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Vorstellungsgespräch als junior Admin

Hallo zusammen,

ich habe bald mein erster Vorstellungsgespräch als junior Admin.
Es für mich nun was völlig neues.
Bisher habe ich mich nur für Praktika oder eben die Ausbildung beworben. Hier muss ich aber auf viele Aspekte achten, was zu meinen Fragen führt.

Ich wende mich hiermit an alle, die mir mit ihrer Erfahrung helfen können.

Es geht nicht um das Auftreten oder um die Sicherheit im Gespräch, es geht mehr darum auf welche Dinge ich bei einem neuen Unternehmen achten muss als Junior Admin.

Ich bewerbe mich bei einem Dienstleistungsunternehmen mit mehrere Standorten in Europa, Mitarbeiter laut Xing 1000-5000.
Sie suchen einen Windows - Linux Admin auf Schwerpunkt Server.

- welche Fragen meinerseits sind am wichtigsten:
Fachlich:
Wie groß ist die IT ? Was meine konkreten Aufgaben sind? wie es mit Weiterbildungsmöglichkeiten aussieht ?

Vertraglich:
- Gehalt? was für ein Gehalt, kann ich fordern? ~35k im Jahr ? Urlaubstage ~30? Urlaubsgeld ? Fahrtkosten?, Strecke von 22+km

Da ich keine Erfahrung habe, bitte korrigiert mich bzw. passt meine Fragen an.


danke

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Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 04:03 Uhr

Mitglied: Kraemer
Kraemer 28.03.2017 um 10:29:48 Uhr
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Moin,

Zitat von @remind:
Fachlich:
Wie groß ist die IT ? Was meine konkreten Aufgaben sind?
wenn man labern will, kann man als Bewerber die Themen ansprechen

wie es mit Weiterbildungsmöglichkeiten aussieht ?
kann man durchaus ansprechen

Vertraglich:
- Gehalt? was für ein Gehalt, kann ich fordern? ~35k im Jahr ?
siehe Forensuche - kompliziertes Thema

Urlaubstage ~30?
wenn das eine ordentliche Firma ist, bekommst du die selben wie die Kollegen

Urlaubsgeld ?
wenn das eine ordentliche Firma ist, bekommst du das selbe (% oder €) wie die Kollegen

Fahrtkosten?, Strecke von 22+km
richtet sich üblicherweise nach Betrieblicher Übung - auf keinen Fall ein Thema für ein Vorstellungsgespräch bei der kurzen Strecke

Gruß
Mitglied: 132815
Lösung 132815 28.03.2017 aktualisiert um 11:01:50 Uhr
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Zitat von @remind:
- welche Fragen meinerseits sind am wichtigsten:
Fachlich:
Wie groß ist die IT ? Was meine konkreten Aufgaben sind? wie es mit Weiterbildungsmöglichkeiten aussieht ?

Du fragst das, was dich interessiert. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht wirklich, denn schließlich ist ein Bewerbungsgespräch ein Gespräch auf Augenhöhe. Du möchtest ja auch wissen, ob du beim zukünftigen Arbeitgeber arbeiten möchtest. Ein Bewerbungsgespräch ist keine Einbahnstraße wo der Arbeitgeber dich ausquetschen darf und andersrum nicht.

Das einzigste was du nicht tun solltest, ist es Fragen zu stellen, die im Bewerbungsgespräch bereits beantwortet wurden. Die konkreten Aufgaben könnten beispielsweise so ein Punkt sein. Es wäre eher ungewöhnlich, wenn dich dein potentieller Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch hier im dunkeln lässt - aber man weiß ja nie ;) ! Ich sage das deshalb, weil es Bewerber gibt, die sich einen Fragenkatalog zurecht legen, den akribisch auswendig lernen und sich im Bewerbungsgespräch dann nicht mehr auf das Gespräch selbst fokussieren, sondern nur noch den Moment abwarten, um ihren Fragenkatalog abzuspulen. Und wenn dann solche Fragen kommen die vorher bereits geklärt wurden, dann wirkt das komisch und hinterlässt einen sehr schlechten Eindruck.

