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SFP Modul (miniGibic)

Guten Tag zusamnen,
ich hätte eine allgemeine technische Frage, da ich vor kurzem diesbezüglich einen Fehler hatte.
Wie funktioniert ein Verbindungsaufbei mit SFPs.
Ich habe 2 Netzwerkswitche, ein Cisco Switch und ein (guter) nobody Switch.
Diese beide Switche sind mit SFPs (über MM 50/125) angebunden.
Der Nobody zeigt ein Link, der Cisco nicht. wenn ich mir die dBm Werte am Cisco abschaue habe ich bei RX ca. -13dBm was ja meiner Meinung nach schon viel ist.
Ab wann macht der Cisco ein Link ?
ich meine sobald er Licht sieht (wie in meinem Fall) und dann müsste ein Datenverkehr stattfinden, zwar langsam aber es müsste doch gehen.
Angenomen meine MM Strecke ist 1500m lang, dann verwende ich ein MM SFP der bei 1310 2km 1G schafft,
dass sollte der SFP doch packen, rein theoretisch.
Aber wenn die Strecke 2300m lang ist, was passiert dann ? schafft er die Strecke nur mit einer geringerer Bandbreite oder sagt das " SFP" nö, das ist mir zu weit ich mach jetzt dicht ! ?
Meine zweite Frage wäre:
Was ist der Unterschied zwischen ein Multimode SFP (1310, SX, 2KM) und einem Singlemode SFP (1310, LX, 10KM) ?
Beides haben doch ein Laser LED ?

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Mitglied: LordGurke
LordGurke 29.04.2017 um 22:58:50 Uhr
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Zuerst solltest du sicherstellen, dass beide Module exakt (!) kompatibel zueinander sind.
Auf beiden Seiten muss der exakt selbe Standard unterstützt werden - Multimode und Singlemode kannst du nicht vermischen, SX und LX auch nicht, und die Wellenlängen müssen ebenfalls identisch sein.
Du haust hier teilweise Multimode und Singlemode durcheinander, deshalb frage ich danach. Denn entweder hast du Multimode mit 1000Base-SX und 850nm Wellenlänge oder du hast Singlemode mit 1000Base-LX und 1310nm Wellenlänge.

Für Strecken über 550 m sollte man (dem Standard folgend) besser immer Singlemode (1000Base-LX) verwenden.
Bei brauchbaren Kabeln kannst du das auch über die Multimode-Fasern schicken, das müsstest du dann testen. Eine gute OM2-Faser könnte die Leuchtweite schaffen, besser du hast wenigstens OS2.
Klar, kannst du mit Multimode Glück haben - aber die dreifache Strecke, die eigentlich vorgesehen ist, erscheint mir unrealistisch.

Wenn die Distanz zu groß ist resp. das Licht zu dunkel bekommst du bestenfalls garkeinen Link, schlechtestenfalls bekommst du einen mit massiv vielen CRC-Fehlern. Ein "Downgrade" auf niedrigere Geschwindigkeiten ist bei Glasfaserverbindungen nicht vorgesehen. Ein 1G-Modul kannst du nicht auf 100M umschalten - das geht einfach nicht.
Das ist nicht wie bei DSL wo die maximale Geschwindigkeit ausgehandelt wird, das ist alles sehr statisch vorgegeben und entweder funktioniert es mit den Rahmendaten oder eben nicht.

Der von dir gemessene Pegel des Lichts von -13 dBm ist nicht viel sondern für meinen Geschmack eher sehr niedrig.
Das liegt zwar noch im Rahmen dessen, was man je nach Betriebsmodus und Wellenlänge durchgehen lassen kann, aber das Licht kommt schon ziemlich schwach an - und da die Module nach ein paar Jahren Betriebszeit älter und dunkler werden...

Nachdem der Cisco aber zumindest was sieht könntest du mal probieren was passiert, wenn du auf beiden Switches das Interface fest auf Vollduplex konfigurierst und Autoneg ausschaltest. Das ist meistens das Problem wenn ein Modul link sieht und das andere nicht.
Mitglied: apranet
apranet 29.04.2017 um 23:28:50 Uhr
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Danke für Deine Antwort.
Mann ist der Boxkampf spannend...

Nein ich vermische nichts.
Ich habe SX 1310 MM SFP und OM2 Kabel
Autoneg bei LWL SFP ???

Ja ich hatte jede menge CRC Fehler face-sad
Mitglied: LordGurke
LordGurke 30.04.2017 aktualisiert um 00:06:57 Uhr
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Zitat von @apranet:
Nein ich vermische nichts.
Ich habe SX 1310 MM SFP und OM2 Kabel

OK, das sollte erstmal funktionieren. Kann auf die Länge aber noch problematisch sein (denn normalerweise brauchst du für Singlemode-Verbindungen auch entsprechende Kabel).

