosten ausser Platten. Ich habe noch nie mit den
Onboard Biestern Probleme gehabt. Mir sind da auch schon 3 Platten mittlerweile
abgeraucht. Nie hatte ich jemals da ein Problem gehabt. Image-Erstellungen mit
Imagesoftwaren sind auch unproblematisch, habe da auch höhere Tranfserraten als
mit single Platten. Hier regelt der Controller auch die Datenströme alleine. Sonst
kann ich mir die höheren Tranfser Raten nicht erklären.

Von Software Raid's halte ich eigentlich nichts. Die Daten könnten durch ein neuen Treiber oder Kopierschutztools oder andere Software verfälscht werden. Desweiteren wird der Prozessor belastet, was die System Leistung reduziert.

Für wichtige Daten mache ich sowieso immer eine Datensicherung. Daher ist es meiner Meinung nach egal ob Hardware oder Software Lösung. Ist mein System tot oder mein
Controller platt, meine Daten habe ich auf jeden Fall.

Mfg Metzger
Member: Metzger-MCP
Metzger-MCP Jul 05, 2006 at 10:29:34 (UTC)
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face-smile verklickt
Member: leknilk0815
leknilk0815 Jul 05, 2006 at 11:10:31 (UTC)
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Hi,
also noch mal ein Erfahrungsbericht von mir:

Ich hatte so ein Ding (PCI Billigmüll für 30€) in meinen W2K- DC (daheim) für die Datenpartition, System auf SCSI- HW Raid (gottseidank).

Gelegentlich, ohne Fremdeinwirkung (die Kiste wird nie angefasst) sin plötzlich keine Daten mehr da, alle Laufweke auf den Clients weg.

Grund: Der Kontroller ist lt. dem mitgelieferten Tool nicht vorhanden.

Also Reboot, beim scan der Platten (wo normalerweise beim Kontroller zwei IDE auftauchen sollten) - no Disks

Maschine ausgeschaltet, wieder eingeschaltet - alles wieder OK, Kontroller da, Platten da, Daten da.

Dieses Spielchen wiederholte sich unregelmäßig

Ich hatte dann mal getestet, was passiert, wenn eine Platte abraucht. Dazu habe ich im Betrieb die Stromzufuhr von einer Platte entfernt. Betrieb ging weiter, nur nach einem Reboot war der Kasten nicht mehr dazu zu bringen, ohne Rebuild auf eine neue Platte Daten rauszurücken. Das zugehörige Rebuild- Menü ist auch nicht gerade dazu angetan, die Nerven zu beruhigen, da man hier raten kann, was Quell- und Ziellaufwerk ist.

Einen Test mit dem Bootsystem in Verbindung mit Müllkontroller habe ich mir erspart, da man das Ergebnis bereits ahnen kann.

Ich habe dann bei nächster Gelegenheit den Kontroller ausgebaut und fahre seither wieder mit einer Platte, die ich per WOL jede Nacht auf einen Client spiegle. Das ist stressfrei und sicherer als eine vermeintliche Spiegelung in der Kiste, die Dir bei Bedarf dann den Finger zeigt.

Fazit: Ein Bootsystem mit SCSI und Raid0 ist eine bombensichere Sache im Vergleich zu einem Raid1 auf Müllkontroller; und bei einem Raid0 Bootsystem weiß ich dann wenigstens, wem ich eine auf die Birne geben muß...

Gruß - Toni