tandriin
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Welche Konfiguration für Exchange 2010 in der Außenstelle?

Hallo zusammen,

ich arbeit bei einer kleineren Gesellschaft mit ca. 200 Benutzern. Davon arbeiten ca. 30 in einer Außenstelle die über eine 10 Mbit/s Standleitung via VPN an unser Netz angeschlossen. Bisher arbeiteten diese Leute dort lokal auf einem Linux Server. Nun soll die Außenstelle ebenfalls in unser Active Directory Netz integriert werden.

Hierzu wird unter anderem ein RODC in der Außenstelle aufgestellt. Der eMail Verkehr ist in der Außenstelle ebenfalls relativ träge, da unser Exchange Server in der Zentrale steht und die User alle über die VPN Leitung darauf zugreifen. Wir würden jetzt gerne einen zweiten Exchange Server in der Außenstelle aufsetzten, der die Mailboxen der dortigen User zwischenspeichert, sodass ein schnellerer Zugriff möglich ist. Wichtig wäre jedoch das die Mailboxen trotzdem noch auf dem Hauptserver liegen da dieser in ein umfangreiches Backupsystem eingebunden ist und wir die Außenstelle lediglich rudimentär absichern würden, da eigentlich alle Daten über die Zentrale gesichert werden.

Nun habe ich mich ein wenig informiert bin jedoch in Bezug Exchange 2010 immer noch etwas unschlüssig. Löst man so etwas am besten über die sogenannte Database Availability Groups oder durch einen Exchange Server mit Mailbox Rolle?
Bei der Database Availability Groups scheint man ja immer die ganze Mailbox Database zu synchronisieren? Mir wäre es wichtig nur bestimmte Postfächer zu synchronisieren. Oder sollte man dann für die Außenstelle einfach eine weitere Mailbox Database einrichten, alle dorthin verschieben und dann diese synchronisieren?

Mir haben anscheinend auch die richtigen Suchbegriffe gefehlt da ich im Netz nicht so wirklich auf Tipps und Tricks zu diesem Thema gestoßen bin.

Vielen Dank für die Hilfe schon mal!!

Gruß
Tobias

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Printed on: April 27, 2024 at 04:04 o'clock

Member: GuentherH
GuentherH Feb 21, 2013 at 18:36:27 (UTC)
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Hi.

Der eMail Verkehr ist in der Außenstelle ebenfalls relativ träge, da unser Exchange Server
in der Zentrale steht und die User alle über die VPN Leitung darauf zugreifen

Wenn bei den Outlook Clients der Cache Modus aktiviert ist, kann ich das bei der Bandbreite nicht glauben. Aber im Prinzip reicht es einfach eine weitere Mailboxserver der die Postfächer der Aussenstelle überhat zu installieren.

LG Günther
Member: tandriin
tandriin Feb 21, 2013 at 19:19:45 (UTC)
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Das Problem ist, dass die Leitung relativ alt und instabil ist. Von daher haben wir öfter mal Verbindungsabbrüche und die Outlook Clients scheinen das nicht richtig mitzubekommen wann die Verbindung wieder da ist und haben deshalb teilweise stundenlang den Status "Verbindung getrennt" oder synchronisieren sich nicht richtig. Sofern der User das "Verbindung getrennt" nicht mitbekommt und Outlook manuell sagt es soll die Verbindung wieder herstellen.

Leider ist in dem Bereich der Außenstelle die Kupferverkabelung relativ schlecht, so dass wir hier auch nicht einfach den Anbieter wechseln können und da dort auch kein Kabel liegt ist auch kein Wechsel zu einem Kabelbetreiber möglich.

Kann ich dann bei einem weiteren Mailbox Server festlegen welche Postfächer er synchronisiert oder übernimmt er die gesamte Mailbox Datenbank unseres zentralen Exchange Servers? Im Moment haben wir lediglich eine Mailbox DB in der alle Postfächer liegen und eine Public Folder DB.

Danke und Gruß
Tobias
Member: filippg
filippg Feb 21, 2013 updated at 19:34:52 (UTC)
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Hallo,

[...]sodass ein schnellerer Zugriff möglich ist. Wichtig wäre jedoch das die Mailboxen trotzdem noch auf dem Hauptserver liegen [...]
Wasch mich, aber mach mich nicht naß!

Ein DAG repliziert immer die gesamte Mailbox-DB - natürlich könntest du für die Außendienst-Mitarbeiter einfach eine eigene DB anlegen, und diese dann replizieren.
Nur: Die Anforderung einer DAG an das Netzwerk sind deutlich höher als die eines Outlooks (oder auch von 30) im Cache-Mode! Die Datenmenge wird nicht geringer sein, und vor allem wird die Replikation nicht stabil laufen, wenn das Netz nicht stabil ist. Und gerade bezogen auf Backup: Exchange truncated die Logs erst, wenn sie erfolgreich an alle DAG-Member repliziert wurden. D.h. du kannst dir im ungünstigsten Fall sogar dein "umfangreiches Backupsystem" in der Zentrale stören.
Die Idee ist wirklich nicht gut!
30 Nutzer im Cache-Mode über 10MBit ist eigentlich überhaupt kein Thema, und auch wenn die Verbindung instabil ist, merken die meisten das wenig. Was passiert denn? Ich kann vorhandene Mails lesen und neue schreiben. Nur neue empfangen oder senden kann ich nicht mehr - und das geht auch bei einem lokalen Exchange nicht, wenn das Netz weg ist.

Gruß

Filipp
Member: GuentherH
GuentherH Feb 21, 2013 at 19:55:14 (UTC)
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Wenn die Leitung nicht stabil ist, würde ich den Exchange auf keinen Fall auslagern, da du dann wesentlich mehr Probleme bekommst wie jetzt.
Zudem ist wie ich schon eingangs und auch filippg bemerkt hat, 10 MBIT für 30 User mehr als genug.

Hat die Aussenstelle die Möglichkeit einer zusätzlichen Internetverbindung, wenn die VPN Verbindung ausfällt? Wenn ja, dann konfiguriere Outlook Anywhere sauber, dann können sich die Clients bei Ausfall der VPN Verbindung ihre Daten über das Internet holen.

LG Günther
Member: clSchak
clSchak Feb 21, 2013 at 20:07:02 (UTC)
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Auch wenn es nicht direkt passt:

Könnten man denn einen vollständig eigenständige Instanz eines Exchange an einem anderen Standort aufstellen, so das sich ggf. nur die OAB Daten replizieren und mehr nicht? Wir stehen vor einer ähnliche Herausforderung mit einer Niederlassung in den USA und die sollen auch entsprechend eigene Mailadresse usw. bekommen (Server usw. kommen da ohnehin hin)
Member: tandriin
tandriin Feb 25, 2013 at 15:45:47 (UTC)
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Unter den Gesichtspunkten von euch beiden betrachtet macht eine Auslagerung des Exchange wirklich nicht all zu viel Sinn. Gibt dann am Ende mehr Probleme und Arbeit als vorher.

Vielen Dank schon mal! Habt ihr mir Arbeit und Ausgaben erspart.