Autoneg bei LWL SFP ???

Naja, "Autoneg" im Sinne von "Duplex-Modus" face-wink
Die Geschwindigkeit steht zwar fest, aber du kannst den Duplexmodus noch wählen. Wenn du den auf beiden Seiten statisch auf Vollduplex festlegst, ist das zumindest eine mögliche Fehlerquelle weniger.


Ja ich hatte jede menge CRC Fehler face-sad

Das ist ein Zeichen dafür, dass die Verbindung zu schlecht ist. Wenn die SFP-Module als Fehlerquelle ausgeschlossen werden können (direkt auf kürzere Distanz testen), musst du dich vermutlich um Singlemode-Fasern bemühen.
Mitglied: Z3R0C0MM4N0THiN6
Z3R0C0MM4N0THiN6 30.04.2017 um 10:13:38 Uhr
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Hi,

hast du mal in die Spezifikationen der SFPs geschaut ab wann der (eigentlich penible) Cisco SFP ein LoS sieht?

Ich meine -13dBm sind schon recht wenig, viele machen da Schluss zumindest im SM Bereich.

Ohne Autoneg bist du zum testen auf jeden Fall erst mal besser dran.

Bei MM waren unsere Erfahrungswerte ab 500m nur zu heikel, unser Umfeld verlangt da eher SM auch wegen längeren Strecken.

Wenn möglich kannst du ja gerne mal Bilder der SFP Label und der Kabels sowie der genauen Produktnamen deiner Endgeräte einstellen, das würde die Hilfe definitiv vereinfachen.

Gruß
Mitglied: aqui
aqui 30.04.2017 aktualisiert um 12:43:22 Uhr
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Die Kardinalsfrage ist WAS für ein Cisco Modell der TO einsetzt.
Die IOS Modelle (Catalyst) machen alle per Default ein Vendor Checking auf den SFPs. Andere Hersteller wie HP ebenfalls.
Erkennen sie Fremdoptiken im Switch deaktivieren sie automatisch den SFP Port.
Die SG "Billigserie" von Cisco macht das nicht, die akzeptiert auch SFP Optiken vom freien Markt wie das Gros der anderen Billigheimer auch.

Man kann aber auf dem Cisco Catalysten das Vendor Checking deaktivieren damit sie auch Optiken vom freien Markt akzeptieren mit der folgenden Konfig:
!
service unsupported-transceiver
no errdisable detect cause gbic-invalid
errdisable recovery cause gbic-invalid


Weitere Infos zum Thema LWL und Optiken auch in diesen Threads:
SFP Module für Verbindung von CISCO SG300-28 und Mikrotik CRS109-8G-1S-2HnD-IN
Netzwerkanbindung... Wer kennt sich mit technischen details aus? LC Stecker, SC Stecker, GBIC Modulen aus
Mitglied: Z3R0C0MM4N0THiN6
Z3R0C0MM4N0THiN6 30.04.2017 um 12:45:40 Uhr
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Das ist doch nicht die Kardinalsfrage, denn der SFP läuft offensichtlich da der TO einen dBm Wert auslesen kann? Oder Irre ich mich da?


Gruß
Mitglied: aqui
aqui 30.04.2017 um 12:52:45 Uhr
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Das ist richtig.
Trotzdem sollte man dieses Verhalten bei Verwenden von LWL Leitungen bzw. Optiken immer auf dem Radar haben !
Mitglied: apranet
apranet 30.04.2017 um 14:17:26 Uhr
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Die SFPs sind für Cisco geeignet, sonst könnte ich den dBm Wert nicht auslesen.
Das ist ein 3750X.
Meine Frage ist, was passiert wenn die Strecke weiter ist als der SFP kann, natürlich nicht übertrieben weit. Mach das SFP zu oder fährt er mit einer geringere Bandbreite weiter.
Die Zweit Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen ein Multimode SFP und Singlemode, wenn beide mit 1310 senden ?
Mitglied: LordGurke
Lösung LordGurke 30.04.2017 aktualisiert um 15:00:31 Uhr
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Zitat von @apranet:
Meine Frage ist, was passiert wenn die Strecke weiter ist als der SFP kann, natürlich nicht übertrieben weit. Mach das SFP zu oder fährt er mit einer geringere Bandbreite weiter.

Wie ich bereits schrieb: Dann bekommst du entweder einen Link mit vielen CRC-Fehlern oder du bekommst keinen Link.
Es wird keine Geschwindigkeit "ausgehandelt" wie bei einer DSL-Verbindung.

Die Zweit Frage ist: Was ist der Unterschied zwischen ein Multimode SFP und Singlemode, wenn beide mit 1310 senden ?

Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Verfahren, deren Unterschied sich hauptsächlich durch ziemlich schwere Physik erklären lässt.
Kurz und unpräzise zusammengefasst hat es damit zu tun, wie sich das Licht in der Faser fortbewegt und wie dessen Wellenbewegungen aussehen.
Hier hat der Begriff "Mode" nichts mit Kleidung oder einer Betriebsart zu tun, es wird damit die Schwingung einer Welle bezeichnet.
Ein Laser erzeugt ja am Ende nur elektromagnetische Wellen.
Es ist am Ende ein ähnlicher Unterschied, als ob du Diesel oder Benzin in dein Auto füllst face-wink

Bei Multimode hast du mehrere Wellen, die sich innerhalb der Faser in verschiedenen Winkeln ausbreiten, zum Teil von der Innenseite der Faser reflektiert werden und dabei dann tragischerweise auch Interferenzen erzeugen können. Ganz abgesehen davon, dass das Licht dabei unnötig viel Weg innerhalb der Faser zurücklegt.
Das ganze führt dazu, dass der Impuls breiter wird - wenn du also einen 1µs langen Impuls in das Kabel wirfst kommen am Ende 5µs lang (schwächere) optische Impulse wieder heraus.
Der Vorteil ist, dass du keine allzu teuren Kabel und Module brauchst - der Nachteil ist, dass du auf diese Weise keine hohen Reichweiten bekommst.

Bei Singlemode nimmst du üblicherweise eine Singlemode-Faser. Diese sind so dünn, dass du nur eine einzige Welle hineinbekommst.
Hier muss dann das Modul die Welle auch in einem ziemlich exakten Winkel ausgerichtet hineinwerfen, damit sie überhaupt wieder herauskommen kann. Da Singlemode-Fasern normalerweise keine Innenreflexion zulassen, kann diese Welle nur transportiert werden, wenn du sie exakt gerade in die Faser wirfst. Alles, was das Modul sonst noch an ungewollten Wellen erzeugt, schaffen es innerhalb des Kabels nicht sehr weit und wird dadurch ausgefiltert. Deshalb kann man auch nicht mit Multimode auf einer Singlemode-Faser arbeiten.
Der Vorteil ist, dass du auf sehr lange Distanzen übertragen kannst da du kaum Dämpfungsverluste hast - der Nachteil ist, dass die Technik insgesamt teurer ist und du mehr Wissen mitbringen musst damit du das ans Laufen bekommst. So musst du bei kürzeren Distanzen die Dämpfung manuell durch Dämpfungsglieder im Kabel anpassen u.s.w.

Daher kommen übrigens auch die Namen: Bei Singlemode bekommst du eine Welle transportiert (eine Mode) und bei Multimode mehrere Moden.
Mitglied: aqui
aqui 30.04.2017 aktualisiert um 15:10:29 Uhr
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Unterschied zwischen ein Multimode SFP und Singlemode, wenn beide mit 1310 senden ?
Vereinfacht kann man sagen:
Mutimode = ist für LWL Kabel mit 50µ Core
Single- oder Monomode = ist für LWL Kabel mit 9µ Core

50µ ist in der Regel Inhouse Verkabelung und 9µ benutzt man in der WAN oder Metro Verkabelung.
Mischen solle man beide nicht, denn die Dämpfung ist erheblich. Ist auch logisch, denn aus einem 50µ Multimode SFP kann nur ein sehr geringer Teil des Lichts in eine 9µ Faser übertreten.
Das ist so als wenn du vor eine Taschenlampe ein Stück schwarze Pappe mit einem Stricknadelloch hälst.
Gleiches gilt für den anderen Weg.
Eine Autonegotiation wie man es bei Kupfer kennt gibt es generell nicht bei LWL SFP Optiken. Auch das ist kein Wunder, da alle Geschwindigkeiten unterschiedliche Übertragungs Signale nutzen.
http://www.netzmafia.de/skripten/netze/netz5.html#5.6
Bei guten Switches oder Router lassen sich aber die SFP Ports mit Kommandos wie speed 100 oder speed 1000 z.B. umschalten zwischen 100Mbit und 1000Mbit.
Allerdings befreit das einen dann nicht auch die entsprechende richtige, dazu korrespondierende SFP Optik dann in dem Slot zu betreiben.
Mitglied: Z3R0C0MM4N0THiN6
Z3R0C0MM4N0THiN6 01.05.2017 um 04:06:52 Uhr
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Wenn die Möglichkeit besteht mach mal bitte ein Bild von dem Produkt-Label der SFPs sowie eins vom verwendeten Kabel mit einem Datasheet.


Gruß
Mitglied: apranet
apranet 01.05.2017 um 17:36:39 Uhr
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Danke für eure Hilfe.