maik121
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Bremse im System gesucht

In unserem Netzwerk scheint es irgendwo eine Bremse zu geben, die das Arbeiten erheblich behindert. Und zwar äußert es sich darin, dass wenn wir in unserer Projektverwaltungssoftware einen Kunden aufrufen, es manchmal bis zu 2 Minuten dauert, bis alle Projekte dieses Kunden aufgelistet sind. Das ist eindeutig zu viel Zeit, die uns dadurch verloren geht. Nun wollte ich mich mal auf die Suche machen, woran es denn nun genau liegt, warum alles so langsam ist.
Wenn wir z.B. die Projekte eines Kunden auflisten lassen, kommt es beim Client zu einer Durchschnittlichen CPU Auslastung von 50%, beim Server ca. 30%. RAM mäßig beansprucht des Programm beim Client max. 100MB, bei 2GB verfügbaren RAM deutlich ausreichend. Nun komm ich dann aber langsam ins Grübeln wo es denn hängt. Netzwerkanbindung am Server ist Gbit-Lan zu nem Gbit-Switch. Beim Client ist allerdings nur eine 100Mbit Netzwerkkarte. Nun würde mich aber mal interesieren wie denn nun das Netzwerk tatsächlich ausgelastet ist. Im Taskmanager dümpelt es so unter 5% rum. Kann das sein?
Oder hängt es vielleicht am Server, das der nicht schnell genug die Daten von der HDD auslesen kann (Festplatten laufen als RAID 1). Ich hab auch schon mit der "Leistungsüberwachung" nen bisschen rumprobiert, konnte daraus aber nicht wirklich viel erkennen. Das einzigste wo ich gestutzt hatte war, wo ich mir vom Server die gesendeten und empfangenen Netzwerkpakete habe darstellen lassen. Dort war er dann permanent bei 100%. Ist das aussagekräftig, dass das Netzwerk schon voll ausgelastet ist?
Überhaupt wollte ich mal messen was überhaupt Netzwerkmäßig ankommt. Beim Client müssten ja theoretisch bis 100Mbit ankommen. Womit kann man den tatsächlichen Wert ermitteln?

Mein Hauptanliegen ist also, wie man die Systembremse(n) am besten ermittelt. Gibt es irgendwelche Programme die genau so etwas überwachen können sowohl beim Server als auch beim Client?

Server:
  • Windows XP Pro
  • die eigentliche Serversoftware läuft in eiener virtuellen Maschine wieder mit Windows XP Pro; weitere Software:
    • Projektverwaltungssoftware "CP-Pro"
    • AVM Ken! 4 als E-Mail Verteiler
    • Zetafax zum Empfang, Versenden und Verteilen von Faxen
    • desweiteren dient der Server noch als Fileserver für eingescannte Dokumente, Fotos,...

Client:
  • 3 Stück
  • jeweils Windows XP Pro
  • mit entsprechender Software (CP-Pro, Zetafax, Office, PaperPort,...)

Content-Key: 131050

Url: https://administrator.de/contentid/131050

Printed on: April 26, 2024 at 17:04 o'clock

Member: aqui
aqui Dec 07, 2009 at 12:07:00 (UTC)
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Nimm eine kleines Testtool wie NetIO und kopiere es auf einen Client und den Server und messe einmal die Netzwerkperformance an sich:

http://www.nwlab.net/art/netio/netio.html

Damit hast du dann eine gesicherte Aussage wie dein Netzwerk selber aussieht um verlässliche Werte zum Vergleich zu haben. Ohne das vergleichst du Äpfel mit Birnen und kannst logischerweise nur die Kristallkugel befragen... face-sad

Für die XP Clients solltest du unbedingt noch dieses:
http://www.heise.de/netze/artikel/TCP-IP-Tuning-221778.html
und
http://www.psc.edu/networking/projects/tcptune/
lesen und mindestens die TCP Windowsize entsprechend anpassen in der Registry !
Member: Zunaras
Zunaras Dec 07, 2009 at 12:28:35 (UTC)
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Hallo,

ich hatte mal mächtig Probleme, als ich von KEN3 auf KEN4 ein Update gemacht habe, war das ganze Netzwerk tierisch langsam und war schlieslich zusammengebrochen.
Nachdem KEN3 wieder drauf war, lief alles reibungslos.
Ist nur so eine Idee.

