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Virtuelle Maschine auf Foundation-Server

Hallo zusammen,

eine Kundin hat einen Microsoft Server 2008 R2 Foundation (läuft ohne Domäne). Darauf benötigt sie jetzt eine virtuelle Maschine mit Windows7, das von anderen Clients aus (immer nur einer zur Zeit natürlich) per RemoteDesktop erreichbar sein soll. Die VM selbst soll wiederum auf Freigaben des Servers zurückgreifen.

Da Hyper-V vom Foundation-Server ja nicht unterstützt wird, denke ich an Virtual Box von Oracle. Problem dabei ist, die virtuelle Maschine automatisch zu starten, wenn der Server hochfährt - auch wenn sich niemand anmeldet. Im Internet habe ich VBoxVmService gefunden. Kennt das jemand? Ist das vertrauenswürdig, oder hole ich meiner Kundin da einen Trojaner ins Haus? Die Hersteller-seite sieht ja nicht so doll aus.

Die zweite Frage bezieht sich auf das Oracle VM VirtualBox Extension Pack. Dort ist die Rede von VirtualBox RDP. Braucht man das, um per RDP auf die virtuelle Maschine zuzugreifen? Auf der Maschine soll ja Windows 7 professional laufen, und darauf kann man doch auch so per RDP zugreifen - oder ist das in einer VM anders?

Und die dritte Frage: Was meint Ihr, wieviel Arbeitsspeicher ich für Virtual Box zusätzlich in den Server stecken sollte, damit die VM flüssig läuft (darauf läuft eine Branchensoftware, die ungefähr so viel Speicher braucht wie Office)? Bisher sind es 4 GB.


Danke im Voraus,
Sarek \\//_

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Member: StefanKittel
StefanKittel Dec 31, 2016 at 11:09:47 (UTC)
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Hallo,

bitte nicht vergessen, dass man Win7 nur als Enterprise virtualisieren darf. Besonders bei Nutzung von RDP.
Ein Terminal-Server für Arme (so nenne ich das mal) wird dann auch schnell teuer.

Eine VM braucht nicht mehr Speicher als ein normaler PC.
Wenn es mit 4GB läuft reicht das auch.
Dem Host müssen nur genug GB bleiben.

Stefan
Member: SarekHL
SarekHL Dec 31, 2016 at 11:12:57 (UTC)
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Danke für die schnelle Antwort!

Zitat von @StefanKittel:

bitte nicht vergessen, dass man Win7 nur als Enterprise virtualisieren darf. Besonders bei Nutzung von RDP.

Oh, danke für den Hinweis. Wie schaut es mit der Ultimate-Version aus? Davon hat die Kunden aufgrund eines Fehlkaufes noch eine Lizenz.


Eine VM braucht nicht mehr Speicher als ein normaler PC.
Wenn es mit 4GB läuft reicht das auch.
Dem Host müssen nur genug GB bleiben.

Also noch mal 4GB zusätzlich in den Server, damit der Server nach wie vor 4GB hat und das Gast-OS dann auch?
Member: Dani
Dani Dec 31, 2016 at 11:21:13 (UTC)
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Moin,
warum nicht auf das Blech Hyper-V installieren und darin dann als VM den Foundation Server bzw. die Windows 7 VM. Denn die Ressourcen wie RAM und Festplatte werden sowieso benötigt. Das würde in diesem Zuge die Sicherung vereinfachen und zukünftige Umzüge auf neue Hardware deutlich vereinfachen. Des Weiteren sind Krücken wie VirtualBox und Co nicht mehr notwendig.

Also noch mal 4GB zusätzlich in den Server, damit der Server nach wie vor 4GB hat und das Gast-OS dann auch?
Ich würde prüfen, ob du nicht mit 16GB besser unterwegs bist.


Gruß,
Dani
Member: keine-ahnung
keine-ahnung Dec 31, 2016 at 11:40:47 (UTC)
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Moin,
warum nicht auf das Blech Hyper-V installieren und darin dann als VM den Foundation Server
wird schwierig, da die Foundation 2008R2 IMHO mit OEM-ROK kamen ... ob die sich technisch virtualisier lassen? keine-ahnung face-smile
Wie schaut es mit der Ultimate-Version aus?
Du brauchst für VDA eine SA ... und die gibt es nur für enterprise ...

LG, Thomas
Member: SarekHL
SarekHL Dec 31, 2016 updated at 12:40:21 (UTC)
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Zitat von @keine-ahnung:

wird schwierig, da die Foundation 2008R2 IMHO mit OEM-ROK kamen ...

Richtig, das ist das Problem dabei. Außerdem möchte ich ungern den Server noch mal neu installieren ...


Du brauchst für VDA eine SA ... und die gibt es nur für enterprise ...

