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Switch mit Stromversorgung über LAN-Kabel

Hallo zusammen,

ich stehe vor folgender Herausforderung: Es soll eine zweite IP-Überwachungskamera (PoE, nicht WLAN) im Außenbereich installiert werden; die bisherige Cam läuft mit PoE-Injektor, es gibt nur ein Cat.6-SFTP-Kabel zwischen innen und außen. Die Enden habe ich mit feldkonfektionierbaren Steckern (Telegärtner mit Schraubklemmen) versehen.
Eine 230V-Versorgung soll aus Sicherheitsgründen nicht außen liegen, und ich will auch kein zweites LAN-Kabel durch die Hauswand verlegen.

Meine Idee ist nun wie folgt: Draußen ein möglichst kleinen Switch mit PoE-Funktion für mind. 2 Ports installieren, welcher selbst über das vorhandene LAN-Kabel und einen PoE-Splitter versorgt wird; z.B. den TL-PoE200. Dieses Set hat allerdings noch ein eigenes Netzteil, welches ja nicht unbedingt mit den Anforderungen des Switches zusammenpasst. Dafür wäre doch eine rein "mechanische" Lösung ideal, welche Niederspannung und RJ45 zusammen auf das Cat-Kabel legt und dann wieder trennt. An den Adapter im Haus hängt man dann das Originalnetzteil des Switches.
Letzteres geht natürlich nur, wenn - wie in meinem Fall - noch zwei Adern im Kabel nicht für Daten gebraucht werden.

Dieser Ansatz klingt mir jedoch fast zu einfach - wo ist der Denkfehler?

Oder gibt es ein entsprechendes Set aus Injektor + Splitter + Switch?

Martin

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Ausgedruckt am: 19.03.2024 um 04:03 Uhr

Mitglied: tikayevent
tikayevent 25.09.2017 aktualisiert um 23:02:03 Uhr
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Mach es dir ganz einfach und nutz CableSharing-Adapter. Damit ersparst du dir aktive Technik, die ja auch für den erweiterten Temperaturbereich ausgelegt sein muss. CableSharing-Adapter kosten im Paar 10€.

Es gibt aber auch Switches, die per PoE versorgt werden und wiederum mehrere Ports mit PoE versorgen können. Hier müsstest du aber darauf achten, dass die Kameras das Leistungskontingent nicht sprengen. Die Switches, die außentauglich sind, kosten ein Vermögen. Die einfachen Geräte von Netgear oder so müssten dann noch mit einer Heizung ausgestattet werden.
Mitglied: fennilux
fennilux 25.09.2017 um 23:35:29 Uhr
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Ok, somit siehst du meine Überlegungen zumindest als theoretisch sinnvoll an - das freut mich.

Die Problematik von Temperatur/Feuchtigkeit etc. wollte ich in einem zweiten Schritt angehen - und diese passt wahrscheinlich nicht mehr so wirklich in dieses Forum?!
Aber falls Erfahrungen hiermit vorliegen, würde ich mich über die Berichte natürlich sehr freuen. Ich hätte zunächst gehofft, dass ein Kompromiss aus wetterfestem Zweitgehäuse mit Lüftungsschlitzen an geeigneten Stellen und ein gut gewählter Montageort schon ein/zwei Winter überleben könnte...
Mitglied: tikayevent
tikayevent 25.09.2017 um 23:45:29 Uhr
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So und da ist schon das Problem. Mit Lüftungsschlitzen ziehst du dir Feuchtigkeit und Feuchtigkeit ist gar nicht gut. Im Winter ist ein komplett geschlossenes Gehäuse besser, wenn auch nicht optimal (eine Heizung müsste sein), im Sommer muss dagegen eine Luftzirkulation vorhanden sein.

Ich hab schon Billigswitches bei -5°C "einfrieren" sehen. Weil das Bürofenster über Nacht offen war. Und das Aussteigen bei 35°C+ ist ja üblich.

Wie gesagt, nimmt die komplett passive Variante, die passt in eine etwas größere Verteilerdose rein und gut. Alternativ kann man das auch mit einem LSA-Verbinder eben selbst bauen. Zur Sicherheit noch ein Silicatütchen mit rein, um Feuchtigkeit zu fangen.
Mitglied: fennilux
fennilux 25.09.2017 um 23:55:36 Uhr
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Mag sein, dass ich da die Witterung stark unterschätze - aber die "komplett passive Variante" verstehe ich jetzt nicht: Den Switch draußen brauche ich doch in jedem Fall?!
Mitglied: tikayevent
tikayevent 26.09.2017 um 00:01:12 Uhr
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Der Switch ist drinnen und du machst mit den Adaptern einfach aus einem Kabel zwei.
Mitglied: fennilux
fennilux 26.09.2017 um 00:22:05 Uhr
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Ah, jetzt hab ich's kapiert: Da reichen dann meine 4 Adernpaare im Kabel genau für zwei Ports. Und das geht störungsfrei auf ca. 30m Länge und noch PoE-injiziert auf jedem Port?? Ich werde es testen.
Bis hierhin schon mal >> Vielen Dank <<, tikayevent!
Mitglied: kaiand1
kaiand1 26.09.2017 um 00:40:06 Uhr
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Die Frage kommt mir aus anderen Foren Bekannt vor...
Du kannst aber auch DC 12/24 V legen um diesen zu Betreiben.
Wegen der Temperatur sind die normalen Desktop Switche nicht wirklich geeignet da diese im Sommer/Winter Probleme machen zumal du ja auch die Feuchte/Taupunkt hast.
Für den Bereich sind die Industrieswitche geeigent und auch Ausgelegt für solche Bereiche.
Die gibt es auch als PoE Version um diese extern zu Speißen jedoch sind die Preislich auch etwas über den Desktop Switche.
Mitglied: StefanKittel
StefanKittel 26.09.2017 um 06:49:38 Uhr
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Moin,

braucht PoE nicht zwingend 8 Adern?
Dachte ich.

