rosemonday
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NAS Speicherarchivierung für Fotograf

Hi liebes Forum,

eine Freundin von mir ist Fotografin und hat die Anforderung, all ihre Bilder pro Saison (ein Jahr) zu speichern und zu archivieren. Sie produziert pro Saison ca. 2 TB an Daten.
Bisher hat sie dafür 2 externe Festplatten, welche sie doppelt beschreibt (quasi RAID 1 manuell), und am Ende der Saison archiviert und zur Seite legt. Dann kauft sie 2 neue Festplatten, und alles beginnt von vorne. Das ist Speichertechnisch natürlich ineffektiv und aufwendig.

Sie hat mich gefragt ob ich ihr ein vernünftiges NAS System empfehlen kann, damit sie immer auf ihre Daten zugreifen kann und nicht mehr manuell alles sichern muss.

Hat irgendwer von Euch eine Idee, wie man diese Anforderung lösen könnte ohne direkt ein NAS zu kaufen, welches 30 TB hat und damit unbezahlbar ist?
Ich dachte an ein entsprechend großes, trotzdem noch bezahlbares Synology NAS mit z.B. 2x 4 TB Platten im RAID 1. Dann kann sie 2 Saisons darauf speichern und hat sie immer im Zugriff.
Aber wie geht man vor, wenn der NAS voll ist, da sie ja nichts löschen möchte?

Ich dachte an eine Art regelmäßiges Backup - z.B. eine externe Platte, die an den NAS angeschlossen und auf der automatisch jede Woche ein Vollbackup erstellt wird (natürlich immer nur die Daten dazu sichern, die sich verändert haben - wenn das Synology technisch überhaupt kann?). Sobald die externe Platte voll ist, kauft sie eine neue und hängt diese dran. Dort werden dann die nächsten Daten gesichert, bis diese wieder voll ist usw. Im Endeffekt dachte ich daran, dass man dann "123" auf der einen Platte im Archiv hat, "456" auf der nächsten, "789" auf der dritten, usw.
Sobald dann das NAS selbst voll ist, kann sie es komplett löschen und hat dann die ganzen Daten auf den externen Platten im Archiv.

Meine Fragen zu dieser Idee:
Funktioniert das so, wie ich mir das vorstelle?
Gibt es vielleicht eine deutlich bessere Möglichkeit, die ich nicht auf dem Schirm habe?

Ich weiß, dass sie extremen Datenmüll produziert und die Daten eigentlich nach x Jahren löschen sollte. Aber da sie das nicht möchte, und ich ihr das aus dem Stegreif nicht beantworten konnte, stelle ich diese Frage.

Über Antworten bin ich sehr dankbar,
viele Grüße!

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Printed on: May 24, 2024 at 05:05 o'clock

Member: NordicMike
NordicMike May 15, 2023 at 04:45:30 (UTC)
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Ob es nun ein NAS, ein PC ein Server oder ein Raspberry ist, ist eigentlich egal. Beim NAS hast du halt gleich die passende Software bereit. Die Verwaltung der externen Backup Platten musst jedoch "lernen", damit das Backup auch zuverlässig funktioniert und nicht einfach wegen fehlendem Backup Ziel aussetzt. Email Alarm im Fehlerfall nicht vergessen einzurichten.

ein Vollbackup erstellt wird (natürlich immer nur die Daten dazu sichern, die sich verändert haben
Das wäre dann quasi ein differenzielles Backup und kein Vollbackup mehr.

"123" auf der einen Platte im Archiv hat, "456" auf der nächsten, "789" auf der dritten, usw.
Das Backup soll einfach alles sichern, was sich auf dem NAS befindet. Ein Cronjob sollte in einem Unterordner (z.B. "SEASONS") alles löschen, was älter ist als 1 oder 2 Saison Perioden.