Und Enterprise gibt es nur als VolumeLicense, richtig? Also eine einzelne Lizenz ist kaum zu bekommen face-sad


@all

Was bisher gar nicht beantwortet wurde, sind meine beiden Ursprungsfragen:

  1. Ist dieses VBoxVmService zuverlässig und vertrauenswürdig?
  2. Brauche ich für den RDP-Zugriff auf eine VM tatsächlich das Extension Pack mit VirtualBox RDP oder tut es das "eingebaute" RDP von Windows 7 Enterprise auch so?
Member: DerWoWusste
DerWoWusste Dec 31, 2016 at 12:59:38 (UTC)
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@StefanKittel
bitte nicht vergessen, dass man Win7 nur als Enterprise virtualisieren darf

Nein. Siehe https://www.microsoft.com/OEM/en/Pages/support-faq.aspx#fbid=vLFoylSpBnE
Q. Can I install OEM software on a virtual machine (VMware)?
A. You can install OEM software in a virtual environment as long as you have a separate license for each instance of the software. It is fine to use the OEM version as long as it is properly licensed. To be clear, a separate version of the software must be installed for both the “standard” and “virtual” installations.

Was darüber hinaus die Lizenzbestimmungen von Windows 7 zur Art der Nutzung sagen, steht in der EULA:

Remote Access Technologies. You may access and use the software installed on the licensed computer remotely from another device using remote access technologies as follows.
Remote Desktop. The single primary user of the licensed computer may access a session from any other device using Remote Desktop or similar technologies. A “session” means the experience of interacting with the software, directly or indirectly, through any combination of input, output and display peripherals. Other users may access a session from any device using these technologies, if the remote device is separately licensed to run the software.
Other Access Technologies. You may use Remote Assistance or similar technologies to share an active session.
Member: SarekHL
SarekHL Dec 31, 2016 at 13:08:02 (UTC)
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Zitat von @DerWoWusste:

bitte nicht vergessen, dass man Win7 nur als Enterprise virtualisieren darf
Nein. Siehe https://www.microsoft.com/OEM/en/Pages/support-faq.aspx#fbid=vLFoylSpBnE

Das klingt gut!!

Aber das Technikjuristen-Englisch hier verstehe ich nicht:
Remote Access Technologies. You may access and use the software installed on the licensed computer remotely from another device using remote access technologies as follows.
Remote Desktop. The single primary user of the licensed computer may access a session from any other device using Remote Desktop or similar technologies. A “session” means the experience of interacting with the software, directly or indirectly, through any combination of input, output and display peripherals. Other users may access a session from any device using these technologies, if the remote device is separately licensed to run the software.
Other Access Technologies. You may use Remote Assistance or similar technologies to share an active session.

Was heißt das´? Darf ich nun darauf von einem anderen Gerät (zur Zeit) per RDP auf ein Windows 7 professional zugreifen, wenn dies immer die gleiche Person tut?
Member: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer Dec 31, 2016 at 13:41:08 (UTC)
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Zitat von @StefanKittel:

bitte nicht vergessen, dass man Win7 nur als Enterprise virtualisieren darf.

Das sagt MS, Aber ich persönlich bin der Ansicht, daß es nach deutschem Recht diese Einschränkung nicht geben darf, weil lizenzrechtlich unerheblich sein dürfte, ob eine rechtmäßig erworbene Lizenz in einer VM oder auf bare Metal läuft, weil das prinzipiell technisch auch kein Unterschied ist. Was anderes wäre es, dieselbe Lizenz in mehreren VMs zu verwenden. Aber ich bin kein Anwalt und letztendlich müßte das im Streitfall vor Gericht geklärt werden.

lks
Member: DerWoWusste
DerWoWusste Dec 31, 2016 updated at 13:43:10 (UTC)
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Gut, ich deutsche dir das mal ein:
1 Für den Fall, dass man nur einen Nutzer hat, darf der damit auch von remote alles machen, ohne Einschränkung
2 Für den Fall, dass man mehrere Personen ran lässt, dürfen diese dortig installierte Software nur nutzen, wenn Sie auf Ihrem eigenen Gerät eine Lizenz dafür haben. Beispiel: Herr Zehn verbindest sich von einem Win10 Gerät zu dieser Win7-VM - hat der Admin für den Kollegen Zehn eine weitere Win7 Lizenz im Schrank, so darf der das. Das selbe würde übrigens für installierte MS-Software wie Office gelten.
3 "Other Access Technologies" - nehmen wir das Beispiel Fernwartung mit VNC oder RemoteAssistance: der User darf sich beliebig helfen lassen, also seine Sitzung teilen, so dass andere mit ihm zusammen daran arbeiten.
Member: Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer Dec 31, 2016 at 13:46:11 (UTC)
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Zitat von @SarekHL:

Was heißt das´? Darf ich nun darauf von einem anderen Gerät (zur Zeit) per RDP auf ein Windows 7 professional zugreifen, wenn dies immer die gleiche Person tut?