Stefan
Mitglied: maretz
maretz 26.09.2017 um 09:16:11 Uhr
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Moin, nein, POE geht auch auf 4 Adern... Aber: Die Frage ist wieviel Leistung die Kamaras so wollen - z.B. Nachts (mit IR-aktiv, Objektiv aktiv,...). Denn: Selbst PoE+ ist nicht unbegrenzt wie "ich hau da mal 230V übers Kabel". Es kann zwar durchaus 2 Geräte versorgen (2x PoE), aber eben nicht beliebig viel.

Wenn ich jetzt lese: 2 Kamaras + Switch würde ich fast vermuten dass das zuviel Leistung ist die da gefordert wird. Der Switch in der Mitte kann ja keine zusätzliche Leistung aus dem PoE+ generieren, d.h. der muss mit dem was er bekommt dann alles versorgen. Wenn es jetzt gute Kamaras sind die Nachts auch noch etwas mit IR spielen, die ggf. ne Motion-Detection aktiv haben (d.h. ständig Last an der CPU) und im besten Fall noch die Daten auf nem internen Speicher zusätzlich zum Netzwerk ablegen brauchen die schon ein wenig Leistung. Noch bessere haben für den Aussenbereich im Winter eine zusätzliche Heizung drin - die auch nicht mit Luft und Liebe läuft sondern nen bisserl was von Herrn James Watt haben wollen. Da wird es dann eher nix mit 2 Kamaras, unabhängig davon ob nun 4 oder 8 Adern. Die wollen dann direkt vom PoE+ versorgt werden.
Mitglied: tikayevent
tikayevent 26.09.2017 um 10:38:59 Uhr
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Der 802.3af-Standard kam immer mit 4 Adern klar. 8 Adern brauchte man nur bei den Legacy-Systemen, die jeder Hersteller für sich gebaut oder eben diese heutigen Billigsysteme, die einfach die Spannung unkontrolliert mitgeführen.

Die Netgear-Switches können glaube ich aus einem 802.3at-Port zwei 802.3af-Ports schaffen und sich selbst versorgen. Damit wäre nicht das volle 802.3af-Kontingent von 15,4W verfügbar. Mit einem CableSharing-Adapter würde man zweimal das volle at-Kontingent schaffen, wenn der Switch bzw. Injektor es liefert.

Es kommt aber auf die Kamera an, was die zieht. Ich habe z.B. einige Kameras von Axis im Einsatz, die liebend gerne at hätten, aber auch mit af klarkommen und dafür die Heizung runterregeln. Bei af ziehen die sich aber die vollen 15,4W und der Temperaturbereich ist eingeschränkt.

Wie gesagt, bei zwei Kameras ist es am günstigen mit CableSharing-Adaptern zu arbeiten, weil man sich aktive Technik im Außenbereich spart und nicht erst prüfen muss, ob die verfügbaren Kontingente am Ende reichen.
Mitglied: fluluk
fluluk 26.09.2017 um 11:45:40 Uhr
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Schau mal HIER
der Switch benötigt keine eigene Stromversorgung und hat 2 PoE Ausgänge...

gruß
fluluk
Mitglied: BassFishFox
BassFishFox 26.09.2017 um 12:58:34 Uhr
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Hallo,

Das Teil ist aber nix fuer aussen. face-wink

Operating temperature -> 32° to 122°F (0° to 50°C)
Humidity -> 90% maximum relative humidity, non-condensing

BFF
Mitglied: tikayevent
tikayevent 26.09.2017 um 13:57:58 Uhr
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Das Powerkontingent ist auch sehr knapp. Wenn du jetzt einen af-Injektor hast, wird es nicht klappen (weniger als 8 Watt für beide Ports zusammen) und selbst mit af musst du mehrmalsprüfen, ob es passt. 19W für beide, normal bei PoE sind 15,4W pro Port.

Aber wenn du unbedingt einen Switch in die Regenrinne legen willst, wird dich niemand aufhalten. Das Geld kann man aber schöner verbrennen.
Mitglied: kaiand1
kaiand1 26.09.2017 um 14:08:26 Uhr
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Nun ich nehme eher an das da des Lan schon liegt und ne Stromversorgung mit Aufwand neu gelegt werden müsste zudem Schreckt es ja viele ab 230V zu Verlegen was auch nur Fachkräfte machen sollten.
Aber ein Netzteil kann man ja im Haus Einstecken und die Leitung Schneiden und gegen zb 2,5mm² (Leitungsverluste) Verlängern bis zum Switch .

Aber PoE wird ja auch gerne als Werbemittel verwendet um Netzteillose Geräte zu nennen das ja nur noch EINE Leitung verwendet werden muss und der Schwarze Klotz "Verschwindet".
Jedoch sind ja nicht alle Switche immer PoE Tauglich sowie auch nicht voll Belastbar wo viele Leute auch Reinfallen und erst im Betrieb das Merken...
Mitglied: fennilux
fennilux 26.09.2017 um 21:19:42 Uhr
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Meine bisherige Kamera ist die Abus TVIP 61500 - 7W und kennt anscheinend nur 802.3af.
Und bisher reichen hier 2 Adernpaare, da bin ich mir sicher - habe ja die Stecker selbst angeschraubt.

Natürlich denke ich auch darüber nach, wenigstens noch 12V mit hinreichend Leistungsreserve nach draußen zu legen. Dann die CableSharing - Lösung für reine Daten halte ich derzeit für die beste Variante.