4 TB Platten im Raid 1. Dann kann sie 2 Saisons darauf speichern
Das geht schief bzw das reicht nicht. Sie braucht Luft zum Atmen, Spielraum, auch muss sie mal was altes zurückholen können. Rechne mit 2x 18TB im Raid 1, die kosten ja nichts mehr (die drehenden Platten).
Member: cykes
cykes May 15, 2023 at 04:55:17 (UTC)
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Moin,

in welchem Bereich der Fotografie ist Deine Freundin denn unterwegs? Überwiegend personenbezogene Fotos (also bspw. Hochzeitsfotografie) oder anderes?

Ich frage deswegen, weil bei personenbezogenen Fotos grundsätzlich diese eigentlich nach Auftragsabwicklung gelöscht werden müssen, außer es wurde mit dem Kunden eine andere Regelung (schriftlich) vereinbart.

Ich kann den Wunsch, alles aufzuheben zwar grundsätzlich verstehen, aber dadurch kommt sie erst in das beschriebene Dilemma.

Mit der momentanen Vorgehensweise müsste sie eigentlich mindestens einmal im Jahr ihre externen Archivplatten auch noch auf Lesbarkeit überprüfen.

Zu Deinem Lösungsweg: im Prinzip (aus IT-Sicht) korrekt, aber kann sie das auch bedienen und entscheiden, ob es korrekt funktioniert?
Ansonsten knallt es schon nach dem ersten Jahr (oder spätestens nach dem zweiten), wenn die NAS das erste Mal vollläuft und sie dann entscheiden muss, was gelöscht wird und was nicht.

Das NAS ersetzt auch kein Backup, wie Du ja auch schon angemerkt hast.
Was passiert bspw. wenn sie sich mal eine neue Kamera zulegt und plötzlich das Datenaufkommen auf 3TB/Jahr anwächst?

Und sollte es doch ein NAS werden, würde ich auch nicht das günstigste kaufen, da die meist extrem lahm sind (dadurch dauert bspw. ein Vollbackup extrem lang). die externen Backup-Festplatten dann immer in der Größe des zur Verfügung stehenden NAS-Speicherplatzes dimensionieren (bei bspw. 4 TB im RAID1 auch 4TB ext. Platten kaufen).

Sich blind auf die Funktionalität zu verlssen, hilft im Falle eines Falles auch nicht. Sowohl das NAS als auch die externen Backup-/Archivplatten können kaputtgehen, man kann natürlich alles zusätzlich absichern, das sprengt aber dann schnell den Rahmen.

Ich würde also eher erstmal das momentane Konzept mit ihr durchsprechen, bringt ja auch nix, da jetzt ein NAS hinzustellen, was dann in kürzester Zeit total zugemüllt ist und sie es nicht (selbst) aufräumen kann/will.

Gruß

cykes
Member: nachgefragt
nachgefragt May 15, 2023 updated at 05:44:19 (UTC)
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Zitat von @rosemonday:
Hat irgendwer von Euch eine Idee, wie man diese Anforderung lösen könnte ohne direkt ein NAS zu kaufen, welches 30 TB hat und damit unbezahlbar ist?
Anwender disziplinieren Daten auszusortieren
Über Antworten bin ich sehr dankbar
Meiner Erfahrung nach scheitert irgendwann der Anwender, zyklisch regelmäßig und zuverlässig seine Daten zu sichern. Ich würde daher ein NAS1 Datenserver planen auf 5 Jahre, dazu ein NAS2 für das Backup (nach 3-2-1 Regel und Generationenprinzip).

Mit Synology habe ich auch (wieder) aktuelle Berührungspunkte, es funktioniert einwandfrei und es fallen keine zusätzlichen Lizenzkosten an.
Member: kpunkt
kpunkt May 15, 2023 at 07:43:20 (UTC)
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Insgesamt ist die bisherige Vorgehenseise jetzt gar nicht so falsch. Man könnte sich da auch ein 2-Bay-NAS zulegen und dort ein RAID 1 anlegen. Und nach dem Jahr tatsächlich zwei neue HDDs dort reinsetzen. Ein NAS eben weil weniger Gefrickel mit dem RAID und den Platten.