Du darfst Dir jemanden ausgucken, der der "Hauptnutzer" ist, und da kostet es nichts extra. Aber wen Du wechselnde User hast, mußt Du für jeden as Windows 7 lizensieren (laut MS, ich bin da anderer Ansicht, insbesodnere weil die EULA vor Vaufvertragsabschluß seltenst einsehbar ist).

lks
Member: SarekHL
SarekHL Dec 31, 2016 at 13:53:51 (UTC)
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Zitat von @DerWoWusste:

Gut, ich deutsche dir das mal ein:

Danke!

2 Für den Fall, dass man mehrere Personen ran lässt, dürfen diese dortig installierte Software nur nutzen, wenn Sie auf Ihrem eigenen Gerät eine Lizenz dafür haben. Beispiel: Herr Zehn verbindest sich von einem Win10 Gerät zu dieser Win7-VM - hat der Admin für den Kollegen Zehn eine weitere Win7 Lizenz im Schrank, so darf der das. Das selbe würde übrigens für installierte MS-Software wie Office gelten.

Du (bzw. M$) sprechen da immer von "Benutzern". Aber eine Windows-Lizenz gilt doch für ein Gerät, oder? Also in unserem Pfarrbüro haben wir einen PC stehen und zwei Sekretärinnen, die eine ist denstags da und die andere freitags. Aber natürlich gibt es für den Rechner nur eine Lizenz.

Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass, wenn es diese beiden Pfarrsekretärinnen wären, die per RDP auf die VM zugreifen wollen, wir für diese Virtuelle Maschine drei Windows-Lizenzen bräuchten - eine, mit der die VM aktiviert wird, und dann noch mal für jede darauf zugreifende Sekretärin eine? Und das auch dann, wenn am Metall selbst niemand arbeitet, die Lizenz, mit der das Windows dort aktiviert wird, also gar nicht durch eine Person genutzt wird? Mit Verlaub - das klingt nach sittenwidrigen Vertragsbedingungen ...
Member: DerWoWusste
DerWoWusste Dec 31, 2016 at 14:21:10 (UTC)
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Deine Mädels dürfen sich verbinden, wenn Sie für das Gerät, mit dem sie sich verbinden, schon eine Win7 Lizenz (gleiche Edition) besitzen - so steht es deutlich in "Other users may access a session from any device using these technologies, if the remote device is separately licensed to run the software".
Member: Dani
Dani Dec 31, 2016 updated at 18:11:16 (UTC)
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Moin,
wird schwierig, da die Foundation 2008R2 IMHO mit OEM-ROK kamen ... ob die sich technisch virtualisier lassen?
Es soll gehen... wie man im Internet lesen kann.

Du brauchst für VDA eine SA ... und die gibt es nur für enterprise ...
SA nicht gleich VDA. Beides sind Produkte und können jeweils erworben werden, wobei SA z.B. VDA beinhaltet.

Richtig, das ist das Problem dabei. Außerdem möchte ich ungern den Server noch mal neu installieren ...
Das Zauberwort heißt Konverter. Wobei es natürlich im Detail zu prüfen ist, ob es sinnvoll ist.

Und Enterprise gibt es nur als VolumeLicense, richtig? Also eine einzelne Lizenz ist kaum zu bekommen
Du kannst auch für OEM Lizenzen innerhalb von 90 Tagen nachdem Kauf SA nachrüsten. Somit wird die Lizenz in das Volumenlizenzprogramm aufgenommen.DEr Haken an der Geschichte ist, dass mindesten 5 Lizenzen benötigst.

Das selbe würde übrigens für installierte MS-Software wie Office gelten.
Das ist so nicht richtig. Microsoft Office muss bei virtuellen Windowsbetriebssystemen als Volumenlizenz vorliegen.

Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass, wenn es diese beiden Pfarrsekretärinnen wären, die per RDP auf die VM zugreifen wollen, wir für diese Virtuelle Maschine drei Windows-Lizenzen bräuchten - eine, mit der die VM aktiviert wird, und dann noch mal für jede darauf zugreifende Sekretärin eine? Und das auch dann, wenn am Metall selbst niemand arbeitet, die Lizenz, mit der das Windows dort aktiviert wird, also gar nicht durch eine Person genutzt wird? Mit Verlaub - das klingt nach sittenwidrigen Vertragsbedingungen ...
Alternativ den beiden Rechnern der Sek. eine VDA-Lizenz zuweisen und somit darf eine Kopie des Betriebssystem als virtuelle Instanz betrieben werden.


Gruß,
Dani