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HP Procurve 10ag - Quick Review

Hallo,

für den Aufbau eines Firmennetzwerks habe ich als Testgerät einen HP Procurve 10ag gekauft.
Ich möchte einmal kurz etwas über die 3 Tage erzählen, die ich ihn bisher habe.

back-to-topZum Gerät


Der 10ag Access Point ist HPs Einstiegs-WLAN-AP für den SMB-Bereich (und das zeigt sich auch).
Er hat zwei Antennen und kann damit gleichzeitig a und b/g Netzwerke verwalten (allerdings mit höchstens 54 Mbit).

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IT-Kreativität: Zwei Stecknadeln mit Zylinderkopf sparen das Bohren

back-to-topReichweite


Am vielleicht interessantesten für den Kauf ist die Reichweite des Geräts, zu der sich HP in Schweigen hüllt.
In einem modernen Bürogebäude mit "Leichtbauweise" (oder wie unsere Installateure sagen - Pappmascheewänden) beträgt diese etwa 20m oder ca. 4-5 Wände. Die Zahl ist aber mit Vorsicht zu genießen, weil ich sie
a) per Google Earths Messwerkzeug bestimmt habe
b) den Test mit einem älteren Laptop mit PCMCIA-Karte gemacht habe - Erwartungsgemäß kann sich die Reichweite bei neuen Laptops mit interner Antenne aber noch knapp verdoppeln.

back-to-topInterface


Das Gerät ist per Webinterface konfigurierbar und wer schon einmal einen Netgear-AP gesehen hat, den wird hier leicht das Gefühl beschleichen, dass HP nur den Aufdruck geändert hat.

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Startseite des Webinterface

back-to-topFunktionsumfang


Der Funktionsumfang des Geräts ist überraschend klein - man könnte sagen, es macht genau (und auch nur) dass, was auch draufsteht.

  • 10/100 Mbit-Port mit PoE-Support
  • IP-Adresse kann statisch oder per DHCP ausgewählt werden
  • Auswahl einer Region für korrekte Frequenzen
  • Bis zu 8 WLAN-Netzwerke
    • SSID-Broadcast an/abschaltbar
    • 2.4Ghz Frequenzband bei b/g, 5Ghz Frequenzband bei a
    • Modi: a only, b only, g only, b & g
    • Datenrate regulierbar: 6-54 Mbps
  • Sicherheitseinstellungen per WLAN (Preshared Key)
    • WEP
    • WPA-PSK - TKIP oder AES
    • WPA2-PSK - AES
    • WPA-PSK mit TKIP und WPA2-PSK mit AES gleichzeitig
  • Sicherheitseinstellungen per WLAN (RADIUS-Authentifizierung)
    • WPA (TKIP)
    • WPA2 (AES)
    • WPA (TKIP) und WPA2 (AES) gleichzeitig
    • Nur 802.1x (Nennt sich unter Windows "Schlüssel wird automatisch bereitgestellt")
  • Pro SSID sind per-MAC-Adresse-Einstellungen möglich
    • Entweder per lokaler Liste (Blacklist- oder Whitelist-Modus)
    • Oder per RADIUS-Server
  • a und b/g können einzeln konfiguriert werden
    • An/Aus
    • WMM
    • RTS, Fragmentation Threshold, Fragmentation Length, Beacon Interval, DTIM Interval, Preamble Type (wer es braucht face-smile )
  • Unterstüzt SNMPv2 mit Read/Write-Community (einstellbar) - entsprechend kann es auch in Procurve Manager angezeigt werden
  • Admin-Passwort einstellbar (Benutzername ist fest)
  • Einfaches Protokoll
  • Liste der verbunden MAC-Adressen
  • Software-Update und Konfigurations-Backup

back-to-topWLAN-Funktionalität


Mit meinem Test-Laptop hat WLAN in den 3 Tagen bisher ganz gut funktioniert (keine wahrnehmbaren Verbindungsabbrüche, etc.).
Aufgefallen ist mir aber, dass sich manchmal die Datenrate auf bis zu 18 Mbit/s reduziert hat, obwohl ich 5m vom Gerät weg stand. Das kann aber auch am Laptop liegen und beurteile ich eigentlich nicht als ein großes Problem (Internet ist immer noch langsamer).

back-to-topWas negativ aufgefallen ist

Neben den Dingen, die funktioniert haben ist mir folgendes negativ aufgefallen:
  • Keine Möglichkeit Uhrzeit oder Timeserver einzustellen - die Zeiten im Protokoll werden in "Sekunden seit Start" angegeben
  • Ziemlich träges Webinterface: Es dauert manchmal bis zu 5 sek. bis eine Seite geladen hat, wenn man irgendwo auf "Apply" klickt kann man sich erstmal für 20 Sek. vom Webinterface verabschieden
  • VLAN-Konfiguration fehlt: 8 SSIDs sind zwar ein nettes Feature, aber ohne die Möglichkeit den Netzwerken VLANs zuzuweisen macht das in meinen Augen nicht viel Sinn. Auch kann man das Management-Interface nicht in ein anderes VLAN verschieben.
  • Syslog fehlt: Es gibt keine Möglichkeit die Log an einen anderen Server zu senden - ein Feature, dass man sonst selbst von 40€-Geräten gewöhnt ist
  • Kein Bridge-/Repeater-Modus: Zwar sind Bridge- und Repeater-Modi normalerweise nur ein netter Gimmick, aber ich habe mich über die Zeit doch daran gewöhnt, dass auch ein Gerät für die Hälfte des Preises so etwas unterstützt.
  • Keine Abschaltung des WLANs: Unter Umständen wäre ein ganz nützliches Feature die zeitgesteuerte Abschaltung des WLAN-Signals gewesen (z.B. Nachts und an Wochenenden) - allerdings kann ich auf dieses Feature auch verzichten, da ich Login-Zeiten auch in Microsofts IAS-RADIUS-Server konfigurieren kann.
  • Die Antennen sind fest montiert

back-to-topFazit


Der 10ag gibt aus meiner Sicht ein eher mageres Bild ab:
Das Preis-/Leistungsverhältnis wird durch den geringen Funktionsumfang stark getrübt.
Linksys bietet bereits für ca. 10€ mehr einen Access Point mit VLAN-Funktionalität an - bei HP muss man hier oberhalb von 300€ zu suchen.
Für Procurve-Netzwerke ist die Procurve Manager-Integration ganz nett, wenn der AP auch nicht allzu viele Daten rausgibt kann man doch immerhin sehen ob er überhaupt noch lebt.
Nicht zuletzt hat aber auch das Netgear-artige-Interface des 10ag meine Meinung getrübt, da ich mit Netgear den Klappstuhl ausgegraben habe face-smile
Abgesehen davon finde ich das saubere Design für eine Firmenumbgebung ganz nett, aber bei Wandmontage sind die Front-LEDs etwas schlechter abzulesen.

Ich werde demnächst erst einmal testen, wie sich der Linksys WAP200 im Vergleich zum Procurve 10ag schlägt, bevor ich eine Kaufen/Nicht-Kaufen-Empfehlung abgeben kann.

Alle Aussagen beruhen auf einem Procurve 10ag WW mit Firmware WM.01.15, gekauft für ca. 75€

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Printed on: April 24, 2024 at 16:04 o'clock