Wir werden ja von hochauflösenden Fotos sprechen. Die sollen ja eher verlustfrei gesichert werden.
Um super sicher zu sein: eine interne Festplatte mit 2 TB. Die dann inkrementell auf ein RAID 1 im 2-Bay-NAS (2x 2 TB) sichern (verlustfrei) und noch zeitgleich einen Cloudspeicher bemühen. Nach einem Jahr die 2 Platten aus dem NAS an einen sicheren Ort und zwei neue Platten rein. Die interne Platte löschen. Und das Spielchen beginnt von vorn.
Da hat man im laufenden Jahr 4 Kopien (intern, Cloud und 2x im RAID 1), im alten Jahr dann mindestens 2 Kopien (Festplatten aus dem RAID 1) plus etl. noch in der Cloud (je nach verfügbarem Cloudspeicher).

Von welcher Auflösung reden wir eigentlich? 400 Megapixel? 1000 Megapixel? Da sind die einzelnen Bilder schon riesig. Da würde ich evtl. auch über ein Upgrade des LANs zu 2.5 bzw. 5 GBit/s nachdenken.
Member: em-pie
em-pie May 15, 2023 at 10:23:22 (UTC)
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Moin,

viele Wege führen ja immer nach Rom face-smile

ICH würde da vielleicht mal folgendes in Betracht ziehen (am Beispiel Synology)
Eine DS923+ (oder DS1621+) vor Ort installieren. Vielleicht zunächst mal "nur" mit 2x 4TB (oder 4x 4TB) starten.
Geht der Speicher dann irgendwann zuende, kann man die Kisten um eine Expansion-Einheit via eSata erweitern.

Fürs Backup wäre dann natürlich zu überlegen, wie die Strategie lautet: bei reinen inkrementellen/ Differentiellen Backups hält sich die Datenmenge ja in Grenzen. soll jedes mal ein Fullbackup gefahren werden, wird es spannender, auch mit der Transferrate.
Ggf. mit RDX-Drives/ Catridges arbeiten!?
Member: StefanKittel
StefanKittel May 15, 2023 updated at 20:17:40 (UTC)
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Zitat von @rosemonday:
Hat irgendwer von Euch eine Idee, wie man diese Anforderung lösen könnte ohne direkt ein NAS zu kaufen, welches 30 TB hat und damit unbezahlbar ist?
Definiere doch bitte mal unbezahlbar.
Ein QNAP 431K mit 2x 16TB Exos HDDs kostet ca. 1000 Euro.
Sie ist eine gewerbliche Nutzerin also ziehen wir mal 19% Mwst und 35% Einkommenssteuer ab. Das NAS mit HDDs kostet also effektiv noch 500 Euro. Verteilt auf 12 Monate sind ca. 42 Euro im Monat. Was gibt sie an Kaffee im Monat aus?

Wen sich eine Gewerbetreibende das nicht leisten kann, dann stimmt was mit dem Gewerbe nicht.
Die Kamera mit Objektive hat doch auch deutlich mehr gekostet.

Das Problem ist aber eher die Langzeitarchivierung.
Am besten LTO Bänder. Aber das ist wirklich ein bisschen teuer.
Günster sind 1-2 USB HDDs wo Kopien aller Bilder drauf sind die außer Haus gelagert werden und regelmäßig aktualisiert werden. Cloud ist schön, aber der Upload dauert und es sind laufende Kosten (z.B. https://www.hetzner.com/storage/storage-box).

Stefan
Member: NordicMike
NordicMike May 16, 2023 at 09:10:35 (UTC)
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Definiere doch bitte mal unbezahlbar.
Das Thema ist doch schon durch face-smile selbst für Privatpersonen ist ein NAS bezahlbar.