der-phil
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Wlan Zero-Handoff - Hidden Station Problem - Verständnisfrage

Hallo!

Aktuell stolpere ich immer wieder über die "Zero-Handoff"-Funktionen von einigen Wlan-Controllern. Das Ganze klingt im ersten Moment super, nur kann ich das Ganze technisch einfach nicht verstehen....


Bei einer klassischen Wlan-Infrastruktur ist es ja die Zielsetzung, dass niemals zwei Accesspoints auf der gleichen Frequenz arbeiten, wenn sie große "Überlappungsbereiche" in der Ausleuchtung haben. Zero-Handoff arbeitet ja überall auf der gleichen Frequenz.


Zur eigentlichen Frage:
Sogar wenn der Controller Interferenzen noch vermeiden kann: Was ist mit dem Hidden-Station-Problem?
Habe ich nicht permanent den Fall, dass mehrere Clients auf der gleichen Frequenz senden, weil sie so weit voneinander entfernt sind, dass sie das gar nicht merken können?

Könnt ihr mir hier auf die Sprünge helfen?
Gerade UBNT preist die Funktion ja an.

Grüße
Phil

Content-Key: 318134

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Printed on: April 16, 2024 at 21:04 o'clock

Member: aqui
aqui Oct 18, 2016 updated at 08:33:29 (UTC)
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Zero-Handoff arbeitet ja überall auf der gleichen Frequenz.
Nein. Das ist eine Definitionsfrage. Du meinst mit "Zero Handoff" sicherlich unterbrechungsfreies Roaming, richtig ?
Dazu muss man natürlich nicht auf der gleichen AP Frequenz sein. Kann, muss aber nicht.
Sogar wenn der Controller Interferenzen noch vermeiden kann:
Kein Controller der nach der klassischen one, six, eleven Regel funktioniert kann das. Hier machst du den ersten Denkfehler.
Es gibt einzig nur ein Verfahren des Herstellers Meru Networks (jetzt von Fortinet aufgekauft) die ein sog. Single cell, virtual net Verfahren einsetzen. Die machen Glaichkanalfunk und die Clients werden in einer Art Zeitslotverfahren abgefragt wie man es aus GSM oder UMTS Netzen kennt.
Sprich der AP bedient alle Clients in einem festen Zeitschlitz in Koordination mit Nachbar APs. So kannst du alle APs auf der gleichen Frequenz laufen lassen und hast nebenbei noch etwas QoS, da ja jeder Client eine garantierte Übertragungszeit hat.
Nochmals: Das ist ein proprietäres und patentiertes Verfahren was zwar Standard kompatibel ist aber einzig nur Meru / Fortinet so umsetzt.
Kein anderer Hersteller weltweit macht das so. Dort wird immer mit one, six, eleven Regel gearbeitet !
Nur um das technisch klarzustellen.
Zero-Handoff klappt natürlich auch mit diesen WiFi Standard Verfahren. Controller wissen über ein Token Verfahren RSSID Wert (Feldstärke) und Zellzuordnung (Mac) aller Clients pro BSSID (APs) im Netz.
Geht der RSSID Wert unter eine bestimmte Schwelle in einer AP Zelle fragt der Controller die Nachbarzellen und dort wo der Wert über ein Zeitdelta am größten bleibt, macht er eine sog. Preauthentication mit dem Client um ihn danach dann unterbrechnugsfrei auf die neue AP Zelle zu roamen. Soviel dazu im Groben.
Habe ich nicht permanent den Fall, dass mehrere Clients auf der gleichen Frequenz senden
Nein, in einem sauber designten WLAN passiert das nur zu einem sehr geringen Maße. Klar im überfüllten 2,4Ghz Bereich wird man Interferenzen mit unkontrollierten Nachbar WLANs und Kanalkonflikten nie ganz ausschliessen können. Mit Rogue AP Detection, was die meisten APs heute aber supporten bekommt man das dann auch in den Griff...natürlich Zulasten der Nachbarn face-wink
Ohne das müsste man am einsamen Nordseedeich oder auf der Alm wohnen.
Gerade UBNT preist die Funktion ja an.
Kochen auch alle nur mit Wasser. Das ist Standard Marketing Bla Blub. Die haben Standard Chipsets in ihren Produkten.
Der einzige der hier wirklich innovativ ist ist Ruckus mit seiner Beamflex Technologie. Die nutzen intern eine sehr ausgefeilte Antennentechnologie um die HF gerichtet an die jeweiligen Clients zu senden.
Das bewirkt das man in der Regel 30% weniger Accesspoints im WLAN einsetzen muss bei erheblich besserer Abdeckung als Mitbewerbsprodukte. Diverse unabhängige Tests belegen das auch.
Alles andere ist klassischer Standard.