Sollte der Arbeitgeber alle Punkte bereits von sich aus klären, die dich interessieren, dann ist es nicht schlimm, keine Fragen mehr zu stellen. Das nur am Rande. Das ist allemal besser als sich belangloses Zeug aus der Nase zu ziehen. Wenn hingegen Sachen unklar bleiben (z. B. in welches Team du kommen sollst o.ä), dann sollst du hier natürlich fragen.

Zitat von @remind:
- Gehalt? was für ein Gehalt, kann ich fordern? ~35k im Jahr ? Urlaubstage ~30? Urlaubsgeld ? >Fahrtkosten?, Strecke von 22+km

Du verhandelst nur das Jahresbrutto (und ggf. den Urlaub, wobei man meistens so viel bekommt, wie die Kollegen, von daher würde ich hier nicht versuchen mehr rauszuschlagen).

Alles andere ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers. Weil: Warum solltest du als Angesteller Urlaubsgeld "einfordern" ? Dann kannst du genausogut 200€ mehr Brutto verlangen, wenn dir dein Jahresbrutto zu wenig ist.

Andersrum wird ein Schuh draus, wenn dein Arbeitgeber dir z. B. Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld bietet, ihm allerdings dein Jahresbrutto zu hoch wäre, kannst du das Weihnachts- und Urlaubsgeld ja gegenrechnen und gucken ob die Stelle für dich trotzdem attraktiv ist (oder eben nicht) - allerdings ist hier natürlich zu berücksichtigen, ob der Arbeitgeber sich eine Auszahlung vorbehält, im Falle "schlechter Zeiten", es also vertraglich nur eine freiwillige Zahlung bleibt.

Zu den Fahrtkosten: Gleiches Spiel. Berücksichtige es selbst in deinem Jahresbrutto. Dem Arbeitgeber ist es völlig egal, wie weit du von der Arbeit weg wohnst.

Was die Höhe des Jahresbrutto angeht:

Das kommt auf die Branche an (was administriert ihr genau?), den Wohnort (in München wird anders gezahlt als in Essen in NRW) und letztendlich auf das was du kannst. 35.000€ für einen Junior Admin finde ich erstmsl so "ok" (kann ich aber nichts zu sagen, weil ich die Gegebenheiten bei dir nicht kenne). Faustformel bei mir ist immer: Als Einsteiger nichts unter 30.000€ annehmen (Abzocke) und dann entsprechend seines Marktwertes und der Größe dann mehr verlangen. Von daher könnte 35.000€ akzeptabel sein. Wenn du in München wohnen würdest, wäre 35.000€ schon beinahe untere Grenze, in NRW hingegen eher ein gutes (überdurchschnittliches) Einstiegsgehalt.
Mitglied: remind
remind 28.03.2017 um 11:05:13 Uhr
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danke für die ausführliche Antwort.
Mitglied: em-pie
Lösung em-pie 28.03.2017 um 11:42:55 Uhr
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Moin,

Kraemer und Aurine haben ja schon einges geschrieben.

Was ich aus meiner heutigen Sicht noch gerne in Erfahrung bringen würde und eher den weicheren Faktoren entspricht:
Wie so die Fluktuation in dem Unternehmen, speziell aber auch in der Abteilung, aussieht.
Denn eine hohe Fluktuation kann mitunter bedeuten, dass die bisherigen Arbeitnehmer eher unzufrieden gewesen sind, aus welchen Gründen auch immer. Das kann von einem schlechten Arbeitsklima unter den Kollegen sein bis hin zu "der Chef ist doof und behandelt alle wie Dreck" (überspitzt gesagt).
In Kombination mit der Frage des Altersdurchschnitts kann der Grund einer hohen Fluktuation (in den letzten Jahren) aber auch darin bestehen, dass einfach viele "alte Hasen" den wohlverdienten Ruhestand eingeläutet haben und man es einfach zu lange ausgesessen hat, sich (jungen) Nachwuchs einzuholen. Wobei letzteres ja nun für dich spricht, da das Unternehmen dies wohl zunächst erkannt hat und nun entgegen steuert.

Diese beiden Aspekte sind jedoch erstmal nur relevant, wenn du vorhast, dem Unternehmen längere Zeit angehörig zu bleiben. Möchtest du das nur als "Sprungbrett" für 2-3 Jahre, vielleicht auch etwas mehr, nutzen, sei die Antwort ja nahezu irrelevant für dich.

Die Frage kann mitunter aber auch von beiden Seite von interesse sein:
Für dich ganz klar: "Lohnt es sich hier zu arbeiten!?"
Für deinen möglicherweise zukünftigen AG: "Der junge Mann zeigt Interesse nicht nur an den Aufgaben, sondern auch am Unternehmen. Mal sehen, wie so seine Zukünftspläne (bei uns) aussehen." Sei also auch auf solch eine (klassische) Frage vorbereitet: "Wo sehen sich sich in 5 Jahren?"


Wie gesagt, wären das so Aspekte, die mich neben dem Geld & Co. interessieren. Lieber 100€ weniger im Monat, dafür aber ein Job, der mir Spaß macht, auch im Hinblick auf das Umfeld. Wenn dann noch perspektiven für Weiterbildungen (und in Foleg dessen auch steigendes Gehalt) etc. geboten werden: Warum nicht?


Gruß
em-pie
Mitglied: Kraemer
Lösung Kraemer 28.03.2017 um 11:55:18 Uhr
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Zitat von @132815:
Du fragst das, was dich interessiert. Ein richtig oder falsch gibt es hier nicht wirklich, denn schließlich ist ein Bewerbungsgespräch ein Gespräch auf Augenhöhe.

Grundsätzlich stimmt das - allerdings ist das auch kein Kaffeekränzchen. Fragen zu Weiterbildung, Arbeitszeiten, dem Team und ähnliches was man nicht öffentlich erfahren kann sind angebracht. Fragen zur Arbeit an sich (Aufgaben etc.) braucht man in der Regel nicht stellen - das wird einem der Personaler / Chef schon erzählen. Selten sind hierzu Fragen angebracht - gerade als Junior-Admin hat man das zu tun, was anfällt und von anderen nicht erledigt wird. Wenn dem nicht so ist - um so besser. Nur Fragen danach wecken eher den Eindruck als das man sich nicht voll einbringen will.
Wichtiger finde ich Fragen die darauf abzielen, das man sich einbringen und seinen Beitrag leisten will - Fragen zu aktuellen Projekten oder ähnliches. Solche Fragen ergeben sich allerdings meist erst im Laufe eines Gespräches. Und das bringt mich zu dem wichtigsten Punkt: Dem Gegenüber einfach zuhören. Der macht das nicht zum ersten mal. Das kann man für sich nutzen. Wenn man nicht auf den Mund gefallen ist, ergibt sich normalerweise ein lockeres Gespräch, in dem beide Seiten alle Informationen erhalten. Wer allerdings bei seiner Bewerbung zu hoch gepokert hat, fliegt hier tierisch auf die Fresse.

Gruß
Mitglied: em-pie
em-pie 28.03.2017 um 16:57:26 Uhr
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Nachtrag:

In einem Newsletter/ Web-Portal gerade noch passenden Link für dich gefunden:
Tipps für ITler - Was Sie im Bewerbungsgespräch fragen sollten
Mitglied: 114380
114380 28.03.2017 um 19:55:40 Uhr
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Hi,

ich hab mich vorher umgeschaut, was für Server die haben, welche von extern erreichbar sind. z.B. war bei meiner aktuellen Stelle Exchange Erfahrung gefordert und an der Front standen jedoch postfix-Server.

Dies sprach ich nat. im VG an und die Gesichter der Admins und des CTOs waren Gold wert gewesen. <== Sauber informiert aus technischer Sicht über das Unternehmen.

Sowas hängt jedoch von der Stellenausschreibung ab, sowas macht nat. kein Sinn, wenn du nur interne Server betreuen sollst.

Viele Grüße und viel Erfolg
Mitglied: wuurian
wuurian 30.03.2017 um 14:27:06 Uhr
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Du kannst ja mal Rückmeldung geben, wie es gelaufen ist.

Ist auch immer recht interessant face-smile