Grüße
Member: aqui
aqui Dec 07, 2009 at 12:49:09 (UTC)
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@Zunaras
...eine sehr profunde und hilfreiche Fehleranalyse für ein Netzwerkproblem... (wenns denn überhaupt eins war bei dir ?!) face-sad
Member: Maik121
Maik121 Dec 07, 2009 at 20:40:54 (UTC)
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Also, laut NetIO scheint da irgendwas im Netzwerk nicht rund zu laufen.

C:\>netio.exe -t 192.168.1.2

NETIO - Network Throughput Benchmark, Version 1.26
(C) 1997-2005 Kai Uwe Rommel

TCP connection established.
Packet size  1k bytes:  9760 KByte/s Tx,  11194 KByte/s Rx.
Packet size  2k bytes:  9951 KByte/s Tx,  11212 KByte/s Rx.
Packet size  4k bytes:  10643 KByte/s Tx,  11402 KByte/s Rx.
Packet size  8k bytes:  11199 KByte/s Tx,  10767 KByte/s Rx.
Packet size 16k bytes:  11129 KByte/s Tx,  11557 KByte/s Rx.
Packet size 32k bytes:  10949 KByte/s Tx,  11540 KByte/s Rx.
Done.

Es ergeben sich ungefähr immer die gleichen Werte, egal ob ich den Test mit dem Server mache oder der Virtuellen Maschiene darin, oder ob KEN! und Kaspersky läuft oder nicht. Scheinbar ist im Netzwerk eine Engstelle warums nicht läuft.

Der Ping zur virtuellen Maschiene scheint ausßerdem ziemlich stark zu schwanken:

C:\Dokumente und Einstellungen\Steffen Otto>ping 192.168.1.2

Ping wird ausgeführt für 192.168.1.2 mit 32 Bytes Daten:

Antwort von 192.168.1.2: Bytes=32 Zeit=71ms TTL=128
Antwort von 192.168.1.2: Bytes=32 Zeit<1ms TTL=128
Antwort von 192.168.1.2: Bytes=32 Zeit<1ms TTL=128
Antwort von 192.168.1.2: Bytes=32 Zeit=479ms TTL=128

Ping-Statistik für 192.168.1.2:
    Pakete: Gesendet = 4, Empfangen = 4, Verloren = 0 (0% Verlust),
Ca. Zeitangaben in Millisek.:
    Minimum = 0ms, Maximum = 479ms, Mittelwert = 137ms

Selbst das ändern der TcpWindowSize auf z.b. 41000000 (ich hoffe ich habs richtig ausgerechnet) brachte keine Änderung.
Member: aqui
aqui Dec 07, 2009 at 22:35:10 (UTC)
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Sind das Werte für 100 Mbit/s Netzwerkverbindungen oder 1 GiG ??
Hast du das als Vergleich einmal direkt Client to Server mit einem Crossover Kabel ohne Netzwerkhardware gemessen um den Switch etc. auszuschliessen.
Member: Maik121
Maik121 Dec 08, 2009 at 19:47:31 (UTC)
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Das sind die Werte für 100 Mbit/s Netzwerkverbindung.
Eine direkte Verbindung ohne Switch via Crossoverkabel konnte ich noch nicht testen. Ich versuche das morgen mit auf die Reihe zu kriegen.
Member: aqui
aqui Dec 09, 2009 at 17:03:22 (UTC)
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Das solltest du machen 479ms Pingzeit in einem LAN ist erheblich zu hoch...da hast du ein noch ganz anderes Problem auf der VM !!
Machst du Bridging zur VM ?? Hoffentlich ?!
Member: Maik121
Maik121 Dec 09, 2009 at 18:19:32 (UTC)
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So, hab jetzt ein wenig getestet. Also diese hohe Pingzeit lässt sich nicht immer reproduzieren. Jetzt zum Beispiel gibt er einen Ping von 1ms oder kleiner als 1ms zurück, manchmal dann aber wieder 400ms.
Dann hab ich oben bei der 100Mbit/s Netzwerkverbindung fälschlciherweise angenommen, das die gemessenen Werte viel zu gering sind. Ich hab übersehen gehabt, dass es in KByte/s angegeben ist statt in kbit/s. Demnach käme beim 100 Mbit/s Netzwerk ein Maximum von 95 Mbit/s raus, was denke ich, ganz annehmbar ist. Jetzt hab ich auch nochmal die Gigabit Verbindung getestet und da komme ich auf ca. 455 Mbit/s was vom Prinzig her noch besser sein könnte (direkt zum Server). Zur virtuellen Maschine gibt es eine maximale Verbindung von 185 Mbit/s (auch wieder Gigabit-Lan).
Alle Messung habe ich einmal direkt wvia Crossoverkabel getestet und einmal übern Switch. Die Werte blieben ungefähr gleich.

Und bei der VM ist bei der Netzwerkverbingung Bridged eingestellt:
Bridged: Connected directly to the physical network
x Replicate physical network connection state

Angenommen es liegt gar nicht am Netzwerk, denn die hohen Ping Zeit treten ja nicht all zu oft auftreten, und die Netzwerkverbindung sonst ja im großen und ganzen stimmt, zumindest für die 100 Mbit/s Verbindung (Anbindung am Client). Wie kriegt man raus, das die Festplatte oder so, die ganze Zeit ausgelastet ist, und nicht nachkommt mit Daten bereitstellen? Und dann wäre es auch mal gut zu Wissen, wieviel Traffic normal beim Arbeiten gezogen wird, sodass man vieleicht ausschleißen kann, dass das Netzwerk überlastet ist, wenn eine Anfrage vom Client kommt?
Member: Maik121
Maik121 Dec 12, 2009 at 17:22:29 (UTC)
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Hat denn niemand mehr eine Idee wie man die Engpässe im System lokalisieren könnte?
Member: aqui
aqui Dec 13, 2009 at 13:30:22 (UTC)
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die 400ms zeugen von einem generellen Performanceproblem. Da solltest du mal mit den Sysinternal Tools (Process Explorer) forschen was das ist.
Member: Maik121
Maik121 Jan 02, 2010 at 16:40:26 (UTC)
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So, langsam geb ichs auf. Die virtuelle Maschiene fährt nicht mehr richtig hoch, lässt sich nicht anpingen und wenn man sich versucht einzuloggen steht stunden lang da "Benutzereinstellungen werden geladen..." und nichts passiert. Manchmal kommt auch nur ein blauer Hintergrund (kein Bluescreen) und nichts passiert. Nach mehrmaligen neustarten kann es dann mal passieren, dass alles wieder geht, aber das kann doch keine Lösung sein. Ich glaube das System ist endgültig zerschossen, zumale nichteinmal im Ereignissprotokoll Fehlermeldungen stehen.

Deswegen habe ich beschlossen alles neuzuinstallieren und einzurichten. Allerdings stellt sich mir die Frage, ob man überhaupt die selbe Aufbauweise verwenden sollte. Vorweg ersteinmal Infos, was an Hardware vorhanden ist, und weiter verwendet werden soll, und welche Dienste laufen müssen:

Server-Harware:
  • DualCore Intel Core 2 Duo E6420, 2133 MHz
  • MB: Intel Aspen Hill S3000AHV
  • 4x 1GB RAM

  • AMCC 3ware 9650SE SATA RAID Controller
  • 3x 250GB Seagate ST3250820NS (im RAID)
  • 2x 500GB Seagate ST3500630AS (als externe HDD zum Backup; jeweils abwechselnd)

  • Dialogic Diva BRI-2FX PCI v2 (Faxmodem)
  • Intel PRO/1000 PM Network

Dienste:
  • CP-Pro - Projektverwaltung
  • AVM KEN! - E-Mailverteiler
  • Zetafax - Faxverteiler
  • Fileserver
  • tägliches Backup der Serverdaten

Ein Problem gab es da aber immer mit dem Fax: Zetafax konnt bisher nur nicht in der virtuellen Maschiene laufen, weil das PCI-Fax-Modem nicht zur virtuellen Maschiene durchgereicht wurde. Damit ist der Sinn der virtuellen Maschiene nutzlos, wenn nicht alle Dienste darin laufen können.

Deswegen jetzt auch die Frage ob es überhaupt Sinn macht ein System mit virtueller Maschiene aufzubauen, bei 3 Clients. Oder doch lieber alles direkt auf dem Server installieren. Ich denke auch, dass damit der Ping verbessert werden sollte, und nicht mehr so schwanken sollte.
Würde als OS wieder XP Pro reichen? Oder sollte man auf Windows Server umsteigen mit Domänenbenutzern.
Außerdem sollte man via RDP von außerhalb arbeiten können, wobei hier wahrscheinlich ein extra Desktop bereitgestellt werden sollte in einer VM?
Member: Maik121
Maik121 Jan 04, 2010 at 14:11:24 (UTC)
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Kann denn mir keiner weiterhelfen, ob diese Lösung die optimalste ist?