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Server 2008 R2 RDS: Seamless Application für Linux Clients

Hallo Zusammen,

wir haben einen Windows Server 2008 R2 mit Remote Desktop Services.
Als Clients werden Open Suse Clients eingesetzt.

Am liebsten würde ich nur bestimmte Applikationen des TS für die Linux Clients bereitstellen, ohne dass die Nutzer in einer kompletten Remote Desktop Umgebung arbeiten müssen.

Über Tipps und Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

Content-Key: 208430

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Printed on: April 19, 2024 at 02:04 o'clock

Member: departure69
departure69 Jun 21, 2013 at 11:38:23 (UTC)
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Hallo.

Ich vermute, weil Du es im Text nicht erwähntest, daß Ihr kein Citrix einsetzt, sondern nur auf das RDP-Protokoll setzt (wogegen nichts einzuwenden ist, Citrix bringt zwar Vorteile, die aber nicht jeder braucht).

Somit benötigst Du unter Linux einen RDP-Client. Ich weiß nicht ob und welchen Open Suse da schon mitbringt, aber Referenz für einen RDP-Client unter Linux ist eigentlich dieser hier:

http://www.rdesktop.org/

Ich kenne diesen Client nicht, doch normalerweise kann ein RDP-Client, der diese Bezeichnung ernsthaft trägt, anstatt dem vollen Remotedesktop auch eine für RDP veröffentlichte Anwendung verbinden, die im Seamless-Modus läuft und sich somit nur als die Anwendung, die im Terminalserver läuft, präsentiert, ohne Windows-Desktop drum herum.

Im Windows-RDP-Client wird das im Register "Programme" konfiguriert, dort den lokalen Pfad zur exe-Datei auf dem Terminalserver eintragen, als Arbeitsverzeichnis das Verzeichnis, in dem die exe-Datei liegt, angeben, fertig.

Allgemein muß ich leider sagen, daß sowohl RDP- als auch ICA-Clients für Windows-Terminalserver unter Linux nicht so gut laufen wie unter Windows. Citrix behandelt den ICA-Client ("Receiver") für Linux ziemlich stiefmütterlich, eine neue Clientversion kommt für Linux manchmal erst ein Jahr später als die Windows-Version. Und der RDP-Client von www.rdesktop.org ist natürlich nur ein "Nachbau" des originalen RDP-Clients für Windows von Microsoft. Microsoft selbst bietet für Linux, verständlicherweise, überhaupt keine RDP-Clientsoftware an

Die Folgen sind teilweise erheblich:

Die Linux-Clients können noch immer nicht alle Hardware am Client an den Terminalserver durchreichen (USB-Scanner wären so ein Beispiel). Manchmal mangelt es an der übertragenen Farbtiefe. Die Performance ist schlechter. Mit dem RDP-Client von www.rdesktop.org wirst Du kein hochaufgelöstes Video vom Terminalserver am Linuxclient abspielen können, es wird fürchterlich ruckeln (geht aber ruckelfrei unter Windows auch erst mit dem RDP-Client 8 und einem Terminalserver auf Windows 2012-Basis)

Trotzdem kann man mit einem Linux-RDP-Client durchaus gut an einem Windows-Terminalserver arbeiten, wenn es sich bspw. auf reine, typische Büroarbeit bzw. auf typische Büroanwendungen beschränkt. Teste also Deine Programme. Wenn sie vom Windows-Terminalserver aus seamless und performant unter Linux laufen, ist alles paletti.

Achtung:

Auch bei der Nutzung von Linux beim Zugriff auf den TS benötigst Du natürlich die entsprechenden RDS-Cals (ca. 50,- Öhre pro Client oder Nutzer).


Mehr fällt mir jetzt nicht ein.

Wenn Du noch Detailfragen hast, schreib' nochmal!


Grüße